AMD mit neuen CPUs für den Sockel AM1?

Die ganz gro­ßen Neu­vor­stel­lun­gen im CPU- und APU-Bereich hat sich AMD für’s Jahr 2016 vor­ge­nom­men. Bis dahin soll es dau­ern, ehe die neu­en Archi­tek­tu­ren für die Sky­bridge-Platt­form erschei­nen. Doch selbst­re­dend kann AMD die Zeit bis dahin nicht mit den aktu­el­len Pro­duk­ten aus­sit­zen und so wur­den bereits in den letz­ten Wochen und Mona­ten neue Model­le für bekann­te Platt­for­men prä­sen­tiert; sie­he AM3+, sie­he FM2+.

Nun scheint AMD auch für den Sockel AM1 Nach­schub zu pla­nen, denn in den CPU-Sup­port Lis­ten von ASRock sind zwei Model­le auf­ge­taucht, die es bis­her nicht gibt: ein AMD Ath­lon X4 530 und 550 mit 2,0 GHz respek­ti­ve 2,2 GHz Takt­fre­quenz. AMD über­nimmt damit die beim FM2(+) bereits prak­ti­zier­te alte Nomen­kla­tur aus der AM3-Zeit, als die Pro­zes­so­ren noch mit Mar­ken­na­men, Kern­an­zahl und einer drei­stel­li­gen Ord­nungs­num­mer beti­telt wur­den. Das lässt den Schluss zu, dass es sich bei AMD Ath­lon X4 530 und 550 um CPUs han­deln könn­te, nicht um APUs; genau­er natür­lich: um APUs mit deak­ti­vier­tem Grafik-Teil.

Beim Sockel FM2(+) macht das durch­aus Sinn. Mit deak­ti­vier­ter iGPU bie­tet AMD hoch tak­ten­de Quad-Core-Pro­zes­so­ren zum güns­ti­gen Preis. So ist es mög­lich, preis­wer­te Ein­stei­ger-Gam­ing-PCs zu rea­li­sie­ren, da hier­für sowie­so dedi­zier­te Gra­fik­kar­ten zum Ein­satz kom­men. Die glei­che Vor­ge­hens­wei­se über­trägt AMD nun offen­bar auf den Sockel AM1. Aller­dings muss man sich hier fra­gen, wie sinn­voll das ist. Bis­her war die AM1-Platt­form per­fekt für sehr güns­ti­ge Office‑, Inter­net- und HTPCs. Mit Abschal­ten der iGPU benö­tigt man eine zusätz­li­che Gra­fik­kar­te. Doch wer wür­de auf die Idee kom­men, die auf spar­sa­men Betrieb und güns­ti­ge Her­stel­lungs­kos­ten opti­mier­ten Rechen­wer­ke für eine Gam­ing-Maschi­ne ver­wen­den zu wol­len? Dass die Jagu­ar-Ker­ne auch in Xbox-One und Play­sta­ti­on 4 zum Ein­satz kom­men, ist kein Argu­ment, denn dort kom­men gleich 8 CPU-Ker­ne zum Ein­satz und sie sind gebün­delt mit extrem schnel­lem GDDR5-Spei­cher oder eSRAM, wäh­rend die 4 CPU-Ker­ne beim Sockel AM1 an einem Sin­gle-Chan­nel DDR3-Spei­cher­in­ter­face nuckeln müssen.

Aller­dings gäbe es auch noch eine ande­re Erklä­rung für die bei­den neu­en Model­le. ASRock schreibt zwar Step­ping A1 in die Lis­te, ver­schweigt aller­dings den Kern­na­men. Theo­re­tisch wäre es mög­lich, dass es sich bei den neu­en Model­len nicht um Kabi­nis han­delt (KB-A1), son­dern um Bee­ma (ML-A1) und AMD dabei ein­fach nur die Namens­ge­bung geän­dert hat. Doch das ist natür­lich rei­ne Spe­ku­la­ti­on! Die nächs­ten Tage wer­den es hof­fent­lich zeigen, …

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