Nach Jahrtausendhack: Sony versucht US-Medien einzuschüchtern

Es ist der wohl größ­te Hack in die­sem Jahr­tau­send: Eine Grup­pe, die unter dem Namen Guar­di­ans of Peace ope­riert, hat mut­maß­lich gro­ße Men­gen an Daten aus dem Fir­men­netz­werk des Hol­ly­wood-Stu­di­os Sony Pic­tures erbeu­tet. Dar­un­ter befan­den sich neben eini­gen bis­her unver­öf­fent­lich­ten Fil­men auch inter­ne E‑Mails. Immer mehr Doku­men­te aus die­sem Fun­dus tau­chen im Inter­net auf, zuletzt sogar eine frü­he Dreh­buch­ver­si­on vom kom­men­den James-Bond-Film Spect­re.

Für Sony Pic­tures könn­te die­ser Hack mehr als nur wirt­schaft­li­che Fol­gen haben. So legen ver­öf­fent­lich­te E‑Mails nahe, der Kon­zern ver­su­che mit ande­ren Bran­chen­grö­ßen gegen Goog­le vor­zu­ge­hen. Wel­che Lei­chen in den gestoh­le­nen Doku­men­ten noch auf­tau­chen, ist bis­lang unge­wiss, dass das Mate­ri­al aber wohl noch eini­ges Bri­san­tes ent­hält, dürf­te nun klar sein, denn Sony Pic­tures setzt aktiv die ame­ri­ka­ni­sche Pres­se unter Druck. So sol­len unter ande­rem die New York Times und der Hol­ly­wood Repor­ter ein Schrei­ben erhal­ten haben, das die Pres­se­me­di­en auf­for­dert, kei­ne Berich­te über das Mate­ri­al mehr zu ver­öf­fent­li­chen und etwa­ige Daten auf den Sys­te­men der Redak­teu­re zu ent­fer­nen. Ande­ren­falls will Sony even­tu­el­le Ver­lus­te oder Schä­den durch die­se Ver­öf­fent­li­chun­gen gel­tend machen. In den USA ist das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung “free­dom of speech” eines der höchs­ten Rech­te, wodurch die Pres­se juris­tisch kaum angreif­bar ist. Der Ver­such Sonys kann daher nur als ver­zwei­fel­ter Akt gewer­tet wer­den, der kaum Aus­sicht auf Erfolg haben dürfte.

Der kom­plet­te Brief kann hier ein­ge­se­hen wer­den. Mehr Infor­ma­tio­nen zu dem Hack haben die Kol­le­gen von Hei­se zusammengetragen.

Quel­le: Hei­se