Radeon Software Crimson ReLive: AMD veröffentlicht abermals Spezialausgabe vom Treiberpaket

Zum drit­ten Mal in Fol­ge ver­öf­fent­licht AMD zum Jah­res­en­de eine Spe­zi­al­aus­ga­be vom Trei­ber­pa­ket für Rade­on-Gra­fik­kar­ten, mit der nicht nur die übli­chen Opti­mie­run­gen und Bug­fi­xes vor­ge­nom­men wer­den, son­dern zusätz­lich auch eine Viel­zahl neu­er Funk­tio­nen Ein­zug hal­ten. Außer­dem arbei­tet das Trei­ber-Team wei­ter­hin am Aus­bau der Qua­li­täts­prü­fung. So sol­len gegen­über dem letz­ten Jahr 25 % mehr manu­el­le und auto­ma­ti­sier­te Tests hin­zu­ge­kom­men sein. Zusätz­lich habe man rea­le Anwen­dungs­sze­na­ri­en für Tests nach­ge­stellt und auch die Laten­zen bei der Bild­aus­ga­be erhal­ten wei­ter­hin hohe Auf­merk­sam­keit. Für neue Anwen­dungs­fäl­le im VR-Bereich wer­den eben­falls kri­ti­sche Daten­punk­te ver­folgt und analysiert.

Auch in die­sem Jahr wur­de gro­ßer Wert auf die Bug-Mel­dun­gen der Nut­zer über das ent­spre­chen­de For­mu­lar gelegt und die Top­lis­te der Mel­dun­gen abge­ar­bei­tet. AMD möch­te jetzt noch einen Schritt wei­ter gehen und noch inter­ak­ti­ver mit den Nut­zern über die Rade­on-Ein­stel­lun­gen kom­mu­ni­zie­ren. Hier sol­len z. B. Umfra­gen gestar­tet wer­den bezüg­lich der Prio­ri­sie­rung neu­er Funk­tio­nen für das Treiberpaket.

Weil es immer wie­der auch zu Pro­ble­men mit schlech­ten Kabeln kommt, die zur Anbin­dung von Bild­schir­men ver­wen­det wer­den, wur­de in die Rade­on-Ein­stel­lun­gen ein Menü inte­griert, mit dem sich der­ar­ti­ge Pro­ble­me bes­se­re ana­ly­sie­ren las­sen. Außer­dem kann der Trei­ber in eine Art Fall­back-Modus umschal­ten, falls es mit der gewähl­ten Kon­fi­gu­ra­ti­on zu Pro­ble­men kommt.

Neue Benutzeroberfläche für Installer

Gleich zu Beginn fällt auf, dass AMD den Instal­ler vom Trei­ber­pa­ket aber­mals über­ar­bei­tet und optisch an das Design der Rade­on-Ein­stel­lun­gen ange­passt hat. Hier lässt sich im benut­zer­de­fi­nier­ten Modus auch aus­wäh­len, ob der Trei­ber ganz frisch auf­ge­setzt wer­den soll.

Radeon Chill

Mit Rade­on Chill bie­tet der neue Trei­ber eine Funk­ti­on an, die einen ener­gie­ef­fi­zi­en­te­ren Betrieb der Gra­fik­kar­te ver­spricht und gleich noch die Latenz zwi­schen Ein­ga­ben des Benut­zers und der ent­spre­chen­den Reak­ti­on im Spiel redu­zie­ren soll. Hier­zu wird immer nur ein von der CPU fer­tig berech­ne­ter Frame für die GPU vor­ge­hal­ten. Der Hin­ke­fuß an der gan­zen Geschich­te ist, dass es aktu­ell nur bei einer sehr beschränk­ten, handse­lek­tier­ten Anzahl von Spie­len funk­tio­niert, die von AMD über eine White­list im Trei­ber hin­ter­legt sind. Stan­dard­mä­ßig ist das Fea­ture deak­ti­viert. Den aktu­el­len Stand hat AMD in einer Folie fest­ge­hal­ten. Künf­tig soll die­se Lis­te aus­ge­baut wer­den. Ob ein Spiel bestimm­te Vor­aus­set­zun­gen erfül­len muss, um über­haupt jemals mit Rade­on Chill zu funk­tio­nie­ren, bleibt unklar. Prin­zi­pi­ell wer­den aktu­ell die Pro­gram­mier­schnitt­stel­len DirectX 9 und 11 unterstützt.

ReLive-Menü in Radeon-Einstellungen

Die wohl wich­tigs­te und zugleich namens­ge­ben­de Neue­rung ist die Inte­gra­ti­on von ReLi­ve in die Rade­on Ein­stel­lun­gen. Hier­über kön­nen Video­mit­schnit­te in Spie­len oder auch schlicht vom Desk­top ange­fer­tigt oder direkt gestreamt wer­den. Dritt­an­bie­ter-Tools sind nicht län­ger nötig, sodass die Funk­tio­na­li­tät der mitt­ler­wei­le ein­ge­stell­ten raptr-basier­ten AMD Gam­ing Evol­ved App zumin­dest in die­sem Punkt ersetzt wur­de. Ein auto­ma­ti­sche Kon­fi­gu­ra­ti­on der opti­ma­len Gra­fik­ein­stel­lun­gen in Abhän­gig­keit von der ver­füg­ba­ren Hard­ware wird bei­spiels­wei­se auch wei­ter­hin nicht geboten.

Im ReLi­ve-Menü kön­nen ent­we­der Pro­fi­le zur Kon­fi­gu­ra­ti­on der Video­auf­zeich­nung aus­ge­wählt oder alter­na­tiv die Qua­li­täts­ein­stel­lun­gen indi­vi­du­ell ange­passt wer­den. Zusätz­lich kann im Spiel über ein Over­lay eben­falls auf die Optio­nen zuge­grif­fen wer­den. Für die Codie­rung der Vide­os kommt die VCE-Ein­heit der GPU oder APU zum Ein­satz, sodass die Spie­l­e­per­for­mance nur in gerin­gem Maße beein­flusst wird.

Da auch im pro­fes­sio­nel­len Bereich immer häu­fi­ger kur­ze How-to-Vide­os auf­ge­zeich­net wer­den, ist ReLi­ve auch Bestand­teil künf­ti­ger Releases der Rade­on Pro Software.

Zusätz­lich gibt es eine gan­ze Rei­he klei­ne­rer Neue­run­gen, die den nach­fol­gen­den Foli­en ent­nom­men wer­den kön­nen. Dazu zäh­len wei­te­re Ver­bes­se­run­gen für Free­Sync, Unter­stüt­zung für den VP9-Codec, Rade­on Watt­Man kann jetzt auch in Ver­bin­dung mit älte­ren GCN-GPUs ver­wen­det wer­den und der neue Linux-Trei­ber-Stack kann jetzt auch für älte­re Gene­ra­tio­nen der GCN-Archi­tek­tur ver­wen­det werden.