Bisher ungenannte CPU Gattung: MIPS

Bokill

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Bislang war ein ähnlicher Thread noch nicht im Forum, daher dieser Thread.
Netterweise wird in diesem Heiseartikel auf das Modethema 2003 Multiprozessing eingagengen.
(Indirekt wurde das Thma aber schon angeschnitten, als die Frage nach der Playstation2 auftauchte, allerdings vermag ich die nicht zu beantworten.
Klar ist nur, dass Sony ein Design auswählte und dies für die Playstation geschickt umfrickelte. Könnte glatt auch ein ARM Prozessor sein.
Der Alchemie von AMD reiht sich jedenfalls in die Familie, der MIPS32-Design`s ein

Heise 1
Meldung vom 16.10.2003 11:10

MPF: MIPS führt Multithreading für Embedded ein

Während Erzkonkurrent ARM sich mehr mit Sicherheitserweiterungen (Trustzone) beschäftigt, hat sich MIPS eines anderen Modetrends angenommen und das Ergebnis auf dem diesjährigen MPF vorgestellt: Simultaneous Multithreading. Die MIPS Multithreading Architecture Extension (MIPS MT ASE) bietet dafür gleich zwei verschiedene Konzepte an: ein grobkörniges Threading (ähnlich Intels Hyper-Threading) namens Virtual Processing Elements (VME), das voll transparent den Applikationen einen Dual-Core vorspiegelt und ein feinkörniges Threading, das mit neuen Befehlen direkt auf ein optimales Threading einwirken kann. Ohne das Betriebssystem zu bemühen, können damit Threads erzeugt oder gelöscht werden, wobei die Hardware das Verwalten (Scheduling) übernimmt. Diverse Verteilungsalgorithmen sind dabei wählbar, etwa Blocking oder per Zeitscheiben (TDMA). Für Echtzeitanwendungen ist ferner Quality of Service wichtig, womit Prioritäten und Anteile an der Gesamtrechenzeit festgelegt werden. Der hardwarebasierte Scheduler kann laut MIPS die Prozesseffizienz dramatisch steigern.

Daneben spezifizierte MIPS die auf dem Embedded Forum bereits vorgestellte 24K-Familie etwas genauer -- den schnellsten derzeitigen synthetisierbaren Core mit bis zu 550 MHz Takt, ausgelegt für den 130-nm-Prozess. MIPS will Kerne für Integer, Gleitkomma und mit eigenen Codeerweiterungen anbieten (CorExtend). (as/c't)/ (tol/c't)
http://www.heise.de/newsticker/data/tol-16.10.03-003/


Heise 2
Meldung vom 06.08.2003 11:42

Referenz-PDA von AMD für System-Entwickler

Chiphersteller AMD bietet einen Referenz-PDA basierend auf der Alchemy-Prozessorplattform an -- allerdings nur für System-Entwickler. Der PDA läuft unter der Linux-Distribution OpenPDA von Metrowerks.

Im Innern arbeitet ein Alchemy AU1100-Prozessor mit 266 bis 400 MHz, der auf dem MIPS32-Design basiert. Er greift auf 64 MByte SDRAM und 32 MByte Flash-ROM zu. Das TFT-Display zeigt 240 × 320 Pixel bei 16 Bit Farbtiefe an. In die Erweiterungsschächte passen CFII- und SD/MMC-Module. Außer einer IrDA-Schnittstelle hat der Alchemy-PDA keine Drahtlos-Technik eingebaut. Für den Sound sorgt ein AC-97-kompatibler Chip von Wolfson. Dieser kann Töne entweder auf dem integrierten Lautsprecher oder dem Kopfhörer-Anschluss ausgeben.

Der wechselbare Lithium-Polymer-Akku soll den PDA bei normaler Benutzung zweieinhalb bis vier Stunden mit Strom versorgen können. Die Docking-Station enthält Anschlüsse für USB, RS-232, 10/100 Ethernet und Netzteil.

Das PDA-Bundle wird voraussichtlich nur bei AMD direkt an Hard- und Softwareentwickler vergeben. Einen Einstieg in den Retail-PDA-Markt plant das Unternehmen nicht. (dal/c't)
http://www.heise.de/newsticker/resu.../dal-06.08.03-000/default.shtml&words=Alchemy
Die Meldung war aber auch auf P3D irgendwann zu lesen!

Komisch wo doch ehemalige DEC- Entwickler hingehen!
Was die so alles machen...
und irgendwie landen viele dann bei AMD, witzig!
Nette Perspektiven, ... auch für den K9!
Meldung vom 06.02.2001 12:29

Startup bringt Konkurrenz-Chip zu Intels XScale-Prozessor
Während Intel auf der ISSCC in San Francisco Details zum Strom sparenden XScale-Prozessor enthüllt, stellt parallel dazu in Las Vegas auf der Microsoft Embedded Windows Developer Conference eine kleine Startup-Firma ihren konkurrierenden Low Power Internet Edge Device Processor vor.

Pikanterweise sind es zum guten Teil ehemalige DEC-StrongArm-Entwickler (dem Vorläufer von XScale), die vor etwa eineinhalb Jahren nicht bei Intel weitermachen wollten, sondern die Firma Alchemy Semiconductor Inc gründeten. Die Alchemisten brauten einen MIPS-32-CPU-Kern mit zwei 16-KByte-Caches, SDRAM und SRAM/Flash-Controller, zwei Ethernet-Controllern, USB, serielle Schnittstellen, IrDA, AC97, I2C, SSI zusammen und schufen so ein Goldstück namens Au1000, das mit bis zu 500 MHz arbeiten kann und dabei nur 900 mW verbraucht...
http://www.heise.de/newsticker/resu...a/as-06.02.01-000/default.shtml&words=Alchemy
Heise Bildchen
 
Ja - das ist doch mal wieder interessant!

Auch wenn deine letzte aufgegriffene Meldung schon weit zurückliegt und leider nicht das eingetreten ist, was ich mir erhofft hatte - sind die anderen beiden News mir neu, daher vielleicht auch News :) .

Wie ich es heute auch schon sagte wäre ich sehr für einen ordentlichen PDA der so rein gar nichts mit I*tel zu tun hat.

AMD hat dafür vor einiger Zeit ja Alchemy gekauft. So ist meine Hoffnung natürlich groß, aber bis heute noch nicht erfüllt!

Nun zu lesen das schon ein PDA Vormodel an Entwickler rausgegeben wird - läßt das leben wieder schöner erscheinen.
 
SMP im Handy

Jedenfalls scheint es das Modethema zu sein, die Heisemeldung schien ja anzudeuten, dass ARM da nicht so drauf steht.

Intel setzt da besonders auf diese ARM Familie, mit ihrem Xscale Prozessor

Danke Opteron für den oben geschaffenen Thread!

Ich glaube nun haben wir alle derzeitige CPU- Familien im Forum halbwegs systematisch erfasst. :)
 
Ich greife mir mal von der MIPS- Seite nur ein Beispiel heraus... dort ist ein regelrechter Zoo versammelt.
Bemerkenswert ist aber, dass die neue frische Generation ebenso integrierte Speicherkontroller haben wie der Opteron (oder hat der Opteron wie die MIPS einen Kontroller ...?), dazu kommt das wie selbstverständlich der HTr- Link eingesetzt wird.

Erstaunlich wie weit sich das Non Intel Interface verbreitet hat.
Transmeta, Mac, MIPS, AMD...
64-bit MIPS-CPU mit 1 GHz und Multi-E/As

von Henning Wriedt

EETimes.de
October 28, 2003 (7:58 a.m. GMT)

SAN JOSE — Unter der Bezeichnung RM9000x1GL stellt PMC-Sierra eine hoch integrierte MIPS-basierende 1-GHz-Prozessorserie vor. Die Single-CPU Serie besteht aus den Varianten RM9120, RM9122 und RM9124, die dem Entwickler unterschiedliche E/A-Interfaceoptionen bieten, wie zum Beispiel drei Ports mit 10/100/1000 Ethernet MAC, Generic Packet Interfaces (GPI) und PCI oder HyperTransport. Dabei bleibt die Leistungsaufnahme immer unter 7 W.
Dadurch lassen sich die neuen CPUs nach Auffassung des Herstellers in einem weiten Anwendungsbereich verwenden, zum Beispiel in unternehmensweiten Routern und Switches, in der Netzwerkprotokollverarbeitung und Umsetzungsservern, Speichersystemen, DSLAMs und Webservern. Aber auch der Einsatz in VPN/Firewalls und anderen Sicherheits-Hard- und Softwaresystemen bietet signifikante Vorteile.

Nach Ansicht von Tom Riordan, VP und General Manager des Mikroprozessor-Produktbereiches im Unternehmen, besteht die neue CPU-Serie aus den industrieweit am besten skalierbaren, 'stand-alone' MIPS-basierenden Mikroprozessoren, die im Laufe der Zeit mit weiteren CPUs mit jeweils höherer Integration und Funktionsleistung bei niedrigem Leistungsverbrauch ergänzt werden soll.

Die RM9000x1GL-Serie integriert schnelle Speicher und E/A-Interfaces, um beim Speicher die Latenzzeiten gering und bei den E/A-Operationen die Bandbreiten hoch zu halten. Die POS-PHY Level 3 (PL3) und FIFO-ähnlichen Interfaces bieten hohe Datenbandbreiten und einen Takt von 200 MHz für die Anbindung von paketverarbeitenden FPGAs und ASICs.

Ein integrierter 32-bit-PCI-Controller entspricht dem PCI-Standard 2.1 bei 33 und 66 MHz, während ein 8-bit HyperTransport (und ein) Interface (für) DDR-Speicher bis 500 MHz akzeptiert. Das integrierte 200 MHz DDR-SDRAM Interface schließlich verschafft dem Entwickler eine Speicherbandbreite von immerhin 25,6 Gbit/s.
http://www.eetimes.de/np/news/OEG20031027S0006

Herstellerseite

Beispielblockdiagram RM9220

"Only the Paranoids survive!" Da ist was Wahres dran,... weswegen zog Intel das Timnaprojekt zurück, denn obwohl ein Celeron mit integrierten Speicherinterface für RAMBUS alles andere als billig zu sein versprach, so hatte Intel doch auch schon sehr früh eine CPU im Köcher mit integriertem Speicherinterface!

War der womöglich sogar zu gut für die eigenen CPU`s aus dem eigenem Hause? So langsam könnte man auch auf solche Gedanken kommen.
Es ist ja schon sehr merkwürdig, dass praktisch alle weiteren CPUs auf Integration setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
natürlich MIPS!
;D

Da ist so`n "kleiner" Artikel von einem gewissen Jon "Hannibal" Stokes... 8) mit dem Titel
The Emotion Engine: Basic Architecture

Der Autor hat da auch so "gewisse andere Artikel" geschrieben. Zwar alle englisch aber hier wird einem gholfen wenn man diverse Architekturfragen hat.

Ob nun Speicher oder CPUs oder über SMP, SMP, CMP...

Irgendwie vergesse ich jedesmal wofür des "S" steht-

S steht für Simultan... natürlich 8)
 
So wie sich AMD und intel im x-86 Markt brauchen und bekämpfen, so ist in etwa das Liebesverhälniss zwischen ARM und MIPS. Meiner Meinung nach hat ARM derzeit etwas stärkere Bedeutung. Die meisten Handys und Gadgeds (Handheld etct.) basieren auf ARM. Intel hat ja seinen ARM-Core mit X-Scale.
"Zufällig" ist AMD auf der anderen Seite mit dem Alchemy und einem MIPS-Core.
Das Fall Processor Forum ist da das geeignete Spielfeld der Propagandisten. Es scheint so, dass gewisse Trends etwas später aufgenommen werden. ARM und MIPS sind nun auch dabei "Seitenwageninstruktionen" wie Intel (MMX, SSE) und AMD (3DNOW!) in ihre Familien einzuführen. Die Grundprinzipien scheinen jedenfalls gleich.
Heise ist da natürlich am Puls der Zeit:
ARM und MIPS mit neuen Multimedia-Erweiterungen
NEON, so heißt die SIMD-Einheit (Single Instruction Multiple Data), die mit einem eigenen Registersatz parallel zu den normalen Registern des ARM-Prozessors arbeite
Das ist neu (SSE2-Like)
Die ältere Methode von ARM ist mit MMX/3DNOW! vergleichbar, wie aus dem Zitat deutlich wird.
Die bisherige SIMD-Lösung verwendete dazu die vorhandenen Gleitkommaregister.

und zu MIPS
die MIPS-Anwort vor: eine Erweiterung namens DSP ASE. Auch diese Erweiterung arbeitet mit SIMD mit 8/16/32-Bit-Integers. Die Besonderheit sind Bit-Befehle (mit einem Takt Latenzzeit) zum Einschieben oder Extrahieren einzelner Bits, was etwa beim Komprimieren/Dekomprimieren von Daten sehr nützlich.
...
DSP ASE gibt es sowohl für MIPS32 als auch für MIPS64, es soll nur 6 Prozent der Die-Fläche benötigen. Entwicklungstools sind auf GNU-Basis erhältlich, ausßerdem gibt es fertige Routinen in DSP-Bibliotheken von MIPS. (as/c't)
Auch hier im Reich der Rechenzwerge finden die gleichen Kämpfe statt, nur ist der Strombedarf ein Witz, und die Software natürlich eine ganz andere. Von der Stückzahl her ist aber diese Welt der Embedded wesentlich grösser, als der bekannte x-86 Markt. Schade dass sich der Acorn es nie zu einer bedeutsamen Desctopgeschichte entwickelte.

Beide Firmen zeigten zudem, dass CPU-Design sehr günstig sein kann, da ist die Entwicklungsgeschichte des ARM unglaublich ... vor allem wenn man dies vergleicht mit dem Itanium.

MFG Bokill
 
Zuletzt bearbeitet:
MIPS Rechenzwerg?
MIPS CPUs werkeln seit mehr als 2 Dekaden in Hochleistungsrechner der obersten Klasse (Renderserver von sgi). Auch in High-performance Workstations heute noch zu finden (sgi Tezro ganz aktuell)
Vielerorts ist immer wieder von ARM als Monopolisten zu lesen, seit 1998/99 wanderte der MIPS Anteil in embedded Devices immer weiter in Richtung ARM.

Ich finde es schade, dass MIPS nichtmehr so lebendig ist wie in den 90ern, eine wunderbare ARCH und die Rechnern aus der Zeit laufen immernoch zuverlaessig. Einige davon sogar richtig schnell.
 
@Tom

Bei der Durchsicht fiel mir eben auch auf, dass zu sehr Wert auf Embedded Wert gelegt wurde. Du hast Recht, dass früher mal viele Dicke Eisen (besonders SIG) auf MIPS gesetzt haben. SIG setzt ja seit dem Itanium verstärkt wachsend auf den Itanium.

Nur derzeit hat MIPS deutlich in diesem Bereich an Bedeutung verloren, aber dies bedeutet nicht, dass sie Bedeutungslos geworden sind. Ca. 90% Des CPU Marktes werden durch non x86 abgedeckt. Darunter auch noch viele 8 und 16 Bit CPUs. Wertmässig hat sich aber x86 die Hälfte des Weltmarktes gekrallt. Darum ist ja der Markt für x86 so attraktiv, die mögliche Wertschöpfung pro CPU ist höher.

PS: Wie bist du denn auf diesen Thread gekommen? Den habe ich bisher so gut wie nie in der Signatur gehabt. Der Thread war sozusagen schlichtes Privatvergnügen ;D 8) ...

MFG Bokill
 
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