Gibt VIA sein Chipsatz-Geschäft auf?

Nero24

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Bisher sind es nichts weiter als Gerüchte, aber die Spatzen pfeifen derzeit von den Dächern, dass der taiwanesische Hersteller VIA möglicherweise seine Entwicklung und Produktion von Desktop-Chipsätzen aufgeben wird.

VIA, ein Name, mit dem wir gerade auf Planet 3DNow! vieles verbinden. Ohne VIA wäre AMD heute sicherlich nicht dort, wo sie heute sind. In der Sockel 7 Zeit war es vorwiegend den Chipsätzen von VIA (MVP3) und ALi zu verdanken, dass AMD seine K6-2 und K6-III Prozessoren überhaupt an den Mann bringen konnte, nachdem Intel den Sockel 7 zu Gunsten des Slot 1 nicht weiter verfolgte. Bei der Etablierung der brandneuen Athlon-Plattform spielte VIA (mit KX133/KT133) ebenfalls eine tragende Rolle, nachdem anfangs lediglich AMD selbst mit einem bereits etwas überholten (kein PC133-Support, kein AGP 4x) und buggy (Probleme mit AGP-Timings, Feature <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/diverses/superbypass/index.shtml">Super-Bypass</a> funktionierte nicht) Chipsatz namens 750 "Irongate" versuchte, sich am eigenen Kragen aus dem Sumpf zu ziehen. Nicht zu vergessen der VIA KT266A, der die <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/hardware/8khap/index.shtml">Performance-Schraube für den Sockel A in einer Art und Weise nach oben schraubte, wie kein anderer Chipsatz davor und danach</a> und natürlich der <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/hardware/k8v_an50r/">K8T800</a>, der sich nach einer kleinen Schwächeperiode von NVIDIA zuerst als Quasi-Standard für AMDs neuen Athlon 64 Sockel 754 etablierte.

Seitdem jedoch geht es mit VIA dramatisch abwärts auf dem Desktop-Markt. Die Innovationsdichte der direkten Konkurrenten NVIDIA und ATI (<a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1161762476">mittlerweile von AMD geschluckt</a>), zweier Hersteller von Grafikchips, die in den letzten Jahren ins Chipsatz-Geschäft drängten, machten VIA schwer zu schaffen. Der <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1096021035">K8T890</a> und <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1132662540">K8T900</a> kamen viel zu spät zu den Endkunden, so spät, dass der Zug für VIA auf dem AMD-Sektor seitdem praktisch abgefahren ist.

Auch auf dem Intel-Sektor bekam VIA nie so richtig einen Fuß auf den Boden. <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1006870211">Lizenzstreitigkeiten mit Intel z.B. wegen des P4X266</A> verunsicherte viele Mainboard-Hersteller und verzögerte den Einsatz der Chipsätze aus Fernost. Dass taiwanesische Chipsätze bei Intel nicht grundsätzlich auf Ablehnung stoßen, <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1180473995">beweist derzeit SiS</a>.

Doch natürlich ist VIA nicht nur ein Opfer unglücklicher Umstände gewesen. Den legendären <a href="http://www.planet3dnow.de/faq/mainboards/index.shtml#sbbug">686B-Southbridge Bug</a> haben sich die 'VIAner' ganz alleine zuzuschreiben, ebenso wie die Probleme mit der <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1034008394">PCI-Performance der 686- und VT8233 Serie</a>. Und natürlich gilt auch auf dem Chipsatz-Sektor die alte Weisheit "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Die mittlerweile beinahe kommödiantisch anmutenden <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1103651055">Verzögerungen bei der Einführung der VT8251 Southbridge</a> (alias <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1106041194">VT8239</A>), die gefühlt etwa 3 Jahre betrug, hat sowohl Hersteller, als auch Endkunden verärgert. In der Zwischenzeit haben die anderen Hersteller ihre Claims abgesteckt. Auf dem AMD-Sektor ist gegen NVIDIA und AMD (respektive dem aufgekauften ATI-Knowhow) kein Kraut gewachsen. ULi (ehemals ALi) hat es mit einem hervorragenden Produkt versucht, was zu Folge hatte, dass die Taiwanesen kurzerhand <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1134556370">von NVIDIA geschluckt wurden</a>. Sollte sich VIA nun tatsächlich zurück ziehen, wäre SiS der letzte verbliebene Hersteller aus dem fernen Osten - allerdings aus bekannten Gründen mit starker Affinität zu Intel.

Was würde aus VIA, sollten sich die Gerüchte bestätigen? Nun, die Taiwanesen haben sich eine nette kleine Marktnische geschaffen mit stromsparenden x86-Prozessoren abseits des Performance-Markts und mit <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1177072670">Mini-ITX oder noch kleineren Plattformen</a>. Dort kann VIA auch derzeit wieder das sein, was sie früher mal auf dem Chipsatz-Markt für AMD-Plattformen waren: Marktführer...

<b>Quelle:</b> <a href="http://my.ocworkbench.com/bbs/showthread.php?p=416752#post416752" TARGET="_blank">VIA might abandon chipset business</a>
 
sehr schade wärs ja schon...das KT333 war das mit abstand beste Board was ich JEMALS hatte...und ich hatte in meiner Hoch-zeit des "Hardware-tauschens" für 3PCs wirkliche viele Boards...
 
Sehr schade, ich hatte, abgesehen von einem Ali, ausschließlich VIA-Chipsätze im Einsatz, selbst der KX133 fand den Weg in mein Gehäuse, auch aktuell tuckert darin noch ein solcher ;D.
 
also meine vias waren alle (beide) nich so prall... oder lags an asus? - trotzdem schade
 
Schade, mit VIA verbinde ich viele gute Erinnerungen... aber lang lang ist's her :]
Verwundern tuts mich nicht, die Entwicklung scheint ja bei VIA schon seit Jahren praktisch stillzustehen, die Bielefeld-Southbridge wird ja selbst jetzt kaum verbaut, auf fast allen VIA-Boards prangt eine 8237... das Teil hatte ich schon mit einem KT600 Board im Betrieb. So gut die 8237 auch seinerzeit war - im schnelllebigen Computergeschäft geht das ja mal gar nicht.
 
sehr schade wärs ja schon...das KT333 war das mit abstand beste Board was ich JEMALS hatte...und ich hatte in meiner Hoch-zeit des "Hardware-tauschens" für 3PCs wirkliche viele Boards...


Dem kann ich mich eigentlich anschließen.

Mein absolutes Lieblingsboard - mein All-Time-Favorite - ist das Abit Kx7 333R mit Via Kt333-Chipsatz. Was man mit dem Teil als Übertakter so alles anstellen konnte, war/ist schon sagenhaft. Ob das aus Lust und Laune heraus 50 MHz PCI-Takt waren (200 MHz FSB mit Teiler 1/4), 242 MHz Frontsidebus oder einfach ein sauschnelles Alltagssystem - damals das absolute Non-Plus-Ultra.

Auf der anderen Seite wäre ein Rückzug seitens Via natürlich eine weitere Ausdünnung des Angebotes an adäquaten Chipsätzen. Das würde dazu führen, dass nurmehr 2 ernsthafte Anbieter für AMD-Mainboards vorhanden sind - und das kann nicht im Sinne des Kunden sein.

Von daher hoffe ich, dass es sich nur um haltlose Gerüchte handelt, ich befürchte jedoch das Gegenteil. :-[
 
Auch ich fände es schade, wenn VIA sich aus dem Chipsatzmarkt zurückzieht.
Insbesondere aus den von MusicIsMyLife genannten Gründen, ist es sehr traurig.
Ich kenne bei VIA sowohl den 686B Bug hautnah (das erste A7V133 ging damals absolut nicht stabil zu betreiben) bis als auch den KT266A, den ich in meinem MSI K7T266Pro2 geliebt habe. Auch den 333er und den 400er hatte ich, alles solide Chipsätze.
V.a. hatte VIA im A64 Bereich immer recht sparsame Chipsätze.
Dafür, dass die aber ein Nischendasein fristeten, hat VIA selbst gesorgt, indem keine neuen Produkte mehr kamen.

Trotzdem sehr Schade, AMD hat VIA sehr viel zu verdanken.

Gruss
 
Wär schade, wenn es nach ALi wieder eienn weniger gäbe, aber vermissen tu ich Via nicht wirklich. Seit dem KT600 hab ich keinen Via-Chipsatz mehr gehabt
 
Dafür, dass die aber ein Nischendasein fristeten, hat VIA selbst gesorgt, indem keine neuen Produkte mehr kamen.
Wobei man das relativieren muss indem man sagt, dass sie aufgrund mangelnder Akzeptanz durch die Mainboardhersteller nicht bei den Endkunden ankamen, denn sowohl der K8T900 als auch die VT8251 sind nun schon seit ein paar Monaten erhältlich, aber aus irgendeinem Grund nur auf wenigen Mainboards zu finden. So verbaut Asus auf seinem aktuellen Sockel AM2 Mainboard M2V die VT8237A Southbridge, obwohl schon auf dem Sockel 754 Mainboard K8V-XE die VT8251 zu finden war.
 
Kann den Grossteil meiner Vorredner nur die Woerter aus dem Text klauen, bis auf die genannten Probleme liefen und laufen die VIA-Bretter arg gut (Intelboards mal ausgenommen).
KT266A, KT333, KT800 alles sehr angenehme und vor allem stabile Chips.

Waere schade draum, immerhin hat der KT800 nur nen winzigen Passivkuehler, waerend NV schon echte Monster drauf hat :D.
 
Ich glaub auch kaum, dass das im Sinne der Kunden sein kann,
man hat ja gesehen was "kleine" Hersteller wie Uli gebracht haben.
Nur wurden die ja aufgekauft.:]
 
Gamer bringen halt mehr Geld als resourcenbewußte Allround-PC-Schrauber... :]
 
So verbaut Asus auf seinem aktuellen Sockel AM2 Mainboard M2V die VT8237A Southbridge, obwohl schon auf dem Sockel 754 Mainboard K8V-XE die VT8251 zu finden war.

Ist ja auch kein Wunder, die VT8251 soll erheblich teurer sein.
 
Mit was verdient VIA denn sonst noch Geld? Mit den Prozessoren und Mini-ITX Boards?
Und welche Chipsätze würden die auf ihren Mini-ITX Boards verbauen? AMD-Chipsätze?
 
Finds auch echt schade :( Auch wenn ich eigentlich nich so sehr der Freund von VIA-Chipsätzen war und bin...
 
Und welche Chipsätze würden die auf ihren Mini-ITX Boards verbauen? AMD-Chipsätze?
Im Gegenteil. Der VIA C7 unterstützen dasselbe AGTL+ Busprotokoll wie der Pentium IV. Das ganze nennt VIA schlicht und einfach V4-Bus, auch wenn es sich um nichts anderes handelt als einen umbenannten Quad Pumped NetBurst Frontsidebus. Der C7 nutzt darüber hinaus den Sockel 479M von Intel, wie ihn auch der Pentium M nutzt. Aber ob das jetzt alles für einen vollständige Kompatibilität zwischen C7 und Intels Mobilprozessoren sorgt weiß ich nicht. Aber AMD ist auf jeden Fall erst einmal aus dem Spiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich jetzt mal wüsste was mein Tyan Board damals für nen Chipsatz hatte...ansonsten würde ich glatt behaupten noch nie ein Board mit VIA gehabt zu haben...

Nach dem Tyan kamen 2xNforce 2 und dann jetzt Intel. Vorher auch mal SIS wenn ich mich recht entsinne...

Bei VIA kam es mir irgendwie vor wie eine kurze Phase in denen die gute Chipsätze geliefert haben, eben auch im Zusammenhang mit AMD. Da ich dort aber erst spät mit nem 1GHz eingestiegen bin, hab ichs nicht so aktiv mitbekommen.

Und heutzutage wirklich kein Verlust, denn da sind nu mal andere weiter.
Ob man drüber traurig seien muss sei mal dahingestellt...ich bins nicht weil ich eben nichts direkt damit verbinde.
 
Schade eigentlich.
Naja gehört man man sowieso nicht mehr viel von Via.
Aber meckern konnte ich über A7V, A7V133, Epox 8K5A2+ ( KT333) und das A8V Deluxe nicht, keine großartigen Treiberprobleme und eigentlich funzte immer alles auch der SB Bug hatte mich nicht getroffen.
Anschluß verloren und nicht mehr wiedergefunden.
 
schade, echt schade drum *traurig*

habe auch noch ein k8t800pro im einsatz und der ist klasse :)

kam aber leider schon lange nichts neues, daher im aktuellen system ein ati chipsatz

hoffe die überlegens sich nochmal und machen weiter mit nem neuen chip
 
Naja, mein erster selbst gebauter PC hatte ein MVP3 Board von Epox (auch so eine ehemaliger), hab ich an den User Migmicha verschenkt.

Ansonsten hat eine Aldi-P3 der hier noch rumsteht ein Via-Chipsatz. Das wars auch schon.
Die wären durchaus konkurrenzfähig gewesen, wenn die reichtzeitg die Verfügbarkeit der VT8251 gesichert hätten.

Aber seit dem nForce4 dominiert im AMD Sektor einfach der Feature-überzüchtete nForce, alles andere ist was seltenes. Eine Ausnahme bildet hier der RS690, der sich im Gegensatz zu anderen AMD7ATI-Chipsätzen mindestens genausogroßer Beliebtheit erfreut wie sein NV-Pendant.
 
Die Nforcen gefallen mir spätestens seit Einführung des Nforce4 auch nich mehr - ich setz derzeit auf AMD/ATI bei ner AMD-Plattform und n Intel-Prozzi gehört IMHO seit eh und je auf ein Board mit Intel-Chipsatz!
Nur is das n bissl arg wenig Auswahl - da wär mal wieder sowas Geniales von VIA wie damals der KT266A am besten noch mit ner brauchbaren Onboard-Grafik nich schlecht gewesen, v.a. für den Low-Cost-Office-Bereich, da bleiben ja jetzt nur die zwar saustabilen, aber ebenso lahmen Enten von SIS...
 
Naja, ich vermisse Via nicht wirklich. Ich hatte mal gute und mal schlechte Erfahrungen mit Via Mobos gehabt, aber im Großen und Ganzen hinterlässt Via bei mir eher ein negatives Bild.

Mein erstes Via Board war ein Epox MVP3, das lief nie wirklich toll, immer Kaltstartprobleme und andere Kleinigkeiten, aber da wird Epox wohl mit schuld sein. Danach kam ein Asus A7V266-E das lief überhaupt nicht, total zickig beim RAM und danach total instabil, ob es auch hier am Boardhersteller lag? Dann das Abit KX7-333, ein Traum vom einem Mainboard, super Bios, 4 RAM-Slots, stabil seit dem ersten Tag und läuft heute immer noch. Zwischenzeitlich ein MSI mit KT400, lief auch super, aber ist nach 2,5 Jahren abgeraucht. Dann kam das Abit AV8 und es ging wieder abwärts, grottenschlechtes Bios, OC war kaum drin (220MHz Referenztakt) und auch sonst alles andere als rockstable, deswegen hab ich es nach 6 Monaten Betrieb verkauft, weil ich es nicht mehr ertragen habe.
Dann kam mein erstes nForce Board (ASRock K8NF4G-SATA2) und seit dem verbaue ich praktisch nur noch nForce Boards, da ich mit denen absolut keine Probleme habe. Von den Stromverschwendern ala nForce 4 und >=550 lasse ich allerdings die Finger.

Dann wollte ich auch mal ein Epia-System als kleinen Server aufbauen. Der CPU-Lüfter war verdammt laut und das System (C3 CPU 600 MHz, DDR RAM) war ziemlich lahm. Nach einem Jahr und ein paar Wochen wollte das Mobo dann nicht mehr und statt einem Austauschgerät hab ich beim Händler direkt was anderes genommen.
 
Via konnte sich eigentlich nicht beklagen, deren Chipsätze fand man massig auf Boards für AMD und Intel-CPUs

Die haben sich das wirklich selbst verbaut, Nvidia ist neu eingestiegen und hat mit dem nforce2 schon den Chipsatz-Veteranen Via in Grund und Boden gerammt.

Bis auf den niedrigeren Preis hatte Via nichts entgegenzusetzen. Man schaue sich die Ausstattung der K8T890-Boards an. Zwar sehr schön, das die noch 2 IDE haben, aber 2 S-ATA 150 sind schon lächerlich. Dann noch die Southbridge-Bugs beim Nutzen einer S-ATA 2 Platte, Sound auch nichts besonderes, also Via hätte sich etwas mehr anstrengen müssen.

Zudem kam es mir so vor, als hätten die AMD zuletzt doch vernachlässigt, weil sie vom großen Intel-Kuchen was abhaben wollten. Und das, obwohl sie den AMD-Chipsätzen verdankten, das sie mal richtig viel verkauften. Zumindest zu dem Zeitpunkt, als es kaum Boards mit Chipsätzen von SiS oder ALi gab und Nvidia gerade erst einstieg
 
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