Computerspieler sind keine potentiellen Killer!

Nero24

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Der aktuelle und schreckliche Vorfall der vergangenen Woche im Erfurter Gutenberg Gymnasium hat eine ganze Nation in Schockzustand versetzt. "Wie konnte das passieren?", fragt man sich allenorts? Das ist eine gute Frage, der nachgegangen werden muß, um derartige Vorfälle in Zukunft wenn irgend möglich zu verhindern.

Doch leider geht im Zuge dessen derzeit nicht nur die Boulevard-Presse den Weg des geringsten Widerstandes. Ein schneller Schuldiger muß her und so ist die eindimensionale Schlußfolgerung Computerspieler = potentieller Killer ruckzuck hergestellt. Der <a href="http://www.darkbreed.net" TARGET="b">DarkBreed e.V.</A>, ein 1997 gegründeter, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, der Öffentlichkeit den Umgang mit dem Medium Computer näherzubringen und spezialisiert auf LAN-Parties, läßt dies nicht auf sich sitzen und bezieht Stellung. Hier ein kurzer Auszug:<ul><i>Computerspieler sind keine „isolierten Individuen“. Der Computerspieler von Heute hat ganz selbstverständlich Zugang zum Internet und trifft sich dort mit Gleichgesinnten – dort schließt man sich zu Spielgemeinschaften zusammen – und findet „seinen“ Platz in der Community.
[..]
Ein „Gewaltverherrlichendes Spiel“ muss nach Paragraph 131 des STGB festgestellt werden und wäre dann nach deutschem Recht verboten. Stand jetzt ist kein Produkt auf dem deutschen Markt bekannt, welches den Status der Gewaltverherrlichung erfüllt. Daher bitten wir eindringlich darum, Abstand von dieser Bezeichnung zu nehmen.
[..]
Der Attentäter war 19 Jahre alt – damit hat er den Erwachsenenstatus erreicht, was bedeutet, dass er in Deutschland jedes auf dem Markt befindliche Produkt legal erwerben konnte, denn auch indizierte Titel dürfen an Personen über 18 Jahren abgegeben werden. Eine vorauseilende Indizierung hätte demzufolge in seinem Fall keine Änderung der Lage gebracht.</i></ul>Die komplette Stellungnahme gibt's bei <a href="ftp://ftp.darkbreed.net/pub/presse/DarkBreedgegenGewalt/DarkBreed%20informiert%20über%20Gewalt.pdf" TARGET="b">DarkBreed</A>. Mit diesem Thema ebenfalls auseinandergesetzt haben sich die Kollegen von <a href="http://www.3dcenter.de/artikel/2002/04-29.php" TARGET="b">3DCenter</a> und <a href="http://www.k-hardware.de/news.php?s=n0b0dy&news_id=703" TARGET="b">K-Hardware</A>.
THX @Kim für den Hinweis
 
Hi alle,

Mich (29 Jahre alt) wundert ja sowieso die Indizierungspolitik den der deutsche Staat in letzter Zeit an den Tag legt:

Da wird zum Beispiel ein Spiel welches seit 1999 auf dem Markt ist (Unreal Tournament) und beinahe jeder Jugendliche über ein Exemplar dieses Spieles verfügt plötzlich indiziert.....

In Deutschland (und wahrscheinlich auch bei uns in Österreich) ist der "Vertrieb" des Half-Life Mods "Day of Defeat" verboten weil ja in diesem Spiel bekannterweise Symbole aus der NS-Zeit vorkommen.....

Und jetzt kommt man auch noch auf die glorreiche Idee das ebenso frei downloadbare Counter-Strike zu indizieren!

Ich kann über solche unnötigen Aktionen nur wundernd den Kopf schütteln und meine das man sich wohl über andere Probleme den Kopf zerbrechen sollte. Denn ich als Vater von 2 Kindern (2 und 4) lasse meine Kids sicherlich nicht zuschauen wenn ich mich mit solchen Spielen beschäftige bzw. werden meine Kinder sowieso nicht geschlagen.
Jedoch kann man an dem Verhalten mancher Kinder leicht erkennen welcher Ton bei denen zu hause herrscht: Da sind Schimpfwörter gang und gäbe und meine Kids sind nicht öfters mal von gleichaltrigen verprügelt worden - dementsprechend werden diese wiederrum von ihren Eltern wegen Nichtigkeiten geschlagen und das habe ich selbst mehrmals beobachtet. Vielleicht sollte man doch besser solche Sachen kontrollieren anstatt Schlagzeilenträchtige Indizierungen auszusprechen.

lg Joachim aus Wien (Wuschl)
 
Tja die angebotene Diskussion im Faz forum verläuft grade im sande da deren forum nicht dazu ausgelegt mit dermassen vielen usern klarzukommen und nur ein "experte" da ist der mit dem lesen nicht hinterherkommt.
es wird grade versucht die leute der faz in einen chat zu bekommen.
ob das was wird weiss ich nicht aber ich hoffe das es dann dort eine diskussion gibt und nicht nur das geschrei von ein paar kindern zu hören ist.
 
das beste war die bild zeitung mit nem bild aus soldier of fortune (arm vom gegner war abgeschossen und lag auf dem boden) mit der bildunterschrift "Counter-Strike" blabla

auch heute mittag, musste mir LEIDER auf RTL punkt12 anschaun
was kam dort ???
--> blabla Killerspiele blabla CounterStrike
das ganze garniert mit ner live szene aus cs wo verdächtig viel blut spritzte, wahrscheinlich extra noch den blood patch installiert oder sowas in der art

dass die politiker irgendwelche dummen sprüche loslassen war ja klar (wahlkampf usw.)
aber der abschuss sind v.a. die fernsehsender

die bringen jeden nachmittag themen (sex, gewalt, usw.), zu zeiten wo kinder fernseh schauen, dran und dann wenn es um die beweggründe des amokläufers geht wird NIE was von fernsehn gesagt
die einzig schuldigen sind nämlich nur "gewaltverherrlichende Killerspiele" und die bösen "Gewalt-Videos"

die argumentation gerade der tv-sender ist sowas von lächerlich
aber von rtl, rtl2 und co sind wir das ja gewöhnt =)

hat von euch einer schonmal "die redaktion" auf rtl2 gesehen ?

die berichte sind sowas von SUBJEKTIV, das gibts garnicht
und am schluss jeder sendung gibts in irgendeiner form leichtbekleidete damen zu sehn, womit die ganze sendung über geworben wird

ich bin kein anhänger der öffentlich rechtlichen, aber solche reportagen kann sich weder ard noch zdf erlauben, hier werden die themen so objektiv wie möglich betrachtet

--> und das ist gut so !!!!
 
tja aber die faz ist ja ansich eine renomierte zeitung die ihre berichte sonnst nicht von der bild redaktion bekommt.
aber grade das schien passiert zu sein bei dem faz artikel.
und dagegen sind ein paar cs spieler auf die barikaden gegangen.
und ich denke nero wird mir recht geben das wir player of planet 3d now keine amokläufer sind.
 
FAZ Artikel hin oder her, den Vogel hat heute die Bildzeitung zum Thema BEBEN 5 was in Erfurt stattfinden sollte, jedoch aus moralischen Gründen nun nicht durchgeführt wird, abgeschossen.

Sowas reisserisches hat mich heute fast um den Verstand gebracht. Gerade wegen Erfurt und weil einige Orgas das Gutenberg Gymnasium besucht haben wurde die Veranstaltung fallen gelassen, nachdem mühsam neue Sponsoren als Ersatz für den pleite gegangenen Sponsor gefunden waren.

Den Artikel findet man auf http://www.lanparty.de relativ weit unten in dem aktuellen Artikel.


Update: Ich setz den Artikel aus der Bild nochmal hierher:

Keine Party der Online-Killer

Keine Party der Online-Killer
Eine geplante Party für Freunde brutaler Computer-Spiele in Erfurt ist abgesagt worden. 2000 Computerfreaks wollten sich in einer Halle des örtlichen Messegeländes treffen, um den Meister von Gewaltspielen wie "Counterstrike" zu ermitteln. Das Spiel hatte Rober Steinhäuser vermutlich zu seiner Wahnsinnstat angeregt. Erschreckend: Mehr als 300 Fans der Gewaltspiele wollten ihr Treffen trotz der Bluttat abhalten.

Quelle (02.05.02, Seite 7, BILD -UNABHÄNGIG - ÜBERPARTEILICH -)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das die Diskussionen zu dem Thema momentan alle ein ziemlich geringes Niveau haben. Jeder versucht die Schuld auf irgendwas zu schieben. Die einen Sagen, die Spiele sind schuld, die Spieler fühlen sich dadurch angegriffen und sagen, die Waffengesetze sind schuld. Aber das ist ja heutzutage Normal das jeder dem anderen die Schuld in die Schuhe schiebt. Ich finde es schade das heutzutage keine Diskussionen mehr möglich sind ohne das sich jemand angegriffen fühlt. Eine Lösung findet man so nicht. Meiner Meinung nach haben mehrere Faktoren zu dem Drama in Erfurt geführt. Zum einen lag es in diesem Fall, an dem schlechten Verhältnis zu den Eltern, dann die Typische Teenagerprobleme die wohl jeder mal hatte (bzw hat), Probleme mit der Schule und so weiter. Auf der anderen Seite muss man jedoch auch zugeben, daß Gewalt im Fernsehen in Videos, Computerspielen und Musik, die Psyche vieler Menschen stark beeinflusst. Vor allem Jugendliche die oft noch keine gefestigte Persönlichkeit besitzen, lassen sich stark beeinflussen. Ich kenne eine Vielzahl von Jugendlichen die am liebsten 24 Stunden täglich irgendwelche Ballerspiele zocken würden, je brutaler desto besser, je mehr Blut spritzt und je Realistischer das Spiel ist, desto mehr saugen sie es in sich auf. Es gibt Leute deren Wortschatz nur noch aus CS, Headshot, Lamer, Snipern usw besteht, die Welt da draussen scheint an ihnen total vorbeizugehen! Die Einzige Motivation im Leben ist ein Ballerspiel. Das Zocken ist für sie zur Sucht geworden nur leider merken sie es nicht mehr. Sind solche Menschen für euch echt noch "NORMAL"? Ich denke hier sollte sich jeder CS-Zocker fragen, ob er es aushält 2 Monate nicht zu Spielen. Wenn ja, gehört er nicht zur Risikogruppe :) Auf der Anderen Seite gibt es auch Massen an CS- Zockern die sich gar nicht beeinflussen lassen und ich finde das denen mit der Argumentation, daß Ballerspiele jemanden zum Killer machen, unrecht getan wird! Das Waffengesetz hat eine Menge Lücken, die geschlossen werden müssen. Aber mal ehrlich, wenn jemand nicht mehr an Waffen kommt, dann werden eben Psychisch gestörte mit einen Küchenmesser die Lehrer erstechen.Deswegen finde ich das einseitige Argument von vielen Zockern, das NUR die Waffengesetze schuld sind, totalen geistigen Dünnschiss! Hier wird nur versucht das geliebte Ballerspiel ohne das man nicht mehr leben kann, weil es ja zu den "Grundbedürfnissen" gehört, zu verteidigen. Wenn man solche schlimmen Ereignisse verhindern will, sollte man allen Ursachen entgegenwirken. 1. Die Lücken im Waffengesetz müssen geschlossen werden. 2. Es wird langsam Zeit das Gewaltverherrlichende Filme, Videos, UND AUCH SPIELE verboten werden. Ballerspiele, Videos usw. sind meiner Meinung, für Psychisch labile Menschen eine Gefährdung! Wer kann den heutzutage beurteilen, ob sich jemand durch Ballerspiele beeinflussen lässt oder nicht? Niemand! Ich finde es der Gesellschaft gegenüber Verantwortungslos, ein solches Risiko einzugehen und zu sagen, "es passiert ja nichts, ich lasse mich durch derartige Spiele ja auch nicht beeinflussen!"! Es ist immer falsch von sich auf andere zu schließen. 3. Sollte man endlich aufhören ständig die Finanzen für die Bildungspolitik zu kürzen. Die Jugend wird ja immer dümmer und weiß gar nichts mehr mit sich und der Freizeit anzufangen! Hier fehlen Lehrkräfte, dort fallen Stunden aus, Fächer werden gestrichen (das Fach "Politische Bildung" ist ja momentan in vielen Schulen ein Witz, falls es überhaupt noch Unterrichtet wird. Man könnte das Fach an vielen Schulen auch "Schönreden der Demokratie, die Paradiesisch ist und keine gesellschaftlichen Probleme hat" nennen!). 4. Sonstige gesellschaftliche Probleme müssen endlich gelöst werden, die Arbeitslosigkeit muss unbedingt gesenkt werden! Viele haben arbeitslose Eltern die frustriert zu Hause sitzen und ihren Frust an den Kindern ablassen. Jugendliche sitzen deprimiert zu Hause oder auf der Straße, weil sie keine Ausbildung bekommen und keine Zukunft sehen. Am Ende Summieren sich die Dinge und es kommt zum Extremfall. Ich hoffe das die Politik endlich mal aufwacht und das Richtige tun wird.

XD (Abitur in Politische Bildung: 1.Abi-Fach: Abschluss mit 1) :]
 
Ich bin ja der Meinung, daß, selbst wenn man alle Menschen in Gummizellen sperrte und nur handverlesene Wärter draußen vorstellte, die natürlich völlig unbewaffnet wären, trotzdem irgendwann einer von denen sich z.B. einen Ast vom Baum abrisse und einige andere Wärter damit totschlüge. (ist nur so eine Theorie)

Manche Menschen ticken eben irgendwann aus. Das ist zwar nur ein winziger Prozentsatz, und dafür müssen verdammt viele ungünstige Faktoren zusammenkommen, aber VÖLLIG VERHINDERN LASSEN SICH AMOKLÄUFE EBEN NICHT!

Das einzusehen, ist aber viel schwieriger, als einfach irgendwem oder irgendwas die Schuld zu geben. Wäre es nicht Counterstrike, dann vielleicht die Eltern, miese Kindheit, Mobbing am Arbeitsplatz, der zu warme Kaffee bei McDonalds, oder was weis ich noch alles.

Andererseits muß man bei Kindern natürlich schon aufpassen, was die so mitkriegen, wirkt da ganz anders. Ich weiß noch, mit 4 oder 5 hab ich ne Reportage im Fernsehen (ARD oder so, Private gabs da glaub ich noch nicht) gesehen, wo es um die Globale Erwärmung ging, und der Satz, "wenn wir so weitermachen, ist in 50 Jahren unser heutiges Leben unmöglich" (mit Bildern von Wüsten unterlegt), da hatte ich 3 Tage Alpträume! (ich bin heute darüber weg ;) )

Deswegen ist es meiner Meinung nach auch gut, CS und ähnliches auf den Index zu setzen, damit Eltern merken, daß sie dabei aufpassen sollten.

Aber dieser Erfurter Amokläufer war 19, in dem Alter soll man normalerweise beim Bund schon am Kampfeinsätzen teilnehmen können und wird dementsprechend an Schußwaffen, Handgranaten etc. ausgebildet.

Übrigens, was ist mit dem völlig unwaidmännischen Abschlachten von Massen von Moorhühnern, an dem sich zig Millionen Büroarbeitskräfte ergötzt haben? natürlich in keinster Weise gewaltverherrlichend (steht der Tierschutz nicht neuerdings sogar im Grundgesetz bzw. soll da rein?)...
 
Es hilft der Aufklärung über die gesellschaftlichen Verhältnisse, den Unterschied zwischen Wesen und Erscheinung zu kennen.
Die Tat in Erfurt ist Ausdruck eines Verhältnisses des Täters zu der ihn umgebenden Gesellschaft, die ihn (und viele andere) geprägt hat und prägt. Zur "Gesellschaft" zählen alle Institutionen (Familie, Schule usw.), welche (fremde) Erwartungen und Vorurteile dem Individuum einbleuen. ... Und eines Tages knallt es dann, und das Entsetzen ist groß! ... "Wie konnte das nur passieren?" ...

OBrian hat es angedeutet: Wenn der Robert aus Erfurt in Afghanistan die Feinde der westlichen Gutmenschen-Demokratien beseitigt hätte, dann hätte er jetzt einen Orden bekommen mit seinen 19 Jahren. Nur hat er etwas falsch verstanden und stattdessen seine Ausbilder planlos ins Visier genommen. Das will keiner, und es wird ein Unterschied gemacht zwischen afghanischen Menschen und deutschen Menschen. Leider hat der Robert nicht viel mehr differenziert als die Medien, die BILD etc. ... und daher müssen ausgerechnet diese "fassungslos" sein angesichts des von ihnen mitproduzierten Elends. Wer macht schließlich viele $$ mit den Gewaltdarstellungen im TV und wie sehr haben sich die konservativ-neoliberalen Politiker eingesetzt für das Privatfernsehen. Nun haben sie wieder eine Quittung bekommen. Schnell müssen sie Schuldige finden, um von sich selbst abzulenken!
Die Geister, die sie riefen ...

Und was machen sie, die Politiker: Es wird, wie immer, über "Werte" gelabert. Die Diskussionen sind mindestens 150 Jahre alt. Immer wenn eine Gesellschaft in ihrer Tendenz Auflösungserscheinungen zeigt (jeder gegen jeden), dann sollen die Werte retten, was auf der Ebene der ökonomischen Verteilung nicht gewünscht ist. Dann brauchen wir, wie X-Dimension gut bemerkt hat: "Schönreden der Demokratie, die Paradiesisch ist und keine gesellschaftlichen Probleme hat". Dann wird sie gepriesen, die bzw. "unsere" Demokratie, und kein Politiker kann umhin, nicht wenigstens einmal pro Satz das Wort "demokratisch" zu sagen, denn nur wer "Demokrat" ist, darf sich auch "demokratisch" nennen, und "demokratisch" wird man, indem man sich "Demokrat" nennt und brav zur Wahl zur Stimm-Abgabe geht. *lol* *lol*
Wir leben eben in der besten aller Welten - so soll es auch bleiben, zumindest für die knapp 10% der Bevölkerung, denen in Deutschland 90% des Besitzes gehört. Die restlichen 90%, denen kaum was gehört, können ja die "Werte" genießen, die ihnen die übrigen 10% in ihren Zeitungen und Medien vorkauen.

Zurück zu Robert: Robert hat mit letzter Konsequenz das ausgelebt, was hierzulande (und weltweit) angesagt ist: Jeder gegen jeden, Konkurrenz um Arbeitsplätze. Und da man ihm die Beteiligung an der Konkurrenz vorenthalten wollte (Schulverweis), hat er seine Mittel angewendet. Schauerlich.
Hätten wir diese (unnötige) Konkurrenz nicht, und gäbe es nicht die Gelegenheit, aus jeder Scheiße (Schußwaffen, gewaltverherrlichende Darstellungen) auch noch Geld zu machen, dann müßte man sich um solche Leute wie den Robert weniger Sorgen machen, denn sie hätten weder Grund noch Gelegenheit, solchen Wahnsinn zu machen. Darüber nachzudenken ist aber gesellschaftliches Tabu solange unsere Bedingungen als "natürlich" oder "normal" gelten. Diese Bedingungen sind jedoch (bewußtlos) von Menschen gemacht, und Menschen können sie deshalb auch zum Besseren verändern, daß es solche Vorgänge wie in Erfurt nicht mehr gibt. Leider fördern Computerspiele das Denken nicht.

@Wuschl: Zu dem Eltern-Kind-Verhalten empfehle ich: "Alice Miller: Am Anfang war Erziehung, Suhrkamp 1980"
 
Das ist doch der totale Blödsinn.
Werde ich zum Raser, weil ich Need for Speed gespielt habe?
Werde ich zum Baulöwen, weil ich Sim City gespielt habe?
Werde ich zum Kriegsherren, weil ich Age of Empires gespielt habe?
Die Liste könnte man mit zig anderen Spielen weiterführen.
Ich denke nicht. Jeder kann wohl hier das virtuelle von der Realität unterscheinden.
Und gab es nicht mal eine australische Studie vor ein paar Jahren die genau das Gegenteil ergeben hat?
Hier wird doch nur wieder ein Schuldiger gesucht. Und soweit ich weiß, kann sich ein Programm nicht wehren.
Es werden wohl mehrere Faktoren eine Rolle gespielt haben und der Computer wird wohl die kleinste Rolle gewesen sein.
Ich glaube, solche Dinge passieren halt ohne das man sie erklären kann. Jeden von uns kann es treffen. Jeder von uns kann durchdrehen. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten jeder von uns ist schon einmal durchgedreht. Nur das es in den meisten Fällen mit wenig Schaden passiert.
 
Es ist wirklich erbärmlich was sich derzeit in den Medien bezüglich der "Killerspiele" tut. Es wird gemütlich auf der Welle geritten, da man ja jetzt Schuldige gefunden hat:
1. laute und aggressive Musik
2. Schützenvereine
3. "Killerspiele"

Ab heute gibt es in Deutschland nur noch:
1. Volksmusik
2. Gummibälle
3. Video-Tennis

Danach dürfen sich aber die Leute nicht darüber beklagen, daß sie die Volksmusik in den Wahnsinn getrieben hat...

Man wird nie eine effiziente Lösung gegen die Gewalt in der Gesellschaft finden, wenn ich nicht bei der kleinsten bestehenden Gesellschaft beginne: der Familie. Wie sollen die Kids denn lernen ein gewaltfreies (hier meine ich nicht ein NICHT aggressives) Leben zu leben, wenn sie die ganze Zeit den Terror in der Familie sehen. Eltern zerstreiten sich bis aufs Messer. Es wird überall in unserer Gesellschaft beschissen wo es nur geht; hauptsache ich kann ein wenig Nutzen draus ziehen. Unsere Politiker propagieren den Frieden, im nächsten Zug sieht man den Terror auf dem Balkan. Aber wir haben uns ja alle so lieb. Priester der kath. Kirche mißbrauchen über Jahre kleine Jungs. Super, kann ich da nur sagen.
Sobald unsere Kinder wieder lernen in einer Gesellschaft ohne Beschiss zu leben, dann ist der erste Schritt getan; was nicht heißen will, daß es dann keine Wahnsinnigen mehr gibt.

Es ist immer einfach die Schuld in dem Anderen zu finden. Hieran krankt die Welt.
 
Natürlich machen Computerspiele keine Mörder.... (die macht nämlich unsere kranke Gesellschaft!!!)
aber...

Ich selbst halte es für durchaus wahrscheinlich, daß im Ernstfall unter Stress das Verhalten, das ich in Computerspielen trainiert habe, nämlich einen nach dem anderen per Kopfschuss abzuknallen anwenden würde!!! Soweit ich informiert bin haben alle Amokläufer an amerikanischen Schulen haben hinterher ausgesagt, dass sie nur 1-2 Personen, gegen die sich ihre Wut richtete umbringen wollten, und als sie dann der Stressituation ausgesetzt waren mit der Knarre in der Hand und den Zielen vor Augen, haben Sie genau das getan, was sie vorher zigtausendmal trainiert haben!!! Bamm!!! Bamm!!! Bamm!!! Bamm!!! Bamm!!! Bamm!!! Bamm!!! Ein Kopfschuss nach dem anderen, bis das Magazin leer war!!!

Ein hochdekorierter US-Militär hat in einem Artikel den ich mal gelesen habe Computerspielern eine erstaunliche bis geradezu verblüffende Trefferquote bescheinigt.

Jeder der abstreitet, dass Computerspiele eine solche Wirkung haben können hat einfach nur ein beschränktes Vorstellungsvermögen oder verdeckte manipulative Absichten!

Ich bin trotzdem nicht in der Gefahr Amokläufer zu werden, weil ich aus einem intakten Umfeld komme und persönlich wohl weitgehend gefestigt bin (bin 20).

Ich freu mich schon auf eure Antworten! Schreibt mir aber bitte nur, wenn ihr was Qualifiziertes von euch geben könnt! Spart euch am besten gleich den Kommentar, wenn ihr jünger als 16 seid!
 
jaja, sicher, WENN einer schon Amok läuft, wird ihm so ein Training sicher helfen, etwas Munition zu sparen, ob nun CS oder der Schützenverein oder Moorhuhn.

Aber andersrum darf man das nicht sehen. Hätte er kein CS gespielt, bzw. gäbe es kein CS und auch keine anderen Möglichkeiten, mit Waffen zu trainieren, dann hätte er eben wild in der Gegend rumgeballert; aber auf so kurze Entfernungen, wenige Meter, würde sogar ne blinde Oma treffen, da braucht man kein Training.

Waffen sind auch auf einfache Bedienung hin konstruiert, da braucht man keine lange Einweisung vorher, einfach in die Hand nehmen und abdrücken. Man könnte einem Urwaldmenschen ne Pistole geben, und er könnte sie sofort benutzen.

Was man immer so in Flilmen sieht: 2 Männer, Held und Bösewicht, kämpfen miteinander, die Frau steht daneben und kommt mit der aufgehobenen Pistole nicht klar, schießt total weit vorbei, wenn überhaupt - barer Unsinn! Wenn die "Pistole" nen Sprühkopf vom Wasserschlauch ist, dann kann sofort jeder damit umgehen, ist eben intuitive Bedienung.

Und die Kopfschüsse, besonders ins Gesicht, findet man auch sonst bei Mördern, die ihre Opfer besonders hassen.

Und es ist auch richtig, daß der Amokläufer immer weitermacht. Denn in dem Zustand sind alle Hemmungen total weg. Irgendwann kommt dann eine Zwangspause (keine Haßziele mehr verfügbar), dann beruhigt er sich etwas und erschießt sich.

Und wie ich schon oben gesagt habe: irgendwelche Waffen hätte er sich bestimmt besorgt, Schwarzmarkt ist groß genug. Sonst hätte er vielleicht alle mit Benzin übergossen oder so, was weiss ich, solche Leute sind äußerst erfinderisch, war alles schon da.

@Obi-Wan: Eigentlich hatte ich nur andeuten wollen, daß die Gesellschaft 19jährige für durchaus "waffenfähig" hält. Du hast mir die Worte einigermaßen im Mund verdreht. Zu der ganzen Afghanistan-Geschichte will ich mich jetzt nicht auch noch äußern, das sprengt hier echt den Rahmen. Der Thread wird schon wortreich genug.
Nur soviel: Das Phänomen des Amoklaufes hat überhaupt gar nichts mit irgendwas zu tun, was in der "normalen" Welt gilt. Der Amokläufer tötet einfach, bis es nicht mehr geht, dann ist er selbst dran, so knallhart einfach ist das!
 
Wie man sehen kann, ist es halt schwierig, auf diese(s) Promlem(e) eine vernünftige Antwort/Lösung zu geben bzw. bieten.

IMO gehen alle Anzätze, zur Ursachenforschung nicht tief genug.

1. Was nützt es, Spiele, Videos - oder was weiss ich noch alles - auf einen Index zu setzen?
Das bedeutet lediglich, dass jemand eine "Vorauswahl" getroffen hat, was gut, und was nicht so gut ist. - Eingedämmt oder verhindert wird dadurch nix!
Jeder halbwegs findige Computernutzer wird in der Lage sein, sich diese Spiele oder Videos von irgendwoher zu besorgen.
Schutz ist das also nicht - lediglich "Information" und damit muss dann noch weitergearbeitet werden. Einfach so stehen lassen reicht da nicht.

2. Die Grundfrage müsste eigentlich lauten: Wieso gibt es überhaupt einen Markt - eine Nachfrage - nach Gewalt..(~Spielen, ~Videos etc.)?
Gibt es in der Realität (siehe aktuelle Tagesnachrichten) nicht schon genug davon - dass sich Leute (junge wie alte) in Ihrer Freizeit damit auch noch "vergnügen" wollen(!)?
Ich will hier keinem persönlich einen Vorwurf machen - jedem geht es sicherlich ab un zu mal so, dass er am liebsten mal hier oder da ordentlich loslegen möchte.
Aber vielleicht lohnt es sich, wenn jeder mal darüber nachdenkt, warum 'ich' (nicht immer die anderen) Freude an Gewalt habe. (Bitte nicht an dem "Freude an Gewalt" - stören - es sollte klar sein, wie's gemeit ist)

Wenn wir nun das Problem so langsam bei der Wurzel einkreisen, wird's - denke ich - klar, warum es hier wohl so schnell keine vernünftige Lösung geben wird.
Traurich finde ich das !

Grüsse
blubb
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht kommt ja noch was dazu, auf das bisher keiner eingegangen ist
ebenso wie geisteskrankheiten vererbar sind, so könnten auch solche aussetzer erblich sein, also in unseren genen liegen
sicher, einen äußeren anlass braucht man dazu, aber ich denke man könnte die meisten menschen in irgendeiner art und weise so in die enge treiben, dass sie keinen ausweg mehr sehn
manche nehmen sich das leben, andre laufen amok
der mensch ist (zum glück!!!) nicht perfekt, also werden immer wieder fehler begangen werden
 
Hi OmaKuschel....
da lassen wir uns jetzt aber auf ein gefährliches Thema ein. Sowas kann leicht ausarten in Extreme, wie wir sie vor gut 50 Jahren mal hatten - von wegen 'unwertes Leben' und so.
Aber dich denke, ich weiss, wie Du's gemeint hats ;-)

Du hast allerdings völlig Recht mit dem Gedanken, dass wir (alle) irgendwie was 'vererbbares' mitbekommen haben. Je nach Typ wächst sich das etwas anders aus, aber die Tendenz allgemein nicht unbedingt positiv sondern eher negativ.

Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, das es in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt, damit umzugehen und gegen diese "Krankheit" - wenn man so will - anzugehen.
Und da sind wir wieder bei der "Allgemeinheit".
Das Umfeld jedes Einzelnen - unsere Gesellschaft, womit wir uns beschäftigen, Freundeskreis, Angebote die wir geboten bekommen etc. - beeinflusst uns in die eine oder andere Richtung. Den Einen mehr, dan anderen weniger. Den einen lässt manches kalt und beeinflusst seine Persönlichkeit und Einstellung überhaupt nicht. Einen anderen bewegt die genau gleiche Sache und verändert Denkmuster und Persönlichkeit...

Frageansatz daher: Können wir (als Gesellschaft gesehen) es uns erlauben, in unserer Gesellschaft Dinge (wie z.B. Gewalt in Videos, Spielen etc.) zu erlauben/tolerieren/anzubieten - immerhin haben wir ja bestimmte persönliche Freiheiten - und nehmen dabei solche 'Risiken' in Kauf!?
Oder sollten wir da doch was ändern und freiwillig auf die eine oder andere 'Fteiheit' oder 'persönliche Entscheidungsmöglichkeit' verzichten, damit einige wenige - ich nenne Sie mal 'labile' - Personen nicht auf den falschen Trip kommen?

Vielleicht wäre es auch ausreichend, über viele Dinge offen zu reden und uns alle mit bestimmten Dingen 'mental' nicht alleine zu lassen.
Hier wären dann wieder die Familen (Eltern) gefragt - die das allerdings nicht (mehr) können, da sie entweder aufgrund der heutigen Zeit selbst überfordert sind - was es da nicht so alles gibt, was auf die Kinder und Judenglichen einströhmt - oder weil sie aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen schlicht und ergreifend keine Zeit ehr haben, sich ausreichend um ihren Nachwuchs zu kümmern...

Ein echtes Dilemma....

GewaltSpiele und -Videos 'verbieten' bringt's ja nich.
Sowas müsste einfach keiner mehr 'wollen' - dann tät's auch nicht weh, wenn sowas nicht mehr angeboten werden würde.

Macht doch mal ein paar (konstruktive) Vorschläge, wie oder was man diesbezüglich ändern sollte.
 
Mir stellt sich bei so etwas immer die Frage, wie man auf die Verbindung zu Computerspielen kommt ???

Das waere quasi so, Pokemon-Figuren dafuer verantwortlich zu machen, wenn ein kleines Kind vorhat, mit einem Regenschirm aus einem Fenster zu springen (fliegen vielleicht ???).

Der eigentliche Hauptgrund wird dabei (wie oben schon beschrieben) gerne uebersehen :

- Der Taeter hatte die Moeglichkeit, an eine Waffe heranzukommen
(das ist z.B. etwas, was die Amis nie kapieren werden)
- er muss ein wirklich ernsthaftes Problem (welcher Art auch immer) gehabt haben, dass ihn dazu bewegt hat, in einer Schule Amok zu laufen. Das kann alle nur denkbaren und undenkbaren Ursachen haben, irrationale Zwaenge, Aengste, Abneigungen, geistige Umnachtung, schlichtweg alles moegliche...

(wenn Spiele einen derart grossen, ausschlaggebenden Einfluss auf ihre Spieler haetten, muesse die westliche Welt in einem Chaos von Amok-laeufern versinken)

Am Ende scheint man es sich in den Medien wirklich sehr leicht zu machen, ein medienwirksames Pauschal-Urteil abzugeben. tss...

Ich wuerde die Hauptursache fuer eine solche Tat erstmal so beschreiben :
- Ursache : unbestimmt

Der tatsaechlich 'Schuldige' fuer eine derart extreme Tat ist der Taeter selbst, denn nur er allein entscheidet, wie er handelt. Alt genug, um ein Mindestmass an Verantwortung zu kennen, muesste er gewesen sein.

Uebrigens finde ich es interessant, wie sich manche Leute einen "Gamer" vorstellen.
Scheinbar als einen Freak, der einer Sucht vollkommen erlegen ist, und sein Leben vollstaendig um ein Spiel fokussiert... (???)

Bei derart undiffernzierten Ansichtsweisen faellt mir wiederum auch nichts mehr ein :]

Gruss
FalconFly
 
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