Enermax Eco80+ 350W

soulpain

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Enermax war wie kein anderer Hersteller in aller Munde, als die Modu82+ und auch Pro82+ Serie zum Vorschein kam. Viele Testmuster durften wir schon begutachten und das Revolution85+ gehört immer noch zur Technologiespitze der Branche, welches unseren Award erhalten hatte. Mit einer frischen Idee meldet sich Enermax nun zurück und konzentriert sich erneut auf das Thema Lautstärke. Wenn man schon Lüfter und Netzteile offeriert, so die Idee, warum kombiniert man nicht beide Produktsparten miteinander und genießt die Vorzüge der Eigenproduktion? Ein weiterer sinnvoller Gedanke ist der, die sonst eher leistungsstarken und teureren Premiumprodukte auch in ein Marktfeld zu führen, das weniger gut bestückt ist: Den geringen Leistungsbereich. Vor kurzem noch ergaben 385W das untere Ende der Palette, heute testen wir ein Eco80+, welches mit 350W daher kommt und somit eine direkte Kampfansage für die Pure Power Netzteile von be quiet! ist. Wie üblich, haben wir auch das Eco80+ 350W ausführlich geprüft und präsentieren nun unsere Eindrücke. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Testberichtes zum Eco80+ 350W!

[break=Produkteigenschaften und Verpackung]

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Viele Hersteller springen auf den ECO-Zug und möchten mit ihren Netzteilen vor allem umweltfreundliche Produkte präsentieren. In erster Linie wird dabei mit geringer Verlustleistung geworben, manche verwenden Kartons recycelten Materialien, andere wiederum begründen einfach nur die magere Ausstattung mit derlei Motiven. Enermax wählt den ersten und damit recht glaubhaften Weg, was sich auf der grünen Verpackung zeigt. Mit einer zufrieden stellenden Energieeffizienz möchte man nur so viel Strom verbrauchen wie nötig.

Zu den Eigenschaften zählen der bereits bekannte SafeGuard, das neue Kühlkonzept mit hauseigenem Lüfter, das 80Plus Zertifikat und die geringen Abmessungen mit gerade mal 14cm Bautiefe. Auf ein Kabelmanagementsystem wird bei diesem Modell verzichtet.

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Das Netzteil ist ähnlich gestaltet wie schon die Pro82+ Serie, wobei dem ein oder anderen sofort auffallen wird, dass das Lüftergitter nicht mehr das goldene Enermax-Emblem trägt, sondern der verbaute Lüfter ins Blickfeld gerät und somit die komplette Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Entlüftungslöcher fallen wabenförmig aus, wie es bei vielen Produzenten aktuell gängig ist. Der patentierte Lufteinlass darf dabei natürlich nicht fehlen.

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Als kleine Besonderheit verwendet Enermax einen seiner neuen Lüfter, nämlich das dominant rote Magma-Modell mit selbst fettendem Lager und laut Angabe damit geringen Verschleißerscheinungen, wobei auch die Lautstärke gesenkt werden soll.

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Beigelegt wurden ein Benutzerhandbuch, Befestigungsschrauben und ein Kaltgerätekabel sowie zwei Enermax-Kabelbinder. Damit ist das Netzteil recht gut ausgestattet, zumal das Handbuch im grauen Gewand immerhin die Druckfarbe spart, was materialsparend ist und optisch keine große Rolle spielt, da es nach dem ersten Lesen ohnehin zur Seite gelegt wird und nur für gelegentliche Blicke Verwendung findet.

[break=Leistung und Anschlüsse]
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Enermax verwendet zwei virtuelle +12V Schienen, die jeweils 17 Ampere verkraften können und zusammen 324W, also fast die gesamte Leistung bereitstellen können. Für einfache Arbeitsrechner ist das mehr als genug und auch die kleineren Schienen sind nicht allzu knapp bestückt. Theoretisch kann man damit auch moderate Spielerechner versorgen.

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Praktisch auch, denn ein PCI-e Stecker mit 6-pins ist bereits fest angeschlossen und bereit, einfachere dedizierte Grafikkarten versorgen zu können. Die Leitungen sind etwas kurz ausgefallen, da der Hauptstecker nur 45cm lang ist und die Peripherieleitungen maximal 80cm erreichen. Allerdings kann dies in kompakten Multimediarechnern durchaus vorteilhaft sein, da man ein 350W Netzteil kaum in ein großes Gehäuses integriert und bei kleinen so trotz des fehlenden Kabelmanagements die saubere Verlegung möglich ist. In höheren Leistungsbereichen hätten wir die Leitungslänge also kritisiert, hier erweist sie sich als durchaus nützlich. Vier PATA und SATA Anschlüsse als auch eine 4/8-pin Zusatzversorgung sind mit dabei.

[break=Elektronik]
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Auf den ersten Blick sind keine großen Differenzen zwischen der Modu82+ und Eco80+ Serie erkennbar. Prinzipiell handelt es sich um dasselbe Basisdesign, mit allen Vorzügen und Nachteilen. Der Aufbau ist sehr offen. Der Hauptteil der EMI-Filterung befindet sich auf einem separaten PCB direkt hinter den Eingangsbereich mit zwei Y-Kondensatoren und je einer Spule bzw. einem X-Kondensator. Auf der Hauptplatine folgt eine weitere Drossel. Die lackgetränkten X-Kondensatoren hinter der Gleichrichterbrücke haben unterschiedliche Größen (und Farben). Ein Metall Oxid Varistor gegen Überspannung ist gleichermaßen vertreten.

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Da das Eco80+ eine Leistung von 350W bereitstellt, sind die Bauteile entsprechend klein dimensioniert. Immerhin: 220 Mikrofarad sind mehr als beim Konkurrenten be quiet! mit der Pure Power Baureihe. Leider hat das Netzteil eine weniger schöne Anbringungsmethodik geerbt, was die Drossel im Leistungsfaktor-Vorregler betrifft. Erneut wurde ein Kabelbinder zur Befestigung verwendet und darunter wurde somit Platz für einen einfachen Drahtwiderstand geschafften, über den der Primärkondensator geladen wird. Wie wir sehen, dominieren wie bei den Modu82+ Halbleiter der Marke Toshiba. Der Gleichrichterbrücke hätte man gegebenenfalls einen Kühlkörper spendieren können.

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Sekundärseitig hat sich in der Topologie nicht viel getan. Eine übliche Gruppenfilterung mittels zweier Speicherdrosseln gegen die hochfrequenten Anteile der Spannung und weiteren Entstördrosseln wurden realisiert. Anstatt der in den teureren Modu82+ verwendeten Nippon-Chemicon Kondensatoren wird hier allerdings auf CEC aus China zurückgegriffen. Diese finden des Öfteren bei Enermax Verwendung und konnten sich in Sachen Glättungseigenschaften recht gut beweisen. Andererseits wäre eine Premiummarke aus Japan natürlich ein nettes Detail. Schrumpfschläuche wurden zur Genüge an den Ausgangsleitungen platziert und die Verarbeitung ist dem Preis absolut angemessen.

[break=Messresultate]

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Auf Seiten des Leistungsfaktors gibt es nicht viel zu bemängeln, mit etwas über 0,96 liegt dieser noch im relativen Mittelraum und der Wirkungsgrad zeigt sich mit über 84% recht durchschnittlich. Im Vergleich zu der Modu82+ Serie liegt man aber etwas zurück, was auch den etwas niedriger angesetzten Namen 80+ statt 82+ erklärt. Während +12V nahezu perfekt und +3,3V zumindest noch moderat reguliert ist, bricht +5V schnell auf 4,2% unter den Sollwert ein. Den meisten Lesern wird sicher auch schon aufgefallen sein, dass die Belastung nur bis 100% erfolgte. Uns stellt sich nun die Frage, ob die Netzteile nicht für eine Überlastung konzipiert worden sind, was für die meisten Probanden machbar, wenn auch nicht notwendig ist. Oder, ob es +5V war, welche bei 110% derart stark eingebrochen ist, dass die Sicherungsmechanismen aktiv wurden. In jedem Fall hat es sich abgeschaltet, als wir die kleinen Schienen, stärker als vorgesehen, belastet haben. Wie gesagt ist dieser Testmodus nur zum Lokalisieren weiterer Leistungspuffer gedacht, etwas schade ist es dennoch.

Im Betrieb war das Netzteil ähnlich leise wie die Pro82+/Modu82+ Baureihe. Bei geringer Last gab es fast keine Nebengeräusche, erst über 50% konnte man eindeutige elektronische Laute vernehmen, was für ein Netzteil jedoch erträglich ist. Bis zur mittleren Stufe konnten auch problemlos 16-18dBA bewerkstelligt werden, wobei 24dBA das obere Limit bildeten.

[break=Fazit]
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Eines steht fest: Die Eco80+ Serie ist optisch ähnlich ansprechend wie die Pro82+ Baureihe und setzt auch auf dessen erprobtes Basisdesign. Darüber hinaus ist es sogar noch ein Stückchen leiser und unser Modell war relativ frei von unangenehmen Nebengeräuschen. Zwar ist das Design nicht einfach ein recyceltes Pro82+, dennoch hat man ein paar Nachteile der beliebten Baureihe geerbt. Viel besser als das grüne Image hat uns außerdem der knackig rote Lüfter gefallen sowie die hohe Stabilität auf +12V.

Kernschwächen leistet sich Enermax auf den ersten Blick keine und so kann bedenkenlos zugegriffen werden, wenn man für ein kleines und zudem leises Netzteil gerne auch mal etwas mehr bezahlt, als für vergleichbare Gerätschaften. Denn mit über 45€ gelangt man bereits in die Nähe des Pro82+ 385W und ist zudem teurer als das Pure Power 350W, welches wiederum keine PCIe Stecker parat hat.

Die Problempunkte bei der näheren Ansicht sind jedoch zu beachten. Wie der Name bereits suggeriert, kommt die Effizienz mit etwas über 84% nicht ganz an die ältere und teurere Serie heran. Weiterhin wurde erneut die PFC-Spule etwas unüblich angebracht und die Leitungslänge mit beispielsweise 45cm bei der Hauptleitung fällt etwas gering aus. Leider sieht es mit der Stabilität auf +5V sehr mäßig aus und die Überlasttestreihe konnte (gegebenenfalls aus selbigem Grund) nicht durchgeführt werden. Wer das Netzteil mit seinem Arbeitsrechner nicht derart stark belastet, braucht sich auch keine Gedanken darum zu machen, dennoch hinterlässt es einen faden Beigeschmack.

<center><table><tr><td><table cellpadding="5" cellspacing="0" width="800" style="border-color:#000000; border-width:1px; border-style:solid;"><tr><td align="center" valign="top" bgcolor="#000000"><b><font face="arial,helvetica" color="#008c58">Eco80+</font></b></td><td align="center" valign="top" bgcolor="#000000"><b><font face="arial,helvetica" color="#008c58"> Resultat</font></b></td></tr><tr><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center>Stabilität +3,3V und +5V</center></font></td><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center> schwach</center></font></td></tr><tr><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center>Stabilität +12V</center></font></td><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center> gut</center></font></td></tr><tr><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center>Effizienzspitze</center></font></td><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center> 84%</center></font></td></tr><tr><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center>Power Factor</center></font></td><td bgcolor="#ffffff" style="border-right-color:#000000; border-bottom-color:#000000; border-right-width:1px; border-bottom-width:1px; border-right-style:solid; border-bottom-style:solid; border-left-style:none;"><font face="arial,helvetica" size="-1"><center> 0,96</center></font></td></tr></table></td></tr></table></center>

Wer sich das Netzteil also kaufen möchte, sollte berücksichtigen, dass es leise operiert und vom Leistungsbereich her endlich auch für kleine Systemkonfigurationen geeignet ist, technisch jedoch einige Abstriche machen muss, was Stabilität und Wirkungsgrad gegenüber anderen Enermax Modellen betrifft.

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