Die Top Drei der Netzteile im Winter

soulpain

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Allmählich weihnachtet es überall im Lande und die Schokonikoläuse stehen schon einige Zeit im Regal. So neigt sich das Jahr 2009 bereits dem Ende zu und wir haben bei all den Netzteiltests gar nicht bemerkt, wie schnell eigentlich die Zeit vergeht und was wir bis dahin alles in der Redaktion testen durften. Grund genug, seit der letzten Ausgabe im Frühjahr erneut drei Netzteile zu präsentieren, die uns in den letzten Monaten begeistern konnten. Wir denken, ein Überblick über das Geschehen vereinfacht es etwas, das Jahr zu überschauen und beim überfüllten Markt die Wahl zu vereinfachen. Daher blicken wir auf alle Modelle zurück, die wir seit dem in Reviews vertreten hatten und loben drei Netzteile, die das beste Gesamtpaket bieten.

Bei der Auswahl der TOP 3 können sowohl Produkte vertreten sein, die besonders viel für ihr Geld bieten oder sich einfach keine großartigen Schwächen leisten, als auch Netzteile, die sich in irgendeinerweise durch ungewöhnliche Features oder Rekorde bemerkbar gemacht haben. Dabei berücksichtigen wir nur die verfügbaren Produkte, zu denen wir bereits Tests durchgeführt haben, welche allerdings noch nicht zwangsweise als Reviews im Netz stehen, jedoch bald kommen werden. In diesem Fall ein Sapphire Gerät mit 950 Watt und ein AeroCool Netzteil, die zur Bewertung ebenfalls herangezogen wurden und damit eine Chance bekommen haben. Nach Möglichkeit versuchen wir auch, unterschiedliche Leistungsbereiche zu berücksichtigen. Insbesondere grenzt sich dieses Thema von unserem Award ab, da Preise und Verfügbarkeit eine noch größere Rolle spielen. Statt dem teuren Superprodukt gewinnt im Zweifel also das ausgewogene Rundumpaket. Ansonsten zählen Qualität, Anschlüsse und die Ästhetik sowie Lautstärke allgemein.

Aber wie war es denn jetzt, das Jahr 2009? Nun, im Grunde hat sich in der zweiten Jahreshälfte nicht viel getan. Nur, dass noch mehr Serien den Markt überfluten und vieles noch unübersichtlicher geworden ist. Quasi wöchentlich strömt ein neues Modell aus der Kreativabteilung des Marketings mit dennoch immer gleich bleibenden Eigenschaften in die Lagerhallen der Onlinehändler. Immerhin können wir behaupten, dass es vor allem auch mehr vom Guten gibt. Billige Ware wird von günstigen Marken verdrängt, auch wenn sich erstere immer noch große Markanteile sichern. Es erkundigt sich schließlich nicht jeder im Internet oder will einfach nur schnell, unkompliziert und günstig einkaufen. Durch die Konkurrenzsituation gehen viele Hersteller mit wenigen Ausnahmen im Preis runter bzw. steigen nicht mehr so hoch mit neuen Serien ein. Enermax bleibt hingegen seinen utopischen Preisen treu und be quiet! steigt trotz der Pure Power mit der neuen Mittelklasse E7 im hohen Kostensegment wieder ein. Schade.

Vor allem Begriffe wie DC-DC oder Silent dominierten die Seiten, auch unsere zugegeben und beflügelten den Verkauf von neuen, eigentlich alten Produkten. Längst redet keiner mehr von passivem oder aktivem PFC, sondern von 80Plus Bronze oder Silver. Besonders auf der Computex dominierte das 80Plus Gold Logo stark und brachte sogar kuriose Fälschungen wie 90Plus Gold hervor. Auf die Frage nach der Verfügbarkeit solcher Netzteile mussten die meisten Vertreter, ähm, natürlich rein zufällig, schnell zum nächsten Termin eilen und konnten leider keine Antwort mehr geben. Und auf die Frage nach dem Preis konnten sich viele ein dämonisches Lachen nicht verkneifen. Dennoch hat sich nach unserem Roundup vom 26.04.2009 vor allem im Budgetbereich effizienztechnisch einiges getan.

Aus HEC ging Cougar hervor, auch wenn die ersten Produkte weder in Sachen Spannungsstabilität noch -qualität erstklassig waren. Der orange Sprössling konnte erst neulich mit der S-Serie voll und ganz überzeugen. Viele Firmen wechselten mit der Wirtschaftskrise in den sichereren Schoß der OEM-Hersteller dank großer Produktionskapazitäten. Kleinere Hersteller wie Impervio oder ToPower verschwinden fast ganz von der Bildfläche. So schnell wie ToPower als Eigenmarke hier eingestiegen ist, sind sie schon wieder als erfolgreiches Unternehmen gescheitert. Qualitativ und wirtschaftlich.

Die Forengemeinde brachte den Autor zum Seufzen, wieder konnten nur High-End Netzteile getestet werden. Kleine Probanden wie das Eco80+ 350W oder das L6 300W sind etwas zu kurz gekommen und konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass viele Quereinsteiger immer noch nur Wattmonster bereitstellen. Manchmal aber auch auf unser Interesse hin. Denn zugegeben sind nett gestaltete High-End-Produkte meist interessanter zu betrachten und verkaufen sich nach wie vor gut. Vor allem das Eco80+ war mal ganz abgesehen vom schrecklichen Namen aber ein lahmer Aufguss der Mittelklasse mit neuem Lüfter. Wie ein eingeschmolzener Schoko-Hase zu neuer Form. Überraschung? Nicht wirklich. Die neue, alte Produktpolitik.

Hinzugekommen sind dieses Jahr Seventeam als Neueinsteiger, zumindest im deutschen Markt, wie bald auch AeroCool wieder verstärkt, Maxcube, Jersey, Fractal Design, Lian Li, Sapphire, Scythe und geschätzte zehn Milliarden neue Baureihen bekannter Produzenten. Auch XFX brachte ein Alien, pardon, giftgrün beleuchtetes Netzteil zum Vorschein, dessen Vibratorwerbung recht gut beschreibt, auf welchem Niveau wir mittlerweile gelandet sind. Grafisch dargestellt würde die endlos abfallende Gerade unser Seitenlayout sprengen. Wir sagen dennoch Willkommen und wünschen viel Glück, den meisten wird das aber nichts nützen. Auch wenn Jersey als Auferstehung unter neuer Führung schon fast die Überlebenskünste eines Untoten aufweist, muss man die Netzteilbranche als hart umkämpftes Geschäft akzeptieren. Die neue, alte Wahrheit.

Und doch kamen Lichtblicke zum Vorschein. PC Power & Cooling konnte mit dem Silencer 910W wieder eine nette Seasonic-Variante mit konservativen Eigenschaften bieten, was heute immer seltener zu betrachten ist. Einen Award gab es freilich auch. Trotz des Erfolges bekam das PipeRock II leider keinen, zu spärlich gesät waren die Neuerungen. Da musste schon Cougar mit dem S-700 kommen und beweisen, dass man aus Fehlern lernt und auch im Nachhinein noch viel an der Anschlussanzahl justieren kann. Besonders das neuste Seasonic Werk hat es uns dank neuster Technik angetan. Nachdem wir allerdings den Preis gesehen hatten, kam doch etwas die Erleichterung auf, es nicht selbst bezahlt zu haben. Das Redakteursdasein hat eben doch seine Vorteile. Man bekommt immer etwas zu sehen, egal ob neu oder alt.

Bevor wir zu den Siegern kommen, sei als Hinweis gesagt, dass die Anmerkungen hier teils subjektiver Natur sind. Dennoch sollen und können sie so bewusst einen ehrlichen Eindruck des Autors zu den Produkten und der Marktsituation vermitteln.

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<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=5183&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

<font color="peru"><h3><i><b>3. Sharkoon Silent Storm CM 460W </b></i></h3></font>

Wir erinnern uns noch an den Test vor einiger Zeit, bei dem uns das Sharkoon dann doch etwas teuer vorkam. Mittlerweile ist das Netzteil aber um 10 € im Preis gefallen, zumal in diesem Leistungsbereich etwas die Konkurrenz fehlte. Schon bei niedriger Last hat das Netzteil trotz der betagteren Topologie keinerlei Probleme, die 80 % Marke beim Wirkungsgrad zu überschreiten und landete in der Spitze bei respektablen 87 %. Auch bei der Stabilität kann das Netzteil insgesamt überzeugen, insbesondere + 12V ist gut reguliert und die wichtigste Schiene für einen modernen PC. Die Optik ist ebenso ansprechend wie der Leistungsfaktor hoch ist. Als Besonderheit kann man die individuell gestalteten Flachleitungen bezeichnen, auch wenn es aufgrund der kurzen Hauptanschlüsse mit 45 cm nur für Platz 3 gereicht hat.

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<font color="dimgray"><h2><i><b>2. Cougar S-700 700W</b></i></h2></font>

Nachdem das S-550 von Cougar zwar die Effizienz-Schallmauer durchbrauch, aber recht kurze Leitungsstränge bot, macht Cougar mit dem S-700 nun alles besser. Vor allem aber preiswerter. Mit Ausnahme der Seasonic X-Serie, die mangels Verfügbarkeit und hohem Startpreis knapp die Position verpasste, kann es die bislang höchste Effizienz in unseren Testreihen aufweisen und erreichte fast 91 % in der Spitze. Durchweg 105°C Kondensatoren, darunter auch Feststoffmodelle und viele Filtereinheiten mit einer sauberen Struktur hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Dank großem Lüfter bleibt es bis in höhere Lastbereiche hinein flüsterleise. Ein 60 cm langer 24-pin Strang mit langer 4/8-pin Zusatzversorgung sind überdurchschnittlich gut. Nur das ansprechend gestaltete Gehäuse hebt sich davon noch ab und unterbricht den orangen Lack mit rauem Anthrazit, was allerdings nicht daran zweifeln lässt, dass man hier und da ein paar Ideen bei Enermax übernommen hat. Trotzdem besticht es durch individuelle Eigenschaften und wurde stetig verbessert. Endlich sagen wir zum lästigen Floppyanschluss als Festbestandteil ade.

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<font color="goldenrod"><h1><i><b>1. SilverStone Strider 600W</b></i></h1></font>

Die große Preisfrage ist wie immer der erste Platz. Wählen wir das neuste Wattmonster oder eine Effizienzbestie zum attraktivsten Produkt für den Käufer? Wir entscheiden uns bewusst gegen neue Effizienzrekorde und für das preiswerte, wenn auch nicht super-günstige SilverStone Strider 600W in der Revision 2. Mit 600W liegt es noch in einem noch vertretbaren Bereich für die meisten Benutzergruppen und sieht dazu noch sehr schick aus. Das vollmodulare Steckersystem ist eine angenehme Abwechslung und 87 % Effizienz reichen vollkommen zum Strom sparen. 105°C Kondensatoren, ein gut ausgebauter, wenn auch etwas chaotischer Filterbereich bei geringer Lautstärke im Betrieb können überzeugen. Besonders hat uns die exzellente Spannungsregulation gefallen, welche für diese Besetzung ausschlaggebend war. Nicht nur bei +12 V, sondern auch bei den kleineren Schienen beträgt der Abfall kaum mehr als 2%. Die Bautiefe ist mit 16 cm zu verschmerzen und eine konstante Leitungslänge von 55 cm wird geboten. Sechs PATA sowie SATA Anschlüsse und vier PCIe Stecker sind für den Leistungsbereich erstklassig. Den Vorsprung zum technisch ebenfalls erstklassigen PipeRock II von Tagan erreicht es vor allem dadurch.

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