Kann VDSL mehr wo ADSL nicht mal volle Leistung bringt?

ChromeBeauty

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Hi
da mein Provider mir gekündigt hat, suche ich nach einem neuen Provider, dazu müsste ich aber erst mal die Technikseite abklären.
Bisheriger Leidensweg war ein 16Mbit DSL Anschluss den die Telekom nur mit 2Mbit belieferte, daher wechselte ich zum jetzigen Provider der mit 8Mbit versprach aber nur 4Mbit garantierte, zum Glück brachte er die 8Mbit auch.
Es stellt sich nun die Frage ob ein Provider mit VDSL mehr bringen könnte wo ADSL(genau ADSL 2+ (ITU G.992.5) Annex B) scheinbar nur 8Mbit statt der wohl üblichen 16Mbit bringt.

Habe zwar schon versucht über Webpages die Verfügbarkeit zu checken, es wird nur die mögliche Geschwindigkeit angezeigt und nicht wie diese realisiert wird. Telekom zeigt mir unter (V)DSL/GLASSFASER auch 100Mbit an, stelle ich dann aber mal auf (V)DSL+LTE um sehe ich da nur einen 16er Anschluss was wohl der selbe Murks sein wird den ich vorher hatte.
Daher muss ich einfach mal wissen ob VDSL hier überhaupt mehr leisten könnte als mein jetziges ADSL.
mfg
 
Nein, bei Kupferkabeln sind Länge, Dämpfung, Querschnitt etc. entscheidend.
VDSL hat gegenüber ADSL sogar eine deutlich geringere Reichweite.

ADSL2+ hat eine Reichweite von ca 3,3km, bevor das Signal unbrauchbar wird.
VDSL ist auf ca. 1,2km begrenzt und VDSL2 auf ca. 600m.

Heißt entweder muss jemand bei dir FTTH verbauen oder du müsstest via Fernsehkabel und DOCSIS den Internetzugang realisieren lassen.

Quelle:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/11/Docsis_operating_distance.jpg
 
In der Regel hat man ja nur eine Leitung liegen und die gehört meist der Telekom.
Egal, ob die Telekom Dir die Leitung direkt vermietet oder ein anderer Provider diese Leitung von der Telekom mietet und Dir weitervermietet - es wird sich an der Geschwindigkeit nicht so viel ändern. Manch ein Provider wird vielleicht mehr Speed zugunsten der Fehlerkorrektur erlauben, aber Wunder kann er damit auch nicht bewirken. Der Sprung auf 8MBit könnte auch erfolgt sein, weil Du im Zuge des Providerwechsels irgendwo in der Vermittlungsstelle umgestellt wurdest.

VDSL25 nutzt eine andere Codierung, also kann es theoretisch auch zu einer leicht höheren Datenrate führen. Im schlimmsten Fall kann es aber auch sein, dass Du VDSL bestellst, aber sich dann herausstellt, dass die Leitung das doch nicht packt, weil zu lang - und dann bekommst Du wieder nur den ADSL-Anschluss.

Bei VDSL50/100 wird ja meines Wissens bereits Vectoring genutzt. Da werden die Störungen der Signale der einzelnen Kabel untereinander gezielt herausgefiltert und das kann dann wirklich besser funktionieren als mit der ollen ADSL-Technik.
 
VDSL geht nur da wo die Outdoor DSLAM per Glasfaser verbunden sind, die letzte Meile sprich zum KVZ und dann zum Haus ist per Kupfer.

Sprich wenn bei dir keine Glasfaser liegt, ist auch kein VDSL möglich.
 
VDSL ist nur die Technik für die letzte Meile. Wie der DSLAM angebunden ist, ist dabei ziemlich egal. Das kann im Zweifel auch mal Richtfunk sein. Wichtig ist ja eher, dass die letzte Meile kurz genug ist.
 
Nicht ganz, bei uns hat der regionaler reichlich Outdoor DSLAM installiert und die sind ALLE per Glasfaser angebunden. Anders sind wohl auch die entstehenden Datenmengen nicht zu bewältigen und zum Hauptknotenpunkt ist Kupfer Reichweitenbedingt nicht möglich.

Die Kupferstrecke zum DSLAM sind 80 Meter.

Wenn du in der Stadt wohnst mag das so stimmen, aber hier auf dem Land mit vielen kleineren Orten wo 5-10 Kilometer nichts ist, wirst du mit Kupfer kein VDSL in einem 5K-Seelendorf kriegen das ist nur mit Glasfaser möglich.

Entsprechende Orte werden demnächst an Glasfasernetz wie z.b Wagenfeld der Telekom angeschlossen im kommenden Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht ganz, bei uns hat der regionaler reichlich Outdoor DSLAM installiert und die sind ALLE per Glasfaser angebunden. Anders sind wohl auch die entstehenden Datenmengen nicht zu bewältigen
Ja eben, nur wegen den Datenmengen. Aber meistens wird auch schon bei ADSL Glasfaser genommen worden sein.
 
Das kommt auf die örtlichen Gegebenheiten an. Wo ich früher gewohnt hatte, hatte man ADSL/ADSL2+ nur per Ortsvermittlung mit 5km Leitung, da war max 6 MBit/s möglich. Netcologne hat VDSLAMs in den Straßen aufgestellt, damit war dann auch 100 MBit/s möglich. Kann man also nicht direkt vergleichen.
 
Meine Situation ist ähnlich wie die des OP: DSL-Vertrag mit 16 MBit (die Verträge sind eben komplett unabhängig von der verfügbaren Technik), die Leitung gibt aber nur 2 MBit her - bzw. die Telekom will nicht mehr schalten, aber das ist eine andere Geschichte. Vor ein oder zwei Jahren gab's einen Ruck und die Telekom stellte unten an der Kreuzung einen DSLAM auf - mit/für VDSL (vermutlich über Glas angebunden). Vielleicht hat sie sich auch von Kabel Deutschland getrieben gefühlt, denn die haben schon einige Zeit vorher schnelles Internet via Kabel angeboten *buck*.

Die beiden Techniken können also wunderbar nebeneinander existieren. Und es ist auch möglich, dass man ordentliches VDSL bekommen kann, wenn ADSL eher schlechte Leistung bringt. Wichtig ist, wie die anderen schon anmerkten, dass irgendwo an der Straße ein DSLAM steht, also ein dicker Kasten, der VDSL in die Häuser verteilen kann.

Grüße
Dalai
 
Richtig, doch ist es z.B. bei uns so, dass das Kabel erstmal einmal herum in der Straße verläuft und wir ganz hinten sind.
Ende vom Lied: VDSL vorhanden, aber nur für die ersten Häuser, der Rest hat 3 MBit und weniger oder ist auf DOCSIS umgestiegen.

Das kann bei dem OP genauso sein. Muss nicht, aber kann.
 
Danke für das Feedback.
Bin da doch auf eine hilfreiche Karte(http://www.telekom.de/breitbandausbau-deutschland) der Telekom gestoßen und wenn die stimmt dann habe ich hier leider kein VDSL.
Das bestätigt schon was ich befürchtet hatte, nämlich das nur über Glasfaser die angebotenen Geschwindigkeiten von über 16Mbit realisierbar sind.

Sehe ich das richtig das diese reinen Glasfaser Anbindungen eigentlich nur von der Telekom überregional angeboten werden?
Ich kriege hier auf den Tarifrechnern leider viel Müll angezeigt weil die sich maximal auf die Vorwal einschränken, was in meinem Kaff aber nichts nützt da hier scheinbar von normalem DSL bis Glasfaser alles verbaut worden ist. So sind die tatsächlichen verfügbaren Angebote kaum zu finden, zumal man Durchschnittspreise anzeigt statt sauber die monatlichen Kosten auszugeben.
Kennt da jemand mal einen brauchbaren Tarifrechner?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich das richtig das diese reinen Glasfaser Anbindungen eigentlich nur von der Telekom überregional angeboten werden?
Ja, eigentlich ist das so.
Die meisten anderen Anbieter sind eher regional tätig.

Aber sind das denn so viele, die in Deiner Region/Vorwahl VDSL anbieten? Wenn es nur eine Hand voll ist, dann kannst Du die ja einzeln abfragen, ob in Deiner Straße auch was verfügbar ist.
Normalerweise sollte es aber reichen, in den Keller zu gehen und zu gucken, welches Logo auf dem Kasten an der Wand ist, wo die Kommunikationsleitungen rein- und raus gehen.
 
Logo? Telekom, bzw. der ganz alte Kram Deutsche Post(immerhin nicht mehr Reichspost).
Es ist wohl wegen der Breitenauswahl an Ausbaustufen das hier alle möglichen Anbieter angezeigt werden. Unter der selben Vorwahl gibt es von normalem DSL bis Glasfaser alles, daher ist hier auch jeder Anbieter vertreten. Die tatsächlich machbaren Tarife wären aber je nachdem was wirklich zur Verfügung steht wohl schon kleiner. Nur für solche Details scheint man sich bei den Tarifrechner durchweg nicht zu interessieren.
 
Die Tarifrechner vergleichen halt Tarife.
Und die gehen davon aus, dass alle Anbieter dann eben die vorhandene Leitung anmieten, wenn sie keine Eigene haben.
Darum sind die eher der falsche Ausgangspunkt, um Infos über den Anschluss herauszufinden - dazu sollte man beim Leitungsinhaber nachschauen. Und wenn da nur der olle Postkasten im Keller ist, dann ist es halt die Telekom.
 
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