Allg. [Vorstellung] Altiris SVS 2.1 Software-Virtualisierung

Jimi

Vice Admiral Special
Mitglied seit
22.02.2006
Beiträge
961
Renomée
83
Standort
Hamburg
1. Sinn und Zweck:

Jeder kennt das Problem: Man probiert ab und zu mal neue Programme aus, testet Beta-Versionen von Anwendungen oder installiert regelmässig die neusten Spiele-Demos. Alles Software, die nicht dauerhaft auf dem Rechner bleibt. Bekanntermassen hinterlässt Software aber auch nach dem Deinstallieren immer noch Spuren im System: Es werden Einträge in die Registry geschrieben, die nicht entfernt werden, sowie oft auch Dateien auf der Festplatte übrigbleiben. Dies bläht natürlich nach einiger Zeit die Registry auf, das System wird zugemüllt und Windows wird immer träger und instabiler.

Und genau hier kommt jetzt Software Virtualization Solution (SVS) ins Spiel.

SVS ist eine Art Sandbox. Mit dieser Software kann man einzelne Anwendungen "virtuell" installieren und in spezielle Pakete verpacken ohne im System Spuren zu hinterlassen. So kann z.b. der Internet Explorer keinen Schaden anrichten.​


2. Arbeitsweise:

Anwendungen werden in virtuelle Schichten (Layer) eingeblendet, die die sich auf das Betriebssystem legen. Jede Anwendung und jeder Datensatz wird in ein Virtual Software Package (VSP) umgewandelt. Diese Pakete enthalten sämtliche Informationen, die zum Ausführen der Programme notwendig sind, etwa die Registry-Einträge. Jedes dieser virtuellen Programmpakete beinhaltet ein separates Verzeichnis, das die notwendigen Informationen speichert.

Nun kommt der Filter Driver zum Einsatz. Diese Komponente überwacht die virtualisierten Anwendungen und täuscht einen direkten Zugriff auf die Standardpfade vor. Damit sieht es sowohl für den Nutzer als auch für das Programm so aus, als wäre die Anwendung direkt auf dem System installiert. Als Beispiel: Der Audio-Player MediaMonkey 3 ist virtualisiert und sämtliche Dateien liegen in dem physikalischen Verzeichnis "C:\fslrdr\7\[_B_]PROGRAMFILES[_E_]\MediaMonkey 3\". So lange der Filter Driver aber aktiv ist, scheint es für den Anwender und die Programme, als ob die Anwendung aus Verzeichnis "C:\Programme\MediaMonkey 3" heraus arbeit.

ss_svs_howitworks_pwp.gif

Diese Umleitung verhindert das Überschreiben wichtiger Systemdateien. Zudem erhält jede Anwendung einen eigenen, exklusiven Zugriff auf die zum Ausführen notwendigen DLL-Dateien. So kann man z.b. auch mehrere Versionen eines Programms benutzen, die sich normalerweise mit verschiedenen DLL-Versionen ins Gehege kommen.​


3. Installation:

Herunterladen kann man das Programm hier: SVSdownloads.com

Neben dem SVS-Client sind dort auch einige fertig-virtualiserte Anwendungen (Pakete) erhältlich.

Altiris SVS ist für Privatanwender kostenlos. Man benötigt lediglich eine Lizenz, die online generiert wird.
Herunterladen kann man sie kostenlos hier: SVS Personal Use

Die Angabe der Email-Adresse ist optional. Sie dient nur der Registrierung für den Newsletter.

Während des Setups kann man das sogenannte Software Virtualisation Admin Tool installieren lassen, welches es ermöglicht später eigene virtuelle Pakete zu erstellen. Mehr zu diesem Thema weiter unten.


3.1 Unterstützte Plattformen:

SVS kann auf folgenden Betriebssystemen genutzt werden:

  • Windows 2000 Professional SP4 oder höher
  • Windows 2000 Advanced Server SP4 oder höher
  • Windows XP Professional SP1 oder höher
  • Windows Server 2003 oder höher
  • Windows Vista (32 bit)

3.2 Wichtiger Hinweis:

SVS legt die gesamten notwendigen Daten auf der Festplatte "C:\" im Ordner "fslrdr" an. Derzeit ist das Verzeichnis noch nicht veränderbar. Laut Altiris soll es in einer der nächsten Versionen möglich sein, den Speicherplatz direkt im Programm festzulegen. Allerdings kann man unter folgendem Registry-Key den Speicherort ändern - bevor ein Layer erstellt wurde!

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Altiris\FSL]
"DefaultFileRedirect"="F:\\VirtualProgs"

4. Benutzung:

4.1 Einen neuen Layer einrichten:

  • Bevor man einen neuer Layer anlegen kann, muss man sämtliche aktiven virtuellen Schichten deaktivieren. Im Menü unter "Datei - Neue Schicht erstellen" wählt man den ersten Punkt "Anwendung installieren".
  • Im nächsten Fenster gibt man der Schicht einen Namen. Installiert man z.b. die aktuelle Version von MediaMonkey, könnte man "MediaMonkey 3" als Namen wählen - ganz wie man möchte.
  • Im darauf folgendem Fenster wird mit dem "Durchsuchen"-Button die Installationsdatei des Programms ausgewählt und drückt auf "Weiter".
  • Im letzten Fenster wird nochmal eine Zusammenfassung der gemachten Einstellungen angezeigt. Nachdem der Button "Fertigstellen" betätigt wurde startet die Installation des Programms. Der einzige Unterschied zu einem normalen Programmablauf ist, dass ein kleines Symbol in der Taskleiste angezeigt wird, welches die Aktivität von SVS darstellt.
  • Sobald die Installation des eigentlichen Programm-Pakets abgeschlossen ist, aktiviert sich der virtuelle Layer und die Software steht zur Verfügung.

4.2 Fertige SVS-Pakete importieren:

Es gibt auch die Möglichkeit fertige Programme in die virtuelle Umgebun zu importieren. Systempfad, Registry-Einträge, DLLs - alles ist bereits im Programm-Paket hinterlegt. SVS-Pakete kann man ohne erneute Installation auf weitere Windows-PCs übertragen, auf denen der SVS-Client installiert ist. Wie schon angesprochen, gibt es auf SVSdownloads.com bereits fertige Programme (SVS-Pakete), die man herunterladen und importieren kann. Und so funktioniert es dann:

  • Sobald man ein solches SVS-Paket vorliegen hat, geht man im Menü auf "Datei - Aus Archiv importieren".
  • Man wählt nun das heruntergeladene Paket aus, welches die Dateiendung ".VSA" trägt, und bestätigt die Auswahl.
  • Der Assistent importiert die Daten und das Programm ist wie nach einer normalen Installation einsatzbereit. Das funktioniert mit jeder Datei im VSA-Format.

4.3 Eigene SVS-Pakete erstellen:

Wenn am Anfang das Software Virtualization Admin Tool installiert wurde, können auch eigene virtuelle Pakete erstellt werden:

  • Dazu muss allerdings zuerst die installierte Schicht deaktiviert werden. Und zwar mit einem Rechtsklick auf die Schicht und dann "Schicht deaktivieren" wählen.
  • Anschliessend markiert man sie erneut und wählt den Punkt "In Archiv exportieren".
  • Nun muss man nur noch die VSA-Datei speichern und schon ist das eigene SVS-Paket fertig.

4.4 Programme deaktivieren/löschen:

Wenn eine Software nicht mehr benötigt wird, gibt es mehrere Wege:

  • Zum einen kann man die Schicht, wie oben schon beschrieben, deaktivieren. Damit bleiben die Daten im aktuellen Zustand auf der Festplatte. Allerdings verschwinden sämtliche Spuren des Programms aus dem System. Das betrifft auch Änderungen am System, beispielsweise Downloads oder neu erstellte Bookmarks.
  • Die zweite Möglichkeit ist, die virtuelle Schicht zurückzusetzen: Rechtsklick auf die Schicht und "Schicht zurücksetzen" wählen. Damit bleiben die Dateien zwar auch auf der Festplatte, allerdings werden Sie in den Zustand zurückversetzt, in dem sie nach der Installation vorlagen.
    Auch in diesem Modus verschwinden die Anwendungen aus dem System. Die inaktiven Schichten (Layer) lassen sich jederzeit wieder aktivieren. Sämtliche Verknüpfungen und Einstellungen der Programme werden dann wieder hergestellt.
  • Wenn ein Programm Probleme im System bereitet oder man einfach das Programm restlos von der Festplatte verbannen möchte, wählt man per Rechtsklick den Punkt "Schicht löschen" aus. SVS tilgt dann alle Informationen aus dem System, ebenso wie Registry- oder Konfigurationseinträge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das Programm kannte ich noch nicht!

Jimi schrieb:
Mit dieser Software kann man einzelne Anwendungen "virtuell" installieren und in spezielle Pakete verpacken ohne im System Spuren zu hinterlassen. Und das sogar noch viel einfacher und schneller als mit VMware, VirtualBox & Co.
Hierzu muss ich allerdings etwas sagen: VMware, VirtualBox, Parallels sind virtuelle Maschinen, SVS hingegen ist eine Art Sandbox, wie z.B. auch -> Sandboxie (Freeware für Privatnutzung).

In virtuelle Maschinen muss man erst ein OS installieren, eine Sandbox hingegen virtualisiert nur einzelne Anwendungen auf dem aktuell laufenden OS.
Ich wollte diesen Unterschied nochmal deutlich machen. Ich möchte das nicht als Kritik verstanden wissen, sondern als Ergänzung.

EDIT:
Jimi schrieb:
SVS legt die gesamten notwendigen Daten auf der Festplatte "C:\" im Ordner "fslrdr" an. Derzeit ist das Verzeichnis noch nicht veränderbar.
Das ist ein Verhalten, was ich in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr verstehen kann! Das sollte das erste sein, was man ändern kann, und zwar nicht über die Registry. Auch wenn die Benutzer einer solchen Software in der Regel etwas eher wissen, was sie tun. Es gibt seit spätestens 1999 ordentliche Windows Multi-User Betriebssysteme und es gibt immernoch Software, die nicht in der Lage ist, das ordentlich zu tolerieren und sich daran anzupassen? Um es mit Hella von Sinnen zu sagen: Manchmal bin ich so müde...

MfG Dalai
 
Zuletzt bearbeitet:
ist eine der besseren sandbox anwendungen, nutze ich schon länger und bin sehr zufrieden mit der leistung. es gibt bei mir nur wenig programme die damit niht so richtig funktionieren wollen, hauptsächlich programme die treiber ins system installieren.
 
Danke, das Programm kannte ich noch nicht!

Hierzu muss ich allerdings etwas sagen: VMware, VirtualBox, Parallels sind virtuelle Maschinen, SVS hingegen ist eine Art Sandbox, wie z.B. auch -> Sandboxie (Freeware für Privatnutzung).

In virtuelle Maschinen muss man erst ein OS installieren, eine Sandbox hingegen virtualisiert nur einzelne Anwendungen auf dem aktuell laufenden OS.
Ich wollte diesen Unterschied nochmal deutlich machen. Ich möchte das nicht als Kritik verstanden wissen, sondern als Ergänzung.

keine ursache. :)

nein, das sehe ich natürlich nicht als kritik an. denn du hast natürlich recht. ich werde es in den 1. post auch nochmal einbauen. :)

Das ist ein Verhalten, was ich in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr verstehen kann! Das sollte das erste sein, was man ändern kann, und zwar nicht über die Registry. Auch wenn die Benutzer einer solchen Software in der Regel etwas eher wissen, was sie tun. Es gibt seit spätestens 1999 ordentliche Windows Multi-User Betriebssysteme und es gibt immernoch Software, die nicht in der Lage ist, das ordentlich zu tolerieren und sich daran anzupassen? Um es mit Hella von Sinnen zu sagen: Manchmal bin ich so müde...

da hast du allerdings recht. es ist schon verwunderlich, dass es - wie in diesem fall - noch nicht als selbstverständlich betrachtet wird. *noahnung*

lg
 
Hi,

netter Bericht.
Sehe ich das richtig das ich die Anwednung zum richtigen installieren, sollte es mir gefallen, erstmal deinstallieren muß? Ich hatte Sandboxie mal ausprobiert und ich meine gelesen zu haben das dies da ginge.

Update: Interessant ist es ja. Die schichten bemerkt man nicht wirklich. Selbst das Symbol in der Taskleisteist weg. Alles andere wird scheinbar von dem "Ding" übernommen. Notepadd++ funzt zumindest recht gut.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
im prinzip bräuchtest du ja dann nur das programm mit "schicht löschen" komplett mit nur einem klick aus dem system schmeissen und kannst es dann "real" installieren.

ja, das ist das tolle - es kommt einem wirklich so vor, als wenn alles ganz normal abläuft. :)

lg
 
Was mir nicht gefällt, aber wohl in Kauf zu nehmen ist, ist das Buttons auf dem Desktop immer an der ersten freien Stelle erscheinen und nicht dort wo ich sie hingezogen habe...sprich die kommen links wenn die Schicht aktiv wird. Naja ;)
 
buttons? meinste du die verknüpfungen auf dem desktop, die ein programm dann erstellt?
 
hehe, ja... ich war mir erst nur nicht ganz sicher. ^^ ok, das ist mir noch nicht aufgefallen, da ich nie verknüpfungen (oder buttons) auf dem desktop erstellen lasse. :D
 
was ich so genial an dem tool finde ist, das man einmal die install macht und das paket speichert. dann wenn das sys mal wieder kaputt ist braucht man nur die jeweiligen schichten einbinden und gut ists.

wenn man im adminkonto die schichten aktiv schaltet kann man ganz normal als benutzer damit arbeiten als wären sie real installiert. das bedeutet allerdings auch das dann nur der admin in senem konto die dan wieder raushauen kann.

die CT hatte das tool mal auf einer ihrer CD´s vorgestellt und seither ist das tool mein ewiger begleiter. auch in der firma. wenn ich mich mit meinem serverseitigem profil anmelde hab ich immer alle meine tools, an jedem rechner. ^^
 
Da ich auf dem Laptop noch solaris habe stört mich der doppelte Plattenverbrauch schon - Außerdem fährt das Laptop nicht mehr runter seit ich die Software installiert habe. Werd ich mich nächste woche mal mit beschäftigen woran das liegt.

Praktisch ist das ich jetzt problemloser verschiedenen Javaversionen nutzen kann.

PS: Sehe ich das richtig? SVS kann keine Viren/Maleware/Kroppzeuch verhindern? Ich kann dazu keine eindeutigen Aussagen finden. Aufgrund der Tatsache das File je trotzdem installiert werden ist es dann aber weniger eine Sandbox als eine Virtuelle Maschine.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
So, was mir gestern "passiert" ist war dann eigentlichnicht so lustig. Ich habs im Griff, backup war da und auch so war es kein Problem.

Ich hab ein Fulll-Winamp installiert, mit dem ganzen Werbezeuch. Dabei werden Shortcuts für den Desktop und den Quickstart erzeugt. Deaktiviere ich die Schicht sind die werberelevanten Dinge weg. Wieder aktiviert ist alles da. Erzeuge ich jetzt von Hand einen neuen Link auf dem Desktop und deaktiviere ich die schicht dann ist der noch da....klicke ich drauf gehe ich ins Verzeichniss von winamp (ist ja auf der Platte) und aktiviere es neu....und hab den Werbemüll im Rechner.

gerade weil ich viel mit diesen Shortcuts arbeite und eine gewisse Ordnung auf dem Desk habe ist das für mich jetzt nicht mehr so richtig toll irgendwie. Dann doch lieber ne richtige Sandbox.

MFG
 
Mogul schrieb:
Dann doch lieber ne richtige Sandbox.
Eine Sandbox macht genau das, wie du's beschrieben hast.
Wenn du sowas vermeiden willst, musst du eine virtuelle Maschine nehmen, die vollkommen getrennt vom Host funktioniert.

MfG Dalai
 
Ich meine das Sandboxie das eben nicht so machte...hab das vor ner Weile mal ausprobiert.

MFG
 
Ich weiß zwar nicht ob es noch jemand nutzt, ich tue es ;).
Hab durch Zufall mal wieder die Seite aufgesucht und es gibt ne neue Version: Build number 2.1.3062
 
Hi,

Doch, ich nutze es sogar regelmäßig. Vielen Dank für die Info mit der neuen Build. :)

LG
 
...unter windows 7 64 ist leider Ende mit SVS. geht nicht. schhade, ich werde sowas vermissen.
 
funktioniert das nicht weiterhin über den XP Mode`?
 
Weiß ich nicht, hab mich mit der Installtion unter der RC1 (win7) nicht weiter damit beschäftigt. Installation bricht ab mit der Meldung das es keine 64bit Software wäre - das hab ich bei anderer Software nicht.
 
Also ich hab jetzt alles mögliche mit der Kompatibilität mal ausprobiert. Es sagt unter Win7 64 nur das es in w2K, XP oder Vista (32) zu installieren ist. Bin da ratlos.
 
und der xp mode`?
 
Da das Programm vermutlich Systemtreiber installiert wirst du in jedem Fall eine 64bit Variante brauchen.

Der XP Mode ist eine virtuelle Maschine. D.h. mit SVS kann man dann darin Programme virtualisieren, aber das bringt einem bei Programmen direkt auf Windows 7 herzlich wenig.
 
schon klar aber die programme könnten dann ja auch im xp modus laufen
 
Zurück
Oben Unten