Drei 550W Netzteile im Vergleich

soulpain

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Wie im Blog-Beitrag angekündigt, möchten wir nun einen Roundup der etwas anderen Art präsentieren. Wenn ein Redakteur mehrere PC-Netzteile gegeneinander antreten lässt, wählt er der Fairness halber Modelle mit gleicher Leistung und ähnlichen Preisen. Heute möchten wir jedoch den Versuch wagen, drei 550 W mit hoher Preisdifferenz zu vergleichen. Hierbei werden wir feststellen, wer das meiste aus dem Betrag herausholt bzw. wie viel Ausstattung der Kunde für sein Geld bekommt.

Repräsentativ haben wir dafür drei verfügbare ATX-Netzteile erhalten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Das günstige Techsolo STP-550 (ca. 30€) mit passivem PFC muss sich gegen ein OCZ Fatal1ty (ca. 55 €) mit rot beleuchtetem Lüfter und das Antec TruePower New TP-550 (ca. 80€) mit DC-DC behaupten. Der Preisunterschied zum nächst teureren Modell beträgt also ungefähr 25€. "Muss ich immer die teuerste Marke kaufen oder bietet auch der günstigste Anbieter die notwendige Zuverlässigkeit?" Diese und weitere Fragen werden auf den folgenden Seiten beantwortet. Wir bedanken uns bei OCZ und Antec für die Bereitstellung der Testmuster und wünschen viel Spaß beim Lesen!

[break=Produkteigenschaften]
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Im Lieferumfang des Techsolo STP-550 sind das Kaltgerätekabel, die Befestigungsschrauben, ein paar Kabelbinder als auch ein recht knappes Benutzerhandbuch enthalten. Techsolo wirbt mit interessanten Eigenschaften wie der CE-Konformität und PFC ("Passiver Überspannungsschutz" *hust*). Aufgrund des 140 mm-großen Lüfters spricht der Anbieter von einer "geringe(n) Geräuschentwicklung". Ansonsten fällt die Liste an Features eher mager aus, was allerdings nichts über die generelle Qualität aussagen muss. Jedenfalls gibt es hier keine außergewöhnlichen Versprechungen zu überprüfen. Ob das ATX-Netzteil überzeugen kann, wird aber erst der Test zeigen können.

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Im Lieferumfang des OCZ Fatal1ty sind ein Benutzerhandbuch, ein Kaltgerätekabel, als auch die notwendigen Befestigungsschrauben enthalten. Zusätzlich wurden die modularen Leitungsstränge in einer Extra-Tasche untergebracht. Das Netzteil verfügt also über ein Kabelmanagement. Zu den markanten Produkteigenschaften zählen die rote Beleuchtung des Lüfters als auch active PFC. Zuletzt genannte ist vor allem deshalb interessant, da hier bereits ein Unterscheidungsmerkmal zum Techsolo-Probanden besteht. Aus diesem Grund haben wir insbesondere den Leistungsfaktor überprüft.

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Bei der Verpackung des Antec-Netzteils fällt erneut der Verzicht auf Styropor auf, wie es auch beim EarthWatts Green 380 W der Fall war. Ansonsten gestaltet sich der Lieferumfang recht konventionell und unterscheidet sich nicht von den günstigeren Modellen. Als einziger Hersteller im Roundup wirbt Antec mit japanischen Kondensatoren. Außerdem soll das Steckersystem, genannt "Hybrid-Kabelverlegung" den Luftstrom im PC verbessern. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein teilmodulares Kabelmanagement. Antec betont weitere technische Merkmale wie den PWM-Lüfter und DC-DC. Ob und wie sich das in den Messungen bemerkbar macht, sehen wir auf den folgenden Seiten.

[break=Äußere Eindrücke und Leistungsverteilung]
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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_leistt.png"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/medium/1_leistt.png" border="0" ></a></center>

Bei genauerer Betrachtung der Leistungsverteilung fällt auf, dass diese je nach Einsatzgebiet und Hersteller immer etwas anders ausfällt. Mit 180 W leistet das Techsolo laut Angabe 30-40 W mehr auf +3,3 V und +5 V als die Konkurrenz. Diese wiederum stellen mit 37,5 A bzw. 45 A deutlich mehr auf den +12 V Schienen bereit. Man könnte also sagen, dass OCZ und Antec die etwas aktuellere Verteilung gewählt haben. Allerdings sind Herstellerangaben - unabhängig von der Preisklasse - kritisch zu betrachten. Deshalb wird die Nennleistung der einzelnen Schienen zwar in der Lastverteilung berücksichtigt, wird im Zweifel aber auch falsche Angaben aufdecken.

[break=Anschlüsse und Leitungslängen]
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Trotz identischer Gesamt-Nennleistung macht sich der Preisunterschied bereits bei der Steckerkonfiguration bemerkbar. Während das Techsolo lediglich einen PCIe-Stecker bietet und die Peripheriestränge auf eine maximale Länge von 85 cm kommen, offerieren die beiden Kontrahenten jeweils zwei Grafikstecker und 5-10 cm längere Anschlussleitungen. Insbesondere wurde das Antec-Netzteil mit einem sehr langen 8-pin EPS12V Strang konfiguriert und hebt sich auch deutlich bei der Anzahl der SATA-Anschlüsse ab. Das Problem ist nur, dass neben zwei fest angeschlossenen Peripherie-Leitungssträngen (50 cm +) lediglich zwei weitere an das Stecker-Panel angebracht werden können. Dieses Manko macht das Antec insgesamt aber nicht weniger attraktiv, da etwa die Länge der Leitungen den Einsatz in einem Big-Tower möglich macht. Beim TSP-550 wird der CPU-Anschluss möglicherweise nicht lang genug sein.

[break=Elektronik & Design]
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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_intok.png"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_intok.png" border="0" ></a></center>

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_inte2.PNG"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_inte2.PNG" border="0" ></a></center>

Bei der Elektronik sind ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen dem günstigsten und den beiden teureren PC-Netzteilen erkennbar. Auch abgesehen von der großen PFC-Drossel erscheint uns das Techsolo durch die sehr dünnen Leiter und einige unbesetzte Stellen im Design sehr billig. Keine sonderlich gute Idee ist die Befestigung des Schutzleiters an einer Befestigungsschraube des Haupt-PCBs. Immerhin präsentiert sich die EMI-Filterung recht gut aufgestellt. Neben den engen Zwischenräumen (und damit engen Luftkanälen) als auch einer etwas lockeren Längsdrossel fallen im Antec-Modell beispielsweise keinerlei Mängel auf. Auch OCZ hinterlässt einen zufriedenstellenden Eindruck, da die Komponentenwahl seit dem letzten Mal überdacht und der X-Kondensator hinter der Steckerbuchse besser isoliert wurde. Es lassen sich also durchaus einige Maßnahmen erkennen, die wir bei der ModXStream Pro Serie noch vermissten.

[break=Lüfter und Schalldruckpegel]
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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/9_fan.png"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/9_fan.png" border="0" ></a></center>

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/11_fan.png"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/11_fan.png" border="0" ></a></center>

<center>
BelastungTechsoloOCZAntec
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 22 dBA18 dBA18 dBA
20 % 23 dBA19 dBA18 dBA
50 % 28 dBA20 dBA20 dBA
80 % -24 dBA23 dBA
100 % -26 dBA27 dBA
110 % -26 dBA32 dBA
[TR][TD]</center>

Schon bei 10 % Last ist das Techsolo leicht hörbar. Aufgrund der geringen Leistung und Effizienz ist es außerdem nicht verwunderlich, dass bei "50 %" Last bereits 28 dBA erreicht werden. Das entspricht etwa dem Niveau der beiden anderen Probanden unter Volllast. Diese wiederum überschreiten die 20 dBA-Grenze erst ab 50 % Last, wobei das Antec unter Überlast geringfügig lauter ist. Diesen Zustand werden die meisten Benutzer aber nicht erleben und sich über die geringe Geräuschentwicklung bei mittlerer Last freuen.

[break=Messungen Techsolo]
Spannungsregulation

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V1/V2
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +1,52 %+1,2 %+0,17 % / +0,18 %
20 % +0,61 %-0,2 %-0,08 % / +0,18 %
50 % -2,12 %-4,2 %-0,58 % / -0,83 %
80 % ---
100 % ---
110 %---
[TR][TD]</center>

Bei 50 % Last explodierte das ATX-Netzteil, wobei die beiden Hauptschalter zerstört wurden und es lies sich nicht wieder einschalten. Deshalb konnten wir unsere Messungen nicht komplett abschließen. Während +3,3 V und +12 V unter Last zunächst nur gering abfallen, liegt +5 V bereits bei "20 %" Last unter dem Sollwert. Bei "50 %" Last befindet sich +5 V nur noch knapp innerhalb der Spezifikation. Beide +12 V Schienen reagieren ähnlich auf die Last und fallen auf maximal -0,83 % ab, wobei sie anfangs noch näher an das Optimum herankommen.

Ripple & Noise

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 7,20 mV7,90 mV19,50 mV
20 % 7,70 mV11,70 mV32,90 mV
50 % 14,30 mV21,40 mV63,70 mV
80 % ---
100 % ---
110 % ---
[TR][TD]</center>

Die Restwelligkeit ist bei allen Schienen gering und gerade +12 V verläuft mit einem sehr konstanten Rhythmus. Markante Schwingungen lassen sich im Spannungsbild nicht erkennen. 63,70 mV bilden das Maximum, sind aber lediglich die Hälfte des zulässigen Wertes.+3,3 V bewegt sich stets unterhalb von 15 mV.

Wirkungsgrad und PFC

<center>
BelastungWirkungsgrad 230 VACPFC 230 VAC
------------------------------------------------------------------------
10 % 68,06 %0,490
20 % 73,64 %0,505
50 % 72,72 %0,556
80 % --
100 % --
110 %--
[TR][TD]</center>

Die Leistungsfaktorkorrektur zeugt nicht von großer Wirkung, da ein Leistungsfaktor von 0,70 selbst mit passive PFC kein Problem darstellen sollte. Mit den Ergebnissen könnte das Netzteil höchstens einigen Modellen ohne diese zusätzliche Stufe Konkurrenz machen. Gleichermaßen bleibt der Wirkungsgrad immer unter 75 % und erreicht bei "20 %" Last einen mehr als bescheidenen Spitzenwert.

[break=Messungen OCZ]
Spannungsregulation

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +2,72 %+0,6 %+3,08 %
20 % +2,42 %+0,4 %+2,83 %
50 % +1,21 %-0,4 %+2,42 %
80 % +- 0 %-1,2 %+2,08 %
100 % - 0,61 %-1,8 %+1,75 %
110 %- 0,91 %-2 %+1,25 %
[TR][TD]</center>

+12 V startet mit 3 % Überspannung und bleibt selbst bei Überlast auf 12,15 V. Auch +3,3 V beginnt mit einem sehr hohen Wert und fällt zu keinem Zeitpunkt unter -1 %. +5 V schließt mit 4,90 V am Schlechtesten ab, bleibt damit aber ebenfalls noch problemlos innerhalb der ATX-Spezifikation.

Ripple & Noise

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 14,10 mV10,60 mV23,30 mV
20 % 14,40 mV16,10 mV31,60 mV
50 % 20,80 mV19,70 mV34,40 mV
80 % 21,30 mV27,10 mV40,20 mV
100 % 27,90 mV34,80 mV55,80 mV
110 % 30,60 mV40,90 mV76,10 mV
[TR][TD]</center>

Deutlich sichtbare Unterschwingungen sind auf +5V zu erkennen, weshalb die Schiene mit bis zu 41 mV Restwelligkeit relativ mäßig abschneidet. Einzelne Transienten auf +12V führen in unregelmäßigen Abständen dazu, dass trotz relativ niedriger Grundschwingung hohe Werte erreicht werden.+3,3 V ist hingegen relativ unscheinbar und deutlich unter der festgelegten Grenze von 50 mV.

Wirkungsgrad und PFC

<center>
BelastungWirkungsgrad 230 VACPFC 230 VAC
------------------------------------------------------------------------
10 % 73,06 %0,840
20 % 83,12 %0,877
50 % 85,02 %0,930
80 % 83,80 %0,952
100 % 82,01 %0,958
110 %81,94 %0,962
[TR][TD]</center>

Der Wirkungsgrad ist nicht gut genug, um bei 80Plus das Bronze-Zertifikat erhalten zu können, aber hoch genug, um einen deutlichen Abstand zum Techsolo zu gewinnen. 73 % Effizienz bei 10 % Last sind allerdings etwas niedrig. Dafür zeigt OCZ auch beim Leistungsfaktor bessere Werte als das TSP-550 und erreicht bis zu 0,962.

[break=Messungen Antec]
Spannungsregulation

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V1-4
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +3,33 %+3,2 %+1,5 % / +1,42 %
20 % +3,33 %+3 %+1,42 % / +1,33 %
50 % +2,73 %+2,6 %+1 % / +0,83 %
80 % +2,12 %+2 %+0,66 % / +0,42 %
100 % +1,81 %+1,8 %+0,42 % / +0,08 %
110 %+1,81 %+1,6 %+0,25 % / 0 %
[TR][TD]</center>

Auf +12 V liegt eine etwas geringere Spannung als bei OCZ an, die aber eben näher am Sollwert liegt und bei 110 % Last exakt 12,00 V erreicht. Alle vier Schienen liegen dicht beieinander, wobei wir hier jeweils den größten und den kleinsten Wert angegeben haben. Sowohl +3,3 V als auch +5 V liegen bei jeder Last weit oberhalb von 3,30 V bzw. 5,00 V und stets innerhalb der Spezifikation.

Ripple & Noise

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 4,70 mV7,30 mV7,90 mV
20 % 5,50 mV8,00 mV10,10 mV
50 % 7,20 mV9,30 mV13,80 mV
80 % 9,30 mV10,80 mV19,60 mV
100 % 9,70 mV13,10 mV21,30 mV
110 % 10,90 mV15,20 mV33,70 mV
[TR][TD]</center>

Die Restwelligkeit aller Schienen ist sehr gering. Sowohl +3,3 V als auch +5 V erreichen 10 mV erst bei höherer Last und 15,20 mV haben kaum die Bezeichnung "Maximalwert" verdient. Auch auf +12 V werden optimale Werte erreicht. Mit 33,70 mV bei Überlast liegt die Restwelligkeit gerade mal bei 1/4 des zulässigen Wertes.

Wirkungsgrad und PFC

<center>
BelastungWirkungsgrad 230 VACPFC 230 VAC
------------------------------------------------------------------------
10 % 77,51 %0,852
20 % 83,64 %0,907
50 % 87,51 %0,933
80 % 86,83 %0,948
100 % 85,65 %0,956
110 %84,75 %0,958
[TR][TD]</center>

Bei 10 % Last wird mit 78 % Wirkungsgrad ein mittlerweile üblicher Wert erreicht, der allerdings höher als bei OCZ und Techsolo ausfällt. Auch in der Spitze übertrifft Antec die Konkurrenz und erreicht immerhin 87,51 %. Bis einschließlich Volllast fällt der Wert nicht mehr unter 85 % ab.

[break=Fazit]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_startbild_roundup.png"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_startbild_roundup.png" border="0" ></a></center>

Wie der Vergleichstest zeigt, resultieren 550 W auf dem Label nicht immer in 550 W unter Last. In Abhängigkeit von Leistungsverteilung, Temperatur und Puffer gleicht kein Modell dem anderen. Die Kaufkriterien sind gerade bei Einbaunetzteilen so breit gefächert, dass inhaltliche Differenzen schnell auffallen. Je nach Preis- und nicht unbedingt Leistungsklasse erhält der Kunde unterschiedlich viele Anschlüsse und Beigaben im Lieferumfang.

Bei den Kernqualitäten wie der Elektronik und sogar der Leistung per se können wir von markanten Verschiedenheiten im Testfeld sprechen. Das betrifft auch die Ausstattung. Besonders der Schritt vom günstigsten zum moderat teuren Modell ist qualitativ der größte. Beim Schritt vom moderat teuren zum teuersten Probanden hingegen sind nur kleinere Abweichungen erkennbar. Ab einem bestimmten Preisniveau kann der Kunde also mit gewissen Standards rechnen; Schwankungen fallen geringer aus. Dieses Ergebnis ist durchaus repräsentativ und lässt sich auch auf andere Leistungsklassen ausweiten. Der Preis ist dennoch nur ein Anhaltspunkt unter vielen, da sich immer wieder auch Ausnahmen finden lassen. Hier allerdings entsprechen die Testmuster den jeweiligen Erwartungen.

Das Techsolo STP-550 mit 550 W konnte die angegebene Nennleistung nicht erbringen, was sich deutlich im Preis widerspiegelt. Selbst bei Raumtemperatur konnten wir dem Modell nur 50 % abverlangen, bevor es sich mit einer ansehnlichen Kernschmelze verabschiedete. Zwei Schalter waren durchgebrannt. Der Anbieter traut dem Produkt offensichtlich selbst nicht viel zu und spendierte ihm lediglich einen PCIe-Stecker. Mit 40-45 cm ist die Länge der Mainboard-Anschlüsse gering. Immerhin bewegen sich die sechs SATA-Anschlüsse zahlenmäßig auf dem Niveau der anderen 550 W-Netzteile. Im Test blieb der Leistungsfaktor unter 0,60 und der Wirkungsgrad erreichte maximal 73 %. Bis zum Zeitpunkt der Überlast blieb die Spannung innerhalb der Spezifikation. Der Flaschenhals des Netzteils machte sich erst im worst-case bemerkbar. Fehlende Schutzmechanismen im Teufelskreis umfangreicher Sparmaßnahmen führten zum Defekt des Probanden. Nur die gut abgesicherte Teststation bewahrte unseren Testaufbau vor schlimmen Folgen. Doch nicht jeder hat so viel Glück und in der Realität wären irreparable Schäden möglich.

Das OCZ Fatal1ty mit 550 W ist vor allem deshalb interessant, weil es für einen verhältnismäßig kleinen Preis bereits abnehmbare Anschlüsse bietet. Die rote Beleuchtung des Lüfters ist sicherlich Geschmackssache, wobei die äußere Gestaltung durchaus "rund" wirkt. Wichtiger sind allerdings die Messergebnisse. OCZ kann die volle Leistung erbringen und erträgt auch noch die Überlast. Der Wirkungsgrad ist mit bis zu 85 % stets höher als bei Techsolo und alle anderen Werte liegen innerhalb der Spezifikation. Nur die Restwelligkeit einiger Spannungen könnte noch etwas verbessert werden. Ansonsten zeigt sich hier eine klare Abgrenzung zum Techsolo mit "gleicher Leistung". Was die Anschlüsse betrifft, bietet OCZ eine durchschnittliche Konfiguration. Zwei Grafikstecker, sechs SATA- und PATA-Stecker als auch die mindestens 50 cm langen Leitungsstränge können insgesamt überzeugen.

Das Antec True Power New mit 550 W zeigte respektable Werte im Test und wartet mit zahlreichen Anschlüssen auf. Das einzige Problem hierbei ist die geringe Anzahl der Steckerbuchsen, wie es auch beim HCP 1200 W der Fall war. Zwei der Peripherie-Leitungsstränge bleiben bei voller Besetzung übrig. Wir hatten bereits erwähnt, dass die Unterschiede zum OCZ etwas geringer sind als die von OCZ zu Techsolo. Denn beide leisten im Gegensatz zu letzterem die volle Leistung. Dennoch bietet Antec einige interessante Merkmale und geht mit seinem kantigen Gehäuse ästhetisch in eine ganz andere Richtung. Sowohl die niedrigen ripple & noise Werte als auch die Komponenten im Inneren hinterlassen einen guten Eindruck. Die hohe Leistung und Stabilität auf +12 V ist den VRM für die kleinen Spannungen geschuldet, die Antec als einer der wenigen bereits ab 550 W verbaut. Wer also das Maximum an Qualität für sich beanspruchen möchte, kann zum Antec greifen. Tatsächlich erhält der Kunde hier mehr für höhere Geldbeträge. Netzteile in der Preisklasse des OCZ-Modells sind aber ebenfalls kein Beinbruch. Nur der Extreme im Niedrigpreis-Segment sollte jeder aus dem Weg gehen. Hier wird nicht nur auf Extras, sondern auch auf Inhalt verzichtet.

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