Tipps zu SMART und dem Vermeiden von Datenverlust.

Ole

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Mir fällt immer wieder auf, dass viele Leute Posts mit dem Titel: "HD defekt? Was soll ich tun?" oder "Daten weg?!" erstellen aber nicht wussten, dass HDs eine Selbstkontrolle bieten und diese Daten auch bereitwillig dem User mitteilen können, so er denn die SMART Daten ausliest und weiss, was er daraus erkennen kann.
Deshalb habe ich mal meine persönliche Einteilung der verschiedenen Angaben der SMART Werte gemacht und dazu geschrieben, was ich als vernünftiges, verantwortungsvolles Handeln ansehe. Das ist natürlich eine rein subjektive Meinung, objektiv sind Meinungen wahrscheinlich erst dann, wenn die HD endgültig nicht mehr will. ;)

Das Auslesen funktioniert in der Regel problemlos bei IDE und SATA Geräten. Wenn diese in Raid Verbünden egal welcher Art hängen kann es zu Problemen kommen. Nicht alle RAIDcontroler scheinen die Daten an den Rechner weiterdurchzureichen. In diesem Falle sollte man gute Ohren haben und auf Fehler beim RAID initailisieren und im Betrieb achten.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern da "komische Anlaufgeräusche" und extrem hohe HD Aktivität obwohl eigentlich keine Zugriffe stattfinden sollten. Besonders auffällig ist es, wenn der Rechner zu diesem Zeitpunkt extrem träge reagiert oder sich nicht wirklich bedienen lässt. In diesem Fall nicht abschalten, sondern die HD weiterwerkeln lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass gerade versucht wird Daten von defekten Sektoren auf neue auszulagern und so Datenverlust zu vermeiden ist recht hoch.
So denn die Aktivität auf ein normales Niveau gesunken ist, sollte man den Rechner herunterfahren und die Platten direkt aus dem RAID nehmen (Standard IDE Controler, bzw SATA Anschluss) und ein Linux oder DOS basiertes Tool von USB Stick, Diskette oder CD/DVD booten um die SMART Werte auslesen zu können.

Programme zum Auslesen gibt es wie Sand am Meer, eigentlich kann jedes Systeminfotool die Daten auslesen. Ich nehme für diese Fälle immer Everest. Für DOS/ Linux empfiehlt es sich, ein bootbares Image zu laden, dass man dann von Wechseldatenträgern booten kann. Als ein sehr ausgereiftes, nicht nur auf HD Fehler beschränktes Projekt empfielt sich hier die Ultimate Boot CD.
Diese enthält auch die jeweiligen Herstellertools. Ich persönlich glaube eher an das böse im Menschen und damit daran, dass die Hersteller der Platten Rückläufer vermeiden wollen und die Programme eher dazu da sind Fehler zu kaschieren oder softwaremässig zu lösen. Wobei die meisten HD Fehler eher durch Hardwarefehler auftreten und Hardwarefehler sich schwerlich durch Software ausbessern lassen (Der TLB Bug des K10 sei als Beispiel erwähnt).

Nun aber zum Eingemachten!


S.M.A.R.T. und was es mir sagen will:

Smart ist die Abkürzung für Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology, was soviel heisst wie Selbstüberwachungs, Analyse und Melde Technologie.
Die Technologie soll also per Definition die Parameter der Festplatte überwachen und Betriebsdaten sowie eventuelle Fehler ausgeben, damit man gegebenenfalls einschreiten kann und die Festplatte vor dem Totalverlust der Daten austauschen, bzw die Daten anderweitig sichern kann.
SMART schlägt jedoch nicht von sich aus Alarm wenn Defekte auftreten, die als korrigierbar gelten. Die berühmt-berüchtigten defekten Sektoren gehören zu diesem Bereich. Wird beim Start des Rechners eine SMART Warnung angezeigt, ist es in der Regel bereits zu spät und Daten sind verloren, bzw die Festplatte läuft überhaupt nicht mehr. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Wie bereits gesagt, zeigt Smart auch normale Betriebsparameter an, als Beispiele

-Start/Stop Count= Dieser Wert gibt an, wie oft die Festplatte ein- und ausgeschaltet wurde, das kann das normale Ausschalten des Rechners, als auch der Standby Modus sein, aus dem die HD wieder erweckt wurde.

-Power On Hours Count= die gesamte Zeit, in der die Platte im angeschalteten Rechner war.

-Load/Unload Cycle Count= wie oft der Schreib/Lesekopf geparkt wurde.

-Drive Temperature= Wie der Name schon sagt die Temperatur des Laufwerks. Natürlich immer mit dem Beigeschmack, dass die Temperatur an Hotspots höher sein kann.

Diese Werte zeigen normale Parameter an, die nichts oder nicht viel mit HD Defekten zu tun haben. Dass eine erhöhte Temperatur auch Festplatten nicht gut tut, ist klar. Ein Blick darauf kann also nicht schaden. Jeder Hersteller gibt seinen Festplatten Angaben über maximale/minimale Temperaturen mit auf den Weg, ein Abgleich wäre zu befürworten.

Nun der

-Ultra DMA CRC Error Count= Hier wird angegeben, wieviele CRC Fehler auftraten: Bei erhöhten Werten lohnt es sich den Sitz der Kabel zu überprüfen und gegebenenfalls andere Kabel zu nutzen. Auch kann vor allem bei älterer Hardware eine Übertaktung Ursache sein, da oftmals sämtliche Onboardkomponenten mit dem Systemtakt übertaktet wurden. Heutzutage sind meist die Busse fest einstellbar, so dass die Controller in den spezifierten Rahmenbedingungen bleiben.

Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass bereits Kabel für UDMA 33 (Flachband mit wenigen Litzen, grobe Oberflächenstruktur) an Festplatten die mindestens UDMA 66 (Flachband mit doppelt sovielen Litzen, wesentlich feinere Oberflächenstruktur aber exakt gleiche Steckkontakte) unterstützen zu erhöhten CRC Fehler kommen kann. Dazu sei erwähnt, dass bei Verwendung der älteren Kabel die Übertragungsrate automatisch auf UDMA 33 Niveau gesenkt wird.



Nun zu den Werten, die Probleme andeuten können, aber nicht müssen und so eher bei wirklich wichtigen Produktivsystemen beobachtet werden sollten, da sie zwar auf Fehler hindeuten können aber aus hohen Angaben nicht zwangsläufig tatsächliche Probleme entstehen.

-Seek Error Rate= Fehler beim Lesen, die nicht korrigierbar waren und entsprechend nochmals eingelesen werden mussten.

-Raw Read Error Rate= Im Grunde dasselbe wie bei der Seek Error Rate, allerdings soll hier eventuell ein Problem auf der HD Oberfläche vorliegen.

-Hardware ECC Recovered= Korrigierte Fehler beim Lesen, im Grunde das gleiche wie ECC Checks beim Arbeitsspeicher. Fehler die immer auftreten können und bei Platten mit hoher Datendichte wahrscheinlicher sind als bei Platten mit weniger Kapazität pro Datenträgeroberfläche.



Jetzt kommen meine persönlichen Favoriten, die für mich der Grund für sofortigen Austausch bzw Datensicherung sind. Als da wären:

-Spin Up Time= Hohe Werte zeigen an, dass die Festplatte lange braucht, bis sie ihre nominelle Drehgeschwindigkeit erreicht hat. Ein gutes Gehör wird wahrscheinlich diesen Wert bestätigen können. Generell deutet dieser Wert auf einen schwachen Motor hin, auch die Lagerung der Platter kann die Ursache sein, man kennt es von defekten Lüfterlagern die dann jaulende Geräusche von sich geben.

-Scan Error Rate= Fehler bei der Selbstüberprüfung der Datenträgeroberfläche, die nicht korrigierbar waren.

-Reallocated Sector Count= Anzahl defekter Sektoren, die durch die Festplatte bereits als unbrauchbar markiert und auf Ersatzsektoren ausgelagert wurden.

-Current Pending Sector Count= Die HD lagert gerade einen defekten Sektor aus, daraus entsteht also ein reallocated Sector oder ein:

-Offline Uncorrectale Sector Count= Ein defekter Sektor, der nicht reallocated/ausgelagert werden konnte. Und wahrscheinlich der erste Datenverlust, der sich nicht wieder "hinbiegen" lässt.


Wie ich bereits schrieb, sind die letzten Punkte für mich persönlich der Grund sofort und ohne weiteres Zögern die Daten zu retten und die Festplatte zu tauschen bzw. ausser Betrieb zu nehmen.
Andere Leute, andere Meinungen. HDs können auch mit defekten, ausgelagerten Sektoren oder auch mit defekten, die nicht wiederhergestellt werden konnten noch jahrelang "fehlerfrei" funktionieren. Nur steigt die Ausfallwahrscheinlichkeit in erheblichen Maße. Ein Fehler hat immer eine Ursache, und diese Ursache wird wahrscheinlich nicht durch auslagern eines Resultates dieses Fehlers behoben.

Ich glaube, dass sich mit dem Verhalten nach meinen Vorschlägen eine relativ hohe Sicherheit erreichen lässt, wenn man in regelmässigen Abständen die SMART Daten überprüft und sich auf die Fehlersuche nach den beschriebenen "Freezes" macht. Lieber einmal zu oft gucken und 3 Minuten Zeit investieren als eine verschwundene Doktorarbeit oder der Verlust nicht gesicherter Photoalben oder wichtigen Schriftverkehrs. Eine simple Neuinstallation von Windows oder eines anderen Betriebssystems geht schneller und kostet nicht so viele Nerven. Mit Glück lässt sich die betreffende Platte sogar noch ganz oder teilweise auf ein Ersatzmodell spiegeln, dann braucht man nicht einmal neuinstallieren. Allerdings sei gesagt, dass das Spiegeln schnell gehen sollte und die Platte vor dem Spiegeln besser nicht genutzt werden sollte. Jede Minute mehr kann der Fehlerteufel erneut zuschlagen oder können die Ersatzsektoren ausgehen, dann ist Datenverlust und Neuinstallation kaum noch zu vermeiden.

Das Datenrettungstools keine Wunder bewirken können sollte ebenso klar sein, wie das professionelle Datenrettung für den Normalmenschen eigentlich nicht bezahlbar ist. Wer früh sichert spart sich also eine Menge Ärger, Verluste und gegebenenfalls hohe Kosten. Das steht eigentlich in keinem Verhältnis zum gelegentlichen checken der SMART Daten und dem Aufwand dafür.
 
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Ein sehr nützlicher Thread wie ich finde. Ich denke man sollte ihn oben neben dem Festplatten FAQ fixieren. Er könnte vielen behilflich sein. Ich persönlich hätte ihn nur um den Hinweis ergänzt, dass S.M.A.R.T. schon vom Konzept her keine genaue Technik ist und sehr oft danebenliegt. Wenn Fehler angezeigt werden bedeutet dies längst nicht, dass tatsächlich welche vorliegen. Genauso gut sind Fälle denkbar, wo S.M.A.R.T. keinen Fehler feststellen kann, aber die Festplatte schon kränkelt. Aus diesem Grund verwende ich S.M.A.R.T. nur zur Temperaturüberwachung. Allerdings sind meist die einzelnenen ausgegebenen Werte nicht hinreichend durch den Festplattenhersteller dokumentiert, sodass es vereinzelt auch zu unterschiedlichen Interpretationen durch verschiedene Programme kommt. Am treffendsten geben natürlich immer noch die Diagnoseprogramme der Festplattenhersteller die von S.M.A.R.T. ermittelte Temperatur wieder. Leider gibt es nicht von allen Herstellern auch windowsbasierende Diagnoseprogramme. Wegen dieser Unzulänglichkeiten von S.M.A.R.T. sollte man regelmäßig die Festplatte zusätzlich mit eben diesen Diagnoseprogrammen einem gründlichen Oberflächenscan unterziehen. Übrigens ist SpeedFan in der Lage auch die S.M.A.R.T. Werte von SCSI Festplatten auszulesen. Daran scheitern viele anderen Programme, die ihr Augenmerk wohl eher auf ATA legen.

Regelmäßige Sicherungskopien sollten ohnehin Pflicht sein. Dann braucht man sich über einen vermeintlich drohenden Festplattenausfall keine Gedanken zu machen, weil man jederzeit die alte Festplatte durch eine neue ersetzen kann und innerhalb kürzester Zeit wieder auf dem alten Stand ist. Leider unterlassen viele fahrlässigerweise die regelmäßige Sicherung, die einem im Falle eines Falles viel Ärger ersparen kann.
 
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Ich komme bei Everest mit den Wertangaben nicht klar. Was ist denn nun der wirkliche Wert? Grenzwert, Wert, Schlechtester Wert oder Daten? Bzw. was bedeuten diese Werte?
Gerade bei Raw Read Error Rate steht bei mir 6-119-100-231515725 - Ist das nun gut oder schlecht?
 
Allgemein sollte man anmerken das diese Tools nur im IDE-Emulationsmodus funktionieren. Wer ein Raid hat o. AHCI eingestellt hat, wird unter Smart nichts sehen. Und bei vielen Boards ist eine einfach Umstellung nicht möglich, das es beim booten sofort zu einem BSOD kommt. Womit ebend nicht alle User den Status Ihrer Festplatten checken können.

Des letzteren gibts Festplatten, die selbst im Neuzustand bei 3 Smart-Werten relativ hohe Werte anzeigen, dies aber scheinbar völlig normal ist, z.b bei Seagate.

Ein guter Link noch dazu,

http://de.wikipedia.org/wiki/Self-Monitoring,_Analysis_and_Reporting_Technology

Daher sollte man auch auf andere Symptome schauen, die einen defekt einer Festplatte ankündigen, z.b ungewöhnlich lange Boot Zeiten in Windows könnten auf Fehlerhafte Sektoren im Bereich hindeuten, oder halt sich durch Geräusche bemerkbar machen die man vorher noch nicht gehört hat.

HDDScan zeigt noch etwas mehr an, als HDtune, anahand einer Hitachi 7K100 Notebookplatte
 
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Allgemein sollte man anmerken das diese Tools nur im IDE-Emulationsmodus funktionieren. Wer ein Raid hat o. AHCI eingestellt hat, wird unter Smart nichts sehen.
ahci ist schon lange kein problem mehr. gut gepflegte tools unterstützen das schon seit jahren.
 
ahci ist schon lange kein problem mehr. gut gepflegte tools unterstützen das schon seit jahren.

Dann nenne doch mal die Tools die das können, .......... da ich dann mal den Status der Raptor und der Hitachi auf meinem Intel I-965er Brett einsehen kann, ohne jedesmal den Controller auf IDE umstellen zu müssen.
 
Dann nenne doch mal die Tools die das können, .......... da ich dann mal den Status der Raptor und der Hitachi auf meinem Intel I-965er Brett einsehen kann, ohne jedesmal den Controller auf IDE umstellen zu müssen.
ich benutze den ahci modus seit der ersten einführung mit der ich6 im jahre 2004. everest unterstützt das auslesen der smart-werte mindestens seit 2 jahren. und wenn gar nichts geht, geht immer dtemp. vermutlich, weil dtemp die platten in irgendeiner form über einen eigenen treiber oder ähnliches anspricht. genau weiss ich es auch nicht. jedenfall hab ich mit ausnahme von raid-konfigurationen noch kein intel-system erlebt, wo dtemp nicht in der lage gewesen wäre, die smart-werte auszulesen.
 
Weiß jemand, was "TA Increase Count" bedeutet. Dieser Wert ist in den letzten 2 Wochen bei meiner Samsung HD501LJ von 0 auf 18 gestiegen.
 
Daher sollte man auch auf andere Symptome schauen, die einen defekt einer Festplatte ankündigen, z.b ungewöhnlich lange Boot Zeiten in Windows könnten auf Fehlerhafte Sektoren im Bereich hindeuten, oder halt sich durch Geräusche bemerkbar machen die man vorher noch nicht gehört hat.

HDDScan zeigt noch etwas mehr an, als HDtune, anahand einer Hitachi 7K100 Notebookplatte


Oder HDD Wird Auf Ein mall sehr Heiß
Ist mir mit einer Maxtor Passiert
5 min später war sie Kaput
 
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vielen dank für diese super zusammenfassung!

habe noch folgende frage:

-Spin Up Time= Hohe Werte zeigen an, dass die Festplatte lange braucht, bis sie ihre nominelle Drehgeschwindigkeit erreicht hat. Ein gutes Gehör wird wahrscheinlich diesen Wert bestätigen können. Generell deutet dieser Wert auf einen schwachen Motor hin, auch die Lagerung der Platter kann die Ursache sein, man kennt es von defekten Lüfterlagern die dann jaulende Geräusche von sich geben.

was heißt hohe werte? bei meiner SAMSUNG SV0802N steht bei "Daten" zb der wert 5376. gibt es eine verläßliche größe, an der man sich herstellerübergreifend orientieren kann?


p.s.: @Ole: hab mir ein PDF aus deinem artikel erstellt und auf mein webspace geladen, damit ich die infos jederzeit online und offline zur verfügung hab, wenn ich mal wieder irgendeinen PC checken muss. wenn du willst, kann ich das PDF hier verlinken, vielleicht haben ja auch andere user interesse daran.
 
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@Allahs_Rache

Das mit der Verlinkung wäre super..wenn Ole nichts dagegen hat.;)
 
was heißt hohe werte?
Man muss dazu wissen, dass man die SpinUp Time immer im Zusammenhang mit der Temperatur und dem Luftdruck sehen muss.

Im Winter oder in Höhenlagen kann der SpinUp länger ausfallen ohne dass einen das beunruhigen sollte.
 
@Allahs_Rache

Das mit der Verlinkung wäre super..wenn Ole nichts dagegen hat.;)

ole hat die genehmigung erteilt, also hier die links zum
S.M.A.R.T. Artikel als PDF-Dokument::

kurzfassung (nur das wesentliche):
www.mobilita.de/smart.pdf

komplette fassung (formatierung leicht angepasst):
www.mobilita.de/smart_komplett.pdf


Man muss dazu wissen, dass man die SpinUp Time immer im Zusammenhang mit der Temperatur und dem Luftdruck sehen muss.

Im Winter oder in Höhenlagen kann der SpinUp länger ausfallen ohne dass einen das beunruhigen sollte.

ok, aber jetzt weiß ich immer noch nicht, wie ich zb meinen wert von 5376 interpretieren soll?!
 
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Ich möchte zum Punkt Reallocated Sector Count etwas loswerden. Meine Hitachi Festplatte hatte auch vor kurzem einige defekte Sektoren und ich war auch sehr beunruhigt, da viele Leute dies als großes Problem beschrieben haben. Daraufhin habe ich mich mit dem Hitachi Support kurzgeschlossen und ihnen mein Problem geschildert. Nach zwei Tagen kam die Antwort zurück:

"Der S.M.A.R.T Wert "Reallocated Sector Count" weist Ihnen, die Anzahl der
verbrauchten Reserve-Sektoren auf. Dies deutet auf Oberflaechenprobleme
hin, da nur in so einem Fall automatisch ein Reservesektor einen normalen
ersetzt.

In Ihrem Fall empfehle ich Ihne, dass Sie die Funktion "Erase Disk" im
Menue vom "Drive Fitness Test (DFT)" benutzen sollten, um die Festplatte
komplett zu loeschen und sie damit in den Auslieferungszustand
zurueckzuversetzen. Diese Funktion LOESCHT ALLE DATEN auf der Festplatte."

Also gut, dachte ich mir. Ich habe ja nichts zu verlieren. Zuerst habe ich alle meine Daten gesichert und anschließen die Festplatte gelöscht, so wie es mir der Support geraten hat. Dies hat bei 250GB ungefähr 2-2 1/2h gedauert. Zum Schluss habe ich die SMART-Werte wieder ausgelesen und bingo! alle Reserve-Sektoren waren wieder frei und ich habe ein gutes Gewissen.

Wahrscheinlich können auch Festplatten anderer Hersteller so gelöscht und "repariert" werden.
 
Wahrscheinlich können auch Festplatten anderer Hersteller so gelöscht und "repariert" werden.

low level format o.ä. ist eine bekannte methoden um bestimmten problemem entgegen zuwirken. aber wie ole schon sagte:

Ein Fehler hat immer eine Ursache, und diese Ursache wird wahrscheinlich nicht durch auslagern eines Resultates dieses Fehlers behoben.


bzw in diesem fall durch "ausbügeln" des symptoms. mir wär die sache nicht geheuer und ich würde die platte an deiner stelle, falls möglich, umtauschen oder aber genau beobachten und keine wichtigen daten darauf unterbringen.
 
low level format o.ä. ist eine bekannte methoden um bestimmten problemem entgegen zuwirken.
Low Level Format in dem Sinne gibt es seit der Einführung von IDE Festplatten nicht mehr. Mit Low Level formatierte man seiner Zeit MFM und RLL kodierte Festplatten, bei denen man manuell Geschwindigkeit, Interleave u.Ä. einstellen konnte.
Ein "heutiges" Low Level ist in den meisten Fällen ein simples magnetisieren der Platte (0/1 beschreiben und löschen).
Man mag damit das eine oder andere Problem in den Griff bekommen, aber ausgetauschte Sektoren sind immer mit Obacht zu betrachten. Eine solche Platte würde bei mir nur noch als Auslagerungs- oder Spieleplatte zum Einsatz kommen.
 
Ich hab den Thread jetzt nur grob überflogen, ich hab leider gerade nicht wirklich Zeit. Was mir aber spontan auffällt: Du sagst zwar, wo erhöhte Werte besorgniserregend sind, aber es fehlen dem Unwissenden die Vergleichswerte bzw. Normalwerte.
Das könntest du vielleicht oben noch einfügen. Ansonsten bislang beide Daumen hoch. :)
 
Hallo!

Erstmal vielen Dank für den Bericht. Nach dem lesen habe ich dann das erste mal die SMART Werte meiner beiden Samsung SP1614N Harddisks ausgelesen. Das ganze mit Everest Corporate Edition 4.20. Hier die Ergebnisse:

Harddisk 1: Gekauft am 22.01.2004
Harddisk1.jpg


Harddisk2: Gekauft am 25.02.2004
Harddisk2.jpg


Jetzt ist es genauso wie Pr1nCe$$FiFi es geschrieben hat. Ich hab keine Ahnung, ob diese Werte jetzt okay sind, oder ob ich mir vielleicht mal Gedanken über neue Platten machen sollte. Probleme habe ich momentan absolut keine. Wichtige Daten sichere ich auf ne externe Harddisk dir nur ab und zu mal läuft.

Vielleicht kann ja mal jemand was zu den o. g. Werten sagen.

Vielen Dank und viele Grüße
Denyo!dP!
 
Hallo,

ein super Artikel, vielen Dank!! Das hilft doch schon mal weiter überhaupt zu wissen was diese Smart-Werte bedeuten...

allerdings komm ich auch überhaupt nicht mit der interpretation zu recht....

Meistens wird ja "Value" "Treshold" "Worst" angezeigt... und da stehen dann irgendwelche Werte drinnen.... meist bei "Value" und bei "Worst" das gleiche... und bei Treshold steht meist 0 drinnen...aber nicht immer....

wie kann man denn jetzt feststellen ob die platte ein problem hat...

meine notebookplatte zb. klackt seit 2 tagen und zischt gelegentlich mal... da würde ich gerne gucken ob da auch in den SMART Werten entsprechend einträge sind, die darauf hindeuten..... :)

danke!!!
 
Oder HDD Wird Auf Ein mall sehr Heiß
Ist mir mit einer Maxtor Passiert
5 min später war sie Kaput

Warum wurde sie denn auf einmal sehr heiß? Lag es an dem Tool
HDDScan?

Würde es gerne verwenden, um meine WD640Gb auf AMM deaktiviert zu stellen. Eine davon war auf aktiviert gestellt und die andere nicht. Oder sollte ich lieber bei auf aktiviert stellen?
Lieber langsamer und dafür sicher? Oder ist das egal?

Mehr dazu hier

Da stehen auch mehr Daten zu meinen beiden Festplatten.
 
Aus ebenfalls persoenlicher Erfahrung (von jemandem, der seit vielen Jahren HDs quasi als Verbrauchsmaterial benutzt) :

In den Meisten aller Faelle warnt SMART nicht selbststaendig rechtzeitig vor ernsthaften Problemen, daher lohnt ein periodischer Blick auf die Rohdaten ganz besonders.
Bei >95% aller mir bekannten Faelle warnte z.B. der BIOS SMART check nicht vor Problemen, selbst bei manuell festgestelltem, kritischen Zustand meldeten Platten sich selbst nach wie vor als einsatzbereit - und versagten binnen weniger Tage.
 
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Da mach ich doch auch mal mit :)

Ich bin stolzer Eigentümer von zwei Western Digital 160GB/16MB RE/RE2 Enterprise SATA2 Serverplatten, die RE1 ist ca. 8 Monate Alt und die RE2 ist erst 2 Monate alt.
Da ich ein Statistik Fanatiker bin, ich liebe alle Hardware und Software die mir Daten über meinen PC/ Komponenten liefert, da fühlt man sich wie ein Forscher in unbekannten Raum ;D
Gleich beim Einbau habe ich S.M.A.R.T. auch im Bios Aktiviert glaube dass ist beim Auslesen zwar egal aber Kostet ja nix also her damit, manche behaupten eine S.M.A.R.T. Aktivierung verlangsamt die HDD und die Bandbreite, habe dass getestet die Geschwindigkeitsanzeigen und das Subjektive Gefühl waren gleich also evt. war dass früher mal so oder alt nur eine Ente, bei mir ist es nicht so.
Ach ja nach dem dem ersten Boot der zweiten RE2 HDD habe ich gleich mal reingeschaut und da ging es mir wie beim Kauf eines Autos, normal sind ja dann auf dem Tacho nur die 10 bis 50km Probefahrt vom Hersteller ein tolles Gefühl so war es auch bei der HDD den bei Power-On Time Count stand eine 1 und bei Start/Stop Count 3. Denke mal WD hat die in der QS mal Ein und Ausgeschaltet. Was gibt es noch zu berichten die RE Platten sind GEIL :o ;D Hier meine Werte...

HDD1/Systemplatte - WD SATA2 RE1/160GB-16MB-7200UpM
hdd1.jpg


HDD2/Lagerplatte - WD SATA2 RE2/160GB-16MB-7200UpM
hdd2.jpg


An den Werten kann man sehr gut erkennen dass die RE2 einiges Neuer ist, ich finde die S.M.A.R.T. Funktion auf jeden fall gut und nutze Sie regelmäßig ca. 1 mal im Monat, da meine RE Platte 1.000.000MTBF und die RE2 sogar 1.200.000MBTF hat plus 5 Jahre Garantie mache ich mir aber keine Sorgen wegen einem Ausfall, überhaupt ist mir im Leben erst eine Notebook HDD und eine Desktop HDD in Eimer gegangen diese waren beide von Seagate... ;) was sonst?! *lol*
Die Notebook wurde nach nur 3 Monaten zur Luftschutzsirene also Lager im Eimer, die andere hatte nach ca. 1,5 Jahren Bad Sectors die sich recht schnell vergrößerten (Schwarzes Loch), tja dat war wohl die Oberfläche.

mfg

Edit: Ach ja ich betreibe die HDD´s im AHCI Mode mit meinem NF630i Chipsatz.
 
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Ich habe heute versucht die Daten von einer Samsung SP2504C zu retten, die scheinbar den Geist aufgegeben hatte.

Windows liess sich nicht starten, egal ob abgesichert oder nicht, es kam sofort ein Bluescreen, an einem anderen Rechner hing der Postvorgang ewig lange sobald die HD angeschlossen war (nicht als Bootlaufwerk). Mit einer neuen HD im alten Rechner mit frischer Installation liess sich die HD auslesen. Nachdem die Daten soweit möglich runter waren habe ich mal nach den SMART Werten geschaut: 2 reallocated und 2 current pending. Mehr nicht. Also eigentlich eher Pipifax.

Wie ich anmerkte habe ich die Daten gerettet, die zu retten waren, soll heissen: Auch bei diesem Minifehler, den viele nicht mal als Problem sehen, gehen mit Pech Daten drauf. Dieses Mal ein Großteil der persönlichen Daten eines bestimmten Accounts.
Was mit den zwei "current sector pending" passiert weiss ich nicht. die Platte machte keine Anstalten irgendetwas auszulagern oder fiel durch erhöhte Aktivität auf.

Najo, Samsung ruft morgen im Laufe des Tages zurück, mal sehen, wie der Austausch läuft...

Edit: Ach ja: SMART hatte natürlich nicht Alarm geschlagen, bevor ein Fehler auftrat.
 
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