Compucase Cougar Testergebnisse

soulpain

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Als wir vor einigen Tagen über die Cougar Reihe mit der 400W und modularen 550W Version berichteten, versprach das Fazit bereits eine gute Serie, die allen Ansprüchen gerecht wird. Da wir in Taiwan die Möglichkeit hatten, ein EMV-Prüflabor aufzusuchen, präsentieren wir nun die erforderlichen Werte dazu. Schließlich ist eine Vorab-Beurteilung informativ, aber ohne konkrete Messungen nicht vollständig. Wie ihr feststellen werdet, sind in dieser Ausgabe des Tests einige ergänzende Messungen vorgenommen worden, die über die sonstigen Basisbelastungstests hinausgehen. Wir veröffentlichen nun also all unsere ermittelten Ergebnisse, die für die Beurteilung relevant sind und vermitteln darüber hinaus Details, die sonst kaum ein Test im Internet offenbart. Auch zeigen wir Resultate, die wir trotz Kontrolle nur gelegentlich in Artikeln angesprochen hatten, da sie eher in den wissenschaftlichen Bereich gehen und nicht jeder die Grafiken nachvollziehen kann. In diesem Zusammenhang sind diese allerdings sehr passend und zeigen, was bei der Beurteilung eines Netzteils alles möglich ist.

<H2><b>Belastungen</b></H2>

In diesem speziellen Zusammenhang haben wir die Belastungen in 3 Stufen kategorisiert. Bei 230VAC und 50 Hz wurden Belastungen in der Stufe „Light“, „Average“ und „Full“ vorgenommen, die wie folgt aussehen:

<b>Light</b>

<ul>
<li>+5V 1.793A</li>
<li>+12V1 2.460A</li>
<li>+12V2 2.460A</li>
<li>+3.3V 2.858A</li>
</ul>

<b>Average</b>

<ul>
<li>+5V 4.472A</li>
<li>+12V1 6.148A</li>
<li>+12V2 6.148A</li>
<li>+3.3V 7.166A</li>
</ul>

<b>Full</b>

<ul>
<li>+5V 8.980A</li>
<li>+12V1 12.310A</li>
<li>+12V2 12.310A</li>
<li>+3.3V 14.360A</li>
</ul>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6249&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6248&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

Fangen wir gleich mit den eher ungewöhnlichen -da vom Umfang des Testequipments her schwierig erfassbaren- Ergebnissen an. Hier handelt es sich um die Ermittlung der EMV-Werte, die an sich von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Schließlich können Strahlen und rückfließende Ströme Störungen bei Geräten aller Art wie etwa einem Radio hervorrufen. Sendet das Netzteil zu viel Emission aus, ist zudem nicht ausreichend abgeschirmt und mit schwachen Filterungen ausgestattet, könnte es passieren, dass der Empfang des benachbarten Radios erheblich gestört wird. Dem Elektrosmog werden teils auch gesundheitliche Folgen bei Menschen nachgesagt, wobei die Meinungen hierbei weit auseinander gehen. In jedem Fall ist eine niedrigere Strahlenbelastung aber besser als eine hohe.

Die Abschirmung eines Netzteils dämpft je nach dem Frequenzbereich eine gewisse Menge an dB. Je höher die Elektrosmogbelastung ist, desto höher ist auch der ermittelte Pegel. Wie gut die Abschirmung ist, wird prozentual angegeben. Jede zusätzliche „9“ dämpft zusätzlich 10 dB. Also werden mit einer Dämpfungseigenschaft von 90% nur 10dB kompensiert, mit 99% bereits 20 dB usw. Deshalb sollte man auf möglichst viele Stellen hinter dem Komma achten.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6250&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>

Genau genommen wird hier der Wert für den Dezibel Level zum Spannungsverhältnis in dBµV ermittelt und zwar anhand des rücklaufenden Stromes zum Kaltgerätestecker. Dort wird das Signal von einem EMI Test Receiver von „Rohde & Schwarz“ aufgefangen und verarbeitet. Die Messwerte werden nun grafisch dargestellt. Wenn die Spikes den Toleranzbereich verlassen, wird dies rot hinterlegt. In diesem Fall war das Ergebnis zufrieden stellend, da es keine kritischen Bereiche gab und zwei kleinere Überschreitungen normal sind.

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6257&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>

Mit angeben wollen wir diesmal auch Werte zur Restwelligkeit. Wie manche bereits wissen, ist das Spannungsniveau nach der Umwandlung alles andere als perfekt und als ein pulsierender Gleichspannungsverlauf zu bezeichnen. Der PC jedoch möchte eine geglättete Gleichspannung. Um dies zu erreichen, werden sekundärseitig Glättungskondensatoren eingesetzt. Durch das impulsartige Laden überbrücken sie große Schwankungsbereiche. Je besser dieser gewählt wurde und je nach dem, wie geschickt die Schaltkreisintegration von Statten ging, desto weniger Restwelligkeitsanteile hat die nun übrig gebliebene Brummspannung. Natürlich gibt es nie perfekt optimierte Gleichspannung, weshalb man sich auch hier in Toleranzen bewegt. Auf den kleinen Schienen dürfen es maximal 50mV, auf +12V sogar 120mV sein.

Wie wir feststellen konnten, haben das Cougar 400W und 550W hier ihre einzig wirkliche Schwäche. Während +5V mit 53.6mV und +3,3V mit 55.4mV bei 100% Last leicht außerhalb der Spezifikation lagen, konnte sich +12V1 mit 107,4mV und +12V mit 82,4mV noch wacker schlagen.

<b>Hold Up Time</b>

<ul>
<li>+5V 33.99ms</li>
<li>+12V1 35.73ms</li>
<li>+12V2 35.37ms</li>
<li>+3.3V 51.12ms</li>
<li>-12V 36.95ms</li>
</ul>

Die Hold Up Time (Stützzeit) gibt an, wie lange das Netzteil die Spannung kurzzeitig bei einer Versorgungsunterbrechung aufrecht erhalten kann. Nach dem Design Guide sind lediglich 16ms verlangt, weshalb sich das Ergebnis hier sehen lassen kann. Teilweise erreichen die Cougar mehr als doppelt so viel, wie es erforderlich wäre. Die Turn On Time des Netzteils Betrug übrigens 229ms bzw. einem Minimum von 226ms auf +3,3V.

<b>PG Delay</b>

<ul>
<li>+5V 255.89ms</li>
<li>+12V1 256.27ms</li>
<li>+12V2 256.17ms</li>
<li>+3.3V 259.08ms</li>
<li>-12V 256.37ms</li>
</ul>

In der Startphase werden die Grundfunktionen des Mainboards zunächst über +5VSB versorgt. Die PWM Kontrolleinheit öffnet hierzu das nötige "Ventil" zur Schaltung. Nun kommunizieren Hauptplatine und Netzteil miteinander und die Spannungsstabilität wird überprüft. Ist alles im Bereich der Normalität wird ein Power Good (PG) Signal ausgegeben, sodass auf die Hauptversorgung umgeschaltet werden kann. Dieser komplexe Vorgang, mit intelligenter Regelung, erfolgt in einem sehr kleinen Zeitfenster und beide Gesprächspartner müssen dahingehend die notwendige Kompatibilität aufzeigen. Die Reaktionen auf Kontaktsignale dürfen 100.00ms nicht unter- bzw. 500.00ms nicht überschreiten. Sonst wird der Kommunikationspfad nicht adäquat aufgebaut und die Geräte reden aneinander vorbei. Es steckt sehr viel Aufwand hinter dieser Digitaltechnik und die meisten Geräte halten sich dank guter Erfahrungen an den gegebenen Zeitraum ohne zu große Verzögerungen. So ist es auch hier der Fall, wo alle Schienen etwa in der Mitte ansprechen.

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<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6252&w=l" border="1" alt="Allgemein"></center>

Da beide Probanden sehr ähnlich sind, haben wir die Resultate hier zusammengefasst präsentiert. Die Unterschiede sind in der Praxis nicht relevant. Wie immer wurden diese Messungen mit der Chroma 8000 durchgeführt nach den oben genannten Belastungen.

Zu guter Letzt konnten die Cougar Netzteile einen Test bei 50°C unter Volllast in der Wärmekammer überstehen und das über einen Zeitraum von immerhin einer Stunde. Normalerweise testen wir mit exakt 25°C Umgebungstemperaturen. Insofern ist dies eine starke Belastung für ein Netzteil und beide haben den harten Testablauf überstanden. Und im Gesamtüberblick konnten beide annehmbare Werte liefern, mal abgesehen davon, dass die Spannungsglättung bei +3,3V und +5V deutlich besser hätte ausfallen können.

<H2><b>Cougar 400W und 550W: <font color="green">PASS</font> </b></H2>

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/file.php?n=6258&w=o" border="1" alt="Allgemein"></center>

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