Xigmatek Go Green 400W

soulpain

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Xigmatek ist nun schon eine Weile am Netzteilmarkt und präsentierte vor allem gängige CWT Produkte, die eine gute Performance an den Tag legten, sich allerdings nie sonderlich durchsetzen konnten. Nun möchte der Hersteller eine neue Richtung einschlagen und besonders umweltverträgliche Produkte offerieren, weshalb die aktuelle Serie „Go Green“ getauft wurde. Wir haben uns das 400W Modell zukommen lassen und eine kleine Überraschung festgestellt. Unseren Lesern wünschen wir wie immer viel Spaß beim Studieren des Artikels!

Vielen Dank an Caseking (www.caseking.de) für die Bereitstellung des Netzteils, welches aktuell dort verfügbar ist.

[break=Produkteigenschaften]

Wie anfangs erwähnt wirbt Xigmatek nun mit besonders umweltfreundlichen, da effizienten Produkten und verspricht 85% Wirkungsgrad mit dem entsprechenden 80Plus Bronze Zertifikat. Es ist laut Angabe ATX 2.3 konform, setzt zur Kühlung auf einen 140mm Lüfter und hat folgende Abmessungen: 150mm(L) x 160mm(W) x 86mm(H). Aktive Leistungsfaktorkorrektur ist mittlerweile Standard, sollte aber dennoch Erwähnung finden.

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Die Ästhetik des Netzteils ist mit schlicht noch sehr wohlwollend umschrieben, denn das silberne Design wird nicht jedem zusagen. Trotzdem kommt es natürlich bei der Funktionalität nicht auf Äußerlichkeiten an, denn das Innere zählt und wurde natürlich von uns begutachtet. Ansonsten fallen die Entlüftungslöcher wabenförmig aus und es ist solide verarbeitet.

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Schon beim Eintreffen stellten wir fest, dass das Netzteil in einem Karton aus recyceltem Material angeliefert wird, was sich beim Lieferumfang fortsetzt. Denn hier wurde beim Benutzerhandbuch auf „unnötige“ Farbe verzichtet. Weiterhin mit dabei sind ein Kaltgerätestecker und die Befestigungsschrauben. So weit, so normal.

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[break=Anschlüsse und Leistung]
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Selbst für ein 400W Gerät hätte das Go Green eine bessere Ausstattung offenbaren können. So muss sich der Kunde bereits mit einem 6-pin PCIe Anschluss zufrieden geben. Genügend PATA und SATA Stecker bietet es jedoch. Dafür gibt es wieder Kritik bei der Leitungslänge, denn 45cm bei den Hauptanschlüssen machen sich bei den stolzen Besitzern eines BigTowers nicht gerade beliebt. Zwei Floppystecker sind ebenso vertreten, welche man allerdings durchaus hätte wegrationalisieren können. Im Gesamtüberblick ist das Xigmatek weder besonders gut, noch besonders schlecht ausgestattet.

<b>Leistung:<b/>

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[break=Das Innere]
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Zu unserer Überraschung ist diesmal nicht CWT, sondern HEC für die Elektronik verantwortlich. Unabhängig vom Namen werden wir aber nun detailliert beobachten, wie gut diese umgesetzt wurde. Im oberen Bild sehen wir zugleich eine Gegenüberstellung zweier Netzteile. Welches von diesen ist nun das Xigmatek? Das lässt sich gar nicht so einfach feststellen, denn es basiert auf demselben Design mit haargenau derselben Bestückung wie das Win+ 400W. Insofern kann man sich die Differenzierung fast ersparen. Aber zur Aufklärung: Es ist das rechte Netzteil, was sich einzig durch sein graues Gehäuse verrät.

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Wie wir sehen, wurden die Filterbausteine auch hier sehr intelligent übereinander geschichtet, was sich sehr Platz sparend auswirkt. Neben HEC verwendet auch Seventeam diese Methodik. Die Mechanismen hier wurden ausreichend platziert, so sind mehrere X- und Y-Kondensatoren, aber auch Drosseln und ein MOV vertreten.

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Schon wieder treffen wir einen 85°C Kondensator der Marke Teapo an, was langsam aber sicher seinen Reiz verliert. Der Kühlkörper ganz rechts ist für die Gleichrichterbrücke montiert worden.

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Im galvanisch getrennten Sekundärabschnitt sehen wir die übliche Topologie mit einem Haupttransformator, auf den im Hauptbetrieb via Transistorenventil umgeschaltet wird, nachdem die Startphase über +5VSB abgeschlossen ist. Am Ausgang befinden sich genügend Glättungskondensatoren und Speicherdrosseln gegen die hochfrequenten Anteile und Spannungsspitzen aber auch Entstördrosseln. Alles in allem sehr konventionell und nichts besonders, allerdings gibt es dafür auch keine wesentlichen Kritikpunkte. Die Befestigung der Spulenkörper hat uns bei CWT Fabrikaten allerdings besser gefallen.

[break=Messwerte]
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Die kleineren Leitungen +5V und +3,3V fallen recht schnell um 3-4% ab, wobei sich +12V recht stabil halten kann. Der Wirkungsgrad fällt recht gut aus und das 80Plus Bronze Zertifikat wurde daher nicht zu unrecht vergeben. Ebenso kann der Leistungsfaktor überzeugen.

Bei der Lautstärke zeigte sich, dass recht schnell die 20 dBA Grenze überschritten wird. Immerhin steigt sie auch bei höheren Lastbereichen danach noch kaum an. Während dessen sind die Temperaturen noch vertretbar, aber längst keine Spitzenwerte.

[break=Fazit]
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Das Xigmatek Go Green 400W ist noch etwas grün hinter den Ohren. Es ist momentan nicht sehr teuer (knapp 50€), bietet allerdings auch keine herausragenden Produkteigenschaften.

Während die Stabilität auf +12V als annehmbar zu bezeichnen ist, fallen die kleineren Schienen stärker ab, bleiben aber innerhalb der Spezifikation. Die Effizienz ist mit bis zu 85% im durchschnittlichen Bereich und der Leistungsfaktor kann sich durchaus sehen lassen. Ungeachtet dessen kommt die Lautstärke nicht ganz an andere Leisetreter heran, ist aber auch nicht störend.

Die Elektronik war keinesfalls schlecht. Gerade die aufgereihten Filterbausteine wurden geschickt platziert und die Verarbeitung bewegt sich auf einem hohen Niveau. Allerdings hat man darauf verzichtet, dem Standarddesign einen individuellen Hauch zu verpassen. Zudem ist bei einer Abbildung auf der Homepage primärseitig ein Nippon-Chemicon Kondensator zu verzeichen, der in der Verkaufsversion durch einen recht einfachen 85°C Teapo ersetzt wurde, was wir sehr schade finden. Ergänzend dazu hätte man dem Konstrukt auch einen zweiten Grafikstecker spendieren können.

Weiterhin ist es zwar nett, die Verpackung umweltfreundlich zu gestalten, wirklich retten kann man die Umwelt damit allerdings nicht. Und "wenn Sie spielen, im Internet surfen, Videos ansehen, bewahren Sie" angeblich "die Welt für unsere Kinder", was in unseren Ohren etwas überzogen klingt.

Vielleicht hätte man sich einfach ein Beispiel an Krombacher nehmen sollen, bei denen bei jedem Verkauf ein Betrag in den Regenwald investiert wird. Aber seien wir ehrlich, Xigmatek hätte sich vor allem deshalb ein Beispiel an Krombacher nehmen können, weil ein kühles Bier auf weit mehr Interesse stößt, als ein warmes Netzteil.


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