Cougar S700

soulpain

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Vor kurzem hatten wir das S550 getestet und angesichts des Preises einige Kritikpunkte geäußert. Heute ist eine leicht modifizierte Version des S700 eingetroffen, welches in erster Linie verbesserte Leitungen bzw. Anschlüsse aufweist und daher aktiv einer unserer Anmerkungen verbessert wurde. Ob es qualitativ mit der kleineren Version mithalten kann und wie die größere Version kostentechnisch dasteht, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten. Wir wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen und bedanken uns bei Cougar für die Bereitstellung des Testmusters!

[break=Produkteigenschaften]
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Wie üblich für ein Retailprodukt kommt der schwarz-orangen Verpackung ein großer Teil an Aufmerksamkeit zu. Die Angabe auf dem massiven Karton verspricht active PFC, 90% Wirkungsgrad, hochwertige Kondensatoren und eine leise Kühlung. Zu den Produkteigenschaften zählen vor allem das 80Plus-Silver-Zertifikat und der orange Lack, der von Anthrazit unterbrochen wird.

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Der Lieferumfang zeigt sich gewohnt umfang- wenn auch nicht sonderlich abwechslungsreich. Vier Schrauben, drei Kabelbinder, die stark an das erinnern, was Enermax offeriert, ein Benutzerhandbuch und ein Markenlogo zum Aufkleben werden beigelegt. Auch das Kaltgerätekabel fehlt nicht.

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Das Netzteil selbst ist wie bereits geschrieben nicht einheitlich orange, je nach dem, welcher Seite man zugewandt ist. Ein Lüftergitter exisitert hier nicht mehr, dafür wurden Belüftungslöcher gestanzt, weshalb das Gehäuse wie aus einem Guss wirkt. Der grün leuchtende Netzschalter ist auffällig, aber auch nicht aufdringlich stark beleuchtet im Betrieb. Es kommt der gleiche 135-mm-Lüfter zum Einsatz wie schon beim S550 mit 0,25A und Gleitlager. Anbei beträgt die Bautiefe wie vorher bereits 18 cm, was bei 700 W vertretbar ist.

[break=Anschlüsse und Leistung]
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684 W bietet das Cougar S auf der +12 V Leitung, was aufgrund der DC-DC-Technik fast dem gesamten Leistungsspektrum entspricht. Diese werden auf vier Leitungen zu je 20 A bzw. 24 A aufgeteilt. 25 A sind für die kleinen Leitungen +3,3 V und +5 V reserviert, welche zusammen 150 W Leistung erbringen können, was mehr als ausreichend für aktuelle Systeme ist.

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Betrachten wir nun die Anschlüsse. Hier zeigt sich die größte Neuerung gegenüber der alten Version, die wir in Form des S550 getestet haben. Der 24-pin-Hauptstecker und der 8-pin Zusatzstecker für die CPU liegen nun bei 60 cm, wie beim CM 1000 W wird ein ergänzender Zusatzstecker geboten, hier ebenfalls mit 8 Pins. Die PCIe Stecker bleiben auf ihrer Höhe bei 50cm, dafür werden nun zwei 6/8-pin Anschlüsse bereit gestellt. Wie zuvor wird der Floppystecker nur als Adapter beigelegt, was aufgrund der geringen Nutzung auch sinnvoll erscheint. Gemäß des höheren Leistungsbereiches werden 2x SATA mehr geboten als beim kleineren Fabrikat.

[break=Das Innere]
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Bis auf den größeren Kondensator mit 470 Mikrofarad ist alles weitestgehend gleich geblieben. Die Struktur ist insgesamt recht sauber und sowohl an den Seiten, den Ausgangsleitungen als auch Zusatzplatinen exisitieren Isoliermaßnahmen zum Kontaktschutz. Im Gegensatz zum optisch ähnlichen CM 1000 W wird hier nur ein einziger Transformator benötigt. Aufgebracht wurden die Komponenten auf eine hochwertige Epoxidharzplatine.

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Die EMI-Filterung startet direkt hinter dem Eingangsbereich und setzt sich auf der Hauptplatine fort. An einem Ferritkern zur Entstörung wurde nicht gespart. Auf der Platine sitzen wie erwartet ein MOV und die Schmelzsicherung, außerdem wurden Gleichtaktdrosseln über den beiden X-Kondensatoren platziert. Genügend Y-Kondensatoren sind gleichermaßen vorhanden.

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Hinter dem zentralen Bereich kommen die Gleichrichterdioden, welche zu sechst arbeiten und daher ein hohes Leistungsspektrum ermöglichen. Diese wurden mit Wärmeleitpads an den schwarz eloxierten Kühlkörpern angebracht. Im Bild lassen sich auch sehr gut die Isoliermaßnahmen am Kupferlackdraht erkennen.

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Sekundärseitig haben wir wieder zwei Platinen mit Feststoffkondensatoren, welche die kleinen Leitungen +5 V und +3,3 V von +12 V ableiten und stabilisieren mit den bereits bekannten Anpec Controllern. Zwei große Speicherdrosseln arbeiten an +12V und die Leitungen wurden an den Enden mit Schrumpfschläuchen versehen. Wie zuvor wird eine große, eher kontraproduktive Kühlplatte verwendet. Der Sicherungschip umfasst alles vom Unterspannungsschutz, über den Kurzschlussschutz bis hin zu Überlastmaßnahmen.

[break=Messwerte]

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Da das 550 W Modell grundlegend die selbe Basis nutzt und bis auf ein paar Kapazitätsänderungen bei den Kondensatoren identisch ist, sehen wir hier vergleichbare Ergebnisse zur Effizienz des 700W Netzteils. Die 90% Marke wird klar überschritten, wobei das Niveau generell fast nur über 85% liegt.

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Das S700 kann sich bei höherer Last bei 0,94-0,95 einpendeln und erreicht in der Spitze immerhin mehr als 0,98. Auch hier wurde der FAN-Chip eingesetzt, der maßgeblich hierzu beigetragen hat. Bei den anderen Netzen fällt das Ergebnis entsprechend noch besser aus.

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Zu Anfang ist die Spannung bei +3,3 V leider sehr hoch, dafür bleibt viel Raum für den Spannungsabfall und selbst bei höchsten Lasten gibt es keinerlei Stabilitätsprobleme und die Schiene fällt nur knapp unter das Optimum.

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Bei Überlast konnte ein Messwert von -2,28 % ermittelt werden. Das ist in diesem Rahmen absolut vertretbar, zumal in der Startphase ein gutes Niveau gewährleistet wurde. Wobei ein niedrigerer Beginn meist eher bedeutet, dass die Spannung weiter unter den Sollwert sinkt, hier kann das S700 also durchaus punkten.

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Die zahlreichen +12 V Schienen operieren wie üblich etwas differenziert. Sie starten mit etwa 1 % Überspannung und fallen auf -1,5 % bis -2,3 % unter 12,00 V ab. Auch hier zeigt sich also ein zufrieden stellender Wert, der das gute Gesamtbild abschließen kann. Zumal auf +12 V wie bei allen modernen Systemen der der Fokus liegt. Aufgrund hoher Nebengeräusche konnten wir keine vertretbaren dBA-Werte ermitteln. Subjektiv kamen bis 20 % Last keinerlei wahrnehmbare Störgeräusche hinzu und der Lüfter drehte mit knapp 720 rpm, erst ab 80 % Last wurde es richtig unangenehm und ein leichtes Summen kam zum Vorschein, was angesichts der Belastung als normal gedeutet werden kann. Ab 100 % Last kann man absolut nicht mehr von "leise" sprechen und der Lüfter dröhnte mit mehr als 1500 Umdrehungen. Insgesamt konnte es dahingehend überzeugen und andere Komponenten werden das Netzteil problemlos übertönen.

[break=Fazit]
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Mit etwa 130 € und steigender Verfügbarkeit, die den Preis noch etwas einpendeln wird, ist das S700 kaum teurer als das S550 und kann daher durch ein gutes Preis/Leistungsniveau aufwarten. Die Messwerte sind nahezu identisch zur kleineren Version und überzeugen sowohl bei Effizienz als auch Stabilität.

Das Netzteil selbst sieht gewohnt ansprechend aus mit einer interessanten Farbgebung, dem attraktiven Netzschalter und ummantelten Leitungen. Die Leitungen sind es auch, die hier eine bessere Wertung zulassen, da die Hauptanschlüsse auf mindestens 60cm erweitert wurden, was großen Gehäusen zu Gute kommt und nun zwei 6-pin und 6/8-pin PCIe Stecker geboten werden, anstatt drei 6-pin und einem 6/8-pin Anschluss. In der Ausstattung hat sich folglich einiges gebessert und der Lieferumfang ist ohnehin zufrieden stellend. Zudem stehen dem 700 W Gerät zwei zusätzliche SATA Stecker zur Verfügung.

Auf Seiten der Elektronik haben wir CapXon Feststoffkondensatoren und primärseitig ein gut dimensioniertes Nippon-Chemicon Modell, welche durchgehend mit 105°C spezifiziert wurden. Die Schutzmaßnahmen werden durch den Sicherungschip, die passiven Bauelemente und die vielen Schutzfolien in jeder Hinsicht gewährleistet und die Platine ist hochwertig. Trotz der Leitungsisolationen geht man mit dem Kurzschlussschutz auf Nummer sicher. Dieser funktioniert auch hervorragend, wie ein Test bestätigt. Dahingehend bietet die Teststation nämlich einen eigenen Knopf zur internen Überbrückung und löst damit den Mechanismus aus.

Auch hier haben wir eine hohe Effizienz von über 90 % und eine recht gute Phasenkorrektur mit bis zu 98% bei 230 V und Überlast. Die Spannungen sind insgesamt moderat reguliert. Während +3,3 V etwas hoch startet, arbeiten die anderen Leitungen wie bei dem S550 Fabrikat sehr zuverlässig.

Die aufgrund unserer Vorschläge verbesserten Leitungslängen und Anschlusserweiterungen in Kombination mit dem kundenfreundlicheren Preis/Leistungsverhältnis lassen das Gesamtfazit deutlich besser aussehen, als noch beim S550. Daher können wir das S700 jedem empfehlen, der stärkere Systeme betreibt, dabei größere Gehäuse nutzt und dennoch preisbewusst kauft. Zwar ist das Netzteil keine neue Revolution, leistet sich jedoch so gut wie keine Schwächen und verdient daher unseren Editors Choice Award. Mit den Verbesserungsmaßnahmen und den Bemühungen ist nun ein Gesamtwerk entstanden, das auch im PC des Autors Verwendung finden wird. Denn das ist eine der Voraussetzungen für eine Auszeichnung, die auch gerechtfertigt sein soll. Ein Netzteil, dass man mitnichten im eigenen Rechner verwenden würde, ist schließlich auch keine adäquate Empfehlung für den Leser. So handelt es sich beim S700 nun um das erste Cougar Netzteil, das die Redaktion in jeder Hinsicht überzeugt.

<center><b>Das Cougar S700 erhält den Editors Choice Award!</b></center>

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