Sharkoon Rush Power 600W

soulpain

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Das Sharkoon Rush Power 600W wurde bereits in der PCGH 09/09 getestet, aber aufgrund der zahlreichen Anfragen präsentieren wir nun den ersten Onlinetest dazu, der bei der Kaufentscheidung helfen soll. Für den Leistungsbereich erscheint das Rush Power mit 65 € sehr günstig, weshalb wir es detailliert unter die Lupe genommen haben, ob an manchen Ecken und Kanten gespart wurde, oder ob es sich als preiswertes Produkt herausstellt. Unsern Usern wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen des Textes!

[break=Produkteigenschaften]
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Die Produkteigenschaften erscheinen uns zunächst recht konventionell. Die Kompatibilität zu aktuellen Systemen soll gewährleistet sein und das Netzteil entspricht der ATX 2.3 Spezifikation. Die vier PCIe Stecker und der große 135 mm Lüfter sind hingegen interessantere Spezifikationen. Ansonsten fällt das Netzteil mit einer Effizienzangabe von 80 % und active PFC sehr durchschnittlich gestaltet aus. Für den Tragekomfort wurde der schwarz-blauen Verpackung ein eigener Plastikgriff spendiert.

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Auch der Lieferumfang gestaltet sich weitestgehend identisch zu anderen Netzteilen dieser Klasse. So ist den modularen Anschlüssen eine Kabeltasche beigelegt. Ein üppiges Benutzerhandbuch in mehreren Sprachen wie Deutsch und Englisch, die Befestigungsschrauben und das Kaltgerätekabel sind ebenso mit dabei.

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Das Netzteil ist schwarz lackiert worden und setzt auf wabenförmige Entlüftungslöcher. Das Lüftergitter, welches nicht hervorsteht, hält sich ebenso an die dunkle Farbgebung. Mit 16 cm Bautiefe ordnet sich das Produkt im mittleren Bereich ein.

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Kaum einen Hersteller haben wir die Tage öfter gesehen als Young Lin. Dieser hört auf den Namen DFS132512M und genehmigt sich lediglich 2,4 Watt auf der 12 V Schiene. Dementsprechend leise dreht dieser auch unter geringer Last, gewinnt mit ab 20 % Last etwas an Geschwindigkeit, erreicht jedoch erst mit 50 % den deutlich höheren Bereich. Ein Klackern vernehmen wir nicht, also verwundert es nicht, dass dieser in großer Zahl auch bei SilverStone oder CoolerMaster eingesetzt wird, was uns auch einen kleinen Hinweis auf den Hersteller liefert. Doch zunächst zur Leistung.

[break=Leistung und Anschlüsse]
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Die zwei +12 V Schienen mit einer maximalen Belastbarkeit von 30 A können laut Angabe eine Leistung von bis zu 500 Watt erbringen. Während dessen können die kleineren Schienen +3,3 V und + 5 V 140 Watt leisten. + 5VSB ist mit 2.5 A versehen worden

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Die Anschlüsse sind Fluch und Segen gleichermaßen. Vier PCIe Stecker, zwei davon auch mit acht Pins sind recht großzügig für diesen Leistungs- und Preisbereich, während die Länge von 40 cm bei letzteren beiden recht knapp erscheinen. Möchte man auf der Höhe von 55 cm nämlich eine GPU mit 6/8-pin anschließen, so nützt es einem nicht viel, wenn dort nur ein 6-pin Stecker vertreten ist und man die gesuchten Anschlüsse weiter unten antrifft. Der 24-pin und 4/8-pin Stecker sind mit 50 cm noch ausreichend lang für die meisten Midi-Gehäuse und die maximale Länge der Peripherieleitungen beträgt 80 cm. Sechs SATA und fünf PATA Stecker dürften für die meisten Anwender ausreichen.

[break=Elektronik]
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Nach dem teils guten, teils mäßigen Eindruck bei den Anschlüssen kann die Elektronik für den Preis duchaus ihre Vorzüge ausspielen. Zwar ist das Layout mit dem einsamen Primärkondensator nicht ganz so stark ausgebaut wie bei den teureren SilentPro von CoolerMaster, weist aber deren üppige Kühlkörperstruktur auf. Die Aluminiumstreben fächern sich vom Kühlblock ausgehend in alle Bereiche und decken so fast die gesamte Platine ab. Dennoch ist für ausreichend Zwischenraum gesorgt, damit die Luft gut zirkulieren kann. Auch die Gleichrichterbrücke erhält einen eigenen Kühlkörper. Ganz links im Bild offenbart sich die recht sauber verlötete Kabelmanagementplatine.

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Eine kleine Mangelerscheinung haben wir trotz des guten Eindrucks dennoch zu verbuchen, denn von Anfang an fehlen Verschlusskappen bzw. Schrumpfschläuche als passiver Kurzschlussschutz. Schutzfolien sind hingegen in ausreichender Zahl vorhanden. Die EMI-Filterung beginnt mit zwei Y-Kondensatoren und einem Ferritkern zur Entstörung hinter dem Eingangsbereich. Die magnetischen Flüsse heben sich bei letzterem gegenseitig auf, womit in diesem Sektor vor allem Gleichtaktstörungen kompensiert werden.

Auf der Platine setzt sich das Ganze mit einer Schmelzsicherung als Sollbruchstelle und einem MOV als Ableitstelle für Überspannungen im klassischen Stil fort, was alle dahinterliegenden Bereiche schützt. Zwei weitere Y-Kondensatoren sind vorzufinden und ebenso zwei X-Kondensatoren, die über zwei Drosseln geklebt wurden, eine davon mit Pulverkern gegen den Stromanstieg durch die Kurzschlussfunktion der Entstörkondensatoren. Das mag aus Platzgründen sinnvoll sein, die vielen Klebstoffkleckse wirken allerdings auch etwas unsauber platziert.

Hinter der Gleichrichterbrücke liegt ein Thermistor und ein weiterer, lackgetränkter X-Kondensator. Beim Primärkondensator handelt es sich um ein Nippon-Chemicon KMR mit 420 V Spannungsfestigkeit und 330 Mikrofarad Kapazität. Wobei letzteres doch zunächst etwas schwach dimensioniert ist im Vergleich zu anderen Produkten dieser Leistungsklasse. Wie wir später feststellen, reichen diese dennoch für die gesamte Leistung, wobei für eine hohe Stützzeit kaum Reserven bleiben.

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Der Sekundärteil ist erstaunlich aufgeräumt, wobei auch hier leider wieder Schrumpfschläche an den ausgehenden Leitungen fehlen. Als Sicherungschip kommt wie so oft ein PS223 zum Einsatz. Zwei Speicherdrosseln gegen hohe Frequenzanteile, mehrere kleine Entstördrosseln mit Stabkern und Kondensatoren zwei Marken kommen zum Einsatz. Überwiegend Teapo, mitunter auch 105°C Modelle von Nippon-Chemicon die je nach Schwierigkeit der Anwendung verbaut worden sind. Ein kleiner Kabelbinder umfasst PS_ON, -12 V und +5 VSB, was zum ordentlichen Gesamteindruck beiträgt. Alles in allem haben wir also ein thermisch ausgewogenes Netzteil, obgleich teils fehlende Isolierungen das gute Bild geringfügig schwächen.

[break=Messwerte]
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Der Wirkungsgrad liegt knapp über 85 %, was weniger als bei den meisten Mittelklassegeräten sein mag. Trotzdem kann es sich gegen das ebenfalls mit vier PCIe Steckern und modularem Kabelmanagement ausgestatteten Modu82+ 625W und Sapphire PurePSU gut behaupten. Außerdem ist die Spannungsregulation adäquat, da nach unten hin nur moderate Einbrüche zu vernehmen sind. Der Leistungsfaktor startet relativ niedrig und erreicht unter maximaler Last 0,94.

[break=Fazit]
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Tatsächlich hat sich das Sharkoon Rush Power nicht nur als günstig, sondern anhand der gegebenen Produktmerkmale auch als preiswert erwiesen. Trotzdem darf man für 65 € bei 600 Watt keine überragenden Neuerungen erwarten, denn die Produkteigenschaften gestalten sich weitestgehend klassisch. Nur die verschiedenen Steckersockel sorgen für etwas Abwechslung.

Neben zahlreichen Anschlüssen wie sechs SATA und fünf PATA Steckern, müssen wir die Länge der 6/8-pin Köpfe bemängeln, welche mit 40 cm dann doch etwas kurz ausfallen. Die beiden 6-pin Stecker liegen dafür 15 cm darüber. Für den Leistungsgrad ist die Ausstattung jedenfalls zufrieden stellend, obgleich 50 cm bei den Hauptleitungen auch recht durchschnittlich sind.

Sehr gut hat uns die Elektronik gefallen. Das thermische Konzept geht im Betrieb voll auf und die Kondensatoren entsprechen durchgehend guten Spezifikationen aus bekannter Herkunft. Wobei der Primärkondensator etwas unterdimensioniert sein mag und das Layout generell nicht so potent wie die technisch ähnliche SilentPro Serie wirkt. Ein paar Schrumpfschläuche fehlen ebenfalls. Dafür kommen viele Filtermechanismen zum Einsatz, so ist auch ein MOV vertreten und der PS223 Sicherungschip erfüllt seinen Zweck. Insgesamt handelt es sich um eine gut verarbeitete und bestückte Mittelklasseplatine.

In Sachen Wirkungsgrad kann das Netzteil keine neuen Rekorde aufstellen, überschreitet allerdings bereits bei 10 % Last die 80 % Marke deutlich und hält sich auf 84 %, in der Spitze dann etwas über 85 %. Weiterhin startet 12 V recht gut und fällt knapp 2 % unter den Sollwert bei höchster Last. Auch bei den kleineren Schienen hält sich die Stabilität auf einem hohen Niveau und liegt bei maximal -1,5 %. Allerdings beginnen diese auch auf einem recht hohen Wert. Dort konnte das Netzteil also insbesondere durch Stabilität punkten, dafür muss man sich mit einem verhältnismäßig geringen Leistungsfaktor zufrieden geben.

Somit ist das Sharkoon Rush Power als Preistipp zu bezeichnen, dass zwar kleinere Schwächen zeigt, jedoch insgesamt nicht schlecht ausgestattet ist und die Erwartungen im Großen und Ganzen erfüllt, welche dem Kostenfaktor mehr als angemessen sind.


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