Cooler Master Silent Pro Gold 1200W

soulpain

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Nachdem das Cooler Master Silent Pro 1000 W durch eine zufriedenstellende Spannungsregulation überzeugen, aber lediglich mit dem 80 Plus Bronze Logo aufwarten konnte, möchten wir heute die effizienteste Neuentwicklung des Herstellers vorstellen. Hierbei handelt es sich um das Silent Pro Gold 1200 W, welches wir aufgrund der hohen Nennleistung in etwa mit dem Vorgänger vergleichen und Veränderungen aufzeigen können. Dieses Modell setzt ebenfalls auf eine +12 V-Single-Rail und erhielt das 80 Plus Zertifikat in Gold. Unabhängig davon haben wir den Wirkungsgrad überprüft. Da Cooler Master erneut eine leise Kühlung mit „intelligenter Lüftersteuerung“ verspricht, werden wir besonderes Augenmerk auf die Geräuschentwicklung legen. Auf technischer Seite nennt der Anbieter verschiedenste Patente, deren Wirkung wir heute sehen werden. Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Testmusters bei Cooler Master und wünschen viel Spaß beim Lesen!

Preisvergleich

[break=Produkteigenschaften]
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Im Lieferumfang enthalten sind die vier Befestigungsschrauben, das Kaltgerätekabel als auch die modularen Anschlussleitungen in einer separaten Tragetasche. Weiterhin wurde ein schwarz-weiß bedrucktes Benutzerhandbuch beigelegt. Cooler Master wirbt mit mehreren patentierten Technologien, die u.a. die Effizienz verbessern sollen. Außerdem setzt das PC-Netzteil auf eine +12 V-Single-Rail, japanische Kondensatoren (ohne Details zu nennen) und auf einen "ultra-leisen" 135 mm Lüfter. Cooler Master gewährt zudem 5 Jahre Garantie. Wie viele Modelle in dieser Preisklasse ist das Silent Pro Gold Nvidia SLI-Ready und entspricht der Version 2.3 des ATX-Formfaktors.

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Die Oberfläche des ATX-Netzteils wurde dunkelgrau verpulvert, ist sehr kratzfest und wirkt robust. Das Emblem in der Mitte des - farblich zum 80Plus Zertifikat passenden - Lüftergitters steht leicht hervor. Die Entlüftungslöcher sind wabenförmig und an beiden Seiten des Modells ist das Cooler Master Logo zu sehen. Die Bautiefe beträgt indes 16 cm. Der Netzschalter ist unterhalb der Steckerbuchse zu finden.

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Wie erwähnt setzt der Anbieter auf eine +12 V-Single-Rail wobei dort auch der Großteil der Leistung bereitgestellt wird. Bis zu 98 A können dort abgegriffen werden. +3,3 V und +5 V sind mit einer maximalen Stromstärke von 22 bzw. 25 A weitaus weniger belastbar und leisten zusammen 150 W. +5 VSB ist mit (laut Angabe) 3,5 A üppig dimensioniert.

[break=Anschlüsse und Leitungslängen]
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Alle Steckerbuchsen am PCB unterscheiden sich farblich nicht, sind aber unterschiedlich aufgebaut. Verwechslungsgefahr besteht also nicht. An die fünf schmalen auf der linken Seite werden die Peripherie-Leitungsstränge angeschlossen, wohingegen die zwei breiten rechts die Grafikstecker aufnehmen. Während alle modularen Anschlüsse an Flachleitungen sitzen, wurden die Festanschlüsse mit einem sehr günstigen Sleeve umgeben. Es würde sicherlich "runder" aussehen, wenn Cooler Master sich für ein einheitliches Konzept entscheiden würde.

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Was die Länge der Leitungsstränge betrifft, sieht es bei der Peripherie eher mager aus. Die Anschlüsse für PATA-Geräte kommen auf maximal 60 cm; die SATA-Stecker auf maximal 70 cm. Außerdem wurden diese synchron aufgereiht, obwohl natürlich nie zwei Festplatten auf derselben Höhe verbaut werden. Der Floppyanschluss wurde als Adapter (10 cm) realisiert. Zwei 4+4-pin ATX12V Stecker sind für die meisten Mainboards ausreichend, was auch auf die acht PCIe Stecker zutrifft. Allerdings teilen sich je zwei einen gemeinsamen Querschnitt und die 6-pin Anschlüsse gehen alle bis 70 cm, während die 6/8-pin Stecker bei 70 cm liegen. Der 24-pin Mainboard-Anschluss ist mit 50 cm relativ kurz geraten.

[break=Elektronik & Design]
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Zu den markanten Neuheiten zählen der stark verkleinerte Trafo (ohne Leistungsverlust) und die L-förmig aufgereihten Kühlkörper. Cooler Master setzt außerdem auf DC-DC Converter für die kleineren Spannungen und implementiert einige Schutzfunktionen und -folien. Vor dem Kabelmanagement-PCB beispielsweise sind die Isolierungen umfangreich. Auffällig ist allerdings die etwas willkürliche Befestigung der X-Kondensatoren hinter der Steckerbuchse. Auch auf dem Haupt-PCB wird es vor den Entlüftungslöchern etwas eng. Die Temperatur wird sowohl zur Lüfterregulierung als auch aus Sicherheitsgründen am kleineren Kühlkörper überwacht. Die Kondensatoren kommen überwiegend von Nippon-Chemicon, wobei an +3,3 V ein einsamer Rubycon-Elko das Spannungsbild verbessert. Günstigere Modelle sind auf dem Kabelmanagement-PCB vorzufinden.

[break=Kühlung und Lautstärke]
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Der DFS132512H ist ein alter bekannter, da die Young Lin Serie des Öfteren in PC-Netzteilen eingesetzt wird. Ein "H" am Ende der Produktnummer ist ein Hinweis für die maximal mögliche Umdrehungszahl des Lüfters und steht hierbei für hoch/high. Das muss natürlich nicht heißen, dass der Hersteller das volle Potential auch ausschöpft. Leider belehrt uns Cooler Master aber eines besseren, wie wir gleich noch festhalten werden.

<center>
BelastungSchalldruckpegel
------------------------------------------------
10 % 22 dBA
20 % 22 dBA
50 % 24 dBA
80 % 30 dBA
100 % 37 dBA
110 %45 dBA
[TR][TD]</center>

Tatsächlich ist das Modell vor allem eines: unerträglich laut. Selbst wenn wir das subjektive Empfinden außen vor lassen, sind 22 dBA bei 10 % Last schon nicht "Silent" und 37 bzw. 45 dBA mehr, als wir bei den anderen 1-1,2 KW-Modellen gemessen hatten. Es ist logisch, dass der Anbieter das größte Gerät nicht genau so kühlen kann wie das kleinste. Dann sollte er allerdings auch durch den Produktnamen differenzieren. Das Lüfterrauschen ab 80 % Last ist unbestreitbar als laut zu beschreiben und selbst das Vorgängermodell war objektiv einfach leiser.

[break=Messungen]
Spannungsregulation

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +2,72 %+0,6 %+3,08 %
20 % +2,42 %+0,4 %+2,83 %
50 % +1,21 %-0,4 %+2,42 %
80 % +-0 %-1,2 %+2,08 %
100 % -0,61 %-1,8 %+1,75 %
110 %-0,91 %-2 %+1,25 %
[TR][TD]</center>

Aufgrund der aktuell großzügigen Dimensionierung der +12 V-Schienen fällt die Spannung dort nur sehr moderat ab und zeigt einen hohen Startwert. 12,37 V bei 10 % Last bilden das Maximum und selbst unter Volllast liegt die Spannung nach wie vor +1,25 % über dem Sollwert.+3,3 V bewegt sich auf ähnlichem Niveau und schneidet mit -0,91 % unter 3,30 V nur unwesentlich schlechter ab. Auf +5 V liegt hingegen eine relativ niedrige Spannung an. Schon bei 50 % Last unterschreitet die Schiene 5,00 V, bleibt mit -2 % aber auch bei 110 % Last noch innerhalb der Spezifikation.

Ripple & Noise

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % mV20,50 mV22,10 mV
20 % mV20,50 mV30,00 mV
50 % mV34,90 mV62,30 mV
80 % mV48,50 mV80,10 mV
100 % mV49,00 mV85,80 mV
110 % mV51,30 mV94,80 mV
[TR][TD]</center>

Wirkungsgrad und PFC

<center>
BelastungWirkungsgrad 230 VACPFC 230 VACWirkungsgrad 115 VACPFC 115 VAC
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 83,05 %0,84082,49 %0,941
20 % 89,56 %0,87787,96 %0,949
50 % 91,41 %0,93089,80 %0,976
80 % 90,52 %0,95288,06 %0,983
100 % 89,45 %0,95886,51 %0,985
110 %88,59 %0,96285,50%0,986
[TR][TD]</center>

Gemäß 80Plus würde unser Testmuster heute kein 80Plus Gold Zertifikat erhalten, da bei 50 % Last und 115 VAC lediglich 89,80 % Wirkungsgrad erreicht werden. Auch bei 100 % Last wird der notwendige Wert unterschritten, wobei 0,20 bzw. 0,49 Prozentpunkte dem Testaufbau und eventuellen Messtoleranzen geschuldet sind. Bei hiesiger Netzspannung kann Cooler Master ein Ergebnis von 91,41 % verbuchen und übertrifft damit beispielsweise das be quiet! P8 1000 W. Ab 50 % Last wird bei beiden Netzspannungen ein Leistungsfaktor von mehr als 0,900 erreicht.

[break=Fazit]
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Das Cooler Master Silent Pro Gold mit 1200 W ist ein sehr lautes PC-Netzteil, dass die angegebene Leistung zuverlässig bereitstellen kann. Teilweise werden dabei aber knapp die Spezifikationen überschritten. Weiterhin könnten die Leitungsstränge für die Peripherie-Stecker deutlich länger sein. Der Wirkungsgrad ist bei jeder Last hoch und hier zeigt sich auch der deutlichste Unterschied zum Silent Pro M1000.

"Schweigen ist Gold" heißt es in in einer Print-Werbung von Cooler Master. Das ist prinzipiell richtig, trifft aber leider nicht auf das heute vorgestellt Produkt zu. Bei 1200 W Leistung wird eine starke Kühlung benötigt. Dennoch betont Cooler Master die geringe Lautstärke und hat sich damit selbst ein schwieriges Ziel gesetzt. Die L-förmig aufgestellten Kühlkörper haben keine messbare Wirkung gezeigt. Das Cooler Master Silent Pro M1000 war insgesamt etwas leiser im Test. Trotz allem liegt der Wirkungsgrad schon bei 10 % Last deutlich über 80 % und erreicht bis zu 91,41 % in der Spitze. Bei der Restwelligkeit überschreitet +5 V knapp die Spezifikation, während +12 V zumindest hohe Werte zeigt. Auch hier war das Vorgängermodell grundlegend besser. Gut präsentiert sich hingegen die Spannungsregulation, bei der keine Schiene unter -2 % liegt. +12 V startet sehr hoch und fällt nur geringfügig ab, weshalb das Testmuster hier respektabel abschneidet.

Was die Ausstattung betrifft, ist die Anzahl der PCIe-Stecker und CPU-Versorgungen ausreichend, während die beiden Leitungen mit Anschlüssen für vier PATA-Geräte lediglich 60 cm lang sind. Bei den SATA-Steckern sieht es zahlen- und längenmäßig immerhin etwas besser aus. Ein Floppy-Anschluss wurde als 10 cm langer Adapter mitgeliefert. Die Flachleitungen werden sicherlich vielen Benutzern gefallen, während der Sleeve an anderer Stelle qualitativ etwas abfällt. Auch konkurrierende Hersteller nutzen sicherlich die günstige Sleeve-Variante. Bei Cooler Master fällt das aber besonders auf, da es in einem starken Kontrast zu den Flachleitungen steht. Der Lieferumfang enthält alles, was zur Installation benötigt wird.

Unterm Strich hat sich die Qualität bei Cooler Master verschlechtert, da die Lautstärke nicht den angekündigten Versprechungen entspricht und die Spannungsqualität etwas nachlässt. Dafür macht das Modell auch die Überlast problemlos mit, arbeitet effizient und ist relativ gut ausgestattet. Aber auch hier gibt es Kritikpunkte wie die Leitungslängen, weshalb wir das Silent Pro Gold aktuell nicht jedem Leser empfehlen können. Das soll kein Urteil für die kleineren Modelle darstellen, die möglicherweise etwas besser abschneiden. Dennoch hält zumindest diese Version mitunter nicht, was sie verspricht und die technischen Features äußern sich kaum im Endergebnis. Gemessen daran wird nicht jeder Kunde den aktuellen Marktpreis von 220 € zahlen wollen.

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