Cougar GX 1050W + Designvergleich

soulpain

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Nachdem wir bereits das Mittelklassemodell CMX 550 W vorgestellt hatten, wenden wir uns nun den Spitzenmodellen des HEC-brands Cougar zu. Die sogenannte GX-Baureihe wurde 80Plus Gold zertifiziert, wie das Kürzel vermuten lässt. Das G1050, welches gegenüber vergleichbaren Cougar-Modellen (CM bzw. CMX 1000 W mit 80Plus Bronze) die größten Änderungen aufzeigt, ist unser heutiger Testkandidat. Dennoch möchten wir auch einen Blick auf die kleineren Fabrikate werfen und Unterschiede zum G600 aufzeigen. Eine ausführliche Analyse der Marketing-Versprechungen ist inbegriffen. Wie üblich testen wir zudem die Spannungsregulation, den Schalldruckpegel und weitere Kriterien auf Herz und Nieren.

Mit 600, 700, 800, 900 und 1050 W deckt Cougar weitestgehend die Bereiche ab, in die auch schon andere Hersteller mit Gold-Modellen vorgedrungen sind. Das G1050 ist vor allem deshalb interessant, da sich die hierzulande bekannten Marken eher der gehobenen Mittelklasse zugewandt haben. Hierzu zählen auch Enermax und Seasonic, die 1000W mit entsprechendem Wirkungsgrad noch nicht überschreiten konnten. In der Spitzenklasse ist eine herausragende Leistung Voraussetzung, um etwas für den Preis zu bieten, weshalb man die Empfehlungen dort an einer Hand abzählen kann. Genau deshalb wird es interessant zu sehen, ob Cougar diese Situation ändern kann.

Preisvergleich

[break=Produkteigenschaften]
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Im Lieferumfang enthalten sind an Enermax erinnernde Cougar-Kabelbinder, ein Benutzerhandbuch, ein Cougar-Logo, die notwendigen Befestigungsschrauben und ein Kaltgerätekabel. Die modularen Anschlussleitungen wurden lose beigelegt. Andere Hersteller fügen hier eine separate Tragetasche hinzu. Alles in allem ist die Ausstattung eher durchschnittlich. Zu den Eigenschaften zählen neben der hohen Effizienz ("bis zu 93 %"), der Verwendung japanischer Kondensatoren und einem Lüfter mit "HYDRO-DYNAMIC LAGER" (siehe Cougar CMX) ein geringer Energieverbrauch im Standby (EuP-ready). Weiterhin betont Cougar technische Neuheiten, auf die wir später noch näher zu sprechen kommen.

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Das sehr robuste, schwarz pulverbeschichtetes Gehäuse wird um das wabenförmige "Lüftergitter" von einer goldfarbenen Fläche umgeben. Dieses ästhetische Merkmal unterstreicht nochmals das 80Plus Gold Zertifikat. An beiden Seiten sind sowohl das Cougar-Logo, als auch die Modellnummer in goldener Schrift zu erkennen. Mit einer Bautiefe von 18 cm ist das Modell noch moderat lang. Ein Label mit den Leistungsangaben befindet sich auf der Rückseite. Das "Lüftergitter" steht nicht hervor.

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Das Cougar GX verfügt über sechs +12 V-Schienen, die mit einer maximalen Belastbarkeit von je 25 A angegeben sind. Aufgrund der VRM für die kleineren Spannungen wird beinahe die gesamte Leistung über +12 V ausgegeben, weshalb die Combinedleistung dort mit 1008 W sehr hoch ausfällt. Für +3,3 V und +5 V werden bis zu 160 W abgezweigt, was 10 W mehr sind als bei den kleineren Modellen.

[break=Anschlüsse und Leitungslängen]
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Wie so oft verwendet Cougar zwei verschiedenfarbige Stecker-Buchsen, um die Grafik- von den Peripherie-Steckern zu unterscheiden. Die vier roten Buchsen sind für gleichermaßen viele PCIe-Anschlüsse installiert worden und werden durch zwei Festanschlüsse ergänzt. Erneut wird der markante weiß-orange Sleeve verwendet, welcher an allen Leitungen zu finden ist. Wie auf dem Bild zweifelsfrei zu erkennen ist, steht das Stecker-Panel leicht hervor und erhöht somit die Bautiefe geringfügig.

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Abgesehen davon, dass unterhalb von 50 cm keine Peripherieanschlüsse zur Verfügung stehen, ist das Cougar G1050 sehr gut ausgestattet. Mit 60 cm ist der 24-pin-Anschluss sehr lang und die drei unterschiedlichen CPU-Stecker erreichen sogar eine Länge von 120 cm. Zwar ist der Strang sehr dick, den sie sich teilen, trotzdem wäre eine Aufteilung keine schlechte Entscheidung gewesen. Sechs 6/8-pin PCIe-Stecker (vier davon modular) und ein optionaler Floppy-Anschluss lassen keine Wünsche offen. Eine üppige Anzahl an Peripherie-Steckern sollte ebenfalls genug für die meisten Systeme sein.

[break=Das Design (G600 vs. G1050)]
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Da die Baureihe über ein beachtliches Leistungsspektrum verfügt, ist es sicherlich interessant, einen Blick auf die unterschiedlich starken Modelle zu werfen. Wie am Bild bereits zu erkennen ist, verwendet Cougar zwei Topologien. Das obere Teilbild (GX 600 W) zeigt den Aufbau für die kleineren Netzteile, während das untere (GX 1050 W) das aktuell potenteste Design von Cougar offenbart. Neben den dickeren Leitungen, zwei Trafos und mehr Siebelkos hat sich auch die Position des Schwester-PCBs für den PWM-/PFC-Chip gegenüber dem kleineren Fabrikat geändert. Dafür ist beim G600 mehr Raum im Eingangsbereich vorhanden und zusätzliche Einfräsungen trennen die EMI-Filterung vom Sekundärschaltkreis. Das G1050 verfügt hingegen über eine größere PFC-Drossel mit zwei Kernen und der Gleichrichterbrücke wurde ein eigener Kühlkörper spendiert. Zur besseren Ansicht haben wir sekundärseitig Teile der Kühlkörper entfernt, wo normalerweise ein mit Cougar-Logo versehener Kühlblock zu sehen wäre und uns die Sicht auf die darunter liegenden Komponenten verwehrt hätte. Dieser setzt nebenbei bemerkt auf mehrere Finnen, anstatt einer einfachen Lochung der zweiten Kühlplatte. Zu unserer Überraschung unterscheidet sich der Sekundärschaltkreis nur bei der Anzahl der Gleichrichter bzw. Schalter und einigen Elkos. An allen notwendigen Positionen wurden Schutzfolien platziert. Über dem +5VSB-Trafo ist beim G1050 ein flach abfallender Kühlkörper zu erkennen.

Die Unterschiede beider Netzteile im Überblick:


Eingangsbereich: Abgesehen von den etwas breiteren Leitern lassen sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen dem G600 und G1050 erkennen. Außerdem sind Ähnlichkeiten zu den Vorgängermodellen offensichtlich. Auf der Platine hinter der Buchse für den Netzstecker sitzt ein einsamer X-Kondensator; Phase- und Neutralleiter wurden durch einen Ferritkern geführt. Auf der Hauptplatine sitzen wie üblich ein MOV, eine Schmelzsicherung, zwei Y-Kondensatoren und zwei Gleichtaktdrosseln, die über zwei weiteren X-Kondensatoren platziert sind. Wie oben erwähnt macht es der größere Freiraum möglich, dem G600 einige Einfräsungen zur besseren Trennung zu spendieren, wo beim G1050 noch Leiterbahnen verlaufen.

Leistungsfaktor-Vorregler: Hinter der Gleichrichterbrücke (GBU1006), an der ein eigener Kühlkörper angeschraubt wurde, teilt sich das G1050 gewissermaßen in zwei Netzteile auf. In ähnlicher Form haben wir das bereits im M12D gesehen, zumal ähnliche PWM/PFC-ICs zum Einsatz kommen: CM6802AHG im GX und CM6802BHG bei Seasonic. Auch die S-Serie hat schon auf diesen Controller gesetzt. Im Vergleich zum G600, mit einer Gleichrichterbrücke (GBU806) am ersten der drei großen Kühlkörper, verfügt das G1050 über zwei volle PFC-Stufen, auch wenn sich die Wicklungen zwei gemeinsame Kerne teilen. Das G1050 setzt zudem auf zwei Siebkondensatoren (Nippon-Chemicon KMR) mit je 390 Mikrofarad statt einem wie beim G600.

Schalter und Leistungsübertragung: Der Trafo des G600 ist für die Leistungsklasse ausreichend. Geschaltet wird wie schon bei der S-Serie mit 2x FDP18N50 von Infineon. Auf der anderen Seite des Trafos kommt eine Synchrongleichrichtung zum Einsatz. Es finden also keine Gleichrichterdioden im ursprünglichen Sinne Verwendung, sondern Infineon MOSFETs, um die Durchlassverluste zu verringern. Beim G600 werden an den äußeren Rändern des Kühlkörpers allerdings auch noch zwei Sperrgleichrichter verwendet, die beim G1050 durch einen weiteren MOSFET aus der aktuellen OptiMOS-Serie von Infineon ersetzt werden (032N06N im PG-TO220-3-Gehäuse). Außerdem sitzen beim G1050 vor jedem Trafo nur einzelne Schalter, die dafür deutlich stärker sind. Die 20N60C3 im TO220-Gehäuse zeichnen sich durch einen geringen Drain-Source-Widerstand von 0.19 Ohm aus. Das G1050 hat also nicht nur das höhere Leistungspotenzial und mit zwei Trafos einen Flaschenhals beseitigt, sondern tendenziell auch die besseren Komponenten. HEC ist damit zusammenfassend auf dem Stand des potenten Revolution85+-Designs von Enermax. Das verspricht große Leistungsreserven, zumal hier die Feinheiten (Schalter) zum höheren Wirkungsgrad beitragen.

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Wie bei den Produkteigenschaften erwähnt, wirbt Cougar mit einigen technischen Details. Abgesehen von den japanischen Kondensatoren, deren Zweckmäßigkeit wir nicht bezweifeln, ist das im Falle der Schalttopologie RST. RST steht für Rapid Switch Technology, was auf das schnelle Schalten hinweist. Laut Abbildung soll mit schmaleren Pulsbreiten, aber in kürzeren Intervallen (Frequenzerhöhung) geschaltet werden. Cougar nutzt weiterhin steile Rechteckimpulse. Ein EMV-Test würde hier sicher Sinn machen, wo laut verschiedener Quellen schon OCZ mit seiner Z-Serie durchgefallen war. OCZ konnte in seinem älteren Gold-Design auch noch keinen Resonanzwandler einsetzen und schaltete steiler, um das höhere Effizienzniveau zu erreichen. Dass Merkmale wie RST betont werden, ist insofern interessant, als dass sich am IC und den Schaltern gegenüber der S-Serie eigentlich nicht viel getan hat. Große Neuerungen kommen mit der GX-Serie also nicht auf uns zu, wohl aber Feintuning.

Sekundärschaltkreis: Im Sekundärschaltkreis fallen die Unterschiede zwischen dem G600 und dem G1050 wieder geringer aus. Abgesehen von der Anzahl der Elkos, die dazu nicht sehr weit auseinander liegt, ist der Aufbau an dieser Stelle identisch. Auf zwei große +12 V-Speicherdrosseln (wobei eine noch die -12 V-Wicklung trägt) folgen sehr dicke und daher unflexible +12 V-Leitungen und die beiden DC-DC Module für +3,3 V und +5 V. Das Schwester-PCB je oben links beherbergt den Sicherungschip, wobei die grüne Messdiode bereits vermuten lässt, das OTP (ein Schutzmechanismus gegen zu hohe Temperaturen) aktiv ist. Hier hat sich seit dem Vorgänger insgesamt nicht viel geändert, wenn man von den Kühlkörpern absieht. Die kleineren Spannungen werden mit einer CLC-Schaltung geglättet. Gegenüber der LC-Schaltung wird also ein weiterer Kondensator (C) ergänzt. Dass dabei eine Restwelligkeit von <1 % erreicht werden soll, ist kaum erwähnenswert. Das entspricht exakt der Vorgabe des ATX-Design-Guides. Bei der Wirkung des CLC-Filters, der so auch in der S-Serie vertreten war, handelt es sich in diesem Fall also nur um eine recht pressimistische Angabe aus dem Marketing.

[break=Kühlung und Lautstärke]
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Cougar setzt beim Lüfter auf ein ölbeschichtetes Lager, das laut Angabe langlebiger sein soll, da keine Kollisions- bzw. Reibungsfläche entstehen könne, weshalb der Verschleiß minimiert werden soll. Der PLA14025S12M von Power Logic ist die etwas schwächere Variante des PLA14025S12H, welche bei der S-Serie zum Einsatz kam. Das wird sich gleich in unseren Messungen widerspiegeln. Die sieben Lüfterblätter wirken relativ billig verarbeitet. Was die Kühlung betrifft, hat Cougar vor allem den Airflow verbessert. Neben dem offeneren Kühlkörper sekundärseitig wurde auch die Gleichrichterbrücke um 90 ° gedreht, damit breite Schneisen entstehen, in denen die Luft zirkulieren kann.

<center>
BelastungSchalldruckpegel
------------------------------------------------
10 % 18 dBA
20 % 18 dBA
50 % 19 dBA
80 % 23 dBA
100 % 30 dBA
110 %36 dBA
[TR][TD]</center>

Bis einschließlich 50 % Last ist das G1050 sehr leise und selbst 23 dBA sind noch nicht störend. Erst bei Volllast macht sich ein starkes Lüfterrauschen bemerkbar, während die Elektronik keine Nebengeräusche von sich gibt. Das kann sich je nach Hardware-Kombination ändern, lässt sich also nur im Praxisbetrieb feststellen. In jedem Fall sollte das GX bei geringer Last bzw. im Idle aber kaum stören. Unter Last werden aktuelle High-End Grafikkarten das GX übertreffen und gehen deutlich lauter zu Werke.

[break=Messungen]
Spannungsregulation

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 Höchste/Niedrigste
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % +3,03 %+2,2 %+2,08 % / +1,83 %
20 % +2,42 %+1,60 %+1,83 % / +1,58 %
50 % +1,21 %+0,20 %+1,17 % / +0,67 %
80 % -0,30 %-1,00 %+0,42 % / -0,25 %
100 % -0,30 %-2,00 %-0,17 % / -0,83 %
110 %-1,82 %-2,60 %-0,42 % / -1,5 %
[TR][TD]</center>

Bei sechs +12 V-Schienen, an denen trotz identischer Maximalwerte verschiedene Stecker hängen, ist es nicht verwunderlich, dass diese beim Spannungsniveau weit auseinander liegen. Insbesondere+12 V6 fällt auf 11,82 V ab, was aber absolut unproblematisch ist. Mit hoher Überspannung startet +3,3 V, während +5 V etwas mehr als 2 % über dem Optimum liegt. Bei etwa mittelstarker Auslastung wird dort der Sollwert leicht unterschritten. Auffällig ist lediglich +5VSB, die wir gemäß des Labels stark belastet haben. Diese fällt bei Überlast von vorher 4,94 V auf 4,41 V ab.

Ripple & Noise

<center>
Belastung+3,3 V+5 V+12 V
------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 9,50 mV14,90 mV18,40 mV
20 % 10,40 mV15,00 mV28,40 mV
50 % 15,10 mV28,40 mV29,20 mV
80 % 25,40 mV39,70 mV44,30 mV
100 % 30,10 mV50,70 mV58,30 mV
110 % 39,70 mV55,20 mV69,50 mV
[TR][TD]</center>

Die Spannungsqualität ist zufriedenstellend. Insbesondere, da sich andere High-End ATX-Netzteile in dieser Hinsicht massiv verschlechtert haben. Mit 55 mV ist +5 V knapp über der ATX-Vorgabe, während +3,3 V noch größere Puffer offen lässt. Höher, aber ebenfalls unter 1 % Restwelligkeit bewegt sich +12 V. Insgesamt gibt es (sicherlich wegen der gesunkenen Erwartungen) hier keine Mängel, da alle Werte bis einschließlich Volllast in einem vertretbaren Rahmen liegen.

Wirkungsgrad und PFC

<center>
BelastungWirkungsgrad 230 VACPFC 230 VAC
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 75 %0,886
20 % 90 %0,934
50 % 91 %0,974
80 % 90 %0,985
100 % 88 %0,988
110 %87 %0,995
[TR][TD]</center>

Cougar schafft es aktuell nicht, bei 10 % mit anderen Modellen zu konkurrieren und unterschreitet 80 % Wirkungsgrad deutlich. Dafür wird mit 90,35 % schon bei 20 % Last ein sehr hoher Wert erreicht, was sich bis einschließlich Überlast fortsetzt. Auch der Leistungsfaktor ist konstant hoch. Im 115 V-Netz wird sogar ein Wert von 0,996 erreicht, während die Effizienz etwas auf der Strecke bleibt. Nur sehr knapp wird dort bei 50 % Last die 90er Marke verfehlt. Leider werden bei Volllast und 115 VAC nicht mehr als 85,57 % Wirkungsgrad erreicht. Möglicherweise ist das GX trotz des Weitbereicheingangs auf das europäische Netz abgestimmt worden. Ausschließen können wir das jedenfalls nicht.

<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_cougar_gx1050.jpg"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/large/1_cougar_gx1050.jpg" border="0" ></a></center>

Wie schon beim Test des Antec HCP 1200 W haben wir hier einen Blick auf die Stützzeit des Cougar-Probanden geworfen. Es lässt sich gut erkennen, wie der Verlauf zügig oder stufenweise einsackt, bis 0 V erreicht werden. Bis dahin kann die Stromversorgung aufrecht erhalten werden.

[break=Fazit]
<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_test1.PNG"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_cougar3.png" border="0" ></a></center>

Das Cougar GX G1050 mit 1050 W ist ein größtenteils effizientes PC-Netzteil, das in Spielern mit starken Rechnern und großen Gehäusen eine geeignete Zielgruppe findet. Beispielsweise fallen die Leitungsstränge sehr lang aus. Bei manchen Systemen wird das fehlende Steckerangebot unter 50 cm sogar zum Problem. Im Leistungstest erreicht das Modell solide Ergebnisse und bleibt meist deutlich innerhalb der Spezifikation.

Wie die nähere Analyse des G1050 gezeigt hat, setzt das Modell nicht nur das stärkste, sondern auch das beste Design von HEC ein. Besonders die Unterschiede bei der Schalterwahl und die Leistungsaufteilung ab dem Vorregler trennen das G1050 vom G600 auch abseits der Dimensionierung. Zuletzt genannte war das Ziel, setzte aber grundlegende Änderungen in der PFC-Stufe und der Trafo-Beschaltung voraus. Markant sind die Überschneidungen zum M12D von Seasonic (PFC) und dem Revolution85+ von Enermax (Leistungsübertragung). Wer davon spricht, dass Cougar deren Konzepte übernommen hat, liegt bis auf wenige Details in der Halbleiterwahl und dem geringfügig anderen PWM-/PFC-IC nicht ganz falsch. Wie so oft gibt es Versprechungen seitens des Herstellers, die sich nicht gerade als Neuheit herausstellen. Beispielsweise gelten nach wie vor die großen Siebelkos aus Japan als Referenz, während die taiwanesischen Modelle aber auch ihren Zweck erfüllen. Auf diese wird allerdings erneut nicht hingewiesen, weshalb der Eindruck entsteht, dass ausschließlich japanische Elkos zum Einsatz kommen. RST als neuer Begriff für schnelleres und steileres Schalten klingt gemessen daran, dass die Unterschiede zur S-Serie marginal ausfallen, zu pompös. Eventuell daraus resultierende Nachteile in der EMV werden nicht genannt, können wir aber auch nicht überprüfen und deshalb kaum in das Urteil einfließen lassen.

Unter Berücksichtigung dessen, was wir bei ähnlichen Netzteilen oder Geräten mit Resonanzwandler gesehen haben, sind die geringen Änderungen aber unproblematisch. HEC tastet sich sehr vorsichtig an die Spitzenklasse heran und erreicht ein Niveau, das andere vor einiger Zeit verlassen haben, um immer schneller neue Schaltungen zu entwickeln. Gegenüber den älteren Geräten hat sich bei Cougar vor allem die Restwelligkeit verbessert. Zwar liegt +5 V mit 55 mV etwas über dem Sollwert, doch befinden die anderen Schienen deutlich innerhalb der Spezifikation. Auch die Spannungsregulation ist zufriedenstellend, da die schwächste +12 V-Schiene in unserem Test auf maximal 11,82 V abfällt. Mit 3,03 % startet +3,3 V bei 10 % Last allerdings auch ziemlich hoch. Der Wirkungsgrad ist bei zuletzt genannter Last und im amerikanischen Stromnetz eher schlecht, erreicht bei uns aber 90-91 % im höheren Lastbereich. Das entspricht dem Durchschnitt der aktuellen High-End Produkte.

Das GX verfügt über sechs PCIe-Stecker und einen sehr langen Strang mit CPU-Steckern, beginnend ab 60 cm, wobei sich die verschiedenen Steckertypen den gemeinsamen Querschnitt teilen müssen. Dass unterhalb von 50 cm keinerlei SATA- und HDD-Stecker zu finden sind, ist für kleine Gehäuse sicherlich ärgerlich. Ansonsten erstrecken sich die Peripherieleitungen bis zu einer Länge von 110 cm, zuzüglich Floppy-Adapter. Weiterhin sind 12-SATA Anschlüsse mehr als genug für die meisten Systeme. Der Sleeve ist gewohnt hochwertig und die Beigaben im Lieferumfang angemessen, wenn auch nur durchschnittlich.

Im Preisvergleich muss sich das Cougar GX 1050 W gegen das günstigere OCZ Z-Series 1000 W behaupten und gewinnt den Vergleich klar. Auch vor dem AeroCool V12XT 1000 W muss sich der Proband nicht verstecken, da AeroCool als HEC-Kunde dort deutlich billiger eingekauft hat. Cooler Master könnte Cougar höchstens mit dem älteren Silent Pro begegnen, das sehr niedrige ripple & noise Ergebnisse ausweist. Mit dem GX kann das laute und teure Silent Pro Gold einfach nicht konkurrieren. Apropos laut. Der neue Lüfter hat sich bereits im CMX 550 W bezahlt gemacht und zeigt auch hier wieder positive Ergebnisse. Bis einschließlich 50 % Last bleibt der Schalldruckpegel unterhalb von 20 dBA und schließt erst bei Überlast mit über 30 dBA ab.

Damit hat sich Cougar in Sachen Lautstärke und Wirkungsgrad verbessert, aber auch kein außergewöhnliches Netzteil entworfen. Wer das GX 1050 W wegen des interessanten Äußeren kaufen möchte, dem können wir davon nicht abraten. Bis Cougar neue Rekorde aufstellt und sich von Versprechungen wie einer ohnehin vorausgesetzten Spannungsqualität entfernt, dauert es aber mindestens noch eine Generation.

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