Japan: AKW auf Batteriebetrieb

Allfred

Grand Admiral Special
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Habt ihr das mitbekommen, nach dem Tsunami sind vier AKWs abgeschaltet worden. Soweit so gut.
Aber jetzt hat zumindest bei einem auch das Notkühlsystem versagt.
http://www.greenpeace.de/themen/ato...n_japan_regierung_ruft_atomaren_notstand_aus/
Momentan schaut es düster aus, "Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden. Im allerschlimmsten Fall drohe dann eine Kernschmelze."
Wenn das da schief geht... haben wir hier in Deutschland wieder gute Chancen auf einen baldigen Atomausstieg.
 
mögliches Gegenargument aus der Politik:

"In Deutschland gibt es keine Erdbeben, die auch nur annähernd diese Stärke erreichen können. Im Falle eines unvorhersehbaren Tsunamis wären höchstens 3 von 17 AKWs betroffen. Mit diesen Zahlen können wir leben. Wir sehen daher keinen Grund, unsere Kraftwerke abzuschalten."
 
Im AKW Fukushima ist nach dem Haupstrom auch ein Notstromaggregat ausgefallen. Der Kühlwasserstand ist besorgniserregend niedrig.
Ist nicht zu verstehen. Okay, ein Erdbeben - es folgt die Zwangsabschaltung. Wenn jetzt die externe Stromversorgung zusammenbricht sollten die dicken Dieselaggregate entweden den Strom für die Hauptpumpen aufbrinden - oder notfalls selbst pumpen. Aber es scheint das komplette Notfallsystem nicht zu funktionieren. Das Not-Notfall System läuft jetzt von Akkus aus, um 200 MW als Warmwasser im Rieselturm abkühlen zu lassen?
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EDIT :
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Es geht los:
17:03 Uhr - Laut ARD-Bericht ragen die Brennelemente des AKW Fukushima schon zwei Meter aus dem Kühlwasser.
17:35 - ARD-Tagesschau aus Japan: Im Umkreis von zehn Kilometern um das AKW Fukushima sollen die Menschen ihre Wohnung nicht verlassen. Im Umkreis von drei Kilometern werden 6000 Menschen evakuiert.
 
oh, alle zwanzig jahre eine kernschmelze? nicht schlecht :P

aber was rege ich mich auf: hätten die WEA gebaut, wären die jetzt auch alle umgeknickt wie streichhözer...
 
Zitat aus Artikel von heise.de:
[6. Update: Nach Informationen der japanischen News-Dienste Kyodo und Jiji soll sich die Lage am Atomkraftwerk Fukushima Daiichi wieder normalisieren. Notwendige Ersatzteile beziehungsweise -geräte seien eingetroffen, um die Probleme mit dem Kühlkreislauf zu beseitigen. Zudem wurden von in Japan stationierten US-Air-Force-Verbänden nach Angaben von US-Außenministerin Hillary Clinton Hilfslieferungen nach Fukushima geschickt. Auch die World Nuclear Association spricht davon, die Situation sei unter Kontrolle. Die Abläufe in Fukushima sind aber nach wie vor nicht genau geklärt.

Ich hoffe das das wahr ist und die Welt ein erneuten atomaren-gau erspart bleibt.
 
Das problematischere ist aber wohl eh das AKW in Fukushima. Ich drücke denen da drüben die Daumen das sie es hin bekommen.

Interessant dabei ist wie schnell und woher die US Airforce das Kühlwasser liefern konnte :)
 
Das ist schon eine sehr bedrohliche Situation, Radioaktivitätsaustritt ist wohl ohnehin nicht mehr zu verhindern. In solchen Zeiten sollte man mal die Herren Röttgen und Co. vor die Kamera bekommen.

"Rennen gegen die Zeit": Kernschmelze droht

Nach dem Ausfall der Hauptkühlsysteme und der Stromversorgung in mindestens zwei Reaktoren des Kraftwerks Fukushima sprachen Experten von einem "beängstigenden Rennen gegen die Zeit". Die US-Luftwaffe flog nach Angaben von Außenministerin Hillary Clinton aufbereitetes Kühlwasser zu der Anlage.

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan rief Atomalarm aus. Während mehrere Medien später von einer Stabilisierung der Lage sprachen, meldete die Agentur Kyodo in der Nacht zum Samstag einen Anstieg der Radioaktivität im Turbinengebäude.

Der Druck überstieg nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde das 1,5fache dessen, wofür das Turbinengebäude ausgelegt ist. Die Betreiberfirma Tepco erwäge, den Druck abzulassen, wisse aber nicht, wie stark die radioaktive Strahlung im Inneren sei. Der japanische Kabinettschef Yukio Edano sagte, durch Ablassen des Drucks könne Radioaktivität in geringem Umfang in die Umwelt gelangen. In einem Umkreis von drei Kilometern um das AKW seien alle Bewohner in Sicherheit gebracht worden.

Quelle: N-tv.de
 
http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Maps/region/Asia_eqs.php

Meine Fresse da wackelt es immer noch gut...

Für uns wäre ein Beben der Stärke 5 schon nur in den Medien, z.Z. hat Japan es im 5-30Minuten Takt eins :o

Zitat von ONH Link http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/8000-mal-staerker-als-in-Christchurch-19619015
18:45
0 Der Kühlwasserspiegel im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-I sinkt, bestätigt nun auch die japanische Atomaufsichtsbehörde NISA. Offenabr sei die Wasserzufuhr zum Reaktor unterbrochen. Dem Betreiberunternehmen TEPCO sei es bisher nicht gelungen, die Stromversorgung des Kühlwassersystems wieder herzustellen. Ein Greenpeace-Experte erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dapd, dass das Kühlwasser aus dem Meer stamme und im Normalfall mehrere Filter passieren muss. Nach Angaben des NISA-Mitarbeiters habe TEPCO drei oder vier Generatorenfahrzeuge vor Ort, könne sie aber nicht anschließen, weil ein passendes Kabel fehle. Derzeit werde versucht, dieses Kabel per Flugzeug herbeizuschaffen.

Link zu Japanischen NISA über Google Translator http://translate.googleusercontent....gle.de&usg=ALkJrhgXbRSlEQG3bo6mXibmw4_PKJFeMg

TAL9000
 
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Plug and Play hat noch nie funktioniert.
Hätten die mal Mini USB als Standard früher eingeführt.
Da freut sich wenigstens Godzilla.
 
Anscheinend zu früh gefreut...

[...]Die Radioaktivität im Meiler stieg auf das Tausendfache. Die Regierung rief den atomaren Notstand aus und ordnete die Evakuierung einer Zone im Umkreis von zehn Kilometern an.[...]

Quelle: süddeutsche.de
 
Passendes Kabel für Stromgeneratoren fehlt

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln teilte unter Berufung auf Angaben aus Japan mit, das Notkühlsystem des Reaktors Fukushima I laufe nur noch im Batteriebetrieb. Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden. "Im allerschlimmsten Fall droht dann eine Kernschmelze", sagte GRS-Sprecher Sven Dokter. Was genau passieren könne, sei aber aufgrund der unklaren Lage noch nicht zu beurteilen.

Nach Angaben des NISA-Mitarbeiters habe TEPCO drei oder vier Generatorenfahrzeuge vor Ort, könne sie aber nicht anschließen, weil ein passendes Kabel fehle. Derzeit werde versucht, dieses Kabel per Flugzeug herbeizuschaffen. Gleichzeitig versuche das Unternehmen, aus einem anderen Kernkraftwerk eine Ersatzbatterie für den Notbetrieb des Kühlsystems zu dem havarierten AKW zu bringen.

:]

Quelle: tagesschau.de

Was mich stutzig macht: Die Radioaktivität im Reaktor ist ja nach verschiedenen Quellen um das 1000-fache erhöht. Wie kann das noch unter Kontrolle gebracht werden?

EDIT: Ahh, wenn man SZ liest kann man Tagesschau.de richtig deuten. Es geht um die 1000-fache Belastung im Kontrollraum - Gott bewahre nicht im Reaktor selbst. Das war zumindest meine Interpretation nach überfliegen des Tagesschau.de-Artikels

Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I ist die Radioaktivität auf das Tausendfache des normalen Werts gestiegen. Das sei in einem Kontrollraum gemessen worden, berichtet die Agentur Kyodo unter Berufung auf die nationale Atomsicherheitsbehörde.
 
Zuletzt bearbeitet:
"niemand hat vor, eine mauer zu bauen":

"Es ist möglich, dass radioaktives Material im Druckbehälter durch ein Leck nach außen gelangen könnte." Die Menge sei aber gering. Weil bereits Evakuierungen angeordneten seien und der Wind Richtung Meer wehe, "können wir Sicherheit garantieren", sagte Edano auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

bin ich froh. daß das so weit weg ist. ;) obnwohl, mittlerweile ist es nicht mehr lustig :-[
 
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mögliches Gegenargument aus der Politik:

"In Deutschland gibt es keine Erdbeben, die auch nur annähernd diese Stärke erreichen können. Im Falle eines unvorhersehbaren Tsunamis wären höchstens 3 von 17 AKWs betroffen. Mit diesen Zahlen können wir leben. Wir sehen daher keinen Grund, unsere Kraftwerke abzuschalten."

Nur weil wir keine Aufzeichnungen von einem Beben stärker als 6,4 in Deutschland haben, heißt das nicht, dass es nicht morgen hier ein stärkeres Beben geben könnte. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass in näherer Zukunft (Erdgeschichtlich gesehen) wieder ein Vulkan in der Eifel ausbricht. Genauso könnte uns in Deutschland auch morgen ein heftiger Tsunami treffen (Stichwort: Storegga-Abrutschung).
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EDIT :
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Btw. gibt jetzt auch das andere Fuckoshima-Kraftwerk den Geist auf.
 
Das mit den Kabeln ist doch nen Witz. Wenn die *Exkremente* da so am dampfen sind würde ich da die Stecker abkloppen und irgendwelche Kabel da provisorisch dran rödeln. Hauptsache die Pumpen laufen wieder. Und wenn ich dazu alle Kabel aus den Wänden reißen müsste.
 
Die Story mit den Batterien kann ich irgendwie nicht glauben sein da diese ja relative schnell durch andere Geräte ersetzt werden könnten.Da kann man nur die Daumen drücken das nichts schlimmeres passieren wird.
 
Inzwischen sind alle Reaktoren von Fukushima 1 und 2 davon betroffen. Um Fukushima 1 wurde jetzt auch Ausserhalb des Containments die 8-Fache Strahlenbelastung gemessen. Jetzt werden auch im Umkreis von 10 km die Leute evakuiert. Bei uns hätt das Ding wohl schon hochgehen müssen...

TMI, Tschernobyl, Fukushima...

Aber man muss ja dazu sagen, sollte das Ding heute noch hochgehen, ists nich ganz so tragisch, momentan würde es alles raus in den Pazifik blasen. Und wenn man mal bedenkt um wie viel höher die Strahlenbelastung von den Atomtests aufm Bikini-Atoll waren...dann sind 6 SWR's trotzdem ncoh sehr viel weniger...
Wetter soll ncoh ein paar Tage so bleiben.

Das Problem bei den Pumpen ist auch das man da mal nicht eben nen paar Stecker dranpopeln kann. Ich hab mit 380 kV kabeln zu tun gehabt. Heb mal alleine ein 380 kV das 30 Meter Lang ist, hoch. Unmöglich. Und diese Pumpen brauchen weitaus dickere Kabel. Da is das ncih so einfach mal eben das Kabel dranzupopeln.

Das Schlimmste daran ist...die AKW's in Japan sind für sowas ausgelegt, die wurden für sowas geplant, da is die Infrastruktur auch da, wenn mal was Schief läuft. (Das Ding läuft jetzt seit über 13 Stunden auf Batteriestrom.)
Hier in Deutschland möcht ich nicht auch nur annähernd dran denken was da passieren würde...

Ich bin grundsätzlich nciht gegen Atomkraft, allerdings gehören, meiner Meinung nach, AKW's alle paar Monate grundlegend geprüft. Und 4 redundante Systeme reichen trotzallem nicht, wie wir in Japan gerade wieder sehen.
 
Nur mal zum Verständnis: Das ist ein Siedewasserreaktor, bei dem es nur einen Kühlkreislauf gibt (im Gegensatz z.B. zu einem Druckwasserreaktor, der zwei Kreisläufe mit Wärmetauscher dazwischen hat, was sicherer ist, aber Effizienz kostet). Der Behälter mit den Brennstäben befindet sich in einem Containment, der Kühlkreislauf geht aber daraus in die Turbinenhalle und daher ist die im normalen Betrieb auch nur eingeschränkt betretbar, da die Strahlung erhöht ist.

Da jetzt durch den Ausfall der Kühlung das Kühlwasser teilweise verdampft und dadurch der Druck im inneren Containment angestiegen ist, hat man offenbar Druck abgelassen in die äußeren Hülle, sprich das Gebäude, um ein Bersten zu verhindern. Damit ist das Gebäude durch radioaktive Stäube und Gase natürlich stark kontaminiert. Die Turbinenhalle dürfte wohl gar nicht mehr betretbar sein.

Wenn jedoch im Kontrollraum, der normalerweise unbelastet sein sollte, da dort ständig Leute arbeiten, die Strahlung 1000 mal höher als sonst ist, klingt das viel, bedeutet aber nicht unbedingt sofort Lebensgefahr. Angenommen, so ein Homer Simpson nimmt dort 3 mSv pro Jahr auf, dann würde er jetzt 3000 abbekommen, falls er da genauso das ganze Jahr arbeiten würde. Macht natürlich keiner, für ein paar Minuten ist das noch absolut unkritisch. Rechnen wir das mal auf 8-h-Tage um, mit freiem Wochenende und Urlaub, dann nimmt er normalerweise 0,0015 mSv/h auf und jetzt 1,5, eben das tausendfache. Aber wenn man die Leute nach ein paar Stunden austauscht, dann kriegen die als Jahresdosis nicht mehr als sonst ab. Also nicht vergleichbar mit der Situation in Chernobyl, wo man die Leute 30 Sekunden übers Dach gejagt hat und die hinterher trotzdem völlig verstrahlt waren.

Zudem darf man das nicht unbedingt mit Chernobyl vergleichen. Damals hat man mit zuwenig Sachverstand und einer fahrlässigen russisch/rheinischen "et is noch jümmer joot jejange"-Mentalität operiert, beides geht den Japanern glücklicherweise völlig ab. Deswegen gehe ich davon aus, daß die das Ding wieder unter Kontrolle bringen können und es nicht komplett ausbrennt (Chernobyl hat das meiste Material in dem tagelangen Brand ausgekotzt).

Übrigens herrscht da aktuell wohl Westwind, d.h. entweichendes Inventar würde aufs Meer geblasen (das AKW liegt direkt am Meer), damit könnte Japan mit einem blauen Auge davon kommen. Jedenfalls bezüglich der radioaktiven Verseuchung, da wären dann ja immer noch die Erdbebenschäden...
 
Nur mal zum Verständnis: Das ist ein Siedewasserreaktor, bei dem es nur einen Kühlkreislauf gibt (im Gegensatz z.B. zu einem Druckwasserreaktor, der zwei Kreisläufe mit Wärmetauscher dazwischen hat, was sicherer ist, aber Effizienz kostet). Der Behälter mit den Brennstäben befindet sich in einem Containment, der Kühlkreislauf geht aber daraus in die Turbinenhalle und daher ist die im normalen Betrieb auch nur eingeschränkt betretbar, da die Strahlung erhöht ist.

Da jetzt durch den Ausfall der Kühlung das Kühlwasser teilweise verdampft und dadurch der Druck im inneren Containment angestiegen ist, hat man offenbar Druck abgelassen in die äußeren Hülle, sprich das Gebäude, um ein Bersten zu verhindern. Damit ist das Gebäude durch radioaktive Stäube und Gase natürlich stark kontaminiert. Die Turbinenhalle dürfte wohl gar nicht mehr betretbar sein.

Wenn jedoch im Kontrollraum, der normalerweise unbelastet sein sollte, da dort ständig Leute arbeiten, die Strahlung 1000 mal höher als sonst ist, klingt das viel, bedeutet aber nicht unbedingt sofort Lebensgefahr. Angenommen, so ein Homer Simpson nimmt dort 3 mSv pro Jahr auf, dann würde er jetzt 3000 abbekommen, falls er da genauso das ganze Jahr arbeiten würde. Macht natürlich keiner, für ein paar Minuten ist das noch absolut unkritisch. Rechnen wir das mal auf 8-h-Tage um, mit freiem Wochenende und Urlaub, dann nimmt er normalerweise 0,0015 mSv/h auf und jetzt 1,5, eben das tausendfache. Aber wenn man die Leute nach ein paar Stunden austauscht, dann kriegen die als Jahresdosis nicht mehr als sonst ab. Also nicht vergleichbar mit der Situation in Chernobyl, wo man die Leute 30 Sekunden übers Dach gejagt hat und die hinterher trotzdem völlig verstrahlt waren.

Zudem darf man das nicht unbedingt mit Chernobyl vergleichen. Damals hat man mit zuwenig Sachverstand und einer fahrlässigen russisch/rheinischen "et is noch jümmer joot jejange"-Mentalität operiert, beides geht den Japanern glücklicherweise völlig ab. Deswegen gehe ich davon aus, daß die das Ding wieder unter Kontrolle bringen können und es nicht komplett ausbrennt (Chernobyl hat das meiste Material in dem tagelangen Brand ausgekotzt).

Übrigens herrscht da aktuell wohl Westwind, d.h. entweichendes Inventar würde aufs Meer geblasen (das AKW liegt direkt am Meer), damit könnte Japan mit einem blauen Auge davon kommen. Jedenfalls bezüglich der radioaktiven Verseuchung, da wären dann ja immer noch die Erdbebenschäden...

*hust* Wenn du schon Rheinländer in die AKW-Disskussion reinziehst dann aber bitte die Form wahren:

Et hät noch immer joot jejange.

;D
 
Die Frage ist aber ja, sollten sie es nun doch noch in den Griff kriegen, wäre diese um 1000-Fache Strahlenbelastung dauerhaft? Also müsste das AKW so oder so geschlossen werden, weil man nicht mehr drin arbeiten kann ohne dauerhaft Schäden davonzutragen?
 
Ich möchte auch mal drauf hinweisen, dass dies eine sehr ähnliche Situation zu TMI ist. (Three Mile Island, der erste GAU)

Ich würde meine Hand ins Feuer legen, das zumindest beim 1. Reaktor, spätestens seit dem im Kontrollraum das 1000 Fache der Strahlenbelastung gemessen wurde, der obere Teil des Reaktors frei liegt. Das liegt daran das die Kontrollräume immer im Containment liegen, oder zumindest nur wenige Meter davon weg. Im TMI wurde auch erst dann erhöhte Strahlung gemessen, als es schon längst zu spät war. (Die Umstände dafür waren anders, aber das Ergebnis und die Situation ist sehr ähnlich)

Sprich, auch Fukushima hat schon den status des GAU's überschritten. Das größte Problem an der Sache ist allerdings nicht die Kernschmelze selbst, sondern die Tatsache das bei sowas Knallgas entsteht. Und wer im Chemieunterricht aufgepasst hat, weiß wie leicht sich Wasserstoff entzünden kann, besonders weil der Kern trotz allem noch einige 100° hat, momentan hat der obere Teil des Reaktors wahrscheinlich sogar weit über 1000°.

Ob das jetzt ein SWR oder ein DWR ist, macht in dem Fall keinen unterschied. Einzig und allein die Tatsache das die Containments von DWR's meist dafür ausgelegt sind sehr viel mehr Druck auszuhalten, als die eines SWR's.

Edit:

Das AKW ist tot, allein schon deswegen weil der Kern zu 99,9% zumindest Partiell geschmolzen ist. Zum Vergleich: Der Kern im TMI war gerade mal etwas über 3 Stunden unbedeckt. 25% des Kerns wurden dadurch zerstört. Jetzt kann man sich mal überlegen was hier passieren kann ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will ja nicht sarkastisch klingen, aber in letzter Zeit passieren schon viele komische Dinge. Überall ists brenzlig.

...Freu mich schon aufs Jodtabletten schlucken.
 
Grade eben kam die Meldung über N24. Die Batterien sind leer und die Pumpen aus.
 
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