Bewusster Fleisch essen

Hirsekeks

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Liebe Feinschmecker,

ich habe mich nun endlich dazu durch gerungen "bewusster" Fleisch zu essen. Einfach weil mich diese Fleischindustrie an widert, die Schlachtungen, Tierhaltungen usw. teilweise bestialisch sind undundund. Vegetarier oder gar Veganer will ich nicht werden, die sehen mir mit ihren strohigen Haaren, bleichem Teint und hageren Körper immer so ungesund aus *suspect*
Mir gehts auch nicht unbedingt um Gesundheit, da esse ich viel zu gerne dafür. Mir ist bewusst das man ein Tier töten muss, da kommt es mit aber vor allem auf das "wie" an.

Was kann man also tun?
Seit Jahren boykottiere ich z.B. Döner und andere Halal Waren da den Viechern ohne Betäubung einfach der Hals aufgeschlitzt wird und sie bei lebendigem Leib ausbluten während sie dem Kollegen, der 50 cm weiter hängt, zuschauen wie ihm ebenfalls der Hals aufgeritzt wird.
Gefrorene Billighähnchen kauf ich auch seit Jahren nicht mehr, ist einfach abnormal wie die "herangezüchtet" werden.

Jetzt hab ich mal mit meiner Frau besprochen das wir unser Fleisch evtl. nur noch beim (guten) Metzger und dergleichen kaufen, d.h. wohl mehr Geld dafür ausgeben müssen, dafür aber etwas weniger Fleisch, also eben nicht so oft. Vorteil ist, dass mein Chef Jäger ist und so auch mal regionales Wildfleisch für uns abfällt.
Natürlich könnte man auch auf "Bio"-Fleisch zurückgreifen, aber dieser BIO-Industrie traue ich nicht wirklich.

Was gibt es also noch um "bewusster" Fleisch zu essen? Ideen, Vorschläge, Anregungen etc. ausdrücklich erwünscht.

Danke und Gruß
 
Da kann man wohl tatsächlich nur zum Jäger/Landwirt seines Vertrauens gehen, oder aber selbst Fleisch "anbauen" (geht nur im ländlichen Raum und man muss dem Vieh ja auch das Leben nehmen - kann nicht jeder!)!
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EDIT :
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Als Stadtbewohner mit schmalem Budget (Geringverdiener od. Hartz4) ist man wohl der Fleischindustrie gnadenlos ausgeliefert.
 
Als Stadtbewohner mit schmalem Budget (Geringverdiener od. Hartz4) ist man wohl der Fleischindustrie gnadenlos ausgeliefert.
Es wird niemand gezwungen es zu kaufen/essen. :)

Einfach öfters verzichten, dann sind auch die etwas höheren Kosten von qualitativ hochwertigem Fleisch zu verschmerzen. :) Man kann auch locker mit wenig oder gar keinem Fleisch auskommen. Das Geld was man dabei spart kann man dann gezielter ausgeben und sich z.B. Sonntags etwas besseres gönnen.

Gruß,
Max
 
...Man kann auch locker mit wenig oder gar keinem Fleisch auskommen...
Stimmt. Allerdings gehört Fleisch mMn zu eioner ausgewogenen Ernährung. Ansonsten hast du ja Recht. Jedem bleibt der Spagat zwischen Menge und Qualität selbst überlassen!
 
Es hilft auch einfach mal weniger fleisch zu essen, dafür aber einfach besseres. Bio-Fleisch schmeckt aber nicht jedem. Ein Bio-Schwein schmeckt intensiver nach "Schwein".

Empfehlen kann ich dir mal Bison. Ist zwar sauteuer, aber schmeckt soooo richtig gut.
 
Wenn wir jatzt Richtung Empfehlungen gehen, kann ich Folgende aussprechen:
  • Wildschwein
  • Damwild
  • Pferd (richtig gut!)
  • Reh
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EDIT :
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Und auch gerne mal weg vom klasischen Braten. Keule ist sehr lecker. Auch Herz ist nicht zu verachten!
 
Stimmt. Allerdings gehört Fleisch mMn zu eioner ausgewogenen Ernährung. Ansonsten hast du ja Recht. Jedem bleibt der Spagat zwischen Menge und Qualität selbst überlassen!
Der Meinung bin ich auch, aber ich glaub das viele einfach zuviel essen. Empfohlen werden 300-600g in der Woche (wenn ich mich jetzt nicht vertu). Ein durchschnittliches Steak oder Schnitzel hat allein aber schon 200g oder mehr... :-/

Gruß,
Max
 
Was kann man also tun?
Seit Jahren boykottiere ich z.B. Döner und andere Halal Waren da den Viechern ohne Betäubung einfach der Hals aufgeschlitzt wird und sie bei lebendigem Leib ausbluten während sie dem Kollegen, der 50 cm weiter hängt, zuschauen wie ihm ebenfalls der Hals aufgeritzt wird.
Naja also Döner und Halal....ähm.....ja. Das wie das verhältnis zwischen mir und Kelly Brook (hm obwohl letzteres wäre wünschenswert... *noahnung*). Naja wie auch immer, bezweifle, daß mehr als 5% des Dönerfleisches halal sind.
Im übrigen stellt sich die Frage, ob diese Art der Schlachtung sooo schlimm ist, wenn richtig durchgeführt. Glaube da ist es relevanter, daß die Viecher vorher ein annehmbares/artgerechtes Leben haben. Wenn das Hirn ne Sekunde kein Blut bekommt, ist da oben auch Schluß. Und was das mit dem zuschauen soll. Naja also wenn n Tier in ne Schlachtfabrik kommt, dann fühlt es genau, was da abgeht. Egal ob Bolzen oder Messer.

Gefrorene Billighähnchen kauf ich auch seit Jahren nicht mehr, ist einfach abnormal wie die "herangezüchtet" werden.
Geflügel versuche ich generell zu meiden, außer wirklich gutes. Die Antibiotika-Verseuchung ist da wirklich unschön.

Jetzt hab ich mal mit meiner Frau besprochen das wir unser Fleisch evtl. nur noch beim (guten) Metzger und dergleichen kaufen, d.h. wohl mehr Geld dafür ausgeben müssen, dafür aber etwas weniger Fleisch, also eben nicht so oft.
Tja wo findet man einen guten Metzger? Ist in manchen Regionen glaube ich gar nicht so einfach. Ich persönlich verzichte weitgehend auf deutsches Fleisch. In Argentinien (Nachbar vonr mir arbeitet dort öfter und ist begeistert) oder bei den Amis (wenn das Exportfleisch ist) ist genug Platz für die Viecherzucht. Gerne auch irischen Ochsen.
Wenn ich allerdings im Süden von BW unterwegs bin, gehe ich gerne mal beim bauern oder einem entsprechenden Metzger kaufen. Da siehst du häufig das Viech noch auf der Weide stehen, dann weiß ich bene. Und vor allem ist das Fleisch oftmals gar nicht sooo teuer. Wenn ich es mit dem Metzger im Ort vergleiche sogar billiger.

Was gibt es also noch um "bewusster" Fleisch zu essen? Ideen, Vorschläge, Anregungen etc. ausdrücklich erwünscht.
Ist wohl wie immer. Nur weniger bringt etwas. Verzicht auf Fertigprodukte (wozu ich auch schon Hackfleisch zähle) und generell der Einsatz hochwertigerer Zutaten. Man muß wirklich einfach sehen, was man sich da einfährt.
Was Schwein angeht, kann ich mich oben gesagtes nachvollziehen. Es gibt nicht wenige Leute, die wollen den Schweingeschmack gar nicht. habe mal irgendwann Iberico gemacht und mich wahnsinnig gefreut. Die Hälfte der Anwesenden war wenig begeistert "das schmeckt ja nach Schwein". Da wäre ich fast vom Stuhl gekippt.
 
Fleisch kaufe ich nur in der Metro. Das Angebot ist gut und rel. preiswert. Man muß ja kein Bisonroastbeef für 250€ nehmen. Es gibt da auch kleinere Stücke.Im Supermarkt kaufe ich kaum noch Fleisch. Lediglich das BioBio Rindergehacktes vom GhettoNetto nehme ich noch.
 
Halte ich grds für einen sehr guten Ansatz. Folgen diesem mehr Leute, käme die Industrie langsam aber sicher weg von Massen- und Überproduktion.

Ich habe zwar momentan mehr eine Fischphase, aber da gilt das gleiche in grün und ist wahrscheinlich nochmal wichtiger. Überfischung wird zusehends ein ernstes Thema. Wenn man hier auf nachhaltigen Fang achtet, ist das ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung.
 
Naja also Döner und Halal....ähm.....ja. Das wie das verhältnis zwischen mir und Kelly Brook (hm obwohl letzteres wäre wünschenswert... *noahnung*). Naja wie auch immer, bezweifle, daß mehr als 5% des Dönerfleisches halal sind.
Im übrigen stellt sich die Frage, ob diese Art der Schlachtung sooo schlimm ist, wenn richtig durchgeführt. Glaube da ist es relevanter, daß die Viecher vorher ein annehmbares/artgerechtes Leben haben. Wenn das Hirn ne Sekunde kein Blut bekommt, ist da oben auch Schluß. Und was das mit dem zuschauen soll. Naja also wenn n Tier in ne Schlachtfabrik kommt, dann fühlt es genau, was da abgeht. Egal ob Bolzen oder Messer.
Zumal ich dachte, dass diese Art der Schlachtung in Deutschland eh verboten ist. *noahnung*
 
Zumal ich dachte, dass diese Art der Schlachtung in Deutschland eh verboten ist. *noahnung*
Es gibt Ausnahmegenehmigungen nach § 4a II Nr. 2 TierSchG für bestimmte religiöse Gruppen.

EDIT: Und Schächten meint nach Legaldefintion tatsächlich folgendes:
...Schlachten ohne Betäubung (Schächten)...
Das kann andernfalls bei warmblütigen Wirbeltieren sogar strafrechtlich verfolgt werden.
 
Finde ich gut ... volle Unterstützung.

Wie schon erwähnt würde ich mehr auf Regionales und 'Kleingewerbe' umsteigen, sofern möglich. Auch in der Stadt werden die Anbieter von Gemüse-Abos, Bio-Kisten usw. immer mehr ... die holen ihre Produkte auch meistens aus der ländlichen Umgebung und haben nicht nur Grünzeug im Angebot.
Ich würde z.B. lieber das konventionelle Schwein vom Kleinbauern um die Ecke kaufen, als das Bio-zertifizierte Schwein aus'm Supermarkt.

Ich selber esse auch immer weniger Fleisch. 'Weißes Fleisch' eigentlich gar nicht mehr, rotes immer seltener. Auslöser war eigentlich meine Kantine, deren Fleischqualität immer mieserabler wurde ... teilweise war der Fraß einfach nur noch ekelhaft. Geschnetzeltes bestand z.B. irgendwann nur noch aus Fett, Knorpel und Sehnen.

Übrigens bekommt man inzwischen in so ziemlich jedem Supermarkt auch brauchbare Fleisch'alternativen'. Gerade wo Fleisch nicht das Hauptaroma ist (z.B. Bolognese, Chili con Carne, Sahnegeschnetzeltes etc ... also im Grunde alles, wo das Fleisch in irgendeiner Sauce ersäuft wird) kann man das auch ganz geschmeidig austauschen. Bolognese mit Soja-Granulat, Chili mit zerbröseltem Tofu, Geschnetzeltes aus Seitan ... alles schon probiert und für brauchbar bis sehr gut befunden.
 
Übrigens bekommt man inzwischen in so ziemlich jedem Supermarkt auch brauchbare Fleisch'alternativen'. Gerade wo Fleisch nicht das Hauptaroma ist (z.B. Bolognese, Chili con Carne, Sahnegeschnetzeltes etc ... also im Grunde alles, wo das Fleisch in irgendeiner Sauce ersäuft wird) kann man das auch ganz geschmeidig austauschen. Bolognese mit Soja-Granulat, Chili mit zerbröseltem Tofu, Geschnetzeltes aus Seitan ... alles schon probiert und für brauchbar bis sehr gut befunden.
Pööäääähhh *würg*. Also prinzipiell hätte ich nichts gegen einen Fleisch Ersatz. Aber das mit dem Soja funzt nur, wenn man schrottiges Fleisch ersetzen will, das eh nach nichts schmeckt. Und die Konsistenz ist abartig. Da ham sich mir die Haare gestellt.
 
Tofu geht ja mal gar nicht. Dann lieber drei Wochen Rohkost und einmal ein ordentliches Chili aus richtig gutem Hackfleisch.
 
Nachdem ich mal im TV einen Bericht gesehen habe, wie so am Fließband Kühe geschlachtet werden, habe ich meine Fleischgewohnheit auch geändert.
Alleine den Wurstanteil auf dem Brot, Brötchen usw. habe ich mindestens halbiert.
Dafür schmier ich mir Schokozeugs oder Marmelade drauf.
Auch mach ich nicht mehr jedes WE Schnitzel oder Rouladen.
Jetzt gibt es auch mal Bohneneintopf oder Milchreis.

Ich fand es einfach abartig und bestialisch die Kuh in dieser großes Trommel zu sehen, BAAMM, auskippen, Nächste rein.
Und alles nur weil ich billiges Fleich haben will?
Nein Danke. Vor allem ist das meißte billige Fleisch verschnitten oder schlecht gewachsen und man kaut drauf rum wie auf einer Schuhsole.
Und dafür sollte nun freilich kein Tier sterben müßen.
 
ich find tofu garnicht so übel. man muss nur den richtigen standpunkt wählen.

gehe ich als fleischliebhaber davon aus, dass ich einen wertigen ersatz fürs fleisch suche, dann kann es mit tofu nur schiefgehen.
sieht man aber tofu als fremdländische nahrungsmittel an, welches zudem extremst gesund ist und von den eiweisswerten her kaum zu schlagen ist, dann ist tofu echt eine coole sache.

von der konsistenz her übrigens nicht viel anders als eierstich oder diverse käsesorten.
 
Ich finde sehr bedenklich was den Tieren an Antibiotika gegeben wird (teilweise mehrmals täglich). Da kann man sich leicht ausmalen das der Mensch das dann mit isst. Und Wachstumshormone schlagen wahrscheinlich auch durch oder warum sind Menschen mit 1,9-2,0m heute keine Seltenheit mehr? Gerade in Großstädten sind die Menschen viel größer als auf dem Land.
Und auch Biofleisch wird nicht soviel anders sein.

Auch ist es doch so das fast alle Gerichte Fleisch enthalten. Ich wüsste echt nicht was ich sonst essen sollte.
 
gehe ich als fleischliebhaber davon aus, dass ich einen wertigen ersatz fürs fleisch suche, dann kann es mit tofu nur schiefgehen.
sieht man aber tofu als fremdländische nahrungsmittel an, welches zudem extremst gesund ist und von den eiweisswerten her kaum zu schlagen ist, dann ist tofu echt eine coole sache.

von der konsistenz her übrigens nicht viel anders als eierstich oder diverse käsesorten.

*zustimm*

Und wie bei vielen Nahrungsmitteln gilt auch hier: Es kommt weniger auf die Zutaten an, sondern mehr auf den Koch. Eine Kochnull kann ein 250€-Steak total versauen, wer sich Mühe gibt, macht aus Tofu was richtig leckeres... ;)

Und wo KGB ne Doku erwähnte: Im Schlachthof

Dank Veggiefrau hab ich den Fleischverzehr ziemlich eingeschränkt (müsste wegen ihr aber nicht). Und wenn, dann versuche ich auch mal was besseres zu kaufen...

Aber hin und wieder muss es auch mal ein Döner sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
*zustimm*
Und wie bei vielen Nahrungsmitteln gilt auch hier: Es kommt weniger auf die Zutaten an, sondern mehr auf den Koch. Eine Kochnull kann ein 250€-Steak total versauen, wer sich Mühe gibt, macht aus Tofu was richtig leckeres... ;)[...]
Jupp, bin auch erst über eine Vegetarierin/Fast-Veganerin an das Zeug gekommen. Inzwischen sehe ich es halt als ganz normales Lebensmittel an, so wie ich auch andere Sachen 'mitgenommen' habe, auf die ich gar nicht gekommen wäre.
Mandel'sahne' passt z.B. super zum Curry, gemixte Cashewkerne sind ein prima Pasta-Topping etc. Ein Stück Grana Padano hab ich trotzdem im Kühlschrank ... aber warum immer das gleiche fressen?

Bezüglich Dokus ... 'Earthlings' fand ich recht beeindruckend (wenn man das so nennen kann). Vielfach ausgezeichnet, IMDB 8,5/10 und Soundtrack von Moby ... also wenn ihr ne Stunde Zeit habt:
http://www.earthlings.com/ (-> watch Earthlings -> Full Film)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne das hier als Alternative zum gewöhnlichen Fleischkonsum:
Neuland

Daß Vegetarier oder Veganer irgendwie ungesund leben oder Mangelerscheinungen haben müssen, ist auch ein längst überholtes Klischee. Und es ist auch nicht "kompliziert", einen entsprechenden Speiseplan aufzustellen.
Aber so radikal muß man ja nicht werden; ich finde insbesondere "moralisch-ethische" Argumente grundsätzlich zu kurz gegriffen oder problematisch weil: Pflanzen leben auch, empfinden auch. Hier nur aus Beschränktheit menschlicher Vorstellungskraft einen grundlegenden Unterschied zu sehen, ist .... naiv oder eben inkonsequent.
Gibt ja auch diesen Standpunkt, Fische seien etwas "anderes" als Säugetiere...
Wer leben will tötet - oder läßt töten, egal was.
 
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