FSP NB Q90 Plus Universaladapter 90W

soulpain

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FSP ist einer der größten Hersteller für PC-Netzteile, baut aber auch Adapter für Notebooks, Smartphones und vergleichbare Geräte. Das NB Q90 Plus, welches wir heute wie angekündigt vorstellen, gehört zu der letzteren Kategorie und ist eines der ersten echten Retail-Produkte in dem Bereich und sehr kompakt (13,5 cm x 7,25 cm x 1,89 cm). Nach unserem ersten Versuchs eines Adapter-Reviews haben wir den Umfang der Messungen erweitert und konzentrieren uns nun auf 19-V-Modelle, die am weitesten verbreitet sind. Zu erwähnen ist hierbei, dass es keinen Industriestandard wie ATX gibt, was die Bewertung schwieriger macht. Dennoch sind die qualitativ relevanten Merkmale grundsätzlich dieselben wie bei ATX-Netzteilen: Eine geringe Restwelligkeit, ein hoher Wirkungsgrad und eine hochwertige Elektronik. Ob FSP diese Kriterien erfüllt, zeigt dieser Test. Wir bedanken uns bei FSP für die Bereitstellung des Gerätes und wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen!

Preisvergleich

[break=Der Adapter]
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Im heutigen Test stellen wir die schwarze Variante des NB Q90 Plus von FSP vor. Das Produkt ist auch in den Varianten "weiß" und "pink" erhältlich. Beim NB Q90 Plus handelt es sich um einen Universaladapter der neusten Generation. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die deutlich kompaktere Bauweise und auch der zur Verfügung stehende USB-Anschluss. Mit diesem lässt sich etwa ein Smartphone (Mini-USB) aufladen. Parallel dazu kann man mit den beigelegten Steckeradaptern Notebooks von HP, Dell, Acer, Asus, Toshiba, Lenovo, Sony und Fujitsu versorgen. Das Gerät ist lediglich 1.89 cm hoch. Im Lieferumfang sind eine Tragetasche, die erwähnten Stecker, ein Benutzerhandbuch und eine Anschlussleitung mit schmalem Eurostecker.

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Wie man sieht, kann die Anschlussleitung, die zum Notebook führt, leicht versteckt am Adapter verstaut werden. Auf diese wird der jeweilige Anschlusskopf für das Notebook oder Netbook gesteckt. Bei einem Universaladapter dieser Art handelt es sich um ein Netzteil der Schutzklasse II, was heißt, dass eine komplette Schutzisolierung vorliegt und keinerlei elektrisch leitfähige Materialien (wie das Gehäuse eines ATX-Netzteils) berührbar sind. Der Eurostecker verfügt auch nicht über einen Anschluss für den Schutzleiter. Ein weiterer Unterschied zu ATX-Netzteilen sind im Regelfall die fehlenden multiplen Ausgänge. Im Falle von FSP wird über den USB-Anschluss neben 19 V aber auch eine zweite Spannung an einen Ausgang gelegt. Darüber hinaus fehlt ein Industriestandard wie ATX, wobei wir für die Messungen die gleichen Maßstäbe ansetzen.

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Da der Adapter über eine aktive Leistungsfaktorkorrektur verfügt, ist er zu allen Netzen kompatibel. Die Stromaufnahme beträgt laut Herstellerangabe 2 A. Der Hauptausgang +19 V ist laut Spezifikation mit 4,47 A belastbar, während der davon abgeleitete +5,1-V-Ausgang (USB) mit 1 A angegeben wird. In diesem Test fokussieren wir uns auf den Ausgang +19 V, den wir ohne Belastung des anderen Ausgangs auch noch stärker als angegeben beanspruchen, um die Gesamtleistung von 90 W zu erreichen bzw. auch zu überschreiten. Laut Hersteller verfügt das Netzteil nämlich über einen Überlastschutz, einen Überstromschutz, einen Überspannungsschutz und einen Übertemperaturschutz.

[break=Elektronik und Messungen]
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Nach dem Öffnen des Gerätes lässt sich erkennen, dass die Elektronik mit einer dünnen Metallfolie umgeben ist, um die notwendige Schirmdämpfung zu erreichen. Wir weisen darauf hin, dass das Kunststoffgehäuse beschädigt wurde, da diese Geräte normalerweise nicht geöffnet werden. Wie bei ATX-Netzteilen geht dann jegliche Gewährleistung verloren. Nachdem wir die Elektronik mehr oder weniger freigelegt haben, ließ sich feststellen, dass dieses Gerät nicht mehr viel mit den günstigen Modellen aus unserem älteren Test gemeinsam hat. Abgesehen davon, dass der Silikonkleber etwas den Blick auf die Komponenten versperrt, zeigt sich bereits, dass FSP auf eine Glasfaserplatine setzt und über eine gut ausgebaute EMI-Filterung verfügt. Beim Gerät von Phobya fehlte der eingeplante X-Kondensator und eine Gleichtaktdrossel.

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Bei den vier SMD-Bauteilen unter dem roten Kondensator handelt es sich um die Gleichrichterdioden LT1210. Diese können durchschnittlich einen Effektivstrom von 3 A gleichrichten. Dabei beträgt die Durchlassspannung 1,15V. Wie angekündigt verfügt das Modell über einen Zwischenkreis für die Leistungsfaktorkorrektur. Ein Teil der Platine wurde hier ausgeschnitten, um die flache Speicherdrossel zu installieren. Beim Primärkondensator handelt es sich um ein Modell von Nippon-Chemicon aus der KMG-Baureihe. Die PFC-Halbleiter werden wie bei den meisten Netzteilen im TO-220-Gehäuse verbaut, die Anschlüsse sind allerdings abgebogen worden, um den Aufbau flacher zu machen. Konkret werden der PFC-Transistor SPP07N60C3 (mit einem relativ hohen Einschaltwiderstand) und die PFC-Diode mit einer geringen Sperrverzugszeit verbaut. Der IC TEA1751T ist sowohl der Taktgeber des PFC-Transistors (wobei PFC bei niedriger Last ausgeschaltet wird) als auch der Controller für die Transistoren des Sperrwandlers. Bei letzterem Wandlertyp wird der Strom zunächst in den Speichertransformator geladen und kommutiert in der Ausschaltphase auf den ausgangsseitigen Transistor (FDP090N10) der Synchrongleichrichtung. Dieser Transistor ersetzt die sonst verwendeten Shottky-Dioden, welche mit einer hohen Durchlassspannung eine entsprechende Verlustleistung umsetzen. Die Speicherdrosseln des Flusswandlers entfallen an dieser Stelle - die Funktion wir schließlich vom "Trafo" übernommen.

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Sekundärseitig werden an +19 V zwei KZH-Kondensatoren mit 35 V geschaltet, auch hier ist die Wahl sehr zufriedenstellend, wenn man bedenkt, dass man als Hersteller nicht unbedingt damit rechnet, dass ein gekapselter Adapter geöffnet wird. Der USB-Ausgang wird über +19 V gespeist und entsprechend runtergeregelt. Hier werden eine Speicherdrossel mit einer Wicklung, ein T-20-Eisenpulverkern, die Diode B340B und die zwei Kondensatoren Teapo SC verwendet. Auch an dieser Stelle sind entsprechende Leistungspuffer vorhanden und der mehrlagigen Platine geht die Puste mit Sicherheit auch nicht so schnell aus, zumal so kaum noch Lot aufgetragen werden muss, um die nötige Belastbarkeit für 90 W zu erreichen.

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Im Betrieb leuchtet das "F" in "FSP" dezent blau.</center>

<center>
DC Last+19 V (Rippleanteil*)Wirkungsgrad/PFC&Delta;&thetasym;
-----------------------------------------------------------------
0,5 A18,69 V (2 mV)87,38 % / 0.7133,1 °C
1,0 A18,57 V (2 mV)87,79 % / 0.7274,2 °C
1,5 A18,48 V (3 mV)89,74 % / 0.7675,3 °C
2,0 A18,46 V (3 mV)90,07 % / 0.8246,4 °C
2,5 A18,53 V (6 mV)90,07 % / 0.89010,1 °C
3,0 A18,48 V (9 mV)90,23 % / 0.91012,2 °C
3,5 A18,36 V (11 mV)89,68 % / 0.92314,3 °C
4,0 A18,30 V (13 mV)89,60 % / 0.94516,2 °C
4,5 A18,30 V (19 mV)89,36 % / 0.95618,5 °C
5,0 A18,28 V (21 mV)89,06 % / 0.96421,1 °C
* Mangels Kondensatorschaltung nicht mit ATX-Netzteilen unter simulierter Systemlast vergleichbar. &Delta;&thetasym; zur Umgebungstemperatur 21,2 °C.</center>

Unter optimalen Bedingungen erreicht das Gerät die 90-%-Hürde beim Wirkungsgrad, bei hoher Last sinkt der Wert auf minimal 89 % ab. Nur bei relativ geringer Last werden 87 % erreicht, was in etwa dem Niveau der meisten anderen Lösungen in diesem Bereich entspricht. Auch die Spannung bleibt selbst bei 5 A sehr stabil. 18,28 V mag sich nach wenig anhören, liegt aber nur 3,79 % unterhalb des Sollwertes. Mangels eines Industriestandards wie ATX gibt es hier sowieso keine Einschränkungen. Solange sich das Ergebnis in einem gewissen Rahmen hält, hat das keinerlei Auswirkungen auf die Funktionalität. Da das Modell mit 90 W vergleichsweise leistungsstark ist, im Inneren ziemlich zugekleistert wurde und nicht über einen Lüfter verfügt, wird das Gerät mehr als nur handwarm. Zur Raumtemperatur von 21,2 °C kommt noch einmal fast derselbe Wert als Temperaturanstieg hinzu. Und dennoch: Mit einer geringen Restwelligkeit, einer schlimmstenfalls 87-prozentigen Effizienz und der hohen Belastbarkeit hat FSP einen guten Adapter geschaffen, der sich bei Überlast und Kurzschlüssen abschaltet, wie wir feststellen konnten. Nachtrag: Einige Tage später haben wir +19 V gemäß des Etiketts voll belastet und +5 VSB mit 1 A beansprucht. Dabei lag eine Spannung von 4,96 V an und auch die Restwelligkeit hielt sich in Grenzen. Es ist daher ohne Zweifel möglich, ein Notebook und ein Smartphone gleichzeitig aufzuladen. Zu beachten sind lediglich die Stromaufnahme, die sich etwa an den jeweils mitgelieferten Adaptern grob abschätzen lässt.

[break=Fazit]
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Mit dem NB Q90 Plus hat FSP gezeigt, dass auch Adapter nicht billig sein müssen und man wie bei ATX-Netzteilen auch mehr Qualität für einen höheren Preis erhalten kann. Ob das immer oder zumindest oft der Fall ist, werden wir bei kommenden Tests herausfinden. Immerhin existiert bei Adaptern noch kein Hype wie "80Plus", trotzdem würde es der Branche und vor allem den Kunden gut tun, wenn öfter mal ein Blick auf diese Geräte geworfen wird. Sicherlich kostet ein Adapter nicht viel und den Smartphones und Netbooks werden in aller Regel auch Adapter beigelegt. Dennoch bestehen hier abgesehen von der Schutzklasse ähnliche Sicherheitsanforderungen und bei einem 600-EUR-Smartphone sollte man sich nicht mit billigen Netzteilen zufrieden geben.

Das NB Q90 ist vor allem deshalb ein gutes Beispiel für ein hochwertiges Modell, da diese Adapter üblicherweise nicht geöffnet werden, was uns auch FSP lapidar entgegengeworfen hat. Ob sie nicht doch wussten, dass wir auch hier die Elektronik begutachten, wissen wir natürlich nicht.Trotzdem ist es unter diesen Bedingungen schön zu sehen, dass gute Transistoren, ein hochwertiges PCB und größtenteils sehr gute Kondensatoren verbaut werden. Über letztere haben wir uns bereits mehrfach kritisch geäußert, in einem relativ warmen Umfeld können sie aber mit Sicherheit nicht schaden. Zu beachten ist lediglich, dass der USB-Anschluss letzten Endes über den 19-V-Ausgang gespeist wird, daher kann man bei gleichzeitiger Belastung sicherlich nicht bis 5 A gehen wie wir. Generell schaltet sich das Gerät bei über 90 W relativ schnell aus. Ungeachtet dessen konnte FSP im Gegensatz zu manch anderem Modell die angegebene Leistung in vollem Umfang bereitstellen und wird auch bei ein paar Watt mehr noch nicht instabil. Spätestens bei 5,5 A ist aber Schluss, das sollte jedem Käufer bewusst sein.

Ganz ohne Zweifel ist das FSP NB Q90 Plus mit funktionierenden Schutzschaltungen, einer hochwertigen Elektronik und einer großen Auswahl an Steckern für verschiedene Notebooks ein gutes Produkt. Der USB-Anschluss eröffnet einem zusätzliche Optionen. Mit aktuell 50 EUR und (noch) geringer Verfügbarkeit sind die aktuellen Konditionen allerdings auch nicht optimal. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Hersteller diese Qualität offerieren werden. Diese Frage bleibt nach wie vor offen. Potenzielle Kontrahenten sind ohne Zweifel das Xilence Laptop-Netzteil 90 W mit etwas weniger Anschlussmöglichkeiten und das be quiet! Notebook Power 90 W mit einstellbaren Ausgangsspannungen.

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