Workstation fuer Data-Mining etc...

pAt84

Captain Special
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Hi,

ich wuerde mir gern einen neuen PC (bzw. eine Workstation) aufbauen. Benutzt werden soll das gute Ding groesstenteils zur Forschung und Entwicklung. Hintergrund: Habe meine Promotion im Bereich der Computer Vision abgeschlossen, moechte aber gern ab und an noch etwas Zeit am WE investieren.

Was ich mir allgemein vorgestellt habe:
- 16 GB RAM sind Pflicht, 2x8GB, so dass spaeter noch auf 32GB aufgeruestet werden koennte
- soviele Kerne wie moeglich. Mein code laesst sich bestens parallelisieren.
- Graka ist im moment unwichtig. Spaeter koennte ich mir aber vorstellen auch mal ein bisschen damit zu zocken
- Preislimit ist ca 500 Euro ohne Bildschirm, Tastatur, Maus, DVD Laufwerk, Kabel... usw.

Was ich mir speziell vorgestellt habe:
CPU: AMD Phenom II X6 1045T - scheint mir am meisten Sinn zu machen. Guter Preis - eine Menge Kerne. Wie sieht das mit Uebertakten aus. Das ist ja nun keine BlackEdition. Was kann ich erwarten?
Mainboard: Asrock 880GMH/U3S3 - bin ich mir sehr unsicher. Kann auch eins in ATX sein, USB3 ist im Moment nicht wichtig, koennte es aber werden. Integrierte Grafik waere natuerlich gut, da ich im Moment eh nicht daran denke zu Zocken.
Festplatte: Western Digital WD10EALX 1 TB - scheint mir preislich relativ gut gelegen zu sein. Leistung sollte ausreichen.
RAM: GeIL DIMM 16 GB DDR3-1333 Kit (2x8GB) - keine Ahnung was da mittlerweile gut und schlecht ist. Lass mich gerne belehren.

Das akkumuliert sich im Moment auf ~350 Euro. Fehlt noch Gehaeuse, Netzteil und CPU Kuehler, womit ich mich im Moment ueberhaupt nicht auskenne.

Ich bin dazu bereit auch die ganze Zusammenstellung ueber den Haufen zu werfen, falls jemand eine bessere Idee hat. Von Intel bin ich nicht abgeneigt. Allerdings denke ich das ich bei voller Auslastung mit dem AMD 6-Kerner besser fahre.

Danke!
Pat
 
Statt einem Phenom X6 könntest Du auch einen FX 8150 o.ä. probieren, möglicherweise skaliert der Code darauf ganz gut, dann ist er wahrscheinlich schneller. http://geizhals.at/de/689396 (Mainboard kann in dem Fall dasselbe bleiben)

Mit einer Grafikkarte könntest Du natürlich auch grafikfremde Berechnungen durchführen, wenn Du mit OpenCL o.ä. was programmierst. Mit einer möglichst aktuellen Karte könnte das auch interessant sein. Ich würde daher auch mal eine 7750 einrechnen. Die ist zwar kein Hochleistungsgerät, aber das soll und kann der PC ja eh nicht werden. Dafür ist sie extrem sparsam, sogar mit passivem und daher lautlosem Kühler erhältlich (http://geizhals.at/de/743133), und floating-point-Berechungen mit doppelter Genauigkeit sind auch möglich wie bei den großen Chips (im Gegensatz zur Vorgängergeneration, wo das deaktiviert war).

Als Netzteil: http://geizhals.at/de/671537 ist effizient, leise und von guter Qualität. Und ja, die Leistung reicht aus, locker sogar.

Diesen CPU-Kühler hatte unser P3D-Kühler-Tester wohl für die beste Mischung aus leise und stark gehalten, ist auch recht preisgünstig: http://geizhals.at/de/664436

Bzgl. des Gehäuses möchte ich ungern was empfehlen, weil es dabei doch eher auf den persönlichen Geschmack ankommt. Kannst Dich ja auch von der Einrichtung des Arbeitszimmers inspirieren lassen (abgedundeter Plastiklook, harte Metallkanten oder sonst was). Stöber am besten mal im Shop von caseking.de, die haben eine große Auswahl und gute Präsentation inkl. Fotos von jedem Gehäuse, und auch eine Möglichkeit, die Auswahl durch bestimmte Kriterien einzuschränken.

Beim RAM ist es relativ egal, was Du nimmst, so schnell muß es nicht sein, schnellerer RAM resultiert in nur minimal höherer Leistung. Auf ausladende Kühlbleche würde ich aber verzichten, die behindern nur bei der Kühlermontage. Wenn man bei 2x8GB-Kits schaut, sind diese tatsächlich am günstigsten: http://geizhals.at/de/732505

Und bei der Festplatte würde ich Dir ja auch eine SSD empfehlen, wenn die noch ins Budget paßt, z.B. diese: http://geizhals.at/de/637510 Entweder allein, wenn die 120GB reichen, oder eben zusätzlich zur mechanischen (auf der man dann größere Datenmengen lagert, auf die nicht dauernd zugegriffen wird). Eine SSD ist schon so im normalen Alltagsbetrieb ein netter Luxus, der üblicherweise mehr bringt bzgl. "flüssiger PC" als ein paar hundert MHz mehr in der CPU. Falls Deine Data-Mining-Geschichten häufigen Festplattenzugriff beinhalten, könnte es auch da enorm viel bringen.
 
Danke fuer die ausfuehrliche Antwort!

An OpenCL trau ich mich noch nicht ran und werd es wohl auch nicht mehr machen. Es ist groesstenteils matlab mit etwas C++ (inkl. SSE Optimierung).

Das Problem mit dem FX 8150 ist fuer mich die Stromverbrauch und dann die Tatsache, dass die Leistung nicht wirklich gut ist. Mein Code ist groesstenteils Floatingpoint, also nuetzen die 8 Module sicherlich recht wenig. Der Code skaliert auch nicht besonders gut mit Intel's HT.

Falls ich eine kleine Graka einplane, welches Board waere dann empfehlenswert? Am liebsten waere mir schon ein preiswertes ATX aber ich sehe bei den ganzen AMD Chipsaetzen nicht mehr durch. Ich bin jetzt zwar promovierter Informatiker und hab mich andauernd probiert auf dem laufenden zu halten aber das stellt sich gar nicht mal mehr so einfach heraus.

Zuguterletzt: Ivy Bridge waere keine Ueberlegung wert? Gibt es dort einen relativ kleinen, preiswerten Einstiegsprozesor mit vier Kernen, der gute Uebertaktbarkeit garantiert -- und dazu natuerlich ein preiswertes Mainboard.

Nochmals vielen Dank
Pat
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Architektur Fachfragen kann ich nicht wirklich behilflich sein aber evtl etwas Marktüberblick:
Der Code skaliert auch nicht besonders gut mit Intel's HT... ...preiswerten Einstiegsprozesor mit vier Kernen, der gute Uebertaktbarkeit garantiert...

Intel und preiswert schliesst sich eigentlich aus. Wenn Dein Code native Kerne ggüber HT präferiert dann sollten es wohl mindestens ein i5 sein. i3 hat nur 2 Kerne, "4" mit HT, das ändert sich auch durch Ivy bridge nicht. Zum einfachen Übertakten ala Black edition dann eine "k" Variante. preislich heisst das bei sandy bridge:
ab 150€ für den kleinsten "non-K" i5, ab 170 für den "K". Wenn Du auf ivy bridge gehen möchtest, dann 176€, respektive 210 für den "K". Der Mehrwert von ivy bridge wird afaik meist mit "Facelift" benannt, nix überragendes und dabei läuft er teilweise noch heisser als sandy brigde. Auch sind i5er 4/4 Kerne/HT CPUs - wenn Du auf 4/8 spekulierst dann wirds preislich übel...

Ich vermute da also schon deutliche Vorteile für AMD...
Problem mit dem FX 8150 ist fuer mich die Stromverbrauch... ...Wie sieht das mit Uebertakten aus....
Übertakten steigert den Stromverbrauch natürlich auch...
Den FX gibts grundsätzlich auch in 95W - und ist dabei wie alle FX eine "Black edition", Ausserdem verwendet er DDR3 1866. vs den 1333 des 1045T. Das Äquivalent zu dem 1045T wäre der FX 6100, http://geizhals.at/de/689390 welcher bei nur 10€ Mehrpreis ggüber dem 1045T immerhin 1/2 Gigaherz mehr Basistakt mitbringt. Die Turbocore Geschichte (hochtakten) funktioniert wohl auch erst bei den FXern (TC 2.0) zufriedenstellend - zumindest hab ich das so in Erinnerung, dass das bei den K-10 CPUs (TC 1.0) nicht so flüssig laufen soll.
Ob jetzt die Milchmädchenrechnung 2,7Ghz/ 6/ 95W vs 3,3 GHZ/ 6/ 95W zum annähernd gleichen Preis mit deinem code/ der FPU was bringt kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen. Siehe dazu aber auch Wikipedia Turbocore

Was die Chipsätze angeht.
Von der Hypertransport & PCI-E Anbindung mal abgesehen ist IOMMU der Hauptunterschied zwischen der AMD 9er und der 8er Serie.
Wenn die Peripherieanbindung (Grafik, HDD, Ethernet etc) für dein Vorhaben eher sekundär ist kannst Du eigentlich jeden Chipsatz der 8er Serie nehmen, wobei eben nicht alle eine IGP haben. Von den 9ern (noch) keine afaik.
Anders ausgedrückt: Highend Chipsätze orientieren sich an Gamer, haben meist keine IGP, dafür schnelle und viel Grafikanbindung. Im Mittelfeld kommts eher auf die Southbridge an, mit einer höheren bekommt man schon viele Vorteile der AMD 9er Serie im 8er Gewand.

Die Kombi aus 890GX/ SB 850 o. 880G/ SB850 bietet dabei ein interessantes Paket, die Radeon 42xx ist auch für zocken noch geeignet, solangs keine Egoshooter auf Höchstdetails sind, und die SB 850 bietet Sata-III was für SSDs interessant ist - und zwar intern -ohne Zusatzchips. Dummerweise ist das Angebot daran recht klein - und Asus zb limitiert den Ram auf 16GB. Wenns dann die SB 710 ist muss man gucken ob SATA-III über einen zusätzlichen controller realisiert wurde - was bei dem verlinkten ASrock so zu sein scheint. Generell empfinde ich das von den Daten her als gutes Arbeitspferd, auch der Preis ist gut.

Grafikkarte:
Eine einzelne GPU ist heutzutage mit Ausnahme der allerbilligsten Boards kein Problem mehr, alle aktuellen Chipsätzen bieten mindestens 1 PCI-E 2.0 Slot der in 16x läuft. Der sollte es aber auch sein. Mehr Geld bedeutet dann meistens einen 2. Slot, im Crossfire laufen die dann häufig als 4x. Viel Geld bedeutet dann einen 3. Slot und/oder x8 Crossfire.
Solange du also kleine zwei Grafikkarten verwenden willst brauchst Du Dir dazu fast keine Gedanken machen.

Nocheinmal zu den chipsätzen:
Hier findest du u.A. auf Seite 2 einen Überblick was heutzutage wie miteinander verbunden ist.
 
Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort. Ich denke ich werd mir den 8120er holen.
 
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