Netzwerk im Neubau - was ist da schief gelaufen?

Com. Tubbie

Grand Admiral Special
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Hi
folgendes Anliegen: Mein Bruder und seine Frau bauen gerade, bzw. lassen bauen. Da sie beide nicht sonderlich technisch versiert sind, baten sie mich um Rat wegen Fernseh und Internetverkabelung. Das ganze soll sehr einfach gehalten werden, es existiert im Haushalt nur 1 PC, vllt. demnächst noch ein Notebook. Nun haben ich ihnen folgendes geraten: Der Elektriker solle doch im Arbeits- und Wohnzimmer eine Internetdose legen, das ganze soll dann im Keller zusammenlaufen und da dann auch der Router (WLAN) aufgestellt werden. Zu den restlichen Zimmern wuden Leerrohre gelegt, um das System bei Bedarf zu erweitern.
Bei der Verkabelung dachte ich natürlich an CAT5e oder CAT 6 Kabel.
Nun waren wir gestern im Haus, um den aktuellen Stand zu begutachten. Es ist alles sehr schön verlegt und soweit fertig, muss jetzt nur noch verputzt werden. Was mich jedoch wundert: Nun befindet sich im Keller eine kleine weiße Box mit Telekom-Logo, ich denke der Hausanschluss. Darunter 2 TAE Dosen. Im Wohn- und Arbeitszimmer fand ich zu meiner Verwunderung jedoch kein CAT 5/6 Kabel vor, sondern ein 4-adriges Telefonkabel. Nun zu meiner eigenen Frage:
Kann man auch ein solches Kabel auf eine RJ45 Dose legen, um den ursprünglichen Plan zu verwirklichen? Dann wären zwar nur die Hälfte der Adern belegt, ich habe aber mal gelesen, dass sowas ginge. Die Geschwindigkeit ist relativ egal, es wird wohl ein DSL 6000 Anschluss von 1&1.

Vielen Dank schonmal
 
Wenn Netztwerk-Verkabelung geordert wurde, ist auch Netzwerk-Verkabelung zu liefern!
Ich würde dem Elektriker auf die Füße treten, solange es nicht zu spät ist!
 
sondern ein 4-adriges Telefonkabel.
Ja geht auch, Du brauchst die Adern 1, 2, 3, und 6 für den RJ45 Kabel-Stecker. Dazu eine RJ45 Dose. Dann deine 4 Adern vom Kabel an den genannten Stellen (1,2,3,6) anschließen. Die anderen 4 von den 8 an der Dose bleiben dann unbelegt 10MBit/s sollte es schaffen, evtl. auch 100.

http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html

Wenn irgendwie möglich gegen UTP Kabel austauschen, dann wirds sauber, gutes Werkzeug vorausgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein 4-adriges Kabel geht auch, aber nur bis maximal 100 MBit/s! Für Gigabit braucht man alle 8 Adern eines üblichen LAN-Kabels. Wie heimbuec bereits schrieb: wenn festgelegt wurde, dass ordentliche komplette Kabel geliefert werden sollen, dann würde ich da in jedem Fall nachhaken. Wenn man schon neu baut, dann macht man's gleich richtig und das bedeutet normalerweise, dass man eine Doppeldose pro Zimmer setzt, denn man weiß nie, was in Zukunft sein wird.

MfG Dalai
 
naja, das "ordentlich machen" ist immer relativ. Ich würde es auch machen, aber wenn man 1 Rechner besitzt, nichtmal ein Smartphone und sonst auch nichts mit Technik am Hut hat, dann ist es nicht nötig den Aufwand zu betreiben, was ja noch Folgekosten nachsich ziehen würde durch Patch Panel, Switch, Dosen, Kabel... Kann man sagen "Ach sind doch Peanuts beim Neubau", aber auch sowas summiert sich. Da gibts dann lieber noch ein zusätzliches Dachfenster ;)

Zum Problem: Angenommen man macht das wie ursprünglich geplant mit Router im Keller: Wo kommen dann eigentlich die Telefone dran? Weil...
DSL gibts wohl das 19€ Paket von 1&1, das läuft ja über VoIP.
Was machen die 2 TAE Dosen im Keller? Ich vermute ja das sind die Enden der beiden verlegten Leitungen. Aber wie würde man das dann machen? Auf eine der Leitungen über ein Patchkabel Internet, auf die andere im Wohnzimmer Telefon? Fürs erste würde ein Internetanschluss im Arbeitszimmer + WLAN und ein DECT Telefon (mit 2. Gerät oben) im Wohnzimmer reichen
 
Rutenbeck bietet mit "Line21" die Möglichkeit POTS mit 10/100Mbit zusammen über ein 2x2x0,6/0,8 laufen zulassen.
line21_anwendung1.gif

Ist aber nicht das billigste.

TAL9000
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen man macht das wie ursprünglich geplant mit Router im Keller...
Ja, das ist immer schlecht. Gerade der Keller hat eine starke Decke mit vielen Stahlmatten. WLAN sollte nur die absolut komfortmäßig nötigen Strecken zurücklegen.
e100.gif


Aber jetzt nicht gleich sinnlos irgendwelche fetten Cat.7 Kabel einziehen.
 
woran ich ja gerade denke: DEUTSCHLAAAND!



ne Spaß, gutes Spiel, aber zurück zum Thema :P
Anegnommen die Verkabelung bleibt so... Oben im Arbeitszimmer an die dann vermutlich TAE Dose den 1&1 Router, da den Rechner dran und die DECT Station, alles weitere Drahtlos. Funktioniert, oder? Nur dass dann der Anschluss im Wohnzimmer wertlos ist...
 
- Berichtigt mich, wenn ich falsch liege -

Bis zur Ersten Telekomdose wird nur eine zweidraht Verbindung aufgebaut (danach Splitter, Router, Telefonanlage, etc...).

Wenn dann eine reine Telefonverbindung im Wohnzimmer gewünscht wird - kann das zweite Adernpaar rückwärts dazu genutzt werden, um über den Umweg "Keller" wieder ins Wohnzimmer zu rangieren. Ist nicht ganz korrekt und die Telekom wirds sicher nicht so anbieten - aber funktioniert.
 
was ist denn nun der Plan? Irgendwie mit der vergrißegnaddelten Verkabelung klarkommen oder das Ganze richtig machen?
Das Haus wird sicherlich viele Jahre stehen, die Leitungen werden garantiert irgendwann doch voll genutzt werden. WLAN, PowerLAN usw. werden vermutlich nie die Geschwindigkeiten einer richtigen Netzwerkverkabelung erreichen. Also: Richtig machen und nicht an diesem verkrüppelten Netzwerk rumdoktorn.
 
es wird nun vermutlich folgendermaßen gelöst:
Die beiden TAE Dosen im Keller sind die Enden der beiden verlegten Leitungen. Das Signal wird dann auf die Leitung gelegt, die ins Arbeitszimmer führt. Dort kommt dann ein VoIP fähiger WLAN Router mit Modem per TAE dran, der Rechner per Kabel an den Router. Dann noch eine DECT Station dran mit Nebenstation unten.

Diese "verkrüppelte" Verkabelung ist bei mir zu Hause genauso, ist ein sehr ähnlicher Aufbau und läuft alles seit ~8 Jahren problemlos. Und außerdem... bei DSL 6000 schafft es wirklich jedes fies langsame WLAN volle Geschwindigkeit zu bieten, notfalls mit Repeater.

Edit: Was wäre denn deiner Meinung nach "richtig machen?"
 
es wird nun vermutlich folgendermaßen gelöst:
Die beiden TAE Dosen im Keller sind die Enden der beiden verlegten Leitungen. Das Signal wird dann auf die Leitung gelegt, die ins Arbeitszimmer führt. Dort kommt dann ein VoIP fähiger WLAN Router mit Modem per TAE dran, der Rechner per Kabel an den Router. Dann noch eine DECT Station dran mit Nebenstation unten.

Diese "verkrüppelte" Verkabelung ist bei mir zu Hause genauso, ist ein sehr ähnlicher Aufbau und läuft alles seit ~8 Jahren problemlos. Und außerdem... bei DSL 6000 schafft es wirklich jedes fies langsame WLAN volle Geschwindigkeit zu bieten, notfalls mit Repeater.

Edit: Was wäre denn deiner Meinung nach "richtig machen?"
Richtig machen währe z.B.: 1) Prüfen welchen Arbeitsauftrag der Elektriker genau hatte. 2) Diesen Auftrag mit der abgelieferten Situation abgleichen 3) Bei Kontroversen Nachbesserung fordern.
Hätte bei meinem Hausbau der Elektriker sowas abgeliefert währe er hochkant raus geflogen.
Wer den Unterschied einer Telefonverkabelung zu einer Netzwerkverkabelung nicht kennt sollte solche Aufträge nicht annehmen!
Der Häuslebauer wird sich in einigen Jahren, wenn z.B. nicht mehr das 6000 er DSL verwendet wird sondern 100Mbit, in den Ar**h beissen das er nicht auf der geplanten Ausführung bestanden hat. Jetzt, vor dem verputzen, ist die Nachbesserung das kleinere Übel, in ein paar Jahren das nogo
 
Eigendlich ist es schon seit den 70er üblich "Kommunikationsleitungen" in Leerohr zu verlegen. Das war damals nicht nur besser für die Koaxialleitungen (Dämpfung) sondern hat so manche Nachrüstung stark vereinfacht.
Leider ist es den meisten zu teuer etwas vorausschauend zu installieren und den Elektrikern zu mühselig noch tiefer Schlitze zu kloppen.

TS: nun wenn es so funktioniert gut, aber eff. hättest du auch gar nicht was fordern müssen.

TAL9000
 
Alle Leitungen im gesamten Haus liegen in Rohren, sodass ein nachträglicher Tausch tatsächlich einfach möglich ist ;)

Bin noch dabei mit Fotos und Zeichnungen die Lage der Leerrohre festzuhalten, damit man später auch das richtige findet.
 
Nur um das nochmal zu wiederholen, was ich weiter oben mit "nachhaken" meinte, hier aber deutlich besser formuliert wurde:
Richtig machen währe z.B.: 1) Prüfen welchen Arbeitsauftrag der Elektriker genau hatte. 2) Diesen Auftrag mit der abgelieferten Situation abgleichen 3) Bei Kontroversen Nachbesserung fordern.

Der Häuslebauer wird sich in einigen Jahren, wenn z.B. nicht mehr das 6000 er DSL verwendet wird sondern 100Mbit, in den Ar**h beissen das er nicht auf der geplanten Ausführung bestanden hat. Jetzt, vor dem verputzen, ist die Nachbesserung das kleinere Übel, in ein paar Jahren das nogo
Genau das meinte ich mit "man weiß nicht, was in Zukunft sein wird" (nur wieder besser formuliert ;D). Stattdessen wird dann immer rumgefrickelt mit PowerLAN, WLAN und Geschichten, die mit LAN deutlich einfacher, schneller und stabiler sind. Es geht einfach nichts über Kabel.

MfG Dalai
 
Es ist ein gewaltiger Unterschied ob ich sage, "lege Kabel für Internet" oder entsprechende Netzwerkkabel für LAN.
 
Naja... wenn man Haare spalten will geht Internet auch über die Telefonleitung (Modem/ISDN).
 
Ich würde da nicht sparen und bin froh, dass wir im Haus jedes Zimmer per TAE, Gigabit LAN und TV Kabel erreichen können.
Gerade im Hinblick auf die ganze Video-Stream Geschichte könnte sich diese Investition schnell auszahlen.
Wenn noch Chance besteht: Raus mit dem Kram und vernünftiges Netzwerkkabel verlegen! Auch die Idee mit den Leerrohren klingt besser als es ist...sobald die "Knicke" zu eng sind, ist es vorbei mit Kabel einziehen und so...:[

Grüße,
stolpi
 
Naja WLAN und Repeater gibts auch noch oder DLAN. Über 90% der Leute brauchen nur Internet.

Der Elektriker hätte schon nochmal nachfragen können bevor er es einbaut oder vielleicht kannte er sich nur mit Telefon aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Punkt ist aber, dass man über Patchkabel beliebige Protokolle fahren kann, denn ist ist völlig egal, ob da PCs, ISDN- oder gar analoge Telefone oder andere Geräte angeschlossen sind (die richtigen Adapter vorausgesetzt). Mit WLAN, PowerLAN & Co ist man da völlig gekniffen, weil diese nur spezifische Geräte miteinander verbinden können - und das oft nicht besonders stabil und zuverlässig. Deswegen würde ich da - vor allem bei einem Neubau - keine Kompromisse eingehen, die einen später mehrfach wieder einholen von wegen "hättste mal lieber"...

MfG Dalai
 
also wir haben nochmal rekonstruiert was dem Elektriker gesagt wurde, der hat jedenfalls alles richtig gemacht. Was wir ergänzend noch tun werden: So lange es noch geht ein Cat5e vom Arbeitszimmer oben ins Wohnzimmer für einen evtl. bald folgenden internetfähigen Fernseher. Alles andere ist per WLAN eh angenehmer.
 
Was wir ergänzend noch tun werden: So lange es noch geht ein Cat5e vom Arbeitszimmer oben ins Wohnzimmer für einen evtl. bald folgenden internetfähigen Fernseher.
Schaue Dir mal das Kabel InLine CAT.6 U/UTP FLAT an: bei 6mm breite ist es nur 1,3mm stark und sehr (!) flexibel. Das gibts sogar bei Reichelt.de. Das kannst Du locker zum Telefonkabel mit ins selbe Leerrohr einziehen. Mach wenigstens sowas von Etage zu Etage... Aber vergleiche den finanziellen Aufwand: Das Kabel kostet so gut wie nichts, wenn Du im Vergleich dazu in jeder Etage sowas unter die Decke nagelst:
 
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