Mindfactory sperrt einfach Kundenaccounts

Das Widerrufsrecht sollte auf Artikelgruppen (Bekleidung z.B.) eingeschränkt werden.
Also Du möchtest ausgerechnet die Branche mit der mit Abstand höchsten Umtausch-Quote von irgendwelchen imaginären Einschränkungen ausnehmen? Ausgerechnet die Branche, die in den letzten Jahren mit am meisten durch die zunehmende Online-Konkurrenz wie Zalando gelitten hat? Und ausgerechnet die Branche, wo es normalerweise am meisten Sinn macht, Sachen vor Ort anzuprobieren und dann auch zu kaufen? Denn die meisten Geschäfte vor Ort sind in der Regel in Sachen Umtausch von Bekleidung ausgesprochen kulant.

Wo wir bei Vermutungen sind, kenne ich zumindest ein paar allgemeine Statistiken (also nicht Amazon-spezifisch) zum Retourenaufkommen in verschiedenen Segmenten. Gerade im angestammten Geschäft von Amazon ist das Retourenaufkommen sehr niedrig, also vor allem klassische Bücher, CDs, DVDs usw. (also Hörbücher, Musik, Filme). Ebenfalls extrem niedrig sind die Retourenquoten im Bereich Drogerie-und Health-Artikel, klassische Spiele oder auch im weitesten Sinne Software. Selbst Hardware liegt statistisch gerade mal im Mittelfeld.

Lange Rede, kurzer Sinn.

Die Retourenkönige sind vornehmlich Kleidung, Sport- und Freizeit-Artikel oder auch Consumer-Electronik oder allgemein Sachen aus dem Bereich Wohnen. Wenn man mal die Unterhaltungselektronik außen vor lässt, sind das nun nicht gerade die ganz großen Domänen von Amazon.

Bei Amazon muss man dann noch berücksichtigen, dass der Bereich des rein digitalen Vertriebs (eBooks, Apps & Software, Musik, Filme - allgemein Streaming & Cloud-Services), wo das Thema Retouren oder Reklamationen kaum oder gar keine Rolle spielen, in den letzten Jahren geradezu explodiert ist.

--- Update ---

Niemand wird gezwungen Onlinehändler zu spielen.
Und bei der Diskussion wird gerne mal ignoriert, dass es in der Zwischenzeit kaum noch "kleine" bedauernswerte Händler gibt. Bei aller Kritik ist Mindfactory beinahe schon eine löbliche Ausnahme als kleiner Unabhängiger unter den Großen. Wir haben auch im IT-Handel eine zunehmende Marktkonzentration bei einigen wenigen großen Konglomeraten.
 
Ja, es wurde dahingehend überarbeitet, das man die Rücksendekosten dem Kunden grundsätzlich auferlegen kann, wenn man dies in seiner Widerufsbelehrung so drinn zu stehen hat.
Der Kaufpreis und die Hinsendekosten müssen aber nachwievor erstattet werden. Da die Leistung des Hinversandes erbrahct wurde und nicht wieder vom Käufer zurückgegeben werden kann und man den Kaufpreis und die Versandkosten erstatten muss, bleibt man also auf den (Hinsende) (Versandkosten sitzten.

Nein, für Beleidung und ähnliches macht es Sinn. Vom Gesetzgeber ist das Widerufsrecht gut gemeint, aber es gab ein Leben vor dem Widerufsrecht und in anderen Ländern gibt es diesen Mist auch nicht ohne das der Kunde oder der Verbraucher Nachteile hat. Dieser geht dann nämlich mehr in den stationären Handel.
Bei Widerrufsrecht können grundsätzliche alle Artikel ohne Angaben von Gründen zurückgesendet werden.
Ich kann im stationären Handel auch nicht alles ausprobieren und erstrecht nicht in dem Umfang und in der Dauer, wie es der Gesetzgeber dem Kunden einräumt.
Ich kann mir Austeller anschauen und in die Hand nehmen und das war es schon. In den seltensten Fällen, wird ein Verkäufer z.B. ein neues Mainboard in ein PC Case bauen, nebast allem anderen, was zu einem Betrieb notwendig ist, damit ich als testender Kunde ein paar Benchmarks fahren kann und sehen kann, wie stabil das Board bei Übertacktungsversuchen ist.
Als Onlinekunde istb das alles möglich und hier wird das Widerufsrecht klar und wissentlich und das nicht nur von einer Minderheit mißbraucht.

In meinem Onlineshop habe ich quais Null Widerrufe. Bei meinem Händleracount auf ebay sieht es schon ganz anders aus. Da wird wild gekauft, man wartet teilweise ewig aufs Geld und fragt man dann mal nach vielen Tagen nach, dann kommt ein Wideruf des Kaufvertrages.
Was die wenigsten begreifen, das kein Händler was zu verschenken hat und erstrecht nicht in der heutugen Zeit. Bekommt er gebrauchte Ware zurück, dann hat er einen wertverlust, auch wenn nur die Verpackung geöffnet wurde und zwei Fingerabdrücke auf der Ware sind. Diesen Wertverlust muss er natürlich über seine Preisgestaltung mit einkalkulieren und letztendlich zahlt - wie bei Ladendiebstählen auch - alle Kunden in Form von höheren Preisen die Rechnung.
 
Was die wenigsten begreifen, das kein Händler was zu verschenken hat und erstrecht nicht in der heutugen Zeit.

Ohne Widerrufsrecht würde der Online-Handel in dieser Form, wie er heute existiert, wahrscheinlich gar nicht so ausgeprägt existieren... ich denke beide Seiten haben davon profitiert.
Denn seien wir doch mal ehrlich... Das Leben hat auch ohne Onlinehandel bestens funktioniert ;)
Dann bin ich doch lieber für eine Win-Win Situation, anstatt Größere Margen bei schlechterer Leistung des Onlinehändlers.
Amazon bietet doch i.d.R. erheblich mehr Kulanz an, als es der Gesetzgeber vorschreibt und ist noch immer ziemlich erfolgreich.

btw.:
Otto, Quelle und Neckermann haben schon vor 20 Jahren ein sehr kulanten Retouren-Vertrieb betrieben und waren jahrelang sehr erfolgreich. (Dann aber den Zug auf die Online-Plattform verpennt)
 
Ich sag ja, es gab und gibt ihn in anderen Ländern sogar noch erfolgreicher als bei uns den Onlinehandel und zwar ohne Widerrufsrecht. Nur der dumme deutsche Konsument muss ja an dieser STelle geschützt werden. Lächerlich... Welche Win.Win Situation meinst du? Ich habe nur zusätzliche Verluste dadurch, die ich auf die Preise raufschlagen muss. Versandkosten zahle ich bei WIderufen auch aus eigener Tasche. Gewinnen tut hier am WIderufsrecht nur der Kunde...
 
nicht nur der Verkäufer muss geschützt werden, sondern vielmehr der lokale Anbieter der noch Personal und Miete bezahlen muss.
Dagegen sind Deine paar Widerrufsrechte wahrscheinlich das kleinere übel.

Ohne komplikationsloses Widerrufsrecht würde ich gut die Hälfte meiner Online gekauften Artikel gar nicht online kaufen.
Und ich kaufe auch nicht auf gut Glück, manchmal merkt man einfach beim Auspacken, dass man dort Schrott angedreht bekommen hat was man im Ladenlokal im Leben nicht gekauft hätte.

Meine Retourenmenge ist aber sicherlich <5%, alleine schon weil ich keine Lust und Zeit habe die Teile wieder zurück zu schicken.

Ich bin allerdings auch gegen eine Massenkauf um dann die beste OC-CPU zu behalten...
Das ist und war auch nicht Sinn des Gesetzgebers.
Ich habe aber auch schon mal 3 Paar Schuhe gekauft und 2 zurück geschickt, was soll ich mit 2 Paar Schuhen die mir nicht passen.
 
nicht nur der Verkäufer muss geschützt werden, sondern vielmehr der lokale Anbieter der noch Personal und Miete bezahlen muss.
Dagegen sind Deine paar Widerrufsrechte wahrscheinlich das kleinere übel.

Ein Onlinehändler zahlt keine Miete fürs Lager/Büro und hat kein Personal?
Im Gegensatz zum lokalen Händler musser sich mehr dem Preiskampf online stellen.
Er hat höhere Kosten durch Registrierung am dualen System.
Kosten für Händlerbund/Trusted Shop, SSl Zertifikate, Zahlungsdienste (Paypal, SOfortüberweisung)
Hostingkosten, Kosten für Webdesigner für den Shop und, und und...
EIn Onlinehändler hat teilweise höhere Kosten bei stärkerem Marktdruck.
Die Mär von dem Verkauf aus der heimischen Garage und nach einem Monat steht der Ferrarie vor der Tür zieht nicht.
Ich habe an einigen Artikeln gerade mal ein paar lächerliche Cent Gewinn... Diese biete ich nur aus Servicegründen an, aber nicht aus unternehmerische Gewinnerziehlungsabsicht.

Wenn von heute auf Morgen das Widerrufsrecht abgeschfft werden würde, gäbe es einen Aufschrei und dann würde sich die Welt weiterhin drehen und ich wette, das nicht weniger online gekauft wird, also vorher weil der Geiz ist Geil Trieb sich weiterhin durchsetzt.
Ich kaufe auch viel im Ausland und da gibt es kein Wiederufsrecht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das die Betriebskosten bei einem reinen Onlinehändler geringer sind, als bei einem Ladenlokal steht m.E. außer Frage
 
Ich hoffe, die Beiden bleiben standhaft und lassen sich nicht von den Gehirnwaschern erpressen. EVGA hat es richtig gemacht.
 
Ich hoffe, die Beiden bleiben standhaft und lassen sich nicht von den Gehirnwaschern erpressen. EVGA hat es richtig gemacht.
da sich wie üblich keiner der beteiligten dazu äußerst, darf man ja auch spekulieren, wer da wen "ausgelistet" hat. hat tatsächlich mindfactory die hersteller aus dem sortiment geschmissen. oder kann es sein, dass bequiet und thermaltake evtl. aus welchen gründen auch immer mindfactory nicht mehr beliefern.
 
Wird wohl der selbe Grund sein aus dem z.B. bei Real vor ein paar Wochen diverse Produkte z.B. von Müller nicht mehr erhältlich waren. Real hat da schöne Schilder angebracht mit der Begründung.
Vereinfacht gesagt wollte Real die Einkaufspreise noch weiter drücken und die Hersteller haben nicht mit gezogen. Real hat das natürlich anders ausgedrückt.

Hier wird es nicht anders sein.
 
Ich denke da (REAL) kann man keinen Schuldigen ausmachen.

Es ist als Händler einfach ärgerlich, wenn man die Ware teurer einkaufen muss als z.B. die Konkurrenz (Discounter).
Da kann ich dann konsequenterweise auch das gesamte Sortiment aus meinem Laden entfernen.

Warum soll ich Ware im Angebot haben, welche sowieso bei der billigeren Konkurrenz gekauft wird.
SO nimmt mir die Ware nur Platz in den Regalen weg.


Ich finde das ist ein interessanter Prozess zwischen Händler und Hersteller, ebenso wie die Aktuelle Aktion von DM (Drogerie) gegen einen Zahnpastahersteller.
http://www.wiwo.de/unternehmen/hand...eicher-preis-bei-weniger-inhalt/12234654.html
 
Ich kenne das bei Autoteilen. Ich wollte Mittel und Endschalldämpfer von einem Preimumhersteller (Made in Germany) für mein Auto neu bestellen. Diese Bestellung würde bei einem Shop, bei dem ich zuvor schon einige male Bestellt habe storniert, mit der Begründung das der Hersteller den Händler nicht mehr beliefert. Dieser Shop war damals bei diesen Teilen deutlich günstiger als die Konkurzenz bei Haargenau dem selben Teil.

Ich kann mir gut vorstellen das die Hersteller hier versuchen beim Preisdumping die Reissleine zu ziehen. Günstige Preise sind für die Konsumenten gut, aber können die Hersteller in den Ruin treiben. Außerdem wird die Preispolitik dadurch auch deutlicher: Ein qualitativ hochwertiges Produkt kostet dann eben auch 20% mehr als ein Teil (sei es nun Kühler, Lüfter, Auspuff oder Schraubendreher) als ein 0815 Produkt - durch dieses Preisdumping bei einem Hersteller werden auch die Preise von Konkurenten beeinflusst (was auch schnell zu Unsicherheit beim Käufer führt und dieser eine falsche Erwartungshaltung bei dem Produkt hat).

VG

PS: Die Auspuffteile habe ich dann trotz den höheren Preises bei einem anderen Shop bestellt. Man muss ja auch was für den Erhalt der deutschen Arbeitsplätze tun :)
 
Naja, man hat als Händler ja nicht wirklich einen Zwang bestimmte Hersteller im Programm zu haben. Bei Fahrradläden ist es z.B. ganz normal, dass man nur 1-4 Marken verkauft.

Die, die Produkte von den genannten Herstellern haben wollen suchen sich einfach einen anderen Laden, sehe da das Problem nicht.

Abgesehen davon, ich hab da so meine Zweifel, dass der Preisdruck bei den Produkten beim Hersteller größer ist als beim Händler. Die stehen schon alle ordentlich im Wettbewerb.
 
Zurück
Oben Unten