droht ein neuer "Jahrhundertsommer"?

Und es geht weiter und weiter. Auf Telepolis kam heute nochmal ein interessanter Artikel in der der Herr Dr. Ingmar Nitze zitiert wird. Dieser hat gerade an meiner Uni seine Doktorverteidigung zu genau diesem Thema gehabt, der ich beiwohnen durfte (bei uns sind alle Verteidigungen öffentlich). Es kam im Rahmen dieser Studie eine sog. "Support-Vector-Machine" (eine einfache Form maschinellen Lernens basierend auf der Haupt-Komponenten-Analyse eng. PCA = principal component analysis) zum Einsatz um Tausende Landsat-Sat-Bilder vollautomatisiert automatisiert zu klassifizieren. Seine Masterarbeit hat er über neuronale Netze und Deep Learning-Techniken und deren Anwendung hin auf geowissenschaftliche Fragestellungen ebenalls bei uns in Potsdam geschrieben.

Die beschriebenen Folgen könnten weiteren Schwung in die sich verschärfende Klimasituation bringen - im negativen Sinne.
https://www.heise.de/tp/features/Moerderische-Hitze-4113445.html
 
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Jupp, Schweden versinkt auch gerade im Feuer, 30°C am Polarkreis. Nicht schön sowas.
 
Ja das stimmt besonders die Kiefer - sie haben sogar eine 'bereinigende' Funktion - so sie denn auf natürlichem Wege entstehen. Die aktuellen Feuer haben aber meist eine anthropogene Genese.
 
Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass ein Waldbrand auf Dauer gut für die Natur ist, wenns wegen der Wärme und Trockenheit jedes Jahr brennt. Pflanzen, speziell die Bäume haben dann doch keinerlei Chance mehr und gerade die sind es doch, die den Boden kühl halten.
 
Waldbrände sind für den Wald essentiell wichtig. Sorgen sie doch dafür, dass eingeschleppte Schädlinge auf natürlichem Wege eingedämmt werden. Das schützt dann den Wald insgesamt mehr. Ein Problem wird es in der Tat dann, wenn diese Brände zu häufig auftreten. Eine gesteigerte Temperatur und exemplarische Trockenheit als Folge vom menschen induzierten klimatischen Veränderungen stellen sicherlich das eigentlich 'gesunde' Konzept natürlicher Waldbrände auf den Kopf.

Abseits davon haben diese Brände auch noch Auswirkungen auf weitere Lebewesen, wie z.B. dem Menschen. Die Natur kennt keine 'Gerechtigkeit', folglich erstrecken sich die Auswirkungen nicht nur auf den Menschen jedoch ist nur der Mensch in der Lage so einem Problem dahingehend zu begegnen, dass er am wenigsten drunter leidet.

Um's mal ketzerisch auszudrücken: Wir verantworten die Zerstörung, die Andere auszubaden haben. Wie beim Meerespiegelanstieg auf flachen Inselreichen. Auch wenn der einzelne in den Himmel kommt (oder sich das erhofft), so wird doch die Menschheit als solches den Platz ganz unten fest reserviert haben. In der Geschichte der Erde gab es nur ganz wenige Spezies, die sich ihre eigene Lebensgrundlage und die der Anderen kaputt gemacht haben.

PS: mein Prof. hält es seit über 10 Jahren für nötig täglich aus Berlin mit einem großen Geländewagen nach Potsdam zu kommen, wenngleich ein 30-Minuten-Bahn-Takt bis vor's Institut angeboten wird.

Und dann nochmal ein Gedanke an die 'Sekeptiker':
Mal angenommen es wäre tatsächlich so, dass der Mensch das Klima gegen die Wand fährt und dafür auch die volle Verantwortung trägt. Übernehmt IHR dann die Verantwortung dafür, dass trotz entsprechender Hinweiswarnungen aus der Wissenschaft seinerzeit, keine Maßnahmen ergriffen wurden das es nicht so weit kommt?

Was ist so schlimm daran mit der Natur so umzugehen, dass die Menschheit dieser nicht zur Last wird? Wir als Forenmitglieder leben doch auf einem selbsternannten grünen Planeten, dem P3dNow! :-)
 
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Wenn die Aggro-Chemie Landwirtschaft wieder ein bischen natürlicher gestaltet würde wäre vieles besser. So mit Bäumen und Büschen zwischen den Feldern. Dann würde sich auch das Wasser besser halten. So wenn nur mehr die Sonne auf den blanken Ackerboden brennt verdorrt vieles. Im Wald wird viel Wasser gebunden wie den Morgentau den die Pflanzen wieder aufnehmen. Oder einfach Schatten spenden.

Das einfach Wasser fehlt merkt man, die Beerenbüsche sind letztes Jahr und dieses recht klein geraten mit wenig und kleinen Früchten. Pilze wachsen momentan nur wo es einigermassen noch feucht ist.
 
Täusche dich mal nicht bei den Pilzen - klar sind die stark Wasserabhängig - aber eben nicht alle. Z.b. der Chamignon kommt im Sommer völlig unerwartet aus extrem trockenem Sandboden hervor. Woher die das Wasser für's Wachstum haben ist mir manchmal ein Rätsel. Andere Arten machen es sich ganz einfach und besiedeln einfach Bäume und erreichen damit die tiefen Grundwasserschichten die für sie sonst unerreichbar wären. Pilze sind absolute Überlebenskünstler die sogar imstande sind Quarz zu zersetzen, was kaum ein anderes Lebewesen schafft.
 
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Und dann nochmal ein Gedanke an die 'Sekeptiker':
Mal angenommen es wäre tatsächlich so, dass der Mensch das Klima gegen die Wand fährt und dafür auch die volle Verantwortung trägt. Übernehmt IHR dann die Verantwortung dafür, dass trotz entsprechender Hinweiswarnungen aus der Wissenschaft seinerzeit, keine Maßnahmen ergriffen wurden das es nicht so weit kommt?

Welche Maßnahmen? Verbieten, verhindern, vermeiden? *lol*
Energie ist ein Produktionsfaktor. Wir nutzen fossile Energieträger, weil sie am billigsten sind. Den Verbrauchern in den (ehemaligen) Industrieländern kann man das Fell über die Ohren ziehen, aber mehre Milliarden Menschen auf der Welt können sich keinen Strompreis von 30 Cent die kWh leisten. Was will man denen erzählen? Tut mir leid, dass deine Kinder hungern, aber das haben wir in Paris so beschlossen?

In einer überbevölkerten Welt, die von Knappheit und Armut bestimmt wird, will ein Meinungskartell die Produktivität senken und Energie verteuern.
Alle paar Jahre streut man sich Asche aufs Haupt, weil man die Ziele verfehlt hat. Das Theater ist lächerlicher als ein Fünfjahresplan der SED. *lol*

Man kann das Problem nur technisch lösen, indem man die Kosten nicht-fossiler Energie drastisch senkt. Damit lässt sich aber nicht so viel und so leicht Geld verdienen wie mit Konjunkturprogrammen für die Baustoffindustrie oder Windrädern, die bei Flaute mehr Umsatz generieren als bei Sturm und anderen Idiotien.
 
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Täusche dich mal nicht bei den Pilzen - klar sind die stark Wasserabhängig - aber eben nicht alle. Z.b. der Chamignon kommt im Sommer völlig unerwartet aus extrem trockenem Sandboden hervor. Woher die das Wasser für's Wachstum haben ist mir manchmal ein Rätsel. Andere Arten machen es sich ganz einfach und besiedeln einfach Bäume und erreichen damit die tiefen Grundwasserschichten die für sie sonst unerreichbar wären. Pilze sind absolute Überlebenskünstler die sogar imstande sind Quarz zu zersetzen, was kaum ein anderes Lebewesen schafft.
Pilze sind ja auch mit Abstand die größen Pflanzen, die die Erde je gesehen hat.
Einige erstrecken sich über Kilometer. Die finden irgendwo im Boden immer eine Ecke, wo noch Wasser ist oder warten einfach ein paar Jahre, bis es wieder gute Bedingungen gibt.
 
Im Jahr 2000 wurde aufgrund eines zunächst rätselhaften Waldsterbens im Malheur National Forest (Oregon, USA) das riesige Myzel der Hallimaschart Armillaria ostoyae (Dunkler Hallimasch) entdeckt. Es erstreckt sich über eine Fläche von rund neun Quadratkilometern (900 Hektar), womit es unter diesem Aspekt das größte Lebewesen der Welt ist. Es ist auch der größte bekannte lebende Pilz. Sein Alter wird auf 2400 Jahre und sein Gewicht auf ca. 600 Tonnen geschätzt. Der größte Hallimaschklon Europas – ebenfalls A. ostoyae – wurde 2004 in der Schweiz beim Ofenpass entdeckt. Er ist im Durchmesser 500 bis 800 Meter groß, bedeckt eine Fläche von 35 Hektar und ist etwa 1000 Jahre alt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hallimasche#Wachstum,_Alter_und_Größe_von_Hallimaschen
 
*suspect*
*Klugscheißmodus AN*
Pilze sind keine Pflanzen
*Klugscheißmodus AUS*
*suspect*
 
Als ich geboren wurde, waren es noch Pflanzen. :p
Alternativ kann man sie natürlich inzwischen auch als Mischung aus Tier und Pflanze ansehen.

Der Wetterbericht für nächstes Wochenende schmeckt mir gar nicht. Ziemlich lange um die 35°C. :o
Das wird Spaß machen unterm Dach und mit Baugerüst vorm Fenster =Lüften in der Nacht nur eingeschränkt möglich. Ich sollte vielleicht statt Fenstern ein paar Gitter einsetzen.
 
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Nach Lappland ziehen hilft wie wir gelernt haben auch nicht :-/ Dann muss es wohl doch Island oder Spitzbergen werden :-) Aber da schmelzen ja die Gletscher ... hmmm wohin nur?! In Syrien, Somalia und Eritrea ist ja wieder viel Platz. Wir hatten vor 2 Wochen im Kolloquium einen Professor aus Kenia zu Gast. Der sprach tw. über Geoengineering und führte ein paar Modellrechnungen an, wonach es wahrscheinlicher wird dass die südliche Sahara, das Horn von Afrika bis rüber nach Jemen in Zukunft wohl deutlich feuchter werden. Im Jemen konnte man das dieses Jahr gut beobachten. Die liegen seit Wochen im Einzugsbereich eines gewittrigen Tiefdruckbands dass normalerweise nicht so weit nach norden vordringt. Die Folge war ein Unwetter (Zyklon), bei dem die 3-fache Jahresniederschlagsmenge an einem einzigem Tag fiel, was natürlich Infrastruktur und Menschen übel getrroffen hat.

Es bleibt extrem spannend mit dem Klima. Fast wie im Kino - nur dass die Opfer diesmal real sind, wie bei den sozialchovinistischen TV-Formaten bei RTL und co. :-/
 
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Teneriffa und LaPalma würden sich anbieten. Dorthin fliehen ja die Spanier im Sommer, wenn es denen zu Hause zu heiß wird.
Und die Deutschen im Winter, wenn es denen zu kalt wird.
Ich bräuchte nur noch einen Job, den ich zu 100% in Heimarbeit erledigen kann, sonst wär ich schon längst dort.

Um noch mal auf Dubai und die bald mörderischen Lebensbedingungen dort zurückzukommen.
Die haben doch Sonne ohne Ende. Und Wasser im Meer gibts auch ohne Ende.
Da könnte man doch ein paar sehr große Meerwasserentsalzungsanlagen bauen, auf Solarbasis (oder Öl, gibts ja dort auch massenweise) und nach und nach die Landschaft mit Dattelpalmen u.a. Pflanzen, denen die Hitze nicht so viel ausmacht, wieder in halbwegs schattige Landschaften verwandeln.
Als ich im Oman war, kamen dort auch mitten in der ansonsten trockenen Wüste immer mal wieder kleinere Siedlungen voller Dattelpalmen zum Vorschein, wo es sich temperaturmäßig gut aushalten ließ.
 
Das ist in München auch nicht anders.
Meine Regentonne ist seit Wochen immer zu gut 90% gefüllt, sie läuft schon seit mehreren Tagen über.
Der Regen ist halt schlecht verteilt im Land.
 
Der Wetterbericht für nächstes Wochenende schmeckt mir gar nicht. Ziemlich lange um die 35°C. :o

Immerhin sehen hier einige Modelle für nächsten Samstag, Sonntag und Monat Regen und Gewitter - das wäre mal was. Nur leider werden die vermutlich wieder unrecht behalten, und die Dürre geht weiter.
 
Gewitter bringt ja meist nur einen kurzen Starkregen mit sich, dann auch noch lokal begrenzt. Das schadet am Ende mehr als es nutzt.
Das permanente Getröpfel, was hier seit 2 Tagen herrscht, wäre ideal für die Landwirtschaft.
 
Es bleibt extrem spannend mit dem Klima. Fast wie im Kino - nur dass die Opfer diesmal real sind, wie bei den sozialchovinistischen TV-Formaten bei RTL und co. :-/

Ich denke eher, dass man Klimaveränderungen früher nicht messen konnte. Das Quecksilberthermometer wurde schließlich erst 1714 erfunden.
 
Vielleicht konnte man es nicht so genau messen.
Aber die alten Mönche in den Klostern haben schon viel früher Wetterbeobachtungen aufgeschrieben. Und daraus könnte man im Zweifel auch Rückschlüsse ziehen (Anzahl und Dauer von harten Wintern, Dürren etc.). Eines der Merkmale des Klimawandel ist ja die Zunahme von Extremwetter. Wenn jedes 3. Jahr ein Jahrhunderthochwasser kommt, sollte man den Maßstab dafür mal ändern...
 
Welche Maßnahmen? Verbieten, verhindern, vermeiden? *lol*

DIE Maßnahmen, welche die Wissenschaftler seit über 40 Jahren empfehlen: Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen, welche nach überwältigender Meinung von Physikern, Chemikern und Klimatologen hauptverantwortlich sind für den globalen Temperaturanstieg und der damit einhergehenden teilweisen Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche mit entsprechenden Fluchtbewegungen!

Auf 'Klimaskeptischen' (was für ein bescheuertes Wort, sollen sie's doch beim Namen nennen: das sind keine 'Skeptiker' sondern '...isten') nicht nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten propagierenden Seiten wird ja nun, nachdem man die physikalischen Zusammenhänge nicht mehr leugnen kann, ständig was von Überbevölkerung erzählt und dieser nun die Schuld gegeben.

Überbevölkerung ist ein Merkmal von:
- Unterentwicklung
- Systematische Benachteiligung wenn nicht gar Behinderung der entsprechenden Länder sich sozio-kulturell-ökonomisch zu entwickeln
- Schlichte Notwendigkeit zum Überleben (ein großer Familienverbund ist die eigene Altersvorsorge und soziales Netz, falls einer mal nicht mehr kann, aus welchen Gründen auch immer)

Den Zusammenhang, dass Überbevölkerung für einen Temperaturanstieg globalen Ausmaßes verantwortlich ist, den will ich gerne mal sehen. Sind es nicht gerade die extrem unterentwickelten und überbevölkerten Nationen und Völker, welche nur einen sehr geringen Anteil an der historischen CO2-Emmision haben?! Legt man die Rechnung pro Kopf um, siehts noch düsterer aus für die reichen Industrienationen http://www.spiegel.de/wissenschaft/...der-staaten-bei-klimaerwaermung-a-944155.html Die, die sich über Überbevölkerung beschweren, sollten vielleicht mit gutem bsp. vorangehen und selbst die Initiative ergreifen. Der Menschheit wäre damit tatsächlich mal ein Dienst erwiesen worden.

Ja, es ist einfacher einer fremden nicht selbst angehörenden Gruppe von Menschen für alles mögliche verantwortlich zu machen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...orm-klimawandel-falsche-furcht-a-1215848.html
 
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Und dann nochmal ein Gedanke an die 'Sekeptiker':
Mal angenommen es wäre tatsächlich so, dass der Mensch das Klima gegen die Wand fährt und dafür auch die volle Verantwortung trägt. Übernehmt IHR dann die Verantwortung dafür, dass trotz entsprechender Hinweiswarnungen aus der Wissenschaft seinerzeit, keine Maßnahmen ergriffen wurden das es nicht so weit kommt?

Ich bringe mal eine philosophische Note ins Spiel.

Ich denke das Problem liegt daran, dass der Mensch gleichgültig gegenüber seiner Zukunft geworden ist, weil er keinerlei Hoffnung (mehr) hat. Mit der Evolutionstheorie und dem zugehörigen Atheismus ist es ziemlich leicht geworden, nur an sich zu denken, da für einem nach dem Tod nichts mehr kommt. Quasi jetzt leben und nach mir die Sintflut oder "Lasst und Essen und Trinken, denn morgen werden wir sterben" (aus der Bibel, scheinbar ist dieses Phänomen daher schon mehrere tausend Jahre alt).
Selbst religiösen Menschen würde ich diese Denkweise zutrauen, da sie nach ihren kurzen irdischen Leben woanders hin wollen (Himmel oder Hölle) und sich damit kaum noch Gedanken um die Erde machen müssen.

Daher würde es mich nicht wundern, wenn die Menschheit wie Lemminge weiterhin stur in ihr Verderben rennt.

Warnhinweis: Wer bei der Erwähnung "Bibel" bereits Herzrasen bekommen hat, sollte hier nicht weiterlesen. *buck*
Dadurch gewinnt für mich persönlich die Bibel an Bedeutung, wenn sie damals schon von einer Zeit sprach, in der Naturkatastrophen zunehmen würden. Natürlich mit dem Begriff "Zeit des Endes" in einem Satz. Oder davon, dass Menschen es schaffen würden, die Erde nachhaltig zu zerstören, was ja erst durch die Industrialisierung möglich geworden ist.

Wenn sie dann auch noch davon spricht, dass die gesamte Welt von dem beherrscht wird, der böse ist, macht mir klar, dass jegliche Bemühungen Richtung einer besseren Welt zwangsläufig scheitern werden. Und die Menschheitsgeschichte ist voll von gescheiterten, guten Plänen.
 
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