Frequenzverseuchung - Unitymedia macht aus Kundenroutern WLAN Hotspots

Woerns

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Ich bin Kunde von Unitymedia und habe einen Kabelanschluss, über den Fernsehen, Telefonie und Internet betrieben werden.
Jetzt habe ich einen Brief von Unitymedia bekommen, dass mein Kabelmodem jetzt ein separates WLAN für alle Unitymediakunden bereit stellt.

Ich finde es eine Frechheit, dass der Provider derart in die Technik in meinem Haushalt eingreift! 8-(

Warum?
Ich wohne in der Stadt und kann rund 50 SSIDs sehen.
Wer mit einer Fritz!Box ein WLAN konfiguriert, kann sehen, wie stark die verfügbaren WLAN-Kanäle bevölkert sind. Bei mir in der Stadt ist kaum ein Kanal verfügbar, den man sich nicht mit einigen anderen teilt, die WLAN-Qualität hängt zusätzlich noch davon ab, wie weit der Abstand zu den anderen, in der Nähe genutzten Kanälen ist.

Ich benutze extra nicht das WLAN des Technicolor-Routers von Unitymedia. Ich habe WLAN an derm Gerät abgeschaltet und verwende es nur als reines Kabelmodem und habe eine höherwertige Fritz!Box hintendran gehängt, deren WLAN man viel umfangreicher konfigurieren kann und mit der ich in der Lage bin, mir im übervölkerten Frequenzspektrum eine halbwegs funktionsfähige Nische zu suchen.

Ich selbst kann der Einrichtung eines WLAN-Hotspots des Technicolor-Routers widersprechen.
Mach ich, ok. Aber tun das auch alle anderen?
Viele werden gar nicht mitbekommen, dass ihr Router der Unitymedia-Gemeinde plötzlich WLAN zur Verfügung stellt. In der Folge werden unzählige Router ein zusätzliches WLAN aufbauen und die Frequenzlandschaft weiter verseuchen.

Nebenbei: Internet of Things lässt grüßen.
Was Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, so alles können...
Hat der Kunde dann wirklich noch die Kontrolle über seine Geräte?
Nein, der Internetanschluss dient der Industrie, ihre Geschäftsmodelle durchzusetzen, egal was der Kunde haben will.
MfG
 
Wir werden auch widersprechen. Dennoch halte ich es für eine Sauerei. Das TC7200 ist Mist. Hoffentlich können wir das Gerät im August zurückschicken und mal einen vernünftigen Kabelrouter kaufen (sofern diese denn dann auch mal in Deutschland verfügbar werden).
 
Eigentlich ist das ja schon interessant. Ich halte das auch für Unsinn, aber ich denke ich werde auf jeden Fall mal versuchen mehrere WLAN-Unitymedia-Zugänge von den Nachbarn zu bündeln ... wäre ja interessant, wenn man sich dadurch ein bisschen mehr Bandbreite für schnellere Downloads von größeren Dateien erschleichen könnte.
 
Zum glück habe ich noch mein altes Thomson Kabelmodem von Kabeldeutschland. Hab zwar auch nur 32k DSL aber mir reicht das vollkommen.
 
Halte ich generell für Schwachsinn weil die Reichweite zu gering ist als das jemand anders sinnvoll nutzen könnte. Wie hoch ist denn die Chance das der Nachbar gerade genau bei dem selben Provider ist den ich daheim habe? Da hat ja jeder Provider sein eigenes Netz und es ist nicht für alle frei. Die Telekom macht ja das selbe, nennt sich fon.
 
Denkbar wäre, dass ein Unitymedia-Kunde aus einem anderen Viertel bei mir gegenüber der Straße ins Cafe geht und sich über den Homespot freut.
Oder bei mir zu Besuch ist und auf seinem Handy Musik über den Homespot streamen kann.
Aber der fliegt sowieso raus, denn bei mir wird nur meine Musik gehört. ;)

Ärgerlich sind auch die "Besonderen Geschäftsbedingungen WifiSpot", die mir Unitymedia zuschickt.
Daraus:
§4 Bereitstellung eines Homespots durch den Kunden
§4.1 ...Für die erforderliche Stromversorgung sorgt der Kunde...

Dann weiter:
§6 Pflichten des Kunden
§6.5 Der Kunde hat es zu unterlassen, die Nutzung seines Homespots zu beeinträchtigen oder zu unterbinden.

Also könnte ich noch nicht einmal vor dem Urlaub den Stecker ziehen, wie ich es bei allen technischen Geräten normalerweise mache.

Auch schön:
§6.1 ...Insbesondere darf er [der Kunde] keine schadhaften (z.B. virenverseuchten) ... Inhalte über das Netz des Anbieters ... abrufen...

Aha. Anscheinend gibt es Leute, die sich absichtlich mit Viren infizieren. ;)

Ich frage mich außerdem, ob man hier irgendwelchen Verträgen zustimmen soll, damit Unitymedia zum 1. August, wenn der Routerzwang wegfällt, sagen kann, dass man gerade wieder einem Vertragsverhältnis zugestimmt hat, das den Status Quo weitere 24 Monate festzementiert.

Bei einem Handyvertrag hatte ich mal den Fall, dass die pure Vertragsverlängerung neue AGBs wirksam hat werden lassen, aufgrund derer die Kündigungsfrist von einem Monat auf ein Viertel Jahr ausgedehnt wurde. Als ich dann meiner Meinung nach fristgerecht gekündigt hatte, war es bereits zu spät für das Jahr.
Bei Telekommunikationsfirmen werde ich seitdem schnell hellhörig, wenn irgendein vermutlich unscheinbarer Brief ins Haus flattert.
MfG
 
Rechtlich dürften die Klauseln nicht zulässig sein, da der Inhaber des Anschlusses haftet wenn der Benutzer sich illegalen Inhalt aus dem Netz zieht. Alleine deswegen würde ich diese Funktion schon deaktivieren.

Des letzteren, würde ich nur noch Wlan 5GHz nutzen auch wenn die Reichweite geringer ist und man das Pech hat das nicht alle Geräte das unterstützen.
 
Solche WLAN-Netze sind doch in der Regel zusätzlich vorhanden und deren Inhaber ist in diesem Fall UM.

Ich würde eine derartige Vertragsänderung aber trotzdem ablehnen.
 
Gut dann ist es was anderes, aber dennoch wozu sollte ich den Anschluss bezahlen damit andere gratis Surfen dürfen.
 
Da mein Vatter sich bisher nicht drum gekümmert hat werde ich denke ich mal das Ding heute Abend über seinen Zugang kündigen. Bevor er dann im August entsetzt feststellt, dass wir unser Gerät nicht einfach so anschließen können. Weiß eigentlich jemand schon ob ich denen dann einfach das Kabelmodem zusenden kann und sag: Geht mir nicht auf den Senkel, ICH schließe an was ICH will?

Gruß
 
Hallo,

was mich da am meisten interessieren würde, wäre die Störerhaftung. Wird die da komplett außer Kraft gesetzt? Ich schlendere durch alle offenen Unity-Media-Netzwerke in der Stadt und lade mir ganz unverblümt Musik herunter, natürlich auf den bekannten Börsen und wer kriegt dann die Mahnung? Laut Gesetz bislang der Anschluss-Inhaber, der von Unitymedia genötigt wurde, sein WLAN zu öffnen.

Was passiert eigentlich, wenn ich mein WLAN individuell konfiguriert habe? Eine MAC-Adressen-Filterung sperrt ja jeden Unbekannten aus...

Was passiert eigentlich, wenn ich das WLAN des Kabel-Modems nutze? Sind die Gastzugänge dann eventuell im eigenen Heim-Netzwerk? Ist der Router so weit, dass er 2 unabhängige WLANs aufbauen kann?

Ich hab auch Unitymedia (ehemals KabelBW), aber zum Glück bin ich aufm Land ...

Gruß
 
Sofern es technisch und juristisch alles Wasserdicht ist, finde ich die Idee ziemlich gut.

Warum soll man zusätzliche teure Hardware an allen möglichen Ecken installieren, wenn nahezu jeder Haushalt bereits Wlan auf die Straße funkt.


ich sehe die aktuellen Hürden durchaus noch als Problematisch an.

- Ist es 100% sicher, dass der Router die beiden Netze sauber trennen kann und sich niemand vom öffentlichen Netz in mein privates Netz hcakt?
- Ist es 100% sicher, dass MIR meine bezahlte Bandbreite vorrangig zugewiesen wird, so dass ausschließlich ungenutzte und überschüssige Leistung für die Öffentlichkeit zugängig gemacht wird.

- Ist die Frage der Störerhaftung eindeutig geklärt? Kann man eindeutig erkennen, dass der öffentliche Zugang und nicht mein privater Zugang genutzt wurde? (z.B. 2 IP Adressen bekommen?)
- Kann ich dann selber über den öffentlichen Zugang Schweinskram im Netz betreiben und niemand haftet dafür?

Letztendlich ist das alles nur eine geschickte Umsetzung des FreeWifi-Konzeptes, ohne das irgendein Endkunde wirklich etwas machen muss.
Man sollte sich auch mal in diversen anderen Ländern umschauen.
Ich war selber überrascht, dass z.B. in USA (zumindest damals ~2005) nahezu alle private WLan Zugänge frei zugängig waren.
Hier ist es ja weitgehend nur die "Störerhaftung", die einen böse ins Knie schießen kann.
 
Der Deal ist, dass man als Unitymedia-Kunde bei anderen mitsurfen kann, sofern man seinen eigenen WLAN-Router für andere öffnet, indem der Provider für alle anderen einen Hotspot einrichtet. Finde ich eigentlich auch eine ganz gute Idee. Mich stört aber die Art und Weise, wie es betrieben wird. Ich will zunächst einmal Herr meiner Hardware sein. Deshalb will ich einen eigenen Router, sobald der Routerzwang aufgehoben ist. Die Miete des Routers beim Kabelanbieter ist leider auch dermaßen überteuert, dass sich eine Investition in einen eigenen Router je nach Modell schon nach 2-3 Jahren rentiert hat.

Schön wäre es, wenn die Kabelbetreiber mal mit den Routerherstellern (z.B. AVM) reden würden, ob man nicht einen einfachen Schalter im Webinterface des Routers platzieren könnte mit der Funktion "Dem Provider ein eigenen WLAN erlauben". Dann könnte ich nach wie vor meine Einstellungen selbst konfigurieren, was in meiner gedrängten Frequenzumgebung auch dringend nötig ist. Zusätzlich könnte ich mich dafür entscheiden, dem Provider einen weiteren WLAN_Spot zu erlauben. Das wäre einfach und kundenfreundlich.

Laut Unitymedia werden zwei voneinander getrennte WLANs betrieben. Das eigene kann man gerne mit einem MAC-Adressen-Filter versehen. Auf das andere hat man keinen Einfluss, leider auch nicht darauf, welche Frequenzkanäle es durch seine Anwesenheit belastet.
Die Störerhaftung übernimmt Uniymedia. Die Bandbreite des eigenen Kabelzugangs wird nicht belastet, die paar MBit kommen halt noch hinzu.
MfG
 
Du sagst es ja, es ist nicht Deine Hardware... die gesamte Installation (z.B. auch die Verstärker/Hausanlage) ist nur gemietet, von daher sehe ich das als nicht so kritisch an.
Die Spielen ja auch ungefragt Updates auf etc.


Du hast auch keinen Einfluss darauf, auf welchen Frequenzbänder ein HotSpot direkt vor Deiner Türe sendet.


Wenn ich das richtig gelesen habe, muss man sich für die WLan Nutzung ja auch registrieren.
Ich denke damit ist man zukünftig nicht anonym unterwegs, sondern weiterhin identifizierbar.


Von daher würde ich das relativ entspannt sehen.
Ich Persönlich würde dem aber auch widersprechen, da mein WLan gar nicht bis zu einem öffentlich zugängigen Bereich funktioniert.
Und wenn ein Nachbar Probleme hat oder z.B. den Provider wechselt, kann man speziell für Ihn auch temporär den Gastzugang aktivieren, alles schon gehabt.
 
Klar spielen die ungefragt Updates auf, sofern ich die Anlage miete. Und genau das will ich nicht. Das können gerne diejenigen machen, die es absichtlich so wollen, weil sie keine Lust haben, sich darum zu kümmern. Ich gehöre aber eher zu denen, die sich vorher angucken, was ein Update denn macht. Fehlerkorrekturen nehme ich gerne mit, sofern ich einen Fehler sehe. Sicherheitsupdates nehme ich auch gerne mit. Aber bei Funktionalität überlege ich mir, ob ich die haben will.

Im konkreten Fall geht es mir aber darum, dass sich die Anzahl der SSIDs in meiner Umgebung vermehrt. Mal angenommen, alle Nachbarn wären bei Unitymedia, und keiner unternimmt was (z.B. aus Faulheit), dann haben wir mal eben 100 SSIDs anstelle von vorher 50. Und die Frequenzbereiche sind jetzt schon gnadenlos übervölkert. Für Handy und Laptop meiner Frau benutze ich bereits das 5GHz Band, das dank geringerer Reichweite weniger bevölkert ist. Aber mein altes Notebook und das Internetradio in der Küche können das noch nicht und kriegen die volle Breitseite ab.

Man muss sich für die Hotspotnutzung registrieren. Allerdings erfolgt die Einrichtung des Hotspots deines Routers automatisch, sofern du nichts dagegen unternimmst.
Und natürlich kennt Unitymedia die MAC-Adresse Deines Gerätes, nachdem Du Dich registriert hast. Anonym ist da niemand unterwegs.
MfG
 
es sollte technisch durchaus (automatisiert) realisierbar sein, dass in einem Wohnhaus nicht alle 50 Parteien gleichzeitig ein zweites WLan öffnen, macht in der Tat auch keinen Sinn.

UM kann ja durchaus alle Router abfragen was sich so in der Umgebung alles befindet.
i.d.R. weiß UM ja auch an welcher Adresse sich der Router befinden (sollte).

Man kann nur hoffen, dass solch eine Aktion nicht blind durchgeprügelt wird und man sich im die Kollateralschäden anschließend kümmert.

Die Hoffnung stirbt zuletzt :)
 
Gut dann ist es was anderes, aber dennoch wozu sollte ich den Anschluss bezahlen damit andere gratis Surfen dürfen.

Angeblich soll doch jeder der betroffenen Anschlüsse ein kostenloses Upgrade bekommen? Wobei ja angeblich die Teilnahme auch freiwillig sein sollte, laut der Pressemeldung.
 
Wie funzt das denn mit dem Zugang zu diesen WLAN's? Bekommt man da von UM generelle Zugangsdaten die für alle anderen auch gültig sind? Und wie stellen die sicher, dass nur andere UM Kunden das nutzen? *kopfkratz*

Ich bin auch bei denen, hab bisher aber noch nix bekommen.
 
Keine Ahnung wie das laufen soll. Ich schätze mal Du verbindest Dich mit einem entsprechenden WLAN-Router, und der wird kein WLAN-Passwort verwenden, sondern Dich zu einem Captive Portal mit entsprechenden Anweisungen weiter verbinden.
 
Gerade eben ein Schreiben dazu von UM bekommen.
1) Wenn nicht widersprochen wird, aktiviert UM ein vom privaten WLAN getrenntes WLAN, genannt Homespot.
2) Nutzernamen und Passwort erhält der User im Onlinekundenbereich von UM
3) Der User kann 5 WLAN fähige Geräte mit diesen Daten für "WifiSpot", also das WLAN Netz bestehend aus den WLANs der UM-User und Hotspots die UM oder Partnerfirmen erstellt haben, freischalten.
4) Zugangsgeschwindigkeiten sind abhängig von dem User Kundenvertrag. Je schneller das Internet beim User ist umso schneller kann er an Hotspots mobil surfen (bis max 150Mbit DL und 5 Mbit UL). Das surfen an Homespots ist begrenzt auf max. 10Mbit DL und 1 Mbit UL
5) Der User darf die registrierten Geräte nicht als Accesspoint anderen Geräten zur Verfügung stellen
6) Widersprechen kann man unter 08000009991 oder im Online-Kundencenter
 
Nun das gibt es hier schon seit einiger Zeit so und ist praktisch, upc cablecom (Schweiz) bietet das schon länger an.
soweit ich den Vertrag und die Informationen dazu gelesen habe, kann man den Dienst auch deaktivieren, kann ihn danach jedoch nicht mehr nutzen bei anderen upc Nutzer, würde mich daher erstaunen, wenn es andere liberty global brands ganz anderst handhaben.
Ein kurzer blick sagt mir UM richtet das gleich ein wie upc, wer mitmacht schont sein eigenes Mobiledatenvolumen, der Rest geht leer aus.
Wobei in Mehrfamilienhäuser frage ich mich, ob sich das WLAN für den user wie das in einem campus anbietet (Kunde sieht nur ein Netz/SSID).
Im Endeffekt ist es hier einfach dazu gedacht, die kosten für das upc/UM Mobilfunkabo tief zu halten und die eigenen MobilfunkKunden über das eigene Netz mit internet zu versorgen, womit sie dem Mobilfunkantennenbetrieber bei welchen upc/UM ihre Leistung beziehen weniger Zahlen müssen.

Zu deiner Frage der Kunde hat weiterhin Kontrolle über sein Gerät. Wenn er die nicht wahrnimmt verhällt es sich gleich wie mit der Politik wer nicht wählt muss mit dem Leben, was andere die nicht seine unbedingt seine Meinung vertreten für ihn als gut erachten.
 
Sollen sie bei mir ruhig machen. Mein Haus steht gute 50m von der Straße weg und das WLAN des Möchtegernrouters schafft es kaum ins Nebenzimmer.
 
Gerade bei der Telekom zwecks eines schnelleren DSL-Anschlusses geschaut, da wollte man mir auch WLAN-to-go und Telekom-Hotspot mit aufschwatzen. Das dürfte ja das Gleiche in grün sein. Aber da ich eine Fritzbox einsetzen will, fällt das eh flach.
 
Interessant wirds bei solchen Konstellationen, wie bei mir. Ich hab die Fritzbox im Dachgiebel und via LAN Kabel ne Etage tiefer nen WLAN-Router angebunden. Ich hab also das WLAN bei der Fritzbox komplett deaktiviert.

Wird das dann einfach remote aktiviert, oder wie kann ich mir das vorstellen? Gut, an der Strasse würde dann eh kaum noch was ankommen, aber interessieren tut mich das alles schon. :)
 
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