USV Batterie-Nutzung - Unterschiede?

Nero24

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Hallo zusammen,

ich habe einige Firmen zu betreuen, bei denen verschiedene USV-Systeme im Einsatz sind. Allerdings fallen mir eklatante Unterschiede auf bei der Haltbarkeit der Akkus. So sind bei den USVs von APC (Smart-UPS XL 3000VA) und FSP (EP 1500) eigentlich alle 2 Jahre die Akkus im Eimer, selbst dann, wenn die USVs keine Minute Stromausfall abfedern mussten. Ich nehme an, hier läuft die Stromversorgung grundsätzlich über die Akkus, selbst dann, wenn sich die USVs im normalen AC-Betrieb befinden, was die Akkus zwangsläufig aufzehrt.

Bei einigen Firmen jedoch hab ich Eaton USVs (Ellipse ASR 1500) im Einsatz und die stehen da schon seit 8 (!) Jahren, immer noch mit den ersten Akkus. Das kann ja eigentlich nicht sein wenn diese genauso aufgebaut wären wie die APCs und FSPs. Kann es sein, dass bei den Eatons die Akkus wirklich nur dann einspringen, wenn die AC-Power ausfällt - also quasi nie? Weiß da jemand Hintergründe? :)
 
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Hm. Weiß leider auch nichts genaues, aber jetzt wo Du's sagst: Im Kleinen ist das bei mir auch so. Eine Effekta-USV (eigentlich wohl irgendein chinesisches OEM-Dings) hat jahrelang diesselben Akkus drin (wurden 1x getauscht in >10 Jahren, glaub ich) und bei einer kleinen APC-USV für einen Einzelrechner kommt fast jedes Jahr die Meldung mit dem Akkutausch. Und das sind sogar diesselben Blei-Akku-Packs, nur dass die Effekta mehr von der Sorte hat.

Aber ob die Akkus immer benutzt werden? Ich glaube nicht. Die Wechselrichter machen ein ganz schönen Gesumme, wenn die gebraucht werden; im Normalbetrieb ist das bei beiden USVs aus.
 
Sind es Online oder Offline USVs?

Online: Rechner werden direkt aus dem Akku versorgt, der wird auf Ladestand gehalten durch entsprechenden Ladestrom.
Offline: Rechner werden direkt aus dem Netz versorgt und schalten bei Ausfall innerhalb der NT Stützzeit um auf Akku (nur Erhaltungsladung)
und Zwitter
Inline: Rechner werden aus Wechselrichter versorgt, der seinen Strom direkt aus dem Netz bezieht und im Störfall auf Akku (auf Erhaltungsladen) umschaltet. Massive Kondensatorbank zur sicherung der Stützzeit (OnkelDitmeyer kann da Bilder liefern :D)

Alles aus dem Gedächnis geschrieben, kann gerade an der Arbeit nicht nach schauen ob das stimmt was ich hier tippe...

TAL9000
 
Die APC-USVs bzw. alle günstigen USVs sind alle off-Line Geräte, das heißt welche die nicht ständig auf Akkubetrieb laufen. Dazu braucht man da eine On-Line USV. Das wird ganz gut im Wikipedia-Artikel beschrieben. Aber genau das was du beschreibst, haben wir hier im Büro auch. Die APC-Akkus sind alle 2-3 Jahre platt (neuer Akku kosten im freien Handel 15-20€) unsere alte On-Line-USV für den Server hat auch 8-10 Jahre mit einem Satz Akkus gehalten. Warum die Blei-Gel-Akkus auf Standby nicht lange halten kann ich dir nicht sagen. Rein vom Arbeitsprinzip sollten die Akkus einer On-Line USV meiner Meinung nach eher verschleißen.
 
Warum die Blei-Gel-Akkus auf Standby nicht lange halten kann ich dir nicht sagen. Rein vom Arbeitsprinzip sollten die Akkus einer On-Line USV meiner Meinung nach eher verschleißen.

Ich würde mal auf "Planned Obsolescence" tippen. Günstige Geräte mit schlechten Ladezyklen zwingen Dich alle paar Jahre neue Akkus zu kaufen, und so machen die ihren Schnitt.
 
Bei höheren Leistungen könnte sich vielleicht ein Schwungradspeicher lohnen, da muss man keine Akkus tauschen.

Ich kaufe gern mal die Blei-Gel-Akkus, die einige Firmen nach 2 Jahren routinemäßig wechseln. Für meine Zwecke sind die fast noch wie neu und kosten fast nix.
 
Bei Blei-Gel Akkus kommt es stark auf die Umgebungstemperatur an was die Lebenszeit betrifft. (je heißer desto kürzer leben sie durch Austrocknung)
Trocknet ein Blei-Gel Akku aus, leitet er nicht mehr weil sich das Gel von den Bleiplatten löst, und ist "kaputt".
Man bräuchte ihn nur mit destilierten Wasser füllen, also befeuchten, und schon ist alles wieder in Ordnung.
Das wird aber vorsorglich von den Firmen verhindert durch Stopfen die verklebt oder verschweißt sind oder sich bei Entfernung zerstören.

8jährige Batterien haben sicher keine ordentliche Kapazität mehr und gehören sofort getauscht!
Ist nur eine davon kaputt durch Kurzschluss (etwa durch wachsende Kristalle in der Batterie bei Flüssigakkus, was sich beim Stehen nicht verhindern lässt) macht die ganze Anlage bei Stromausfall die Grätsche.
Wenn der Kunde das nicht will, dann kann man den Innenwiderstand der Batterie messen und einzeln tauschen.
Das Gerät das sowas kann ist aber ziemlich teuer.
Steigt nämlich der Innenwiderstand, im Alter, dann bricht die Spannung bei Belastung komplett zusammen!
Das merkt man dann spätestens beim ersten Stromausfall ;D
 
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Wird da nicht vielleicht ab und zu mal der Ernstfall geprobt?
Also alle Anwendungen schließen, so dass kein Datenverlust mehr drohen kann, dann mal den Stecker ziehen und gucken ob die Technik das übersteht, die Kisten ordentlich herunterfahren und ggf. noch mit einer starken Lampe o.ä. als Verbraucher schauen, wie lange die Akkus noch Saft liefern...
 
Wir machen alle 2 Jahre einen Check, aber nicht mit einem Rechner als Last. Nachdem in der Firma eines Kollegen ein Raid 6 aus 6 Platten beim Test der Stromversorgung hops gegangen ist, nehmen wir immer eine 100 Watt Glühbirne. Das reicht als Last vollkommen aus und die Lampe stört es nicht, wenn die USV nicht nur einen kaputten Akku hat.

Da die Akkus von anderen Herstellern als dem der USV geliefert werden, halte ich die geplante Obsoleszens für ein urbanes Märchen.
 
Die APC-USVs bzw. alle günstigen USVs sind alle off-Line Geräte, das heißt welche die nicht ständig auf Akkubetrieb laufen.

Die hier genannte APC ist weder Online noch Offline.

Wüsste aber keinen Grund warum der Akku bei VI schneller kaputt gehen sollte, habe ich bei den APC Smart auch nicht so in Erinnerung. Vielleicht sind die Akkus einfach nicht so toll oder die Ladeelektronik.
 
Aber die Lampe merkt es evtl. auch nicht, wenn die Stromversorgung ein paar Millisekunden zu lang weg war.
 
Das Säure Akkus auch nicht der Hit ist, kennt man ja vom Auto. Wartungsfreie gibt's theoretisch auch nicht, da durch die Chemische Reaktion in der Batterie die nunmal da ist auch bei den APS-Batterien das Wasser weg geht, dann gibt's nur noch Säure. Und damit ist die Batterie wenn kein Wasser nachgefüllt wird dann Schrott :)

Und wenn die Batterien in der APS so schnell platt sind, sagt mir das als Laie das sie als Puffer Ständig mitläuft und quasi immer Lade/Entladezyklen bekommt. Das so ein Teil dann nach 2 Jahren platt ist, ist normal.

Säurebatterien haben auch noch das Problem das sie keine Kälte Vertragen, liegt wohl am Wasser was drin ist. Da z.B unsere Elektrobuxierer bei der Temperatur bei 0-5 Grad trotz stundenlangen Laden nicht über 80% kommen, und die Teile kann man nicht öffnen da Wartungsfrei. 8)

Fazit eine APS kaufen die die Batterie nur benutzt wenn sie wirklich gebraucht wird, mit Ausnahme der Erhaltungsladung wenn die Batterie aufgrund der Lagerung nur noch 20% der Kapazität hat, oder ohne APS auskommen die mit defekten Akkus nichts bringt.

Das man das technisch anders lösen kann, sieht man ja bei den NI-NH (Eneloop Teilen) halten 10 Jahre, entladen sich kaum, liefern Spitzenstrom bis zuletzt. Das wohl mit Rollerbatterien nicht drin. :P

Abwarten bis die Hersteller hier eine brauchbare Technik am Markt haben, kann dauern oder wird nie passieren. Ähnliches wird wohl auch bei den Akku Autos auch sein, die Teile taugen nichts, halten nicht lange, und es gibt jede menge "Sondermüll" der teuer Recycelt werden muss.
 
Abwarten bis die Hersteller hier eine brauchbare Technik am Markt haben...
Blei-Vlies- und Blei-Gel-Akkus sind bereits heute sehr zuverlässig und anspruchslos; viele haben sogar eine VdS-Zulassung für BMA. Man sollte beim Kauf bloß darauf achten, dass man keinen Akku erhält, der schon einige Jahre im Lager des Händlers lag. Ein Herstellungsdatum findet sich bei jedem Markenhersteller in der einen oder anderen Form ins Gehäuse geprägt. Ob man nun zu Panasonic, Yuasa, CSB, LONG oder Q-Batteries greift, macht dagegen keinen so großen Unterschied. Ich habe mit jedem der Hersteller gute Erfahrungen gemacht und keine meiner USVs (alle von APC) hat sich an einem vom "Original" abweichenden Akku gestört. Es sollte für eine USV lediglich eine "Hochstrom"-Ausführung sein; je nach Bauart der USV wäre es nicht verkehrt wenn der Akku obendrein "zyklenfest" ist. Meist ist ein Akkutausch trotzdem nach rund sechs Jahren fällig. Darauf sollte man sich einstellen. Bei BMA erfolgt er deshalb vorsorglich bereits nach vier Jahren. Anders als bei vielen anderen Technologien sind Blei-Akkus sogar äußerst gutmütig was die Laderegelung angeht. In der Hinsicht braucht man sich keine Gedanken zu machen. Einen Blei-Akku erschüttert so schnell nichts; sei es Restwelligkeit oder eine leichte Überspannung.
 
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