Ist das ernst gemeint? (Pascal, Spannungserhöhung verkürzt Lebensdauer)

sombra

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Hallo,

habe heute dies bei "PC games hardware" gelesen.

Spiele mit den Gedanken die GTX 1080 ti als Custom-Modell zu kaufen und warte noch auf die Sachen von Palit und Gainward.

Als ich es gelesen, wurde ich stutzig. Wenn ich schon über 800 € für eine GraKa zahle, da möchte ich schon länger was davon haben, unabhängig davon, ob die in 5 Jahren noch aktuell zum Spielen ist.

Was mich mehr irritiert ist die Tatsache, dass die Aussage von ein Tom Petersen ist, Director of Technical Marketing bei Nvidia. Also sicherlich kein nobody. Und Fake-News bei so eine renomiert Seite wie "PC games hardware" kann ich mir nicht vorstellen.

Was meint ihr dazu?
 
Aus eigener Erfahrung kann ich dir zumindest versichern, dass meine übertakteten Nvidia Karten und Ti Modelle einen kürzeren Lebenszyklus hatten. Bei AMD Karten habe ich keinen Vergleichswert, da ich hier mit einer Ausnahme keine übertakteten Modelle mehr genommen habe. Die übertaktete AMD-Karte hat zwar länger ausgehalten als die Nvidia Karten, da es aber auch nur eine Karte ist, ist es somit keine Verifizierung, dass AMD hier besser wäre als Nvidia. Aber man könnte es als Argument betrachten, dass dies ebenso auf Nvidia Karten zutreffen könnte. Im Bezug auf den Artikel macht die Warnung durchaus Sinn, aber wenn du die Karte ab Werk so nimmst wie sie ist und keine Experimente wagst, dann sollte sie die 5 Jahre (zumindest 3-4 aber sicher) auch ohne Probleme schaffen. Mit mehr als 6 Jahren würde ich aber nicht planen.
 
Da kann durchaus was dran sein. Je kleiner die Chip-Strukturen werden, desto empfindlicher werden sie auch. Es gibt einige moderne FPGAs, die bspw. mit 1,1V versorgt werden und ein Maximum Rating von 1.13V haben ... Da geht nicht mehr viel...

Beim gleichen FPGA wird beispielweise bei 3,3V Eingängen diirekt angegeben, wie eine erhöhte Eingangsspannung die Lebensdauer beeinflusst:
For example, a signal that overshoots to 4.00 V can only be at 4.00 V for ~15% over the lifetime of the device; for a device lifetime of 10 years, this amounts to 1.5 years.

Gut, das gilt für FPGAs, aber die Chipstrukturen sind ja vergleichbar klein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann nur den Gegenbeweis bieten. Da meine Karten fast immer undervoltet wurden, leben die alle noch. Selbst die passiv gekühlte 9600GT und die ist ja nun schon uralt.

Spannungserhöhung war schon immer das Schlimmste hinsichtlich Eletromigration.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich dir zumindest versichern, dass meine übertakteten Nvidia Karten und Ti Modelle einen kürzeren Lebenszyklus hatten.

...aber wenn du die Karte ab Werk so nimmst wie sie ist und keine Experimente wagst, dann sollte sie die 5 Jahre (zumindest 3-4 aber sicher) auch ohne Probleme schaffen. Mit mehr als 6 Jahren würde ich aber nicht planen.

Mit deine übertakteten Nvidia Karten, meinst übertaktete Custom-Modelle oder zusätzlich selbst nochmal übertaktete Karten?

Und ab Werk, meinst du Custom-Modelle (sind ja fast immer übertaktet, insbesondere für Gaming) oder Founders Edition?


Und ich bin echt sprachlos, dass eine GraKa für 850 € so eine begrenzte Lebensdauer hat. Wahnsinn, ist ja echt ein schwarzes Loch bezüglich "return of investment".

Dazu fällt mir noch ein, dass man dann ja die Finger von gebrauchten Grafik-Karten lassen sollte ;-)
 
Und ich bin echt sprachlos, dass eine GraKa für 850 € so eine begrenzte Lebensdauer hat.
Hat sie doch gar nicht. Zumindest, wenn man sie normal betreibt.
Autos mit hochgezüchteten Motoren erreichen auch selten die 1 Mio km.
 
Vereinfacht ausgedrückt, überall wo du selber Hand anlegst oder wo von anderen Hand angelegt wurde um die Leistung zu steigern, sinkt parallel die Lebensdauer um einen unbekannten Faktor. Von den Custom Modellen kann man aber die Garantierten Jahre wenigstens auch erwarten und einfordern. Und ja, wer gebraucht Hardware kauft ist selber schuld. Allerdings macht auch hier der Preis (vor allem wenn er extrem günstig ist) durchaus die Ausnahme wett.
 
Physikalisch erklärt sich die Elektromigration von selbst, wird außerhalb der Spezifikationen betrieben, wozu auch durchaus "Werks-OC" zählt, und da geht immer einher mit einer Spannungserhöhung, das die Lebensdauer sinkt.

Durch immer kleiner werdende Strukturen und dünneren Isolation Schichten, wird es nicht besser.

Sprich konnte man damals einen XP-1700+ locker mit über 2V betreiben, würde es heute umgerechnet aktuelle CPUs grillen. So einfach ist das.
 
Da würde es dann Sinn machen, eine Custom-Karte die nicht allzu hoch gezüchtet ist (also von den Takten her nah an FE) und dabei angenehm leise ist (ist mir wichtig).

Dann müsste auf Kosten von ein paar Frames (wahrscheinlich max. 10) die Karte Einiges länger halten... Sehe ich das richtig?

Gegenüber meine GTX 980 möchte ich schon ein großer Zuwachs an FPS haben, aber auf Kosten der Lebendauer der GraKa nicht. Da kann ich gerne auf ein paar Frames verzichten.

Aber gut dass ich das erfahren habe, das ist für mich ganz neu. Man denkt, nun ja, ein paar Euro mehr und dafür etwas mehr Leistung... Warum nicht? Nur in der Öffentlichkeit wird das mit der Lebensdauer nicht ausreichend genug kommuniziert.
 
Das es nicht kommuniziert wird hat auch schlicht den Grund, dass die meisten Zocker die solche Karten kaufen nur in 1-2 Gebrauchsjahren denken. Zudem kommt nun ja auch der Übersprung einer ausgelassenen Fertigungsgeneration hinzu, wo man sich nun in Strukturgraden befindet die deutlich anfälliger sind als es vorher der Fall war. Es fehlen aber im Moment auch schlicht die Erfahrungswerte zu den ja noch nicht so alten Hoch-getakteten Karten. Es ist aber nie falsch sich tendenziell nicht unbedingt den allerletzten Performance-Schub geben zu müssen. Eine solide Karte,welche die eigenen Anforderungen locker erfüllt, und die man gegen Ende auf Risiko noch übertakten kann ist eigentlich die klügere Wahl.
 
Physikalisch erklärt sich die Elektromigration von selbst, wird außerhalb der Spezifikationen betrieben, wozu auch durchaus "Werks-OC" zählt, und da geht immer einher mit einer Spannungserhöhung, das die Lebensdauer sinkt.

Durch immer kleiner werdende Strukturen und dünneren Isolation Schichten, wird es nicht besser.

Sprich konnte man damals einen XP-1700+ locker mit über 2V betreiben, würde es heute umgerechnet aktuelle CPUs grillen. So einfach ist das.
Übertakten kann man auch ganz ohne Spannungserhöhung oder gar mit Spannungssenkung. Immer stimmt also nicht.

Heutige CPUs mit 2V zu betreiben, scheitert nicht an der Elektromigration, sondern daran, dass dabei die Verlustleistung auf den Faktor 4 steigt. Wenn so eine 65W CPU dann plötzlich 260W schluckt und das muss ja irgendwie weg. Aber wenn man das Kühlproblem gelöst hat, wird man in der Tat schnell von der Elektromigration eingeholt.

Da würde es dann Sinn machen, eine Custom-Karte die nicht allzu hoch gezüchtet ist (also von den Takten her nah an FE) und dabei angenehm leise ist (ist mir wichtig).

Dann müsste auf Kosten von ein paar Frames (wahrscheinlich max. 10) die Karte Einiges länger halten... Sehe ich das richtig?

Gegenüber meine GTX 980 möchte ich schon ein großer Zuwachs an FPS haben, aber auf Kosten der Lebendauer der GraKa nicht. Da kann ich gerne auf ein paar Frames verzichten.

Aber gut dass ich das erfahren habe, das ist für mich ganz neu. Man denkt, nun ja, ein paar Euro mehr und dafür etwas mehr Leistung... Warum nicht? Nur in der Öffentlichkeit wird das mit der Lebensdauer nicht ausreichend genug kommuniziert.
Es gibt ja Karten, wo man per Schalter zwischen "leise" und "max. Power" umschalten kann.

Definiere Öffentlichkeit. In der einschlägigen Presse ist das Thema vor Jahren schon aktuell gewesen. Inzwischen haben sich die Leute wohl dran gewöhnt bzw. die alljährliche Wiederholung wäre irgendwann langweilig. Im Kleingedruckten werden die Hersteller vermutlich auch davor warnen.
In der Kassenschlange von Aldi oder unter den Zuschauern des Musikantenstadls wird das Thema ohnehin nur mit einem ungläubigen Kopfschütteln abgehakt werden.
 
Definiere Öffentlichkeit. In der einschlägigen Presse ist das Thema vor Jahren schon aktuell gewesen. Inzwischen haben sich die Leute wohl dran gewöhnt bzw. die alljährliche Wiederholung wäre irgendwann langweilig. Im Kleingedruckten werden die Hersteller vermutlich auch davor warnen.
In der Kassenschlange von Aldi oder unter den Zuschauern des Musikantenstadls wird das Thema ohnehin nur mit einem ungläubigen Kopfschütteln abgehakt werden.

Wenn aber jemand wie ich erst jetzt so richtig in die Thematik einliest, weil er eben 800-850 € ausgeben soll, und ich setze voraus, dass es viele wie mich gibt, dann bekommt er davon nichts mit. Das ist mit Öffentlichkeit gemeint.

Dass es mal durchgekaut worden ist, in aller Ehren. Aber ich informiere mich jetzt seit der GTX1080 über Graka´s und lese die News von diversen Anbieter, welche ich per Email bekomme, schaue mir seit Monaten Benchmarks und Reviews an, und habe nichts darüber gelesen. Wenn du jetzt meinen würdest, dann hast du die falschen Quellen besucht, so würde ich verneinen. Deutsche Quellen und sehr viele Quellen in englischer Sprache.

Und weil ich so geschockt war, habe ich das hier gepostet. Und dann teilst du mir mit, dass dies wohl bekannt, normal und auf eine gewisse Art und Weise platt getreten ist.
Sicherlich bin ich kein Einzelfall. Sehr viele User wissen das auch nicht.

Dass extremes Overclocking z. B. die Lebensdauer einer CPU verkürzen kann, habe ich schon mal gelesen. Wir reden hier allerdings über extremes Overckloking, wie ein 7700K auf 5 Ghz oder aufwärts zu übertakten. Das machen die User allerdings selbst.

Nur werden hier GraKa´s für extrem teures Geld verkauft, weil die ein paar Frames mehr haben und dafür muss noch der Käufer in Kauf nehmen, dass die eine kurzer Lebensdauer haben. Also sehr teuer und kurze Langlebigkeit. Und nichts steht auf der Verpackung oder Hinweise.

Ich bin verblüfft und wie gesagt, gut dass ich das noch gelesen habe. Wird meine Entscheidungsfindung definitiv beeinflusse, vor allem das mit den undervolten finde ich interessant und werde mich da schlau machen :-)
 
Da brauchts kein extremes Overclocking.
Das Northwood Sudden Death Syndrome haben die gleichnamen Pentium4 relativ schnell bekommen, bei relativ wenig Spannung. Spätestens da war klar: Die Strukturen in den Chips sind inzwischen so klein, dass man mit der Spannung sehr vorsichtig sein sollte.

Ja gut, wenn man sich zu einer bestimmten Grafikkarte informiert, bekommt man natürlich nichts über die Risiken von Übertakten mit, das ist verständlich und würde mir nicht anders gehen.
Erst, wenn Übertakten dann ein Thema wird, kann man auch auf die Risiken stoßen.
 
Da kann durchaus was dran sein. Je kleiner die Chip-Strukturen werden, desto empfindlicher werden sie auch.
Ja, aber der Hersteller des Chips muss das entsprechend auch designen und vorsehen...
Hier scheint man bei der Chipentwicklung keine besondere Rücksicht auf die Haltbarkeit genommen zu haben.

Denn so kaufen die Leute halt öfter mal 'ne neue nVidia Grafikkarte...

--- Update ---

Das Northwood Sudden Death Syndrome haben die gleichnamen Pentium4 relativ schnell bekommen, bei relativ wenig Spannung.
Ja und das trat bei Prescott nicht mehr auf.

Und AFAIR war auch nur das B-Steping vom Northwood betroffen, im C-Stepping trats AFAIR nicht mehr auf.
 
Ja, aber der Hersteller des Chips muss das entsprechend auch designen und vorsehen...
Hier scheint man bei der Chipentwicklung keine besondere Rücksicht auf die Haltbarkeit genommen zu haben.

Denn so kaufen die Leute halt öfter mal 'ne neue nVidia Grafikkarte...

--- Update ---


Ja und das trat bei Prescott nicht mehr auf.

Und AFAIR war auch nur das B-Steping vom Northwood betroffen, im C-Stepping trats AFAIR nicht mehr auf.

Das ist auch meine Meinung.
 
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