Neues Board: das leidige Problem mit dem FX und VRM

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Gast21062019

Guest
Hallo,

kurz gesagt benötige ich ein neues Mainboard. Das M5A97 LE R2.0 ist trotz 4+2 Phasen und Freigabe für 125W-Bulldozers nicht in der Lage, den kleineren FX-6300 ohne Drosselung zu betreiben. Das Problem besteht schon seit Jahren (vermutlich schon seit Anfang), und hat sich in letzter Zeit aufgrund anspruchsvollerer Software und Spiele häufiger bemerkbar gemacht. Ich habe vergeblich versucht, den Spannungswandlern das Fehlverhalten abzugewöhnen. Selbst mit einem 120mm-Top-Blower, verbesserter Gehäuseentlüftung, einem 92mm-Lüfter im Seitenteil und APM+Turbo deaktiviert lässt sich die Drosselung höhstens um einige Minuten hinauszögern. Sogar Extremmaßnahmen (80mm-Lüfter mit 2500 u/min auf VRM ausgerichtet, offenes Gehäuse mit Tischventilator auf höhster Stufe) verliefen ins Leere. Ich würde das VRM-Design daher als broken by design bezeichnen und habe davon abgesehen, Wärmeleitkleber und passende Kühlkörper anzuschaffen.

Obwohl sich mein Magen bei dem Gedanken umdreht, nochmal €100 in die AM3+-Plattform zu investieren, wäre der FX-6300 für meine Zwecke noch ausreichend...vorrausgesetzt, dessen volle Leistung könnte abgerufen werden. Und der RAM könnte ebenfalls weiterhin Verwendung finden. Mir ist bekannt, dass nur ASUS offizielle ECC-Unterstützung bietet, aber Unbuffered-Module sollten prinzipiell auf jedem Board laufen, nur eben ohne aktivierte ECC-Fehlerkorrektur.

Nun stellt sich die Frage nach einem passenden (und nicht völlig überteuerten) Mainboard, bei dem VRM-Drosselung auf jeden Fall ausgeschlossen ist. Genug Spielraum für eine eventuelle Aufrüstung auf FX-8xxx sollte es ebenfalls haben. So groß wäre die Auswahl im Moment nicht:

  • ASRock und MSI
    - Was deren AM3-Plus-Portfolio betrifft, wird von MSI und insbesonderen ASRock in einigen Foren ausdrücklich abgeraten
  • Gigabyte GA-970A-UD3P
    + Preis
    + Wird mit 8+2 Phasen häufig als stabile Platine empfohlen....
    - ...jedoch bin ich auf Erfahrungsberichte gestoßen, dass es zum drosselfreien Betrieb notwendig sein kann, APM und damit den Turbo zu deaktivieren. Das ist nicht vertrauenserweckend und den Turbo möchte ich gerne nutzen können
    + Layout
    - Altbackene Ausstattung, USB 3.0 ist mittels VL8xx-Serie realisiert
  • Gigabyte GA-990X-Gaming SLI
    + Preis
    + 990X
    + 11 Phasen (mit mir unbekannter Aufteilung)...
    - ...aber anscheinend der gleichen APM-Problematik
    + Guter Onboard-Soundchip, M.2 und USB-A 3.1
    - USB 3.0 wieder nur als VL8xx
  • ASUS M5A99X Evo R2.0
    + 990X
    + Vermutlich ausgereiftes Board und UEFI. Abgesehen vom VRM hatte ich mit meinem M5A97 LE R2.0 nie irgendwelche Instabilitäten
    - Vcore könnte u.U. von Haus aus zu hoch eingestellt werden. Kann das jemand bestätigen?
    + ECC-Unterstützung
    + Quasi ein Drop-in-Replacement
    - Board von 2012 mit altbackener und für mich teilweise nutzloser (eSATA) Ausstattung
  • ASUS 970 Pro Gaming/Aura
    - Gerade noch so im Preisrahmen
    - Das einzige ASUS-Board ohne offizielle ECC-Untersützung. ECC wird in den Specs sogar explizit ausgeschlossen
    + 7+1 Phasen ohne Doubler
    + Ließ sich im Test stabil mit einem FX-9370 betreiben und sollte daher mehr als genug Luft für einen FX-8xxx haben
    + Layout
    + Guter Onboard-Soundchip, M.2 und USB-A 3.1
    - NIC soll nicht ganz unproblematisch sein
    - Für mich sinnloses Bling-Bling, das ich mitbezahlen muss

Wenn es das ECC-Fragezeichen nicht gäbe, hätte ich mich vermutlich für das 970 Pro entschieden. Und ich glaube eher nicht, dass sich diesbezüglich Erfahrungsberichte finden lassen. Davon abgesehen würde ich mich darüber freuen, falls jemand etwas über die genannten Platinen berichten kann. Wie gesagt, mein Fokus ist auf stabiler Spannungsversorgung --- ich erwarte von Haus aus (also ohne APM & Turbo zu deaktivieren) einen drosselfreien und nicht auf Kante genähten (Langzeitnutzung) Betrieb mit FX-6xxx oder FX-8xxx.

MfG
 
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Hallo

Wäre das Asus M5A97 EVO R2.0 eine Option?
Habe ich seit 2013 mit einem FX8350 im Einsatz
mit 32 GiB RAM @ 1866 MHz (4*8 Gib Module Dual Rank).
Der FX 8350 Drosselt nicht.
Preislich liegt es bei ca. ~ 80€.

MfG
RedBaron
 
Nur mal als Gedanken Anstoß wie wäre es mit ein "volkspc" von ebay
Kosten 75€ bekommst aber noch Gehäuse CPU Netzteil als Reserve dazu und laut
http://www.planet3dnow.de/vbulletin...s-und-Erfahrungsfred/page14?highlight=Volkspc

Sind 95watt tpw kein Problem
Nur bei den Bohrlöchern villeicht ein wenig basteln beim mainboard Einbau in anderen Gehäuse

Ps falls du die Komponenten nicht behalten möchtes hätte ich am Gehäuse mit Netzteil Interesse vom Volks pc
 
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Hallo

Wäre das Asus M5A97 EVO R2.0 eine Option?
Habe ich seit 2013 mit einem FX8350 im Einsatz
Ebenso bei mir.
Auch bei 4,4GHz hat nichts gedrosselt, ab da hat die Abwärme dann weitere Schritte nach oben verhindert.

Ist das Gehäuse denn ordentlich durchlüftet?
Ich war ja erst mit 3x140 und 2x120mm wirklich zufrieden, aber ich wollte es auch lautlos haben.
 
@ RedBaron: Wäre eine Option, allerdings scheint das Board nicht mehr als Neuware erhältlich zu sein. Der VRM-Teil hingegen sieht identisch oder zumindest sehr ähnlich zum M5A99FX Evo/Pro aus, von daher hilft mir dein Erfahrungsbericht schon mal weiter.
@ MIWA: Danke für den Vorschlag, aber das ist leider nichts für mich. Gebrauchtware mit propritären Anschlüssen, Freigabe nur bis 95W, PCIe x16 und PCI können quasi nicht gleichzeitig genutzt werden.
@ MagicEye04: Sollte es sein, aber wie gesagt drosselt das Board selbst dann, wenn bei offenen Gehäuse ein 80mm-Lüfter mit Volldampf auf die Mosfets bläst und dahinter ein Tischventilator steht.

MfG
 
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Ich lese hier nichts von Undervolting. Hast du das schon mal versucht? Denn gerade bei Nutzung der Turbofunktion legen Mainboards aberwitzige Spannungen an, gern 200 mV über dem Notwendigen. Da ist Schwitzen & Drosseln keine Überraschung.

zur Liste:
MSI <[...]< ASRock

Ich persönlich betrachte meine ASRock 970 E3 und 990FX E3 im Rückblick als bessere Bretter als mein aktuelles Asus M5A99X Evo R2.0.
ECC habe ich schon lange nicht mehr aktiviert, weil der Non-ECC-Modus stabiler ist.
Sollte dir ECC dennoch wichtig sein, bleiben dir ohnehin nicht viele Mainboards. Bei ASRock (so gut wie ?) keine, bei Gigabyte schien mir darüber oftmals Unklarheit zu herrschen.
Geizhals meint dazu: https://geizhals.de/?cat=mbam3p&xf=...&filter=aktualisieren&plz=&dist=&mail=&sort=p
Demzufolge wären die beiden Asus 990X noch deine besten Optionen.
 
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Mit Offset, ja. Mein FX scheint nach unten allerdings keinen nennenswerten Spielraum zu haben - jedenfalls nichts, was den Aufwand (Stabilitätstests und Zeit) wert wäre. Der Turbo ist deaktiviert.

MfG
 
Also ich habe hier ein Gigabyte GA-970A-UD3 Rev. 3.0 und ein Gigabyte GA-970A-UD3P Rev. 1.0.
Auf ersterem habe ich einen FX 8320E @ 4GHz VCore auf 1,248V und auf dem 2 einen FX 6300 @3,6GHz VCore 1,2V.
Turbo ist bei beiden aus APM, C&Q, C1E, C6, HPC ist an, damit sie beim nichtstun runtertakten.

Der FX 6300 wird allerdings zum Schluckspecht sobald ich mit dem Takt hochgehe, da er schon bei 3,8GHz über 1,3V braucht um stabil zu laufen.
So ist er schön kühl und sparsam. Drosseln tut er nie, auch wenn ich ihn hochprügle.
Die beiden Antec Three Hundred Gehäuse sind aber auch sehr gut durchlüftet

Mit den Standarteinstellungen lag der Max Turbo sehr selten an, meist sah ich die 3,8 GHz und unter Boinc lagen die 3,5 GHz dauerhaft an, allerdings verbrauchte er mehr als mit den jetzigen Einstellungen und das bei 100 MHz weniger.
Untervollten lohnt sich, hängt allerdings immer von der CPU ab was sie mittmacht.
 
Ich habe meinen FX 8350 mit Minus 0,125 Volt Offset untervoltet, Turbo ist aktiviert.
Während der maximalen Auslastung aller 8 Cores z.B. durch Rendern mit Inventor Studio Professional
sinkt dadurch die Temperatur um 6° C ( Delta T = 6° Kelvin zu Standard VCore).
 
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@Trio3D
Ich hatte einen 8350 (auf 2 ASRock E3s), kurz einen 8320 (auf M5A99X Evo 2), nun ist ein 8320E (ebenso) mein digitaler Untersatz. Einen 6100 auf einem M5A78L-M/USB3 mit Boxedkühler hatte ich in Behandlung.
Fazit: Bei allen vieren ließ sich mittels AMDMsrTweaker jede Menge durch Undervolting rausholen. Zwischen 0,1 und 0,2 V sollten immer drin sein.
Offsets habe ich nur beim Evo sanft angefasst, das war Mist.
 
Danke für den Input. Was Undervolting angeht, verhält sich mein Exemplar genauso wie MagicEye04s FX-8350. Mit Offset sind nicht mal -0,05 V möglich und weitere Spielereien lohnen sich für mich einfach nicht. Ich bastle gerne an PCs, aber diesen Rechner benötige ich u.a. für produktive Arbeit (daher auch keine Gebrauchtware), und bis hierher hat mich das Mainboard bzw. dessen VRM genug Aufwand und Zeit gekostet. Dass mit dem derzeitgen Unterbau noch etwas zu erreichen ist, erscheint mir unwahrscheinlich; die Spannungsversorgung ist vermutlich schlicht zu knapp bemessen. Ich werde mich deswegen am Wochenende für ein neues Board entscheiden.

MfG
 
Wäre dann ein Ryzen-(3-)Upgrade nicht die Kosten-Nutzen-effizientere Option?
 
Wäre dann ein Ryzen-(3-)Upgrade nicht die Kosten-Nutzen-effizientere Option?

Oder ein Ryzen 5 1400 ?

Dieser Prozessor stellt mehr Performance zur Verfügung als alle FX CPUs (inkl. FX 9590) bei bedeutend geringerer Thermischer Verlustleistung.
 
Habe ich schon in Erwägung gezogen, aber ein Komplettumstieg ist in absehbarer Zeit nicht drin. Davon abgesehen ist der Gebrauchtwert vom FX-6300 + ungeeignetem Board + 2x 4GB RAM nicht besonders hoch. Und falls/wenn ich auf Ryzen umsteigen sollte, wäre es für mich perspektivisch sinnvoller, mindestens zum 5 1600 zu greifen. Ich nutze meine Hardware lange, weshalb für die nächsten 4-5 Jahre Leistungsreserven vorhanden sein sollten. Die Variante, lediglich "ausreichend" zu kaufen, hat sich langfristig gerechnet schon häufiger als Fehlinvestition herausgestellt, M5A97 LE R2.0 eingeschlossen. Vielleicht könnt ihr meine Sichtweise nachvollziehen.

MfG
 
@Trio3D:

Das kann ich nachvollziehen.
Wenn der FX6300 weiter verwendet wird besorge dir ein
Mainboard mit 970 Chipsatz und genügend Phasen sowie ausreichen dimensioniertet Kühlung.
Mainboards mir 990X oder 990FX Chipsatz sind für Multi-GPU Systeme oder OC prädestiniert.
 
Hm, die AM3-Plus-Chipsätze sind inzwischen alle antik. Abgesehen von der TDP und Anzahl and PCIe-Lanes würde ich denken, dass die Unterschiede nicht gravierend sein dürften - kommt wohl eher darauf an, was die Boardhersteller damit anstellen. Genau deshalb hatte ich mir ursprünglich das 990X-Gaming SLI ausgesucht. Basierend auf euren Rückmeldungen wollte ich Gigabyte eine Chance geben (meine Erfahrungen mit der Marke sind durchwachsen), und die Ausstattung des GA-970A-UD3P war mir ehrlich gesagt doch zu abgestaubt.

Nun ja...es stellte sich heraus, dass der örtliche Computerladen ein 970 Pro Gaming vorrätig hatte. Das nahm ich spontan mit. Kein Warten auf den Paketdienst und ich konnte am gleichen Tag mit der Umbauarbeit beginnen. In den Punkten, die für mich zählen, ist das ASUS ebenbürtig. Und was das VRM betrifft, kann ich zufrieden sein: selbst auf absoluter Vollast drosselt nichts mehr. Mein Speicher läuft bisher ebenfalls stabil, nur eben ohne ECC. Ein akzeptabler Kompromiss.

MfG und danke für die Hilfe
 
Trio3D schrieb:
Die Variante, lediglich "ausreichend" zu kaufen, hat sich langfristig gerechnet schon häufiger als Fehlinvestition herausgestellt, M5A97 LE R2.0 eingeschlossen.
Was wäre denn nun die "ausreichende Variante"? Der Neukauf eines AM3+-Mainboards.
Ein Ryzen-5-Vierkerner wäre ein massiver Fortschritt, der eines -Sechskerners noch viel mehr, wenn du genügend Threads bedienen kannst.

Da dich das 970 Pro Gaming zufriedenstellt, hast du dir aber eine hilfreiche Ruhepause verschafft.
 
Also wenn du schon ein Board mit 990er Chipsatz kaufen willst, würde ich direkt auf Ryzen umrüsten. Selbst der R5 1400 kann mit dem Fx mithalten. Und du kannst später auch noch upgraden.

Denn die 990er Chipsätze sind genau so veraltet, wie die 970er. Kein PCIe 3.0, kein USB 3.1, teilweise nicht mal UEFI....
 
veraltet [...] Kein PCIe 3.0, kein USB 3.1, teilweise nicht mal UEFI....
Das Fehlen von PCIe 3 ist Tests zufolge belanglos, sofern man eine Einzel-GPU nutzt. Ob x16@3, x8@3, x16@2 oder x8@2 bewirkt da kaum einen Unterschied.

USB 3.1, ob Gen 1 (sozusagen USB 3.0.1) oder Gen 2 (richtiges USB 3.1), finde ich persönlich ebenfalls unwichtig. Viel zu viel Hardware kann nicht mal 3.0 richtig auslasten. Zudem wird etwas Reifezeit den USB-3.1-Hostcontrollern guttun. Möchte man wirklich hohe Geschwindigkeit, setzt man auf PCIe oder bestimmte M.2 oder zumindest SATA 6G. Ich vermute, dass Letzteres manchmal selbst USB 3.1G2 aussticht.

UEFI bedeutet für mich im Vergleich zu traditionellem BIOS erst mal höhere Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken. Der Kompatibilität kann UEFI mal entgegenwirken, mal zugutekommen, je nach Implementierung, Fallbacks und gebotenen Optionen.
Gibt es Erhebungen über die Geschwindigkeit oder wenigstens Stabilität von UEFI im Vergleich zum tradit. BIOS? Es gab doch einige Mainboards, für die beides verfügbar war, richtig? Okay, die 64 Bit sollten UEFI einen Vorteil verschaffen, doch wie groß ist der?
Betreffs Funktionalität scheint mir UEFI (für die meisten Nutzer) nicht so viel besser: BIOS-Profile (-Speicherstände) und -Aktualisierung aus dem BIOS heraus gab es schon vor UEFI, soweit ich mich erinnere. Wie ist es mit Asus BIOS Flashback und Pendants?
 
Natürlich sind die Chipsätze veraltet, aber wie erläutert war ein Komplettumstieg auf Ryzen nicht realistisch. Die finanziellen Prioritäten liegen momentan schlicht woanders. Inzwischen hat sich die Frage nach dem Neukauf des 970 Pro Gaming auch erledigt.

MfG
 
Kleiner Nachtrag: nachdem das UEFI auf Version 1001 aktualisiert wurde, ist mir aufgefallen, dass das BIOS nun über ECC-Unterstützung verfügt. Anscheinend wurde das als undokumentierte Änderung freigeschaltet, und mit meinem RAM funktioniert es auch.

MfG
 
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