[Lesertest] Tesoro Olivant Pro - Gaming Headset für unter 50€

Oromis

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Tesoro Olivant Pro - Gaming Headset für unter 50€


- Vorwort
- Die Kopfhörer
- Lieferumfang
- Aufbau, Besonderheiten & Verarbeitungsqualität
- Der Testparcour
- Klang
- Software
- Aufnahmequalität
- Tragekomfort
- Fazit


Vorwort
Tests zu Lautsprechern und Kopfhörern sind immer ein schwieriges Thema, denn korrekte Mess- und Richtwerte sind zwar im Prinzip vorhanden, sie sagen aber bei weitem nicht so viel aus wie ein hübscher FPS-Balken in einem Grafikkartentest. Die subjektive Meinung ist bei Musik und bei der Tonwiedergabe bei jedem komplett anders ausgeprägt.
Ich werde beim Thema Klangqualität mein Bestes geben, einen möglichst guten und neutralen Einblick zu bieten, dennoch ist meine Aussage nicht allgemeingültig. Wer sich unsicher ist, oder spezielle Ansprüche hat, tut also gut daran die Zeit für einen Ladenbesuch zu investieren und sich die Kopfhörer anzuhören, bevor man sie wegen den anders gewichteten eigenen Vorlieben zurückschickt.

Die Kopfhörer
Die Peripherie-Spezialisten von Tesoro, die sich auf Gamingequipment spezialisiert haben, erregten zuletzt mit der Vorstellung des ersten eigenen Gamingchairs Zone Balance und dem Einsatz von optischen statt mechanischen Schaltern in Tastaturen viel Aufsehen.

Vor wenigen Tagen präsentierte das Unternehmen zudem deren bislang neuestes Headset, das heute auf dem Prüfstand steht: Das Tesoro Olivant Pro, das für einen MSRP von 59$ auf den Markt kam und aktuell knapp 50€ im deutschen Onlinehandel kostet. Dieses reiht sich über dem ebenso seit kurzem erhältlichen Olivant-Headset ein; der Unterschied liegt in der beiliegenden USB-Soundkarte der Pro-Version.

Das Headset setzt auf 50mm Treiber, ein abnehmbares Mikrofon und wahlweise einen oder zwei 3,5-Klinkenanschlüsse bzw. die gesondert ansteckbare USB-Soundkarte mit virtuellem 7.1 Klang. Dementsprechend kann das Headset bereits ab Werk sowohl am PC als auch an Smartphones und Konsolen verwendet werden.

Spezifikationen
  • Treiber: 50mm
  • Impedanz: 32?
  • Frequenz: 20 – 20.000Hz
  • Impedanz (Mikrofon): 2,2k?
  • Mikrofon: Unidirektional
  • Anschluss: 1x/2x 3,5mm-Klinke, USB

Lieferumfang
Das Olivant Pro wird in einem farbig bedruckten Pappkarton mit Kunststoffsichtfenster geliefert. In diesem befinden sich, neben dem Headset selbst, eine Bedienungsanleitung, eine Produktübersicht, ein 1x4-Pol auf 2x3-Pol Klinkenstecker, eine USB Soundkarte mit Klinkenanschluss und das ansteckbare Mikrofon.


Aufbau, Besonderheiten und Verarbeitungsqualität
Das Headset hängt an einem 1,6m langen Kabel mit vierpoligem Klinkenanschluss, über den der Klang der Lautsprecher und des Mikrofons übertragen wird.
An diesen kann wahlweise der 1,65 lange 2-Pol-Adapter oder die USB-Soundkarte angeschlossen werden, die ebenso an einem 1,65m langen Kabel hängt. Alle Anschlüsse außer den Klinkenbuchsen sind vergoldet, alle Kabel schwarz gesleevet.

Die Hörer sind komplett aus mattschwarzem Kunststoff, lediglich auf der Außenseite befindet sich jeweils ein schmaler Zierstreifen in Hochglanz. Als Material für die Polsterung kommt Kunststoff mit Kunstlederbezug zum Einsatz, die Treiber werden von einem Gitter und einer Gewebeschicht geschützt.

Das Mikrofon hat einen flexiblen Arm und wird über einen Klinkenstecker mit dem Kopfhörer verbunden. Zur Fixierung dient ein simpler aber in der Praxis gut funktionierender Arretiermechanismus, bei dem das Mikrofon schlicht gedreht wird um es zu befestigen.

Der Kopfbügel ist flexibel gelagert und kann dementsprechend nach oben gedrückt werden; zur Verbindung der beiden Hörer kommen zwei schwarze Metallbügel zum Einsatz.

Die Verarbeitungsqualität der Kopfhörer ist gut: Der Kunststoff ist durchgehend sauber verarbeitet, der Einsatz von Metallbügeln lobenswert. Ebenso gefallen der durchgehende Einsatz von Kabelsleeve und die Vergoldung einiger der Stecker.

Der Testparcour
Als Wiedergabequelle kommt standardmäßig ein MSI X99S SLI Plus mit ALC892 zum Einsatz. Es wird der Windows Media Player von Windows 7 Professional verwendet. Sofern die Audiodateien nicht direkt aus dem Internet bezogen werden, kommen sie entweder als .flac oder als .mp3 mit 320 kbit/s zum Einsatz.

  • Versengold: Vom Zauber des Wildfräuleins (CD)
  • Versengold: Vom gerechten Kriege (CD)
  • Saltatio Mortis: Mauern aus Angst (CD)
  • Corvus Corax: Ordu Languet (CD)
  • Korpiklaani: Rauta (CD)
  • Nightwish: Êlan: Prime Music
  • Lindsey Stirling: Crystallize: Prime Music
  • Survivor: Eye of the Tiger: Prime Music
  • David Guetta: Play Hard: Prime Music

Klang
Es sind natürlich bei weitem nicht alle Musikgenres vorhanden, das liegt unter anderem an der schieren Menge derselben. Da es ein recht bunter Mix, ist dürften aber trotzdem alle Ansprüche an die Kopfhörer gestellt werden, die Normalnutzer an sie haben.

Im Praxiseinsatz über den einen vierpoligen Klinkenstecker, an einem Smartphone, liefert das Olivant Pro ein gutes Gesamtbild ab. Der Klang ist recht homogen und hat dementsprechend keine starke Gewichtung auf einen bestimmten Frequenzbereich. Im Gegenzug schwächelt die Differenzierung der einzelnen Instrumente etwas, wobei sich dieses Problem allenfalls beim konzentrierten Hören bemerkbar macht. Anzumerken sie auch, dass das Olivant im Gegensatz zu vielen Gaming-Headsets beim Bass nicht übertreibt, sondern sogar etwas zurückhaltend ist.

Im Vergleich zur Klinkenausgabe sind mit der USB-Soundkarte die Klangeigenschaften subjektiv sogar noch etwas besser; was genau die angesprochenen – leichten – Kritikpunkte betrifft: Der Klang wird differenzierter, der Bass erscheint etwas voluminöser ohne Mitten und Höhen zu überdecken.
Auffallend ist, dass die Soundkarte eine sehr laute Ausgabe hat; am PC war so die Lautstärkeregelung auf den einstelligen Prozentbereich beschränkt – kein großes, aber ein Erwähnenswertes Manko.

Software
Für die optionale USB-Soundkarte gibt es selbstverständlich auch einen Treiber, der über die Tesoro-Website bezogen werden kann. Er ist für den grundsätzlichen Betrieb keine Voraussetzung, bietet aber zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten. Das UI ist dabei allerdings recht funktional ausgelegt, immerhin findet man sich so schnell zurecht.

Genauer gesagt kann man den EQ, einige Aufnahmeeffekte, den virtuellen 7.1-Klang und die Lautstärke von Kopfhörern und Mikrofon einstellen. Von Relevanz dürften die letztgenannten sein, wobei erwähnt sein sollte, dass es sich beim 7.1-Klang des Tesoro Olivant um keine durch Frequenzverschiebung generierte Räumlichkeit, sondern schlicht um eine Neupositionierung der beiden Kanäle handelt. Somit kann man den rechten Kanal leiser und oder teilweise auf dem linken ausgeben und vice versa.

Aufnahmequalität
Die Aufnahmequalität der Olivant Pro ist, sowohl über USB als auch über Klinke, anständig. Ein Grundrauschen ist nicht zu vernehmen, allerdings ist die Einfärbung recht deutlich. Bei der USB-Soundkarte sollte außerdem die Lautstärke im Treiber aufgedreht werden.
Stimmen sind so zwar gut zu verstehen und auch zu identifizieren, sie sind aber, mangels Bass, nicht Originalgetreu. Einem normalen Telefonat steht dies aber nicht im Wege.

Tragekomfort
Als Polstermaterial für die Ohren dient Schaumstoff mit Kunstlederbezug. Dieser passt sich der Auflagefläche an und ist weit genug geschnitten um auch für größere Ohren noch genügend Platz zu bieten. Das Kopfband lässt sich darüber hinaus bis zum Metallriemen spannen ohne großen Druck auszuüben. Probleme haben einzig Nutzer mit eher breiten Köpfen, da hier die Verbindungskonstruktion verhältnismäßig stark spannt.

Im Praxiseinsatz waren die Kopfhörer, auch bei Brillenträgern, durchgehend angenehm. Der Schaumstoff passte sich gut der Kopfform an, lediglich – wie bei allen Over-Ear-Kopfhörer – die Temperaturerhöhung könnte beanstandet werden; wobei auch diese, im Vergleich, im Rahmen bleibt. Eine höhere Schweißentwicklung war nicht festzustellen, und das Headset kühlt bei kurzen Pausen schnell wieder aus.

Fazit
Tesoros Olivant Pro steigt für einen Realpreis von knapp unter 50€ in den umkämpften Headsetmarkt ein. Dabei bietet das Headset neben üblichen Features wie einem abnehmbaren Mikrofon und virtuellem 7.1-Klang vor allem ein großes Repertoire an Zubehör an, mit dem das Headset direkt an Smartphone, PC und Konsole verwendet werden kann.

Klanglich ist das Headset dem Preis entsprechend gut aufgestellt und bleibt verhältnismäßig homogen. Ein absoluter Überflieger ist es nicht, das wäre aber auch nicht zu erwarten.
Die Aufnahmequalität des Mikrofons ist in Ordnung, in der Praxis allerdings recht stark eingefärbt; für normale Telefonate reicht es aber in jedem Fall aus.

Stärken hat das Olivant Pro vor allem bei der Portabilität und der Verarbeitungsqualität: Die Möglichkeit das Headset bereits bei der Lieferung über einen oder zwei Klinkenstecker sowie per USB zu betrieben macht es ausgesprochen flexibel. Die Verarbeitungsqualität des Headsets ist dabei durchgehend gut, es gibt keine optischen Auffälligkeiten und vor allem die Metallbügel hinterlassen einen guten Eindruck. Auch die überall eingesetzten Kabelsleeves und die teilweise vergoldeten Steckern fallen positiv auf.

Alles in Allem ist das Tesoro Olivant Pro ein guter Allrounder, der vor allem durch seine Portabilität und die gute Verarbeitung auffällt. Damit ist das Headset für die meisten Spieler und Normalnutzer eine gute Wahl, außer es wird ein hohes Augenmerk auf eine farbneutrale Stimmaufnahme gelegt

Pro:
- Gute Tonqualität
- Angenehmer Tragekomfort & gute Verarbeitungsqualität
- Lieferumfang (Betrieb an allen üblichen Geräten)

Neutral:
- Aufnahmequalität
- Software

Contra:
- (USB Soundkarte sehr laut)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Oromis,

sehr guter Test, vorallem für unter 50€ absolut TOP.
Ich hab eine Tesoro Tastatur (Lobera Spectrum) in betrieb und begutachte zwischendurch auch mal die anderen Produkte v. der Marke.
Ich hätte da allerdings noch einige Fragen.

Beim Onboard Sound hast Du sicherlich keine Änderungen bei den Lautsprecher/Eigenschaften gemacht ?
Könntest Du das nochmal testen beim Erweitert Reiter das Standardformat auf Studioqualität (24Bit/192000Hz) stellen und deine gewählten Testtracks nochmal checken ?
Zweite Frage wäre, inwiefern die USB Soundkarte "sehr Laut" ist, gibt es da Einstellmöglichkeiten bzgl. Gehörschutz oä. ?
Hast Du evtl. auch die Möglichkeit es an einer PS4 zu testen ???

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das Lob :)
Ja, seit ich die Gram Spectrum in der Hand hatte hab ich auch dauernd ein Auge auf Tesoro, die war für mich - rein subjektiv - ein purer Genuss :)

Studioqualität war eingestellt, aber 48 statt 192 KHz. Ich habs mal umgestellt und hör Morgen noch mal in die Tracks rein.
Der eigentliche Kritikpunkt an "sehr laut" ist, dass die genaue Lautstärkeeinstellung darunter leidet. Also: Bei Windows sind halt - für mich - so ca 0-7% das erträgliche Spektrum. Jetzt ist man bei 4% natürlich gut aufgehoben, aber man kanns dadurch halt nicht so genau einstellen wie wenn das Maximum bei 100% wäre ;)
Ich such mal im Umfeld nach einer PS4 - vielleicht habe ich Glück. Genaueres dazu liest du dann Morgen mit meinem Test mit 192khz ;)
 
Danke für das Lob :)

Ich such mal im Umfeld nach einer PS4 - vielleicht habe ich Glück. Genaueres dazu liest du dann Morgen mit meinem Test mit 192khz ;)

*great*
Ist nun kein unbedingtes MUSS aber wäre schon schön, ich hab ne PS4 Pro hier und wäre als zusätzlicher Eindruck vom Headset natürlich ein Bonus. ;)
Bin gespannt auf dein Feedback..

Gruß
 
Also ich meine noch eine leichte Verbesserung hören zu können, gerade was leise Details angeht. Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, möchte aber dennoch betonen, dass mir da auch meine Psyche einen Streich spielen kann - Musik ist da ja immer etwas böse bei der Angelegenheit ;)

Eine PS4 gibt es leider tatsächlich nicht im Bekanntenkreis, aber mit einer PS3 könnte ich dienen. Würde das auch gehen? Dann komm ich im Laufe der Woche sicher an selbige ran ;)
 
Also ich meine noch eine leichte Verbesserung hören zu können, gerade was leise Details angeht.

Eine PS4 gibt es leider tatsächlich nicht im Bekanntenkreis, aber mit einer PS3 könnte ich dienen. Würde das auch gehen? Dann komm ich im Laufe der Woche sicher an selbige ran ;)

Japp, genau.
Als Musikliebhaber stell ich eh zu beginn, wenn das System neu ist, die Audio settings so ein. (24/192k)
Was die Ps3 angeht.. muss es nicht sein, nur wenn es sich ergibt und das Headset es mitmacht, denn drauf steht ja PS4..

mfg, Andy
 
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