[Lesertest] Tesoro Sagitta Spectrum – Die bessere Sharur?

Oromis

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Tesoro Sagitta Spectrum – Die bessere Sharur?

- Tesoro Sagitta Spectrum
- Technische Details
- Lieferumfang
- Detailbetrachtung und Ergonomie
- Die Tasten
- Beleuchtung & Lautstärke
- Fazit

Tesoro Sagitta Spectrum
Nachdem kürzlich bereits das Headset Tesoro Olivant Pro hier im Test war, folgt nun mit der Sagitta (lat. Pfeil) Spectrum eine Maus des Gaming-Herstellers.

Diese wurde schon im September letzten Jahres vorgestellt und besetzt mit dem Preis von knapp 35€ das mittlere Preissegment der von Tesoro angebotenen Mäuse – über der Sharur Spectrum und unter der Ascalon Spectrum.

Dabei bringt die Maus eine dem Preis entsprechende Ausstattung mit: Sie ist eine der günstigsten mit 5000 DPI-Sensor, RGB-Beleuchtung, Omron-Schaltern und zwei Zusatztasten.

Das Gerät ist 122 Gramm schwer und 131mm lang, am höchsten Punkt kommt es auf 42mm.

Technische Details:
  • Gewicht (ohne Kabel): 122 g
  • Abmessung: 73 mm x 42 mm x 131 mm (B x H x T)
  • Sensor: Bislang nicht angegeben (50-5000 dpi, 130ips, 30g)
  • Pollingrate: bis 1000 Hz
  • Zusatztasten: 2 + 1
  • Mausrad: 2 Wege
  • Haupttasten: Omron, 10 Millionen Klicks

Lieferumfang:
Die Sagitta Spectrum kommt in einem farbig bedrucktem Karton daher. Diesen kann man einfach aufklappen, der Deckel wird durch Klettverschlüsse gehalten. Ist das getan sieht man bereits die Maus auf dem Kunststoffträger. Dieser kann wahlweise von links oder rechts herausgenommen werden.

Der Lieferumfang besteht – neben der Maus selbst natürlich – ausschließlich aus einer Anleitung.

Detailbetrachtung und Ergonomie
Aufgrund der einseitigen Platzierung der Zusatztasten, und auch der Formgebung des Gehäuses, ist die Maus klar auf Rechtshänder ausgelegt. Die Maus macht dabei wenig Experimente und setzt auf den klassischen Aufbau für Rechtshänder: Ein leicht gekrümmtes Gehäuse mit Auflagefläche für den Daumen links und für den kleinen Finger rechts; die Auflageflächen sind dabei alle planar. Das betrifft insbesondere jene an den Seiten, die nicht – wie oft – gummiert sind, sondern stattdessen auf eine glatte Klavierlack-Oberfläche setzen. Hier kommen schlicht persönliche Präferenzen ins Spiel; wer einmal etwas anderes als eine Gummierung bzw. rauen Kunststoff ausprobieren möchte, der wird bei dieser Maus fündig.

Eine Auflösung von 5 000 DPI sollte problemlos für die meisten Anwender ausreichen. Um die komplette Diagonale eines UHD-Bildschirms zurückzulegen braucht man hier nur einen knapp Zoll (2,5cm)

Im Test traten keine Anzeichen einer softwareseitigen Kurvenkorrektur auf, die durch den Sensor bedingte Ungenauigkeit ist sehr gering und fast im Bereich der Messtoleranz (Unebenheiten der Oberfläche etc.). In der Software kann der „Snapping Angle“ eingestellt werden; standardmäßig ist dieser bei 0° und damit deaktiviert. Wer leichte Ungenauigkeiten bei linearen Bewegungen ausgleichen möchte kann dies durch das Angle Snapping tun. Die Stufen 1-3 dürften dabei für viele Anwender bereits ausreichend sein – die Stufe ist immer möglichst niedrig zu halten, da sonst leicht kurvige Bewegungen verfälscht werden könnten.

Die Lift-Off-Distance ist in fünf Stufen zwischen einem knappen und guten drei Millimetern einstellbar.

Bei den in den beiden Haupttasten verwendeten Schaltern handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Modelle aus dem Hause Omron. Diese halten laut Spezifikation, 10 Millionen Klicks stand; und sind damit – dem Preis entsprechend – nicht aus Omrons High-End-Portfolio. Die in den Seitentasten verbauten Switches sind, wie üblich, nicht näher spezifiziert.
Angeschlossen wird die Maus über ein 2 Meter langes, gesleevtes Kabel mit vergoldetem USB-Anschluss und angebrachtem Klettverschluss für den Transport. Einstellungen und Profile werden im internen Speicher der Maus behalten, man kann also jederzeit das System wechseln, ohne die Maus neu einrichten zu müssen.

Damit die Maus leichtgängig über Oberflächen gleitet befinden sich an der Unterseite zwei Gleitpads: Eines vorne, eines hinten.

Das Verarbeitungsqualität der Sagitta Spectrum ist gut: Das Gehäuse ist stabil gebaut, Produktionsüberreste sind nicht zu finden und die Spaltmaße sind gleichmäßig. Die verwendete Materialien sind in der Haptik angenehm. Einzig das untere Gleitpad ist ein kleines Stückchen schief aufgeklebt – ein höchstens minimaler Makel.

Die Tasten
An Zusatztasten ist die Maus recht konservativ ausgestattet: Es gibt die üblichen beiden Tasten für Vor- und Zurück an der linken Seite – über dem Daumen positioniert - und eine Profiltaste vor dem Mausrad.

Bei der Tastenabdeckung der Haupttasten setzt Tesoro auf eine einzelne, große Abdeckung: Die beiden seitlichen Zusatztasten sind im Gegensatz dazu zweiteilig. Sowohl die beiden Zusatztasten als auch die Profiltaste können problemfrei, und ohne umzugreifen, erreicht werden.

Das Mausrad ist, wie bereits erwähnt, beleuchtet und besteht dementsprechend aus transluzentem Kunststoff. Als Bedienfläche ist eine Schicht aus grob gemustertem Gummi darauf angebracht. Das Rad benötigt etwas mehr Kraft als durchschnittlich, der Halt auf ihm ist dementsprechend hoch.

Software
Die Konfigurationssoftware für die Spectrum Sharur kann man über die Website von Tesoro beziehen. Das 10,3 MB große Programm ist schnell und ohne Registrierungszwang installiert. In der Software kann man die einzelnen Details der Maus konfigurieren. Grundsätzlich ist das Programm in vier Reiter unterteilt: Assignment, Performance, Lighting und Macros.

Im ersten Punkt, Assignment, können alle Tasten mit Funktionen belegt werden. Möglich sind Programmstarts, Tastaturbefehle, Profil- und DPI-Wechsel und Multimediafunktionen.

Unter 'Performance' kann man die vier DPI-Stufen der DPI-Taste festlegen. Zur Verfügung stehen alle Stufen zwischen 50 und 5000 im 50er-Intervall. Darüber hinaus kann man die Scroll- und Doppelklickgeschwindigkeit, die Auslösehöhe, die Mausbeschleunigung und das Angle-Snapping konfigurieren.

Wie zu erwarten war kann man im dritten Reiter 'Lighting' die Beleuchtungseinstellungen vornehmen. Zur Verfügung stehen wahlweise ein Color-Picker und eine Direkteingabe der RGB-Werte. Die Maus bietet dabei zwei Segmente: Das Mausrad und das Logo am Mausrücken. Diese können getrennt angesteuert werden.

Alternativ zu einer statischen Beleuchtung können auch Effekte angewandt werden: Zur Verfügung steht ein Atmungseffekt und drei verschiedene Farbwechsel.

Im letzten Teil der Software - „Macros“ - können Makros erstellt, aufgenommen und verwaltet werden. Bis zu 80 Tastenevents, also bis zu 40 Tasteneingaben, sind möglich. Diese können im Nachhinein noch angepasst bzw. korrigiert werden. Zusätzlich kann man auch eine relative Mausbewegung angeben, um beispielsweise mehrere Klicks an verschiedenen Positionen auf dem Desktop auszuführen.

Zuletzt kann man noch über das Zahnrad oben rechts im Programm die Sprache und einen möglichen Autostart einstellen. Deutsch ist zwar verfügbar, allerdings ist die Übersetzung offensichtlich maschinell und dementsprechend bei weitem nicht immer korrekt.

Beleuchtung & Lautstärke
Wie bereits erwähnt kann man für die Tesoro Sagitta Spectrum aus 16,8 Millionen Farben, also dem Standard-Farbraum, auswählen. Die Farbwiedergabe ist gut, die Standardwerte für Gelb und Weiß weichen wie bei (fast) allen RGB-Produkten leicht ab: Das 'normale' weiß sieht etwas zu bläulich aus, und das gelb ist eher grünlich.

Letzteres gleicht Tesoro bereits serienmäßig durch die Software aus: Gelb wird als (255,240,0) statt (255,255,0) interpretiert und kommt somit gut an die richtige Farbe hin. Das gleiche kann selbstverständlich auch manuell mit der Darstellung von weiß gemacht werden, indem man den Blauwert um 15-30 Stufen heruntersetzt.

Zusätzlich kann man auch die Helligkeit verstellen in 255 Stufen, indem man schlicht alle drei Beleuchtungswerte heruntergesetzt.

Die Beleuchtung der Maus fiepte im Test nicht, dafür aber der Sensor: Dieser stößt durchgehend ein leises aber merkliches, hochfrequentes Geräusch aus. Für ältere Semester dürfte dies nicht mehr zu hören sein, junge Käufer könnten sich aber – in einem stillen Raum - dadurch gestört fühlen.

Fazit
Wie schon bei der Sharur Spectrum erwarten einen auch bei der Sagitta Spectrum keine großen Überraschungen. Die Ausstattung der Maus entspricht der, die dem Preissegment von rund 35€ üblich ist: Ummanteltes Kabel, Namhafte Taster (Omron) bei den Haupttasten, RGB-Beleuchtung und ein Sensor mit um die 5000 DPI. Dazu gibt es die beiden Zusatz-Daumentasten und die DPI-Taste.

Die Verarbeitungsqualität ist für die Preisklasse ordentlich. Die Materialien sind gut gewählt, Überreste aus der Fertigung gibt es keine. Die Positionierung der Tasten ist auf Rechtshänder ausgelegt und ohne Einarbeitungszeit direkt angenehm zu verwenden.
Bei der Haptik ist die sehr glatte Daumenauflage zu erwähnen, die im Vergleich zu den oft verwendeten gummierten oder geriffelten Oberflächen eine andere, durchaus angenehme Alternative darstellt.

Bei der Software bekommt man das von Tesoro gewohnte Paket: Viele verschiedene Auswahlmöglichkeiten bei der Tastenbelegung, eine gut funktionierende Makrofunktion (bis 40 Zeichen) und ein paar Beleuchtungseffekte. Einzig bei Letzteren wäre es noch schön gewesen, wenn man die angebotenen Farbwechsel noch farblich und zeitlich anpassen könnte.

Über die Software kann auch der Sensor genauer angepasst werden, so gibt es beispielsweise ein in verschiedenen Stärken zuschaltbares Angle-Snapping. Allgemein macht der Sensor eine gute Arbeit: Wenig Ungenauigkeit (Jitter) und keine Kurvenkorrektur.

Einen Kritikpunkt gibt es leider bei Lautstärke: Der Sensor der getesteten Maus fiept leider leise hochfrequent, was (sehr) junge Nutzer in Stiller Umgebung u.U. stören kann. Andere Tester berichten von diesem Problem nicht, es könnte sich bei der getesteten Maus also auch um ein Montagsmodell handeln.

Alles in allem ordnet sich die Sagitta Spectrum passenderweise genau über der bereits getesteten Sharur Spectrum ein: Ein kleiner Aufpreis für einen (deutlich) besseren Sensor, ein Rechtshänderdesign und zwei Beleuchtungssegmente statt nur einem sprechen für die Sagitta. Einzig das genannte Fiepen könnte für einige Spieler störend auffallen – wobei die Frequenz hoch genug ist, dass viele sie bereits nicht mehr hören dürften.

Positiv:
- Ansprechende Materialwahl
- Gute Software
- Präziser Sensor mit vielen Einstellungsmöglichkeiten (leider unbenannt)
- Sauber umgesetzte RGB-Beleuchtung

Negativ:
- (Sehr hochfrequent) Fiepender Sensor
 
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