Athlon 64 FX "Sockel 939" bekommt 1 GHz HT-Link

Nero24

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Ob sich SiS bewusst ist, welche Lawine sie mit einer simplen Pressemitteilung über einen neuen Chipsatz losgetreten haben? Vor ein paar Tagen hat SiS seinen neuen Athlon 64 FX Chipsatz SiS755FX vorgestellt (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1068743988">berichteten</a>). Normalerweise besteht eine solche Pressemitteilung aus 80% Marketing-Gedöns ("..einer der führenden XY-Hersteller...", "...ein herausragendes Produkt..."). Wenn man dann als Redakteur die üblichen Floskeln entfernt und die Mitteilung in eine redaktionell unabhängige Form bringt, bleibt oft nicht mehr viel übrig. Ganz anders bei dieser Pressemitteilung, die bereits letzte Woche Stoff genug für einen <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1068744985">weiteren Artikel</a> geliefert hatte.

Ein winziges Detail in dieser PM hatten wir offen gesagt unterschätzt. SiS kündigte an, der SiS755FX werde einen HyperTransport-Link von 1 GHz Taktfrequenz unterstützen. Die derzeitigen Athlon 64 und Athlon 64 FX nutzen nur je nach Chipsatz einen 600 MHz oder 800 MHz HT-Link. Was wir als Goodie für Tuner interpretierten, ist AMD offenbar ernst. Wie in den letzten Tagen an verschiedenen Stellen im Internet zu lesen war, plant AMD scheinbar, die HT-Link Geschwindigkeit des neuen Sockel 939 Athlon 64 FX auf 1 GHz Taktfrequenz zu erhöhen. Die Busbreite zur Northbridge würde damit 8 GB/s betragen. Eine offizielle Ankündigung von Seiten AMDs steht allerdings noch aus.

Der HT-Link verbindet den Prozessor mit der Northbridge des Chipsatzes und damit mit dem Rest des Systems. Nicht zu verwechseln mit dem alten Begriff "Frontside-Bus"! Der Athlon 64 besitzt keinen klassischen Frontside-Bus mehr (siehe <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/hardware/a64/6.shtml">Erläuterung</a>). Daher ist es auch erstaunlich, daß AMD so bald nach der Präsentation des Athlon 64 FX bereits an der Taktschraube für den HT-Link dreht. Im Gegensatz zur Athlon XP und Pentium 4 Plattform besitzt der Athlon 64 FX ja einen integrierten Memory-Controller und damit einen eigenen Speicherbus. Die Daten, die zwischen den Speichermodulen hin und her transportiert werden, müssen nicht den Umweg über den alten Frontside-Bus gehen. Auf dem HT-Link werden somit lediglich jene Daten transportiert, die zum AGP-Port und zur Southbridge geschickt werden! Derzeit sind dies maximal 3,1 GB/s (2,1 GB/s für AGP 8x, 533 MB/s bis 1 GB/s zur Southbridge) in eine Richtung. Die 6,4 GB/s Bandbreite des aktuellen 800 MHz HT-Link (3,2 GB/s in eine Richtung) sind damit noch nicht überfordert und somit nicht Performance-relevant. Bleiben als Erklärung nur zwei Varianten: entweder ist das HyperTransport-Protokoll derart gutmütig gegenüber hohen Taktfrequenzen, daß die Ingenieure sich fragten "warum denn nicht 1 GHz?" oder man will rechtzeitig die notwendigen Reserven schaffen, um die im Laufe des nächsten Jahres erwarteten PCI-Express Plattformen ausreichend mit Bandbreite versorgen zu können.

Ein weiterer theoretischer Erklärungsversuch wäre, daß vorwiegend der Opteron von der schnelleren Anbindung profitieren soll. Multi-CPU-Systeme auf Basis des AMD Opteron (derzeit praktisch baugleich mit dem Athlon 64 FX) können über HyperTransport direkt miteinander vernetzt werden - ohne zusätzlichen Controller-Chip. Hier würde eine Erweiterung der Bandbreite Sinn machen. Der Athlon 64 FX jedoch unterstützt keine Mehrprozessor-Systeme, sodaß dieser Erklärungsversuch nur logisch wäre, wenn der FX den schnelleren HT-Link als "Abfallprodukt" des Opteron erhielte. Aber das werden wir spätestens in den nächsten Wochen auch aus offizieller Quelle zu hören bekommen...
THX Hako & ..:twoPhases:.. für den Hinweis
 
HT verträgt ja einiges, und das kann auch ne große Marketing Technische Angelegegenheit sein. Wenn ich (als beispiel) im Media Markt lesen oder höre: Der P4 ist mit [effektiven] 800MHz an die NB angebungen und der Athlon mit 1Ghz, hört sich dass doch viel besser an. Und wenn PCI Express kommt kann das Vorteile haben...
 
Original geschrieben von Moritz
Wären dann nicht auch neue Chips von Via und nVidia fällig? *noahnung*
Jede HT-Komponente muss abwärtskompatibel sein. Bei der Initialisierung einer HT-Verbindung tauschen die beiden Geräte zunächst mit der minimalen Verbindungsfrequenz Bitmuster aus um dann die optimale Verbindung untereinander zu ermitteln. Daher kann man auh einen Athlon 64 direkt mit einer AMD 8111 Southbridge verbinden, die einen nur 800 MB/s schnellen HT Port besitzt.

Eine weitere Spekulationsmöglichkeit für die höhere Taktfrequenz ist IMO das Marketing. Meist wird die effektiv 1,6 GHz schnelle Verbindung nur als 800 MHz schnell bezeichnet (im Gegensatz zu anderen Verbidungen wie dem P4 QPB, RDRAM oder DDR RAM). So steht heute marketingtechnisch ein 800 MHz HT Link neben einem 800 Mhz P4 Bus. Mit 1 GHz kann man sich ein bischen mehr abheben. Außerdem erreicht man damit auch eine effektiv schnellere Verbindung als der Konkurrent, der momentan mit 6,4 GB/s exakt die selbe Transfergeschwindigkeit wie der Athlon 64 liefert. Und letztendlich steht auch beim P4 früher oder späte die Eröhung des Bustaktes auf effektiv 1066 MHz an, dem will AMD sicherlich nicht nachstehen. Zumal das mit HT sicherlich ein kleineres Problem sein sollte.
 
Vielleicht bringt es auch tatsächlich noch ein quäntchen mehr Performance. Dem Nforce 3 sagt man ja auch nach, dass er wegen des geringeren HT Taktes langsamer als der K8T800 ist.

MfG
 
Wie siehts eigentlich mit der Latenz aus, die wird doch dadurch auch verringert. Könnte das auch von relevanz sein, bei der Anbindung zu NB ?
 
Original geschrieben von Crashman
Vielleicht bringt es auch tatsächlich noch ein quäntchen mehr Performance. Dem Nforce 3 sagt man ja auch nach, dass er wegen des geringeren HT Taktes langsamer als der K8T800 ist.

MfG

man muss aber auch sagen dass der apg-port von via schon beim kt600 dem nforce² ein überlegen ist, hinzu kommen noch die bessere stouthbirge vias und ht natürlich
 
Zur Zeit passiert zu viel um den Htr- Link...

Monatelang schwadronierten nur wenige über die Systemanbindung, SIS machte in frühen Papers dümmliche Darstellungen und nun Promoten ausgerechnet sie den HTr- Link mit höherem Takt...
 
IMO kann man dadurch nichts an Performance herausholen. Der nForce 3 ist meiner Meinung nach langsam, weil der Chipsatz intern langsam ist.

Ich bin grad am überlegen, obs eigentlich schon verabschiedete Speuifikationen für diesen HT Mode gibt .... such ... http://www.hypertransport.org/faqs.html#7
Laut der FAQs ist die maximale Geschwindigkeit von HT noch 12,8 GB/s was 32 Bit 800 MHz DDR entspricht (unter 14 steht auch direkt, das die maximale Taktfrequenz 800 MHz ist). Also ein bischen mystirious :]
 
Nunja, da AMD das Ding maßgeblich mitentwickelt hat werden sie wohl eher ein geringes Problem damit haben die Spezifikation zu erweitern :)

MfG
 
Könnte es sein das das indirekt was mit der Cool'n'Quiet zutun hat? Bei der wird der Takt ja auf die minimal mögliche Frequenz gesenkt, logischer weise die des HT. AMD hat ja Probleme bei Cool'n'Quiet + Dual Channel. Wenn ich jetzt mal abenteuerlich rechnen 2*DDR333 = 666Mhz das ist schon recht nahe an den 800Mhz des per Cool'n'Quiet auf 800Mhz laufen Cores. Wenn die CPU dann die 2 Speicher nicht mehr synchron halten kann weil sie zu langsam ist würde es sicher Probleme geben.

Nur mal eine ganz abenteuerliche Theorie ohne große Anhaltspunkte.
 
so langsam wie ihr alle meint is der nforce 3 garnicht

ich hab hier nen nforce3 und das abit kv8

mit dem nf3 hab ich 20160 3dmarks mit dem abit kv8 20200

das is kaum ein unterschied

zumindest in 3dmark 2001 sind sie gleichwertig würd ich sagen
 
@ mtb][sledgehammer

Der Hammer kann aber nur mit 8bit und 16bit umgehen und somit passt die Bandbreite von 6,4Gb/s
 
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