Handychip verbessert Blick ins All

Sir Ulli

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Astrophysiker der Universität Bonn haben ein neuartiges Spektrometer entwickelt, das die Radioastronomie revolutionieren könnte. Sie verwendeten dazu spezielle Computerchips, die beispielsweise auch in der Mobilfunktechnik zum Einsatz kommen. Das Spektrometer ist erheblich empfindlicher und schneller als herkömmliche Modelle, verbraucht weniger Energie, kostet aber nur rund ein Zehntel. Erste Tests des Geräts am 100-Meter-Radioteleskop in Effelsberg verliefen bereits erfolgreich.

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Das 100-Meter-Radioteleskop bei Bad Münstereifel-Effelsberg. Bild: Max-Planck-Institut für Radioastronomie

Radiospektrometer funktionieren im Prinzip ähnlich wie ein Prisma, das Licht in seine Grundfarben zerlegt. Im Gegensatz dazu fächern sie jedoch Radiosignale auf, wie sie beispielsweise das Teleskop in Effelsberg mit seiner 100-Meter-Parabolantenne empfängt. So senden beispielsweise Gaswolken im All charakteristische Radiowellen aus, so genannte Emissionslinien. "Je nach Zusammensetzung der Wolke finden sich so im Empfangssignal ganz bestimmte Frequenzen", erklärt Dr. Jürgen Kerp. "Ein Beispiel ist die berühmte Wasserstofflinie: Wasserstoff emittiert Wellen von 21 Zentimetern Länge; an dieser Stelle sieht man im Spektrum daher ein markantes Signal." Spektrometer können daher kalte (und damit dunkle) Gaswolken durch ihr Radiospektrum sichtbar machen und so Hinweise auf die Zusammensetzung weit entfernter Welten geben.

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auch Deutschland ist mit im Rennen, und technologisch scheinen die Deutschen zur Zeit das beste Land mit der besten Technologie zu sein...


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mit einem zweiten sieht man besser

In der vergangenen Woche wurde auf dem Mount Graham in Arizona nach acht Jahren Bauzeit das weltweit größte optische Teleskop eingeweiht: Beim Large Binocular Telescope (LBT) sind gleich zwei 8,4 Meter Spiegel gemeinsam montiert. So erreicht das LBT eine Bildschärfe, die zehnmal über der des Hubble-Weltraumteleskops liegt. :o

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Das Large Binocular Telescope im Größenvergleich Bild: idw / Leibniz-Gemeinschaft

Acht Jahre Bauzeit und 100 Millionen Euro hat eine internationale Gemeinschaft aus Deutschland, den USA und Italien aufgewandt. Von deutscher Seite sind die Leibniz-Gemeinschaft mit ihrem Astrophysikalischen Institut Potsdam und die Max-Planck-Gesellschaft mit drei Instituten (die Max-Planck-Institute für Astronomie, extraterrestrische Physik und Radioastronomie) sowie die Landessternwarte Heidelberg federführend vertreten. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft würdigte das wissenschaftliche Großprojekt als vorbildliches Beispiel internationaler und organisationsübergreifender Zusammenarbeit. Hans-Olaf Henkel freute sich, "dass deutsche Wissenschaftler international begehrte Partner sind und die Zusammenarbeit zwischen den deutschen Wissenschaftsorganisationen reibungslos funktioniert."

Spezialität der deutschen Wissenschaftler sind die hoch komplizierten Messinstrumente des Teleskops und Steuerungseinheiten, welche die Erdrotation ausgleichen und die Sekundärspiegel bis zu zweitausend Mal pro Sekunde verformen, damit Störungen aus dem Luftflimmern in der Atmosphäre ausgeglichen werden. So könnten die Forscher mit dem LBT aus 2,5 Millionen Kilometer Entfernung noch das Licht einer Kerze sehen. Die Bildschärfe ist bis zu zehnmal besser als beim Weltraumteleskop Hubble. Diese Genauigkeit ist notwendig, um weit in die Vergangenheit des Kosmos zu blicken und womöglich die ersten Sterne nach dem Urknall zu finden. Zudem hoffen die Forscher, erstmalig Planeten in anderen Sonnensystemen direkt nachweisen und charakterisieren zu können.

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