Climate Prediction (CP): Sinn oder Unsinn?

TITAN>Steel

Fleet Captain Special
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Hallo!

Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, ob es überhaupt Sinn macht, das Weltklima zu für die nächsten 100 Jahre zu berechnen. Keine Ahnung, vielleicht ist die Frage ja schon gestellt worden: Wenn man, z.B. mitn "EarthSimulator" = "Einer der schnellsten SuperComputer der Welt"... eine/dieselbe Woche brauchen würde, um das Wetter von derselben Woche im Voraus zu berechnen... Was ist dann mit CP? Ich mache es nur, wenn auch feststeht, dass bei z.B. 100.000 Usern die ihr Rechner zu x% auslasten mit CP dann 10 Jahre benötigen um das Klima, also dann 90 Jahre vorauszuberechnen. Außerdem, ist es mein Stromgeld, deswegen würde ich doch mal sagen wir brauchen stabile mmx/3dnow/sse1-3/x64 clients. Außerdem frage ich mich, mit welchen Formeln das berechent wird? Sind die Formeln frei zugänglich? Oder ein betriebsgeheimins von dem meiner Meinung nach doch seriösen Oxford Barkley Team...

Nun, Sinn (prinzipiell) macht es schon, auch die Tatsache, dass meiner Meinung nach Außerirdisches Leben zu entdecken Unsinn ist, jedenfalls, wenn es Geld kostet. Weiterhin ist es auch erfreulich, dass es, meiner Meinung nach, das CP wenig bis kein Datenmissbrauchspotential bestiztim Gegensatz zu Eiweißmolekülberechnungen usw... außer man würde berechnen, das alles OK ist mit dem Klima der nächsten 100 Jahre und dann gewisse dinge "schleifen" bzw. unterlässt... nach dem Motto wir können ja noch ein paar milionen tonnen mehr Kohlendioxyde in die Atmoshäre pusten...

Wie wird eigentlich das Wetter in der Gegenwart berechnet? Mit dicken Computern, es gab aber schon Wettervorhersagen in den 60er bis 90er Jahren, da ja das Klima sich aus lokalen Wettergebieten bildet, damals hätten sie vermutlich heute noch gerechenet um das Wetter von einer Woche im Vorraus zu berechenen, nein, sie hätten es gewusst :-)... jedenfalls mit der damligen aktuellen Hardware. Natürlich Analog. Barrometer, Hydrometer, Thermometer usw... ist halt analog.

Sicher könnte man mit der Genauigkeit runtergehen, wenn nicht genügend User mitmachen... sprich, mit ner höheren Fehlerwahrscheinlichkeit... oder so.

Außerdem hätte ich da noch nen Tipp: Theoretisch kann ja jeder so ein Projekt in die Wege leiten. Währe es nicht angebracht, eine Art Konsortium zu bilden, damit gewisse Institute, Firmen oder Unis, die sowas anbieten, geprüft werden müssen, damit (und ich will niemanden etwas unterstellen) nicht durch fehlerhafte Formeln etwas unnötig berechent wird oder etwas gar anderes als man glaubt zu berechnen? So das man sagen kann, jedes Projekt, dass in BOINC geladen werden kann, ist auch mit einer 99,9 %iger Wahrscheinlichkeit weltweit rechtens und sinvoll im sinne von korreckten Formeln. Also BOINC - Kompatibilität als ein Art Gütesiegel.


mfg TITANsteel
 
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Mit CP wird das Wetter der letzten 200 Jahre simuliert.Ziel ist es herauszufinden in wieweit sich die faktoren auf das Wetter auswirken.
Soweit ich das mitbekommen habe wird in jedem WU ein eigenes Szenario durchgespielt.
Man erhofft am Ende durch die Resultate präzisere Aussagen machen zu können wie sich welche Faktoren in der Zukunft auswirken können.
Auf der Seite von CP wird über Vorabresultate berichtet,leider nur in English.

Und das man für Nüsse rechnet glaube ich nicht,schließlich müssen diejenigen die per BOINC rechnen lassen selbst einiges an Arbeit investieren über Jahre hinweg,sowas macht keiner der sich nicht sicher ist irgendetwas davon zu haben.

Und über Sinn und Unsinn kann man eh erst dann diskutieren wenn Resultate vorliegen.Aber anders als bei SETI kann man sich sicher sein das es bei CP irgendwann einmal Resultate geben wird. *lol*
 
Da bleibt doch noch eine große Frage:
Ich denke mal die meisten nehmen an dem Projekt teil um unser Klima zu retten oder aus ähnlichen Intentionen.
Aber verbraucht dieses aufwenige verteilte berechnen nicht Unmengen an Ressourcen, insbesondere Energie die durch Verbrennung fossiler Rohstoffe gewonnen wird? Was ja vermutlich das Klima schädigt...
 
Es wird ja immer neuere und leistungsfähigere CPU's geben, die pro Rechenleistung weniger Energie benötigen. Interessant wäre es zu sehen, wieviel Energie zb ein normaler PC (AMD FX60) für eine WU braucht, im Vergeich zu z.B. einem Großrechner (zb Blue Gen o.ä.). Was ist hier wohl effizenter?
 
So wie ich es verstanden habe, dient CP in erster Linie dazu, vorhandene Klimamodelle zu verbessern. Dazu werden Parameter der Formeln variiert.

Ich vermute mal, dass der Earth Simulator "nur" ein Modell mit feststehenden Parametern berechnet, dafür mit höherer Genauigkeit.

Das Problem mit der Genauigkeit ist, dass Wetter-Prozesse eigentlich der Chaos-Theorie entsprechen und damit nie exakt bestimmbar sind. In vielen Bereichen ergibt sich dann übereinstimmendes Verhalten gröberer und genauerer Modelle, dafür gibt es dann Fälle, wo geringfügigste Änderungen (wie z.B. auch die Änderung der Berechnungsgenauigkeit) drastisch andere Ergebnisse bewirken - ähnlich den Grenzgebieten zwischen homogenen Flächen beim Apfelmännchen.
Für statistische Aussagen wie globale Erwärmung spielt das vielleicht nicht so sehr eine Rolle (jedenfalls kann ich es mir nicht vorstellen, dass das Klima entweder in eine Kaltzeit oder eine Warmzeit kippen könnte).
Wäre es anders, könnte man man den Wetterbericht ja eben mal auf ein paar Wochen ausdehnen :)

Die Formeln sind in keinem Fall frei zugänglich, da sie neben der Forschung auch kommerziell von Interesse sind.

Signale von außerirdischer Intelligenz zu finden wäre klasse, vielleicht würde die Menschheit sich weniger damit befassen, sich gegenseitig zu übervorteilen und umzubringen, statt dessen eher Wissenschaft und Technik voranzutreiben, um irgendwann Kontakt aufnehmen zu können.
Schließlich war das heliozentrische Weltbild auch ohne praktische Bedeutung für den einzelnen und trotzdem heftig umstritten. Oder auch die Vorstellung von einem unendlichen Weltall, nachdem lange Zeit das Sonnensystem als eine Art abgeschlossene Kugel betrachtet wurde. Solche Erkenntnisse ändern einfach das Verständnis vom Platz des Menschen im Universum.
[EDIT: Ich halte allerdings die Lösung unserer eigenen globalen Probleme für dringender, vielleicht kann CP dazu beitragen.]

Die für die Klimaberechnung aufgebrachten Ressourcen sind vergleichsweise gering. Allein die Industrie benötigt schon 47% des Stroms in Deutschland (Haushalte: 27%). Dabei sind die wärmetechnischen Geräte die Hauptverbraucher. Natürlich zieht ein PC auch ganz ordentlich, wenn er 24h/Tag läuft, aber die meisten werden BOINC nur nebenbei laufen lassen.
Der Anteil an an erneuerbaren Energien nimmt zudem zu, so dass man kein ganz so schlechtes Gewissen mehr haben muss (Sachsen-Anhalt z.B. ca. 30%).

Großrechner könnten effizienter sein als normale PCs, sie verwenden zwar ähnliche oder gleiche CPUs, haben aber nicht für jede ein extra Netzteil und Peripherie. Aber für echte Aussagen müsste mal jemand das gleiche Modell auf so einer Kiste rechnen lassen...
 
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Um den Sinn oder Unsinn noch mal von einer anderen Seite zu beleuchten. Es gibt Länder, die sich Unweltschutztechnisch sowie Klimaschutztechnisch sehr unfair und eigentlich schon fahrlässig verhalten, obwohl diese besagten Länder, deren Mitbürger teileweis auch auf sehr hohen technologischen Standards Leben, eigentlich zu mehr aktiven Umweltschutz in der Lage sind bzw. sein könnten. Diese Länder nehmen nicht an dem "Koioto Klima Abkommen" teil und zeigen der globalen Erderwärumung die kalte Schulter.

Jetzt könnte man natürlich sagen, ich berechne den Mist, den andere Verbocken... bzw. 20% Rechenleistung für eine WU gehen für die Ignoranz von gewissen Ländern drauf, die mit ihren unendlich scheinenden Resurcen unmöglich umgehen...

Wie auch immer, es ist trozdem ein tolles Projekt, dem ich wohl noch einige Zeit erhalten bleibe...

mfg TITANsteel
 
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