Superstability-Mode: Bug-Fix oder ein Features?

Nero24

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Die amerikanische Seite <a href="http://www.gamepc.com/reviews/hardware_review.asp?review=nforceddr&page=1&mscssid=&tp=" TARGET="b">GamePC</a> hat gestern einen hochinteressanten Artikel über den nVidia nForce Chipsatz veröffentlicht. Es ist eine detaillierte Abhandlung über ein "Feature" der Northbridge namens Superstability-Mode. Die Kollegen haben folgendes herausgefunden: Der nVidia nForce 420 ist ja ein Chipsatz mit TwinBank Speicherinterface, also einem Dualchannel DDR-SDRAM Speichersubsystem. So weit, so gut. Nur scheint das in der aktuellen Revision des nForce nur dann zufriedenstellend zu funktionieren, wenn kein Doublesided RAM-Modul im DIMM-Slot #2 oder #3 steckt. Ansonsten fällt der Speicherdurchsatz von ca. 910 MB/s auf 680 MB/s!

nVidia nennt das "Superstability-Mode". Er soll das System auch dann stabil halten, wenn Speichermodule verwendet werden, die nicht auf der <a href="http://www.nvidia.com/view.asp?PAGE=memory" TARGET="b">Kompatibilitätsliste</a> von nVidia stehen. Dazu liest das BIOS das SPD EPROM aus und findet es dort nur einen Parameter, der ihm nicht gefällt, schaltet es das System in den Superstability-Mode. Dazu wird der Speichertakt unabhängig vom eingestellten Takt auf 100 MHz zurückgefahren und die Timings heraufgegesetzt. GamePCs Gedanken dazu aus zwei Warten:<ul><i>"Well, down-clocking my unsupported memory is better than not having it work at all."

"Automatically down-clocking memory clock speeds? Sounds like the nForce is having timing issues and locking the DRAM at a slower speed is an easy way around it." </i></ul>In der Tat könnte das der Grund sein, warum sich der nForce seit Monaten verzögert hat. Zwei getrennte SDRAM Kanäle zu synchronisieren, besonders dann, wenn pro Takt zwei mal Daten übertragen werden, ist eine technische Herausforderung und wie es scheint funktioniert das in der aktuellen Revision nur unter Vorbehalt. Es könnte sein, daß nVidia den Superstability-Mode nun als Feature verkauft, um von einem nicht ausgereiften Memory-Controller abzulenken und den Chipsatz endlich releasen zu können, ehe die integrierte Grafik-GPU derart veraltet ist, daß sie kein Mensch mehr haben will...

Eine einfache Lösung des Problems für den Kunden besteht darin, keine Double-Sided RAM-Module zu verwenden. Mit Single-Sided tritt das Problem grundsätzlich nicht auf. Leider sind die meisten momentan verkauften Module Double-Sided Ausführungen, was für nVidia ein echtes Problem werden könnte. Eine weitere Lösung von Seiten nVidias wäre den dritten DIMM-Slot einfach wegzurationalisieren, wie es seinerzeit Intel beim i820 und AMD beim 761 getan hat. Ansonsten bliebe nVidia nur die Option eine überarbeitete Revision der 420 Northbridge zu releasen - oder die angezogene Handbremse weiterhin als letzten Schrei zu vermarkten.

Währenddessen hat übrigens <a href="http://www.slota.com/reviews/asus/a7n266-e/" TARGET="b">SocketA.com</a> das erste Retail-Board des Asus A7N266-E getestet. Die Recherchen von GamePC kann auch Chris Tom bestätigen:<ul><i>Currently the main issue with the A7N266-E is the problem with changing the FSB MHz in the bios. Performance is just slightly below that of the demo board. The problem with not being able to use a double sided DIMM in the 3rd socket is also a blemish. Cost of course is also an issue.</i></ul>Ein weiteres Review hat <a href="http://www.theinquirer.org/nforce.htm" TARGET="b">The Inquirer</a> auf Lager, in dem ausführlich spekuliert wird, warum der nForce sich so lange verzögert hat. Dort werden unter anderem auch die angeblichen <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=992088685">Bugs in der Southbridge</a> des nForce wieder aufgerollt. Aber noch besteht kein Grund zur Panik für die Interessenten. Das Produkt ist ja noch nicht mal richtig am Markt und welche Plattform wurde bisher schon völlig reibungslos released. Warten wir doch mal die ersten Wochen ab...
THX @Thomas für den Hinweis :-)
 
Wundert das jemand? Habt ihr wirklich alle gedacht, NVidia schaffe es gleich mit dem ersten versuch alles richtig zu machen, woran sich eigentlich alle anderen die Zähne ausbeissen? :)
Also ich hab schon lange darauf gewartet dass sich die ersten Probleme ankündigen, und wurde wieder mal nicht enttäuscht....
Bei der Komplexität und Vielfalt der verkauften Hardware ist es einfach nicht mehr möglich ALLES richtig zu machen, und auch wenn dies der Fall wäre, hiesse das noch lange nicht, dass dann auch die ganze Hardware darauf läuft...
Irgendein paar probleme hat jeder Chipsatz, auch die von Intel falls ihr mir jetzt mit denen kommen wollt...

mfg
tornado
 
Original geschrieben von tornado
Irgendein paar probleme hat jeder Chipsatz, auch die von Intel falls ihr mir jetzt mit denen kommen wollt...
Jupp so isses, grandioses Beispiel i820 *lol* *lol* *lol*

Auf alle Fälle ist das ein Grund mehr dafür, dass das ein OEM Chipsatz ist, die können dann die richtigen Module reinstecken, für Hardcore Gamer ist doch der KT266A viel sinnvoller
 
... wobei hinzukommt, daß im von AMDzone verwendeten BIOS zum Asus A7N266-E keinerlei Möglichkeit besteht, etwa vom Board irrtümlich ausgelesene SPD-EEPROM-Werte von Hand wieder zu korregieren (zum Beweis, siehe hier: http://www.slota.com/reviews/asus/a7n266-e/dram.jpg): außer CAS 2.5 oder 2 keine weiteren Wahlmöglichkeiten.

Ich denke, jeder kann ein Lied davon singen, wie zuverlässig das Auslesen von SPD-EEPROM-Werten durch das BIOS erfolgt. Mein Asus A7V Rev. 1.02 (VIA KT133) ist noch in der BIOS-Version 1009 der Meinung, daß meine Infineon HYS64V32220GU-7-C2 32Mx64 SDRAM PC133-222-520 256 MB Sync 133 MHz CL2 mit 3-2-2 laufen wollen statt, wie im SPD-EEPROM auch angegeben (mit c'tSPD gecheckt) mit 2-2-2. Beim Asus A7V kann man das im BIOS noch manuell korregieren, beim A7N266-E bisher zumindest nicht, und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob das später der Fall sein wird/darf.

Es hieße nun Eulen nach Athen tragen, im P3D-Forum etwas über die Performancezuwächse bzw. -verluste bei schlecht getweaktem DDR-SDRAM zu erzählen, ein Musterbeispiel dafür sind die BIOS-Optionen, die VIA seinem KT266(A) mitgibt: hier ist alles per Hand im BIOS einstellbar, falls sich das BIOS beim Auslesen des SPD-EEPROM's ''irrt'' (zumindest von den A7V266(-E) und dem EPoX-Board mit diesem Chipsatz weiß ich das).

Nein, solange ich an einem als high-performance, wenn nicht gar high end beworbenem Board mit so einem (sorry) verkrüppelten BIOS herumhantieren muß/soll, kommt mir kein nForce ins Haus. Danke NVIDIA, das ich solange gewartet habe, und (sorry), willkommen, VIA, denn bei Eurem KT266A bin ich ein mündiger Hardware-Nutzer... Da reißt auch das 128 Bit Dual-Channel-DDR-SDRAM-Interface und der HyperTransport nichts dabei heraus. Wozu also Marken-DDR-SDRAM kaufen, wenn ich NVIDIA sozusagen hörig sein muß, was die Einstellbarkeit von DDR-SDRAM-Speicherparametern angeht?

Gruß

Thomas
 
Die PC-Anwender, die über Chipsätze lästern (z.B. über VIA in der Vergangenheit), sollten endlich mal kapieren, dass das entwickeln von hochintegrierten Chipsätzen das aufwendigste ist, was man bei einem Computer entwicklen muss.

Mich erinnern diese Meldungen sehr an den FAll vom Ali Magic, nur dass der nVidia noch nicht richtig draussen ist.

Vor Monaten noch die News, wie super der nVidia Chipsatz ist, und jetzt welche Kompromisse das man eingehen muss, um ihn 'stabil' zum Laufen zu bringen.

Was mich auch noch interessieren würde ist, wie so die PCI-Leistung des nVidia ist. Die ist vor allem dann wichtig, wenn man Video-Daten über eine PCI-Karte analog ausgibt, wie es bei den Pinnacle Studio Plus Karten so passiert.

Chipsatze wie: KT133, AliMagic sind daran gescheitert. Aber ein uralter INTEL BX oder die neuen KT133a, KT266, KT266a haben keine Probs damit.

Synthie
 
Original geschrieben von Synthie
Das mich auch noch interessieren würde ist, wie so die PCI-Leistung des nVidia ist. Die ist vor allem dann wichtig, wenn man Video-Daten über eine PCI-Karte analog ausgibt, wie es bei den Pinnacle Studio Plus Karten so passiert.

Damit sollte der nForce eigentlich keine Probs haben, da er als Verbindung zur Southbridge einen 800 MB/s Hypertransport einsetzt.

Was ich im letzten Post vergaß: ich sage "BUGFIX"
 
Für mich hört sich das wie ein tolles Feature für OEM's an. Die können so mehr stabilität herausholen, und die meisten Endanwender werden es kaum wissen oder bemerken. Für allen anderen würde ich sagen Bugfix.
 
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