AMD gibt seine Werke in Dresden auf

Nero24

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Bereits seit Monaten <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1216837462">geistert es durch den Blätterwald</a>: AMD plane seine beiden Fabriken in Dresden zu verkaufen bzw. in ein eigenes Unternehmen abzuspalten und seine Prozessoren künftig fremd fertigen zu lassen. Bis dato wurden diese Gerüchte stets dementiert.

Nun jedoch scheint es Gewissheit zu werden. AMD-CEO Dirk Meyer gab gestern gegenüber <a href="http://bigtech.blogs.fortune.cnn.com/2008/09/08/re-engineering-amd/" target="_blank">Fortune</a> bekannt, dass ein Spin-Off der beiden Werke geplant sei. Dadurch soll die Last von den Schultern genommen werden "diese gigantischen Fabriken" finanzieren zu müssen. In Zukunft wäre AMD damit ein Chip-Hersteller ohne eigene Produktion. Bei den Grafik-Chips ist das ja bereits jetzt der Fall (ATI ließ ebenso wie NVIDIA seine GPUs schon immer bei Auftragsfertigern herstellen), nun wird das wohl auch die CPU-Produktion betreffen. In Zukunft müsste AMD nach dem "Pay-as-you-go-Modell" fertigen lassen.

AMD will durch den Verkauf der Werke offenbar dringend benötigtes Geld in die Kassen spülen. Die alten Anlagen der zur Fab38 umgebauten Fab30 wurden bereits <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1218974911">nach Russland verscherbelt</a>. Dass nun auch die kompletten Fabs folgen sollen, die teils <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/diverses/fab36richtfest/index.shtml">mit erheblichen Subventionen des Landes Sachsen errichtet wurden</A>, dürfte die 2800 in Dresden beschäftigten AMD-Mitarbeiter sowie die zahllosen Zulieferer erschrocken zusammen zucken lassen. AMD ist zwar nicht der einzige Hersteller im sächsischen Silicon Valley, aber dennoch eine bedeutende Stütze. Was genau mit den Werken geschehen wird - ob sie komplett verkauft werden (und an wen) oder nach einem Spin-Off gemeinsam mit einem Partner betrieben werden sollen - steht laut AMD noch nicht fest. Allerdings soll hier bis Ende des Jahres eine Entscheidung fallen.

Nach sieben Quartalen mit teils erheblichen Verlusten sollen so im Jahr 2009 wieder schwarze Zahlen erreicht werden.

<b>Links zum Thema:</b><ul><li><a href="http://bigtech.blogs.fortune.cnn.com/2008/09/08/re-engineering-amd/" target="_blank">Re-engineering AMD (CNN/Fortune)</A></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1218974911">Von Dresden nach Selenograd - AMD verkauft ausrangierte Maschinen</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1212593227">AMD wird den Fusion alias Swift in Dresden fertigen</A></li></ul>
 
Eieiei, wenn das mal gut geht... Man kann nur hoffen, dass AMD auf dem Markt bleibt, denn wenn nicht, hat nur Intel was davon...

MfG Dalai
 
Schade, daß wir nicht den 1. April haben... :-/
 
was wiedermal ein deutliches licht auf den bereich subventionspolitik, amerikanische investoren, und die völlig hilflose deutsche politik was arbeitsplätze im land halten betrifft, wirft...*nein**nein*

naja ein gutes hat die sache ja für mich, nach 10 jahren AMDgekaufeweilsiehierproduziertwerden kann ich jetzt endlich mal schnelle prozessoren in den rechner stecken..:]:]
 
Hmm alls ich die news las bin zusammengezuckt. Ich dachte was macht AMD denn jetzt??? Aber man stelle sich mal nen Asus oder MSI Phenom X4 9950 vor. An so was könnte ich mich auch gewöhnen wenn AMD dabei entlich wieder schwarze zahlen schreibt.
 
Für den Verbraucher jedenfalls nachteilig, denn AMD Prozessoren werden durch diesen Schritt wohl teurer werden und damit einen der Hauptvorteile gegenüber Intel einbüßen.
 
Da muss doch noch Intel zu stimmen?! Ansonsten verlieren die Ihre x86er Lizenz. Und was bring dann die Verlängerung des Vertrages vor kurzem mit IBM?

Irgendwie passt das ganz noch nicht so recht zusammen.
 
Klar was dann folgt, DD hat zu hohe Produktionskosten, wegen hohem Lohnniveau und Euro Kurs, da wird die Technologie untersucht, das Werk geschlossen und irgendwo in China wiederaufgebaut.

Und wieso das Ganze ? Weil AMD unfähig war seit ~2003 einen echten K8 Nachfolger zu entwickeln. Der dual Core K8 war ja ebenfalls schon im Grunddersign vorgesehen, das war 2005 kein großes Kunststück.

Wenn man heutzutage ordentliche Chips hätte, dann wären die Fabs erstens ausgelastet und zweitens könnte man auch nen guten Preis für die CPUs verlangen.

Das was jetzt gemacht wird ist sicherlich der aktuellen, finanziellen Notlage geschuldet, allerdings trotzdem nur Herumdoktern an den Symptomen, die Ursache aber wird wieder mal nicht erforscht / behandelt.

Seit Jerry Sanders III weg ist (2002) gehts bergab ...

ciao

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird IMO nicht so wild werden. Entwicklung und Produktion werden in zwei verschiedene Unternehmungen gesplittet und die Fabs werden neben AMD Chips nun auch noch für andere Firmen fertigen. Wirtschaftlich absolut richtige Entscheidung.
 
Naja, die Fabs werden verkauft und die Mitarbeiter von neuen Unternehmen übernommen. Die Leute bekommen dann auch nen neuen Vertrag mit neuen Konditionen.

Ist doch nicht das erste mal, dass irgendwas ausgegliedert wird, um u.a. auch die Lohnkosten zu drücken.

MfG
 
Da muss doch noch Intel zu stimmen?! Ansonsten verlieren die Ihre x86er Lizenz. Und was bring dann die Verlängerung des Vertrages vor kurzem mit IBM?

Irgendwie passt das ganz noch nicht so recht zusammen.
Warum sollte Intel zustimmen müssen? Die Lizenz ist doch nicht an eigenen Fabs gebunden oder?
 
Wird IMO nicht so wild werden. Entwicklung und Produktion werden in zwei verschiedene Unternehmungen gesplittet und die Fabs werden neben AMD Chips nun auch noch für andere Firmen fertigen. Wirtschaftlich absolut richtige Entscheidung.
Naja, die Fabs werden verkauft und die Mitarbeiter von neuen Unternehmen übernommen. Die Leute bekommen dann auch nen neuen Vertrag mit neuen Konditionen.

Ist doch nicht das erste mal, dass irgendwas ausgegliedert wird, um u.a. auch die Lohnkosten zu drücken.
Das (Übernahme der Mitarbeiter, Weiterführung der Produktion, etc.) gilt aber nur dann wenn die Fab innerhalb der neuen Betreibergesellschaft wirtschaftlich arbeitet. Wenn die Konkurrenz in Taiwan zur Hälfte des Preises der Dresdener fertigen kann, wird AMD seine Prozessoren bei UMC oder Chartered fertigen lassen - wo es halt gerade am günstigsten ist. Wenn Dresden da nicht mithalten kann (Lohnkosten, EUR-Kurs, etc.) ist der Ofen in DD aus *noahnung* (was natürlich niemand hofft)
 
Warum sollte Intel zustimmen müssen? Die Lizenz ist doch nicht an eigenen Fabs gebunden oder?
Gibt Gerüchte dass das drinsteht, aber das könnte AMD wohl so umgehen, dass sie von der neuen AMD-FAB Gesellschaft nur 49% verkaufen. Reicht fürs erste vielleicht erstmal.

Das (Übernahme der Mitarbeiter, Weiterführung der Produktion, etc.) gilt aber nur dann wenn die Fab innerhalb der neuen Betreibergesellschaft wirtschaftlich arbeitet. Wenn Taiwan zur Hälfte des Preises der Dresdener fertigen kann, wird AMD seine Prozessoren bei UMC oder Chartered fertigen lassen - wo es halt gerade am günstigsten ist. Wenn Dresden da nicht mithalten kann (Lohnkosten, EUR-Kurs, etc.) ist der Ofen in DD aus *noahnung*
Jupp, gab ja erst letztens Gerüchte wg. Fusion, dass der AMD Prozesschef oft nach Taiwan pendeln würde, um dort angeblich nen non-SOI K10 in 40 nm für den Swift vorzubereiten.

ciao

Alex
 
Also langsam gehen mir die Argumente aus, warum jemand einen AMD Prozessor kaufen soll. "Arbeitsplätze in Deutschland" war so ziemlich mein bestes. Bleibt ja noch "Konkurrenz für Intel, damit die Preise unten bleiben", aber irgendwie zieht das nicht, wenn die Sympathie stückweise dahinschwindet.
Noch vor einem Jahr war es undenkbar für mich, mir eine Intel CPU zu kaufen. Dann kam das Einstein-Race und ich hab mir 40GHz Amd nicht soviel gerissen, wie andere mit 12GHz C2D. Dann kam mein Q6600, danach mein E8500 und im Moment bin ich am Überlegen, ob ich mir einen Q9550 kaufe. Die harten Argumente sprechen alle für Intel, die weichen Argumente sprechen immer weniger für AMD.
Das ist wirklich traurig, weil ich sie anfänglich wirklich gemocht habe. :-[
 
naja ein gutes hat die sache ja für mich, nach 10 jahren AMDgekaufeweilsiehierproduziertwerden kann ich jetzt endlich mal schnelle prozessoren in den rechner stecken..:]:]
Naja, eine Ausgliederung der Fabs heißt nicht zwangsläufig, dass die CPUs nicht mehr in Dresden produziert werden.
 
Also langsam gehen mir die Argumente aus, warum jemand einen AMD Prozessor kaufen soll. "Arbeitsplätze in Deutschland" war so ziemlich mein bestes. Bleibt ja noch "Konkurrenz für Intel, damit die Preise unten bleiben", aber irgendwie zieht das nicht, wenn die Sympathie stückweise dahinschwindet.
Jo das wird jetzt spannend, was in den DD Fabs noch hergestellt werden könnte.

Ich hatte vor längerem schon mal Sun favorisiert, aber den Deal hat AMD verpeilt.

Das Problem ist u.a. auch SOI, wer verwendet das heute noch ... IBM mit dem Power Chips, das ist einfach nachwievor zu teuer und bringt (anscheinend) zu wenig, Intel schaffts ja auch prima ohne. ZRAM wäre ein Killervorteil gewesen, allein das funktioniert nicht. Dumm gelaufen ...

So wies ausschaut rentiert sich SOI daher eher nur für Hochpreis-CPUs (wenn überhaupt), deswegen hätte auch Sun gut gepasst.

Mittelfristig werden die dual-core CPUs wohl auf Bulk-Si umgestellt werden, mal schauen, wann es losgeht. QuadCores ... hmmm *noahnung*

ciao

Alex
 
Fein. Ich als Steuerzahler durfte AMD die Fabriken subventionieren, am Ende darf ich dann auch noch für die vernichteten Arbeitsplätze zahlen. So schließt sich der Kreis wenigstens :]
 
Ich finde es auch schade. Gerade weil jetzt nach vielen Jahren erstmals seit einigen Monaten wieder brauchbare Chipsätze für die AMD Plattform verfügbar sind, wie den AMD RS780G oder den nVidia MCP78. Ich konnte bisher nur ruhigen Gewissens zu Intel raten, wenn bei der AMD Plattform nur Chipsätze wie der schäbige nVidia nForce 4 Ultra oder den VIA K8T800 Pro mit der ergrauten VT8237A verfügbar waren und es auf Seiten von Intel ausgereifte Chispätze, wie den Intel 865PE oder später den ebenso überzeugenden P965 gab. Aber vielleicht stehe ich mit diesem Standpunkt alleine dar, aber mir waren Chipsätze schon immer wichtiger als die Prozessoren. Schließlich entscheiden sie wesentlich über die Stabilität und den Funktionsumfang eines Systems. Und das einzige was man bei den Intel Chipsätzen kristisieren kann sind an für sich nur die IGPs bei den GMA Modellen und deren Treiberunterstützung. Um auf den Punkt zu kommen: Gerade jetzt wo es auf Seiten von AMD interessant wird, steuern sie auf den Abgrund zu. Na gut, danach sah es schon mehrfach aus und trotzdem kam es nicht dazu. Man denke an die K5 und K6 Episode. Also heißt es wohl abwarten und Grünen Tee trinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Werke in Dresden dicht gemacht werden, gibt es für mich momentan keine triftige Begründung, warum ich von Intel zu AMD zurückgehen sollte. Von der Leistung her gibt es keinen Grund und das Thema "sympatisch", was viele immer ins Feld führen, ist damit auch gestorben, wenn das passiert.
 
Ist wirklich ein Trauerspiel...
braucht Europa ne eigene x486- Prozessorschmiede?
Nun China bastelt wohl auch daran...
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig auch in Europa
hier gut aufgestellt zu sein...ist ja ne Kerntechnologie.


vermutlich habe ich einfach vergessen daß AMD doch ne
Amerikanische Firma ist und mir eingebildet habe ohne Dresden könnten die nicht...
fataler Irrglaube.:-/

Blöder Heuschreckenkapitalismus...Daimler soll ja nun auch von einem Hedge Fonds aufgekauft und zerschlagen werden.
 
Fein. Ich als Steuerzahler durfte AMD die Fabriken subventionieren, am Ende darf ich dann auch noch für die vernichteten Arbeitsplätze zahlen. So schließt sich der Kreis wenigstens :]

Die Subventionen werden sicherlich an den Erhalt/das Schaffen einer Mindestarbeitnehmerzahl für eine bestimmte Zeit gekoppelt sein. Wenn das nicht eingehalten wird, muss die Subvention zurück gezahlt werden!

siehe Nokia. Die haben zwar die Zeit eingehalten aber im Schnitt 400 Arbeiter zu wenig beschäftigt, wodurch es ja auch die Debatte gab, dass Subventionen zurück gezahlt werden müssen. Was dabei raus kam, weiß ich leider auch nicht.
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EDIT :
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naja ein gutes hat die sache ja für mich, nach 10 jahren AMDgekaufeweilsiehierproduziertwerden kann ich jetzt endlich mal schnelle prozessoren in den rechner stecken..:]:]

du laberst einen Misst! Sorry... Bis zum C2D waren AMD's CPU's die schnellsten über viele viele Jahre
 
ich glaub, dass war als übertreibung gemeint. ich kenne sehr gut das gefühl, wenn man sich einen amd in den rechner setzt, obwohl es beim blauen händler um die ecke erheblich schneller zugeht. das frustriert schon, aber trotzdem hält man amd die stange. und wenn sie es einem dann so zurückzahlen, steckt der frust einfach tief.
 
Naja, so ist es eben, aber vllt haben wir da auch etwas schuld dran.
Naja damals nach der Wende hab ich den Leuten in DD das schon gegönnt, jetzt eigentlich auch noch, laut letzten Umfragen ist DD eins der wenigen Standorte in Ostdeutschland die mit dem Westen konkurrieren können. Fragt sich halt, was passiert, wenn AMD weg ist und ne Hartz IV Fab über bleibt. Immerhin wird ja noch 45nm installiert werden, dass reicht noch ein paar Jahre ...aber dann ... ?

Bin dafür dass ein paar Unis da Chips fertigen lassen dürfen, hätte wenigstens der Bildungsstandort D was davon und vielleicht springt auch ne nette CPU dabei raus, Sun hat Ihr T1/T2 Design ja freigegeben (http://www.opensparc.net/). Sowas (mit 1-2 Kernen) wäre in 45nm ein guter Atom Konkurrent. Zwar nicht x86, aber gibt ja schon genügend Netbooks mit Linux.

ciao

Alex
 
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