Enermax Revolution85+ 850W

soulpain

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Die neuen Modu87+ stehen quasi vor der Tür und werden Mitte Januar im europäischen Markt wie auch bei uns eintreffen. Bis dahin bleiben die Revolution85+ nach wie vor interessant und wir überprüfen nun, ob die 850 Watt Version mit der von uns ausgezeichneten 1050 Watt Variante mithalten kann. Auch prüfen wir, ob das Netzteil-Design heute noch überzeugen kann. Denn auch nach dem Launch der neuen Netzteile werden diese - zumindest eine Zeit lang noch - die Bedürfnisse im Hochleistungsbereich abdecken. Die Modu87+ bzw. Pro87+ enden bei 700 Watt. Hierbei ermitteln wir wie üblich den Wirkungsgrad, werfen einen Blick auf die Elektronik und Ausstattung. Unseren Lesern wünschen wir dabei wie immer viel Spaß und bedanken uns bei Enermax für die Bereitstellung.

[break=Produkteigenschaften]
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Das Netzteil wird in einem stabilen Karton angeliefert, der komplett in schwarz gehalten wurde. Nur der Schriftzug mit dem Seriennamen hebt sich davon etwas ab. Auf der Verpackung wird bereits mit einigen Auszeichnungen wie auch dem 80Plus Silver Zertifikat geworben. Dementsprechend soll es im 230 VAC-Netz bis zu 91 % erreichen können. Weiterhin soll das Ati Logo aufzeigen, dass dieses Netzteil für CrossFire geeignet ist.

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Nach wie vor zeigt eine LED-Anzeige nahe des Netzschalters den Status des Netzteils an. Ob es gerade im Normalbetrieb ist, im Standby, Aus oder defekt wird also aufgezeigt und soll Sicherheit vermitteln. Enermax wirbt zudem mit "Fit4Server" und beschreibt damit die gegebene Kompatibilität und Stabilität im Umgang mit aktuellen Xeon und Opteron Prozessoren. Das Gerät zielt also auf eine professionelle Benutzergruppe ab, die mit den Ausstattungsmerkmalen sicherlich gut leben kann. Außerdem wird die maximale Leistung bei 50 °C garantiert. Auf einigen Demonstrationen auf der CeBIT waren sogar noch höhere Temperaturen möglich. Wie lange es dann allerdings durchhält, würde natürlich nicht erwähnt. Hinzu kommen 3 Jahre Garantie. Weiterhin soll die Serie sehr leise sein, was im Falle der 1050 Watt Version auch bis in höhere Lastbereiche gegeben war und die Sicherungsmechanismen sind primär- wir sekundärseitig sehr umfangreich. Doch dazu später noch mehr.

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Für den Preis von über 215 € auf den Preisvergleichsseiten darf man natürlich einen entsprechenden Lieferumfang erwarten. Den Erwartungen wird das Netzteil auch gerecht. So wurden dem Paket neben den modularen Anschlussleitungen, dem Kaltgerätekabel, den Befestigungsschrauben und einer Kabeltasche auch diverse Kabelbinder und ein Benutzerhandbuch beigelegt.

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Die raue Oberfläche des Enermax Netzteils ist kratzfest und auch Fingerabdrücke machen sich in der Regel nicht bemerkbar. Wir empfehlen allerdings den Einsatz von Presslufthämmern an der Oberfläche zu vermeiden. Rund um den patentierten Lufteinlass ist die Fläche rot gehalten worden und einige Vertiefungen an den Seiten repräsentieren in Form von Rennstreifen die versprochene "Performance". Die Belüftungslöcher sind wie so oft wabenförmig.

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Der RL4Z B1352512LB-3M Globe Fan Lüfter hat Abmessungen von 135mm und genehmigt sich 0,28 A. Bei unserer Belastung zeigte der Lüfter ein typisches Verhalten für ein Hochleistungsgerät. Aufgrund hoher Ansprüche sorgt die Lastregelung bis einschließlich 50 % Last bei 700 rpm für eine kaum wahrnehmbare Geräuschentwicklung. Jede High-End Grafikkarte, die angesichts der Leistungsfähigkeit sicherlich zum Einsatz kommt, übertönt das Netzteil. Danach dreht das Gerät etwas auf und ab 80 % wird der Rotor störend laut. Dort muss Enermax natürlich mehr Verlustleistung abführen und die Stärke äußert sich auch in guten Temperaturen. Schon das 1050 Watt Modell hatte nicht mehr als 45 °C am Sekundärkühlkörper bei 110 %.

[break=Leistung und Anschlüsse]
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+5 V und +3,3 V werden aus je einer +12 V Quell-Schiene gespeist und sind mit je 25 A angegeben. Zusammen können diese 160 Watt leisten. Da sie somit unabhängig voneinander sind, kann man aber eigentlich nicht von einer Combinedleistung reden. Die sechs +12 V Schienen sind mit je 30 A bemessen, was gar nicht so einfach für unsere Teststation ist. Erst mit entsprechender Verteilung der Last waren die Spannungseinbrüche minimal, dafür dann aber auch recht gut, wie wir noch bei den Messungen sehen werden.

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19 cm Bautiefe zuzüglich der leicht hervorstehenden Steckersockel sind zwar nicht wenig, angesichts der Technik aber sicherlich notwenig gewesen. Zwei 6/8-pin Festanschlüsse für Grafikkarten liegen mit 60 cm genau 10 cm höher als die vier modularen PCIe Stecker. Das macht durchaus Sinn, da die Grafikkarten bei SLI oder CrossFire schließlich nicht auf einer Höhe verbaut werden. Zumal sechs PCIe Stecker insgesamt sehr überzeugend sind und zwei Sockel für Erweiterungen frei stehen. Ein 4+4-pin bzw. 8-pin Mainboard Anschluss auf 60 cm ist sehr nett an zu sehen. Das gleiche gilt für die Anzahl der SATA Stecker (12). Wobei Molex- und der Floppyanschlüsse in ihrer maximalen Länge etwas höher liegen könnten. Wenn man das Netzteil in modernen Gehäusen nämlich unten verbaut, muss man die Leitungen bis ganz nach oben zu den Laufwerken verlegen. Unabhängig davon macht die Ausstattung und Länge einen sehr guten Eindruck, zumal die Ummantelung der Stränge relativ weich und dicht ist und ein zusätzlicher Anschluss zum Auslesen der Lüfterdrehzahl mit dabei ist.

[break=Das Design]
Das Enermax entspricht den Überlegungen des größeren Revolution85+ Modells. Nun ergänzen wir in diesem Abschnitt einige spezifische Eigenschaften, die bei beiden Modellen eingesetzt werden. Man hat sich insbesondere um die Verteilung der elektronischen Lasten auf die einzelnen Bauteile Gedanken gemacht und die Verlustleistungen an den jeweiligen Baugruppen minimiert. Und diese technischen Veränderungen wurden auch adäquat umgesetzt, denn wir konnten einen hohen Wirkungsgrad ermitteln, auch wenn es nicht mehr ganz für die Spitze reicht. Um dieses Design in der Theorie näher zu beleuchten, erläutern wir nun im Überblick, welche Schaltkreise einem Wechsel unterzogen wurden.

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Wie manche bereits wissen, generiert der Transformator bei Eingliederung der DC-DC Technik, dank anschließender Umwandlung der kleineren Spannungen +3,3 V und +5 V, ausschließlich +12V über die einzelnen Wicklungen. Bei Betrachtung des Schaubildes mit dem Modell der Netzteiltopologie zum zentralen Bereich wird man feststellen, dass zwei Transformatoren eingesetzt werden, die sich die Lasten aufteilen, was mehr Leistungspotenzial mit sich bringt und darüber hinaus eine geringere punktuelle Wärmeentwicklung zur Folge hat. Jede davon ausgehenden Schiene beschreibt also tatsächlich eine getrennte +12 V Leitungen, es handelt sich hierbei nicht um eine virtuelle Aufteilung. Bei der virtuellen Aufteilung würde man aus einer einzigen +12 V Schiene mehrere ableiten. Hier handelt es sich um zwei Quellen, deren Energie im Nachhinein getrennt wird.

Dabei darf man die beiden Bauteile aber nicht einfach unabhängig voneinander integrieren, was den Effekt haben kann, dass einer der beiden die meiste Last übernimmt und der andere einfach vor sich hin vegetiert. Für die weniger versierten Leser könnte man das auch so formulieren, als hätte man einen Quad-Core Prozessor, der nicht auf das Programm zugeschnitten ist, nur zwei Rechenkerne ausnutzt und die anderen mehr oder weniger brach liegen. Was macht man dagegen? Man bringt organisierte Vorgänge ins Spiel. Durch Synchronisation beider Bauelemente T2 und T3 wird die Last gerecht verteilt, um sie in Balance zu bringen mit einem 50:50 Gefüge. Der dort nicht vertretene T1 Transformator ist lediglich für die Spannung +5VSB zuständig, weshalb er in diesem Zusammenhang keine Rolle spielt und nicht weiter Erwähnung bei uns findet.

Der Unterschied zwischen Enermax und vielen anderen Netzteilen ist folglich, dass man an dieser Stelle bessere und vor allem mehr Komponenten integriert hat. Wie auch das Netzteil in seiner Gesamtheit, haben die Baugruppen jeweils eine Effizienzkurve, die sich durch die verschiedenen Lastbedingungen und auf die Grundlagen physikalischer Grundsätze festlegt. Deshalb legte man nicht nur auf die duale Generierung wert, sondern erweiterte zudem die Anzahl der Gleichrichterdioden, Halbleiter und Filtergruppen auf eine angemessenere Zahl. Die Verteilung bewirkt dort wiederum weniger Verlustleistungen.

Das selbe kann man auch auf die Filtergruppen beziehen. Die 16 V Glättungskondensatoren sekundär, wie wir in der Komponentenanalyse feststellen werden, sind sauber aufgereiht zu einer enormen Kapazitätspräsenz von 20.000 microFarad, auf die ein weiterer Filterschaltkreis auf der Leiterplatte für die Anschlüsse selbst folgt. Sprich, man nimmt auch kurz vor dem Ouput nochmals Einfluss auf die Sauberkeit der Spannung, zumal +3,3 V und +5 V ohnehin eigens gefiltert und nicht wie in günstigeren Modellen einer Gruppenfilterung unterzogen werden. Bei vergleichbaren Netzteilen mit DC-DC Converter ist das gleichermaßen realisiert.

Markant wurde das ganze unter dem Begriff AHD² (Asymmetrische Hybrid DC-to-DC) definiert. Im Wortschatz des gemeinen Autofahrers dürfte das Wort Hybrid schon im Zusammenhang mit mehreren Antriebsarten geläufig sein. Nicht anders ist es hier, wo man mehrere Technologien zum selben Zweck einsetzt, was uns letzen Endes zum Resultat unserer Messungen führen wird. Mehr als ein geschickter Marketing-Haudegen steckt allerdings auch nicht hinter dem Begriff. Nach dieser Ergänzung folgt nun direkt die konkrete Betrachtung der verwendeten Baugruppen.

[break=Das Innere]
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Die EMI-Filterung beginnt mit einem gekapselte Netzfilter von YUNPEN der Ströme bis 15 A verkraftet. Intern besteht dieser aus zwei Y-Kondensatoren, einem X-Kondensator und einer Gleichtaktdrossel, ist also als aktiver Filter vor allem für die Kompensation von Gleichtaktstörungen verantwortlich. Dementsprechend hat man direkt hinter dem Eingangsbereich einen weiteren X-Kondensator an der Unterseite angebracht. Diesen hätte man durchaus verkleben können, da er dort frei beweglich ist. Zwei ergänzende Y-Kondensatoren sind dort allerdings auch zu finden. Auf der Platine setzt sich die Filterung mit zwei X-Kondensatoren und drei Drosseln fort.

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Der Leistungsfaktor-Vorregler beginnt mit zwei GBU 2006 Gleichrichterbrücken. Diese sind an einem kleinen Kühlkörper verschraubt. Die eigens gesockelte PFC-Drossel sitzt fest und wurde sehr stark dimensioniert. Auch die drei Siebkondensatoren von Matsushita wirken sehr bullig, denn je 220 Mikrofarad (sowie 400 V) kommen auch bei der 1050 Watt Version zum Einsatz, was hohe Stützzeiten verspricht.

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Zwei in Double Forward angeordnete Topologien steuern je einen der beiden Haupttransformatoren an. Diese sind synchronisiert und sind damit durchaus anders zu betrachten als bei den Galaxy. Der Strom wählt immer den Weg des geringeren Widerstandes, also den der höheren Spannung. Und bei zwei Transformatoren ist die Spannung niemals exakt gleich, weshalb es zu Ungleichmäßigkeiten in der Leistungsaufnahme kam. Hier werden die Übertrager bei unterschiedlichen Taktflanken abwechselnd gespeist. Beide erzeugen eine hohe Stromstärke für +12 V, die über je vier Dioden wieder gleichgerichtet werden. Darauf folgt je eine Speicherdrossel und ein Meer an 105°C Kondensatoren von Nippon-Chemicon.

Der DC-DC Wandler, welcher +3,3 V und +5 V von der großen Quellenergie +12 V ableitet, ist auf der Platine für die modularen Steckersockel angebracht worden. Hierbei kommen vier APM2510N Gleichrichterdioden zum Einsatz mit bis zu 50 A und 25 V Spannungsfestigkeit. Feststoffkondensatoren glätten die Ausgangsspannung der kleineren Schienen.

[break=Sicherheit]
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Da das Thema Sicherheit gelegentlich unterschätzt wird um im Grunde genommen wichtiger ist, als ein hoher Wirkungsgrad, oder welchen Kondensator man einsetzt, haben wir diesen Abschnitt etwas von der Betrachtung des Inneren getrennt. Direkt am 4-poligen Eingangsbereich haben alle Anschlussleitungen eine eigene Kunststoffkappe, wie gesagt hätte der X-Kondensator unterhalb aber befestigt werden können. Eine dick gewickelte Plastikfolie trennt Netzfilter und Sekundärschaltkreis. Somit kann kein Kurzschluss durch Kontakte entstehen. Die Status-LED ist direkt mit dem PCB im Sekundärschaltkreis (LM939 Lüftersteuerung) verbunden und wird dort mit dem jeweiligen Statusergebnis versorgt.

Der Neutralleiter wurde bombenfest am Netzteilgehäuse geschraubt und auch der Steckerkopf lies sich nach festem Rütteln nicht von der Leitung lösen. Transportschäden sind damit ausgeschlossen und die Sicherheit ist gegeben, solange man nicht bewusst mit Gewalt darauf einwirkt. Auf der Hauptplatine liegt die Schmelzsicherung etwas abseits, bevor die ersten Komponenten verbaut wurden und ein Metall Oxid Varistor als spannungsabhängiger Widerstand leitet Störspannungen im Fall der Fälle über Masse ab.

Der gesamte Primärteil wird seitlich durch eine Schutzfolie abgedeckt, die bis unter das PCB ragt. Sekundärseitig wurde lediglich am Schwester-PCB mit dem Sicherungschip und der Lüftersteuerung eine Folie berücksichtigt. Allerdings ist der Abstand der anderen Komponenten auch etwas länger. Zwischen der äußersten Kondensatorenreihe und der Wand bestehen 0,5 cm Platz. Auch der Abstand zwischen den galvanisch getrennten Schaltkreisen ist ausreichend und mit weit über 5,5 mm oberhalb der PELV-Norm. Die Filterbausteine am Eingang sind zwar nur 0,3 mm vom Gehäuse entfernt, allerdings haben die Spulen Schrumpfschläuche (was auch gegen Vibrationen hilft) und die X-Kondensatoren sind gebechert, haben also eine nichtleitende Kunststoffhaube.

An den Ausgangsleitungen wurden recht dicke Schrumpfschläuche und Mantel gelegt, Schrumpfschläuche hätten wir aber auch gerne an den Enden der Zuleitungen gesehen, die in das Kabelmanagement-PCB münden. An letzterer hat HEC in der Vergangenheit ebenfalls Kunststofftrennwände eingeführt. Auch hier könnte man darüber nachdenken. Shuntwiderstände am Ausgang messen den Spannungsabfall und können so einen schnelle Rückschluss auf Kurzschlüsse ermöglichen, wenn sich die Spannung 0 V annähert. Das ist bei sechs starken +12 V Schienen sicherlich sinnvoll. Ganz so groß wie bei Single-Rail Netzteilen wie PC Power & Cooling fallen diese natürlich nicht aus. Entlüftungslächer führen die Wärme des DC-DC Wandlers adäquat ab. Leider konnte aus thermischen Gründen keine Folie zwischen den Wandler und das Gehäuse platziert werden. Allerdings sind die Abstände dank das niedrigen Feststoffkondensatoren und der gut verankerten Speicherdrosseln in Ordnung.

Der PS238 IC kommt ebenfalls von Silicon Touch, ist aber etwas anders als die sonst eingesetzten Modelle. Auch dieser arbeitet mit dem 300 ms Power Good Delay-Signal zur Mainboardkommunikation und setzt auf Unter/Überspannungsschutz bzw. Überstromschutz. Darüber hinaus wird aber noch ein spezieller Schutz für AC power-off geboten. Primärseitig wird beim PWM/PFC IC eine ergänzende UVP geboten. SCP und OTP sind auch mit dabei. Mit der Kurzschlussfunktion der Teststation war ein korrektes Auslösen von SCP möglich und 110 % Last stellten kein Stabilitätsproblem dar. Ergo sind die Sicherungsmechanismen umfangreicher als bei einigen anderen Herstellern, wobei der angepriesene "SafeGuard" natürlich ein Marketingbegriff ist. Größtenteils sind die Komponenten gut befestigt, die Sicherheitsabstände sind immer ausreichend und dort wo zusätzliche Platinen herausragen, wurde mit Folien abgesichert. Durch die wuchtig dimensionierten Bauteile, die sich Last und damit auch Verluste aufteilen, der hohe Wirkungsgrad und die breiten, formgestanzten Kühlkörper sorgen für eine adäquate Kühlung ohne Überhitzungsgefahr. Der Double-Ball-Bearing FAN gewährt eine höhere Lebensdauer, die wegen dem Verschleiß der einzigen mechanischen Bewegung im Netzteil auch sinnvoll ist. Gleich 8 Befestigungsschrauben sorgen beim verhältnismäßig großen Netzteilgehäuse auch seitlich für Halt.

[break=Messungen]
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Der Wirkungsgrad liegt mit 71 % zunächst sehr niedrig, startet dann aber voll durch und erreicht bereits bei 20 % Last 88 %. Bei 50 % sogar fast 90 %. Besser sieht es mit dem Leistungsfaktor bei geringer Belastung aus, welcher bereits sehr früh die 0,9 Marke überschreitet und sich selbst bei 230 VAC auf über 0,99 ansteigt. Noch besser sieht das Bild bei 115 VAC aus.

Obwohl sechs +12 V Schienen verbaut werden, liegen diese nicht sonderlich weit auseinander, nachdem wir die Last richtig verteilt haben. Generell bleibt jede der Spannungen bis 50 % Last über dem Sollwert. Erst als wir das Netzteil voll belasten sinkt +3,3 V auf 3,22 V und +5 V auf 4,92 V. Aber selbst das sind absolut erträgliche Ergebnisse. 11,86 V ist das schlechteste Ergebnis bei +12 V. Alles in allem kann sich das Netzteil auf jeden Fall heute noch sehen lassen. Ein großer Unterschied bei der Effizienz besteht zum Cougar S700 nicht, auch wenn der Abstand zu Seasonic natürlich etwas größer ist. Letztere sind aber ebenfalls nicht bis 850 W ausgelegt und bisher nur in einer 750 W Version erschienen. Damit steht Enermax immer noch etwas alleine im High-End Bereich da.

[break=Fazit]
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Fest steht, dass das Enermax Revolution85+ 850 Watt mit Preisen ab 215 € ein sehr teures Netzteil ist und nicht jeder diese Leistung benötigt. Fest steht aber auch, dass es nach wie vor ein äußerst potentes und hochwertiges Netzteil ist, dass problemlos mit seinem großen Bruder mithalten kann.

Zunächst einmal können wir die üppige Ausstattung und den Lieferumfang loben, der den hohen Preis ebenso rechtfertig wie die vielen parallel geschalteten Komponenten. Von den Befestigungsschrauben über ein mehrsprachiges Benutzerhandbuch bis hin zu sechs Enermax-Kabelbindern ist alles dabei. Mit 12 SATA Anschlüssen liegt das Modell nur etwas hinter der 1050 Watt Variation. (Es sind aber definitiv keine 16 Stück, wie die Preisvergleichsseite geizhals.at/deutschland angibt.) Zudem sind sechs PCIe 6/8-pin Stecker äußerst üppig und werden von einem 4+4-pin und 8-pin Mainboardanschluss begleitet. Die Hauptstränge sind allesamt auf 60 cm ausgeweitet worden, was bei großen Gehäusen sicherlich vorteilhaft ist. Nur den höchsten Molex- und Floppystecker hätte man noch ein wenig länger auslegen können. Sodenn man dieses Netzteil nämlich unten verbaut, ist der Abstand zu den Laufwerken oben relativ groß. Und viele verbauen noch das ein oder andere IDE-Laufwerk im obersten Fach.

Der Wirkungsgrad mit knapp 90 % bei 230 VAC mag heute nicht mehr beeindruckend wirken, gehört aber nach wie vor zur Spitze bei den verfügbaren Netzteilen. Gerade ab 850 W gibt es bezüglich 80Plus Silver zwar eine gute Auswahl, die größtenteils aber nicht ganz heranreicht. Wie viele sicherlich bemerkt haben, hat uns auch die üppige Gestaltung des Innenraums sehr gefallen. Vor allem ist das Netzteil sicherheitstechnisch mit Schrumpfschläuchen, ausreichenden Sicherheitsabständen und einem Sicherungschip von Silicon Touch gut ausgelegt. Dazu kommen parallel geschaltete Primärkondensatoren und Gleichrichterdioden sowie zwei synchronisierte Transformatoren. Im Prinzip werden folglich die selben Kapazitäten gewählt wie bei dem 1050 Watt Netzteil. Damit ist ein hohes Leistungsspektrum gewährleistet. Von Marketing-starken Ausdrücken wie "SafeGuard" und "AHD²" etc. sollte man sich aber nicht irritieren lassen. Es ist nicht so, dass andere nicht auch ähnliches bieten könnten. Selbst wenn der primärseitige Schutz sehr umfangreich sein mag.

Die Spannungsregulation liegt in einem zufrieden stellenden Bereich, gerade wenn man die Last auf +12 V gleichmäßig aufteilt. Aber auch +3,3 V und +5 V liegen gut innerhalb der Spezifikation und sind ausreichend dimensioniert worden. Wobei insbesondere +3,3 V fast 2,5 % unter den Sollwert sinkt. Trotzdem liegt der Fokus natürlich nach wie vor auf +12 V. Vor allem überzeugte auch der Leistungfaktor, der sehr schnell über 0,95 kam und letzten Endes 0,99 sogar überschreiten konnte, die andere vielleicht nur knapp erreichen. Eine geringe Lautstärke ist für viele wichtig und bis zur mittleren Last ist das Netzteil mit 700 Umdrehungen auch erträglich leise. Erst unter hoher Last, wo es entsprechend viel Wärme abtragen muss, gehen die Drehzahlen in einem steilen Anstieg nach oben auf bis zu 1600 rpm. Mindestens 20 cm Platz sollte man für das Enermax im Gehäuse einrechnen.

Rückwirkend hat Enermax bekannt gegeben, dass die Garantiezeit der Serie von 3 Jahren auf 5 Jahre erhöht wird. Ein Schritt, der angesichts der Serviceleistungen bei Konkurrenten nachvollziehbar und sicherlich keine schlechte Nachricht für die Benutzer ist. Die Kosten dieser langen Produktverantwortung haben allerdings schon breite Finanzschneisen in manche Herstellerbudgets geschnitten. Zum Support-starken Image von Enermax, die überwiegend im Endkundenmarkt agieren, passt die Entwicklung aber. Im Zweifel wird man die Garantie nie in Anspruch nehmen müssen und viel wichtiger noch als eine nackte Zahl sind Kulanz und Tempo im Austausch defekter Güter.

Wer 850 Watt benötigt und im Falle von Folding@Home vielleicht nicht auf jeden Cent achtet bzw. die üppige Ausstattung gebrauchen kann, wird mit dem Revolution85+ zufrieden sein. Das Netzteil eigent sich besonders gut für sehr anspruchsvolle Anwendungen bei schwierigen Bedingungen. Gerade die vielen Anschlüsse sind ein Alleinstellungsmerkmal, auch wenn die Konkurrenz mittlerweile nachzieht. Technisch liegt es sicherlich etwas hinter der Neuentwicklung von Seasonic und die M12D sind ebenfalls interessant, aber die Modu87+ Serie steht bekanntlich schon in den Startlöchern.

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