Fehlerhafter RAM?

Marrek

Cadet
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Hallo erst mal,

ich hoffe bei euch Hilfe bei folgendem Problem zu bekommen.

Ich habe ein Gigabyte Mainboard mit dem 790FX Chipsatz, Phenom II X4 955 Prozessor und drei 2gb PC-3 Geil Speicherriegel.

Hatte seit Beginn meines Systems Win7 drauf. Allerdings bekomme ich mit zunehmender Häufigkeit BSODs mit der STOP Meldung "MEMORY_MANAGEMENT".
Der windbg Stacktrace enthält jedes mal andere Programme und Module als Ursache. Ich gehe daher davon aus, dass tatsächlich ein Hardwarefehler vorliegt.

So weit so einfach. Verwirrung tritt allerdings beim Einsatz von Memtest86 auf. Einzeln durchlaufen die Riegel Stundenlang ohne ein Fehler den Test. Probleme gibt es, sobald mehr als ein Riegel zum Test im System ist. Dann schmiert der Test nach wenigen Sekunden ab. Egal in welcher Kombination ich die Riegel eingesetzt habe und auch egal in welchem Slot ich welchen Riegel stecken habe. Ob jetzt zwei im Dual channel laufen, oder über andere Slots verteilt sind. Immer der direkte Abbruch. Ich verwende Memtest86 v3.5

Noch als kleine Randinformation: der Speichertest von Windows erklärt die Speicherriegel für funktionsfähig, aber der Aussage kann man wohl misstrauen, wenn Memtest eindeutige Ausfallerscheinungen an den Tag legt.

Ich vermute also einen Fehler auf dem Mainboard, oder im Speichercontroller der CPU.

Zwei fragen:

1. Ist meine Analyse eurer Meinung nach korrekt, oder habe ich vielleicht etwas übersehen/falsch interpretiert?

2. Kann ich das Problem weiter zurück verfolgen um entweder die CPU oder das Mainboard als Fehlerquelle auszuschließen? Ich will natürlich nicht zwei Dinge einschicken, wenn ich davon ausgehe, dass eins überhaupt keinen Schaden hat.

Danke im voraus!

Marrek
 
Sorry, musste gestern noch arbeiten.

Zunächst genauere Infos:
Mainboard: GA-MA790FXT-UD5P
RAM: GeIL DIMM 6 GB DDR3-1333 Tri-Kit

Also, das BIOS gibt folgende Werte an an:
1333Mhz (200Mhz CPU clock, 6,66 multiplyer)
CAS Latenz 7
RAS to CAS R/W Delay 7
Row Precharge Time 7
Minimum RAS Active Time 24

Genau so sind sie auch vom Hersteller spezifiziert.
Die Spannung konnte ich dem BIOS allerdings nicht ganz abnehmen. Die scheint bei 0,8V zu liegen, wobei sie 1,5V betragen sollte. Obwohl das natürlich eine schöne Erklärung wäre, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den Wert auch der ist, den ich gesucht habe.
Davor stand zwar ganz eindeutig "DDR3 Voltage", aber trotzdem ist 0,8V auch die minimale Spannung, die die CPU benötigt.... Ist es möglich, dass der Wert im BIOS falsch betitelt war? Oder sind die Spannungen, genau wie z.B. der CPU Takt zur Laufzeit variabel? Muss zugeben, dass ich mich damit noch nie befasst habe, da ich auch nichts vom Übertakten halte.

Kann ich mir aus Windows heraus die Speicherspannung noch mal bestätigen? Möchte nur ungern irgendwelche Spannungen hoch drehen, wenn ich mir selber noch nicht sicher bin!

Grüße

Marrek

P.S.: Das BIOS habe ich schon vor Wochen auf die aktuellste "stable" Version geflasht (F7), als ich anfing, die Probleme genauer unter die Lupe zu nehmen.


[edit] Habe Everest installiert um das zu überprüfen. Dort steht eine DIMM Spannung von 1,6V
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das ein Tippfehler oder hast Du wirklich 3 Module verbaut?

Der Phenom II hat einen Dual-Channel Memory Controller! Dort solltest Du RAMs unbedingt immer paarweise verbauen :o Nimm mal den dritten raus bitte und guck ob die Fehler weg sind.

Und wenn Memtest fehler findet, solltest Du mal alle drei Module nacheinander einzeln testen, also immer nur ein Modul reinstecken und das testen. So findest Du heraus welcher ggf. defekt ist. Ich seh grad, das hast Du schon gemacht.

Also mit 2 Modulen, 1 auf jedem Kanal, läuft er auch nicht?
 
... Ob jetzt zwei im Dual channel laufen, oder über andere Slots verteilt sind....

Soll heißen: auch nur zwei im Dual channel, oder zwei über unterschiedliche Kanäle habe ich schon probiert.

Abgesehen davon ist eine nicht paarweise Zusammensetzung kein Grund für Systemfehler. (Wenn doch ist die Systemarchitektur mein Geld nicht wert) Man hat lediglich performance Einbußen bezüglich Datendurchsatz.

Ich kann nicht sagen, ob in bestimmten Kombinationen keine BSODs vorkommen, da ich sie nicht gezielt reproduzieren kann. Aber allein weil Memtest86 bei mehr als einem Riegel abschmiert, ist mir Grund genug was verbessern zu wollen.

Jedenfalls danke für die Antworten soweit.

Marrek
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EDIT :
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Ich glaube ich habe einen Teil der Lösung gefunden:
memtest86.com; schrieb:
Version 3.5 currently has a bug that causes the test to crash when testing 4Gb or more of memory.

Das erklärt zwar noch nicht die BSODs, aber wenigstens kann ich jetzt schon mal die Riegel im Verbund testen...
 
Noch mal was zum Thema Dual-Channel.
Kann es sein, dass Dual und Single-Channel bei AMD auch "Ganged" und "Unganged-Mode" genannt werden?

Wenn das der Fall ist, dann hat diese Technologie, genau wie 64bit Systeme, nur Vorteile bei bestimmten Anwendungsszenarien. Software mit Multikern-Unterstützung steht damit eine schnellere Speicherverwaltung zu. Dieser Vorteil ist aber zugleich ein Nachteil für Software, die keine Aufgaben für mehrere Kerne zu vergeben hat.
So wird der "Unganged-Mode" (das vermutliche Single-Channel) sogar in den meisten Fällen als schnellere Variante gehandelt.
Leider kann ich mich bei der Aussage noch nicht auf Fachliteratur beziehen, sondern nur auf andere Foren und die Optionsbeschreibung in meinem BIOS, die sagt, dass Unganged meistens schneller ist.

Um den Bezug zu meinem Problem herzustellen: Habe nun vom vorgewählten Unganged-Mode auf Ganged gestellt, um zu sehen, ob nun vielleicht Fehler ausbleiben. Melde mich bei Gelegenheit wieder.

Marrek
 
Nicht direkt, beide Varianten sind eigentlich Dualchannel, im ganged Modus läuft der Controller mit 1x128 Bit, dies soll bei Singlethreadanwendungen besser geeignet sein, wird aber teilweise von diversen Tools nur als Singlechannel erkannt.

Im unganged läuft der Controller mit 2x64 Bit, dürfte die Standardeinstellung sein und ist für Multithread besser geeignet, wobei im Alltagsbetreib sicher kein Leistungsunterschied spürbar sein wird.

Das sind zumindest meine Informationen zu den beiden Varianten.
 
pprr, hätte man fast nicht besser erklären können.

Wie richtig gesagt arbeiten im Ganged Modus die beiden Speicher-Kanäle zusammen gekoppelt als ein 128-Bit Speicherkanal, so wie es beim Athlon 64 seit Sockel 939 schon immer war. Das ist die klassische Dual-Channel Konfiguration.

Im Unganged Modus, der mit dem ersten Phenom eingeführt wurde, dagegen arbeiten die beiden 64-Bit Kanäle voneinander unabhängig, quasi als Zweifach-Single-Channel. Das heißt, sie können entweder - wie im Ganged Modus - beide gleichzeitig lesen xoder schreiben, oder - was der Ganged Modus nicht kann - einer lesen, der andere schreiben, oder der eine für Prozess A lesen/schreiben und der zweite für Prozess B lesen/schreiben.

Bis auf ganz wenige Ausnahmefälle ist der Unganged Modus der bessere weil flexiblere. Beim Athlon II ist er sogar wärmstens zu empfehlen, da dort der Ganged-Modus einen Bug aufweist.

So oder so: der GeIL Tri-Kit, den Du gekauft hast, ist natürlich nicht für einen AMD Phenom II gedacht, sondern für einen Intel Core i7 900 Serie mit Triple-Channel Speicher Interface, insofern ein Fehlkauf. :o Zudem hast Du sicherlich gelesen, dass die GeIL-Module nicht mit 1,5 V Speicherspannung betrieben werden sollen wie es die JEDEC-Spezifikation eigentlich vorsieht für DDR3-Speicher, sondern mit 1,65 V.

Falls das mit der Speicherspannung nicht auszusortieren ist, die bei Deinem Board offenbar irgendwie fehlerhaft dargestellt oder umgesetzt wird, wäre die andere Variante noch die Speichertimings ein wenig zu entschärfen, z.B. auf CL 8T, tRCD 8T, tRP 8T. tRAS 24T, tRFC 60T, Command Rate 2T; oder alternativ den Speichertakt ein wenig zurückzunehmen, z.B. auf 1066 MHz, um das System zu stabilisieren.
 
Danke für die Antworten. Das war bisher schon sehr lehrreich.


...der GeIL Tri-Kit, den Du gekauft hast, ist natürlich nicht für einen AMD Phenom II gedacht, sondern für einen Intel Core i7 900 Serie mit Triple-Channel Speicher Interface, insofern ein Fehlkauf. :o...
Mir war schon vorher bewusst, dass mir drei Steine bei AMD Systemen derzeit wenig bringen. Aber als ich mir die gekauft habe, waren die für 100 EUR im Angebot. Für das Geld hätte ich keine zwei Riegel mit gleicher Leistung bekommen. So habe ich sogar noch einen Stein in Reserve, wenn einer mal den Geist aufgeben sollte. Wenn ich mir das noch mal durchlese, habe ich auch nie klar gemacht, dass ich normalerweise nur 4gb verbaut habe. Ich hatte nur eine Weile zum ausschließen des Dual-Channels als Fehlerquelle alle Drei eingesetzt.

...Zudem hast Du sicherlich gelesen, dass die GeIL-Module nicht mit 1,5 V Speicherspannung betrieben werden sollen wie es die JEDEC-Spezifikation eigentlich vorsieht für DDR3-Speicher, sondern mit 1,65 V....
Leider habe ich nicht gelesen, dass die Module mit 1,65V betrieben werden sollen. Oder ist das vielleicht nur ein "sollte" aus Praxiserfahrungen? Weil mit "sollen" (was für mich der Hersteller festlegt) kann wohl kaum 1,65V gemeint sein wenn auf den Riegeln selber fett 1,5V drauf steht. Konnte über die Suche und google dazu so schnell nicht finden. Kannst du mir das noch mal erklären?

...Falls das mit der Speicherspannung nicht auszusortieren ist, die bei Deinem Board offenbar irgendwie fehlerhaft dargestellt oder umgesetzt wird,...
Die Spannung des Speichers hatte ich, wie bereits erwähnt, nur falsch abgelesen. BIOS und Everest sind sich einig, dass sie bei 1,6V liegt. Das einzige was mich wundert ist, dass ich sie nicht nach unten regulieren kann. Wenn du aber recht behältst, müsste ich sie ja aber auch noch um 0,05V erhöhen.

Habe mittlerweile mit Memtest86 v3,4a zwei Steine im Dual-Channel testen können. Damit liefen sie gute 4 Stunden ohne Probleme. Habe den Test selber beendet.

So langsam zweifel ist an der Interpretation der Bluescreens. Ich hatte gestern, nach unerwartet "langer" Zeit mal wieder einen. Diesmal aber ganz ohne STOP Meldung. Auch Windbg konnte keine Erklärung dafür abliefern, wie es das am Beginn des analyse-Outputs normalerweise tut. Als auslösendes Modul kam allerdings ntfs zum Vorschein.
Habe da zwar nicht viel zu finden können, aber kann sich die STOP Meldung "Memory_Management" auch auf das Festplatten Memory beziehen?
Chkdsk meint dass alle Partitionen i.O. sind.

Grüße

Marrek
 
Wie gesagt: takte ihn mal testweise zurück und entschärfe die Timings. Sind die Probleme dann auf einmal weg, weißt Du wenigstens, dass die Quelle der Probleme wirklich der Arbeitsspeicher ist. Falls nicht, musst Du an einer anderen Stelle suchen :)
 
DDR3-1333 Chips mit 7er Timings müssen fast immer mit etwas höherer Spannung betrieben werden, weil es solche Chips kaum gibt auf dem Markt. Will heißen, Samsung, Hynix, Micron oder wer auch immer die Dice in den chips, auf denen Geil seinen Firmennamen gepappt hat, produziert hat, hat die höchst wahrscheinlich für 9er timings spezifiziert. Oder sogar nur für 1066 MHz, alles möglich.
Um mehr "herauszuholen" wird dann von diversen Dritthersteller-Modulfirmen die Spannungserhöhung propagiert und los gehts.

Ich persönlich bin ein großer Verfechter der Originalmodule, also Samsung-Chips auf Samsung-Modulen oder Micron-Chips auf Micron/Crucial-Modulen etc. Dazu die "normalen" timings, was bei 1333 eben 9er timings sind. Und los gehts: Zu 99,99% stabiler Betrieb von Anfang an. Nehmen kann man auch noch Kingston Value-Ram, in der Regel auch gute Qualität. Anderen Modulherstellern stehe ich skeptisch gegenüber, wobei meist bei Standard-Timings (bei DDR2-800 5er oder 6er timings, bei DDR3-1333 9er timings) auch z.B. transcend oder ähnliche ganz ok sind. Ich meide alles was "schneller" ist, weil es nicht merklich schneller ist aber überproportional mehr Fehler macht, was nicht verwunderlich ist, wenn man einmal verstanden hat, was eigentlich normal ist bei Rams und was oc ist.....

Die Tatsache, dass man diesen Sermon alle zwei Wochen hier ins Forum aufs neue reinschreiben kann, bestärkt mich in dem innerlichen Ärger, den ich angesichts der Flut von Clicki-Bunti-oc-Ram-Modulen hege....
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch für die Hilfe. Habe die Timings wie empfohlen zurück geschraubt und bisher läuft das System stabil!

@larsbo Danke für die Info. Solches Wissen muss man erst mal haben. Ich wusste bislang nicht, dass RAMs wie auch Grakas ab Werk OC verkauft werden und das meine dieser Praxis entsprungen sind. Folgerichtig auch nicht, dass es eine Grunddefinition was die Timings angeht gibt.
Hatte ja schon erwähnt, dass ich von OC auch nichts halte. Werde also das neu gewonnene Wissen beim nächsten Speicherkauf berücksichtigen!

Grüße

Marrek
 
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