RAID - Zugriffszeiten

Hephaistos

Admiral Special
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Habe im Hardwareluxxx Forum (oder CB?) gelesen das es inzwischen bei RAID 0 die Zugriffszeiten der Festplatten NICHT steigen würden. Stimmt das? Sie würden sogar minimal geringer sein. Stimmt das? Oder kommt das auf den Controller an. Das nur mit viel Cache nix passiert!? Wer hat Ahnung :D
 
Geringer auf keinen Fall, die Zugriffszeiten werden immer etwas höher sein als bei dem einzelnen Laufwerk. Für alle angeforderten Daten muss der Controller ja die entsprechenden Chunks zuordnen. Aber je nach Controller ist dieser Anstieg durchaus vernachlässigbar.

Bsp.: Bei meinem Setup aus 2 Velociraptor 300GB ist die Zugriffszeit von 7.010 ms bei einer einzelnen auf 7.204 ms im RAID0 angestiegen. Wohlgemerkt sind das Lesezugriffe, beim Schreiben spielt der Cache rein und da sind auch mal 0.971ms drin im RAID0. Verwendet wird hier der ICH10 und die bekanntlich sehr guten Rapid Storage Treiber. Bei einem Silicon Image Controller könnte die Sache schon ganz anders aussehen, aber da hab ich keinen Plan wie gut/schlecht die sind.
Genausowenig wüsst ich, wie es sich bei dedizierten Raidcontrollern verhält. gehe aber jede Wette ein, dass auch die es nicht packen schneller als in Einzelkonfiguration zu werden. Für RAID0 ist ein dedizierter Controller aber auch seltenst sinnvoll.
 
Genausowenig wüsst ich, wie es sich bei dedizierten Raidcontrollern verhält. gehe aber jede Wette ein, dass auch die es nicht packen schneller als in Einzelkonfiguration zu werden.

Wieso nicht? Mit mehr Platten lassen sich die Zugriffe auch besser verstecken, weil überlappen. Ist das Gleiche, wie bei mehrkanaligen RAM Anbindungen.
 
Mir ist keine Mehrkanalkonfiguration bekannt, in der Lesezugriffszeiten kürzer sind als bei einem einzelnen Modul davon. Auch nicht bei Speicher. Wie soll das denn bitte ablaufen? Sobald Daten gestriped werden müssen vor erstem Zugriff mindestens die erforderlichen Chunks angefordert werden. Allein die Zuordnung aus der Adresstable erfordert schon einmal einen minimalen Moment und dann kann doch die erste Rückmeldung frühestens dann erfolgen, wenn mindestens auf einen Chunk davon ein Zugriff stattfand. Also ist die Zugriffszeit auf ein Modul des Stripesets (egal ob Speicher oder HDD) das minimal Möglichste, wenn man mal die Verwaltung großzügig ignoriert.
 
Bei meinem Raid-5 sind die Zugriffszeiten gesunken, und lag bei 10.x ms. Aber ich nehme ehr an das es am Cache des Controllers liegt, oder weil Hdtune nicht das gesamte 2TB+ Kapazität messen kann. O
 
Ich denke, hier 'bescheisst' eher der Controller, indem er erste Zugriffsmeldung schon dann liefert, wenn er den Eintrag in seiner Table findet bzw. Metadaten zu Daten direkt in der gecachten Adresstable ablegt. Das einen Lesezugriff auf die tatsächlichen Daten zu nennen würd ich aber nicht.

Kann mal mal Benches von deinem RAID5 sehen? Optimalerweise HDTune, da der Bench schön verteilte Zugriffe macht.
 
raid5dx01.jpg
 
Mir ist keine Mehrkanalkonfiguration bekannt, in der Lesezugriffszeiten kürzer sind als bei einem einzelnen Modul davon. Auch nicht bei Speicher. Wie soll das denn bitte ablaufen? Sobald Daten gestriped werden müssen vor erstem Zugriff mindestens die erforderlichen Chunks angefordert werden. Allein die Zuordnung aus der Adresstable erfordert schon einmal einen minimalen Moment und dann kann doch die erste Rückmeldung frühestens dann erfolgen, wenn mindestens auf einen Chunk davon ein Zugriff stattfand. Also ist die Zugriffszeit auf ein Modul des Stripesets (egal ob Speicher oder HDD) das minimal Möglichste, wenn man mal die Verwaltung großzügig ignoriert.
Weil die Daten, die bei einem Modul sequentiell gelesen werden müssen, mit mehreren Modulen parallel bearbeitet werden können. Während Modul 1 noch mit Chunk 1 beschäftigt ist, kann Modul 2 schon Chunk 2 bearbeiten. Wenn das ganze nun ein wenig spekulativ gehandhabt wird, lassen sich so Daten in Caches voraus halten, die andernfalls erst aufwändig eingelesen werden müssen.
 
Weil die Daten, die bei einem Modul sequentiell gelesen werden müssen, mit mehreren Modulen parallel bearbeitet werden können. Während Modul 1 noch mit Chunk 1 beschäftigt ist, kann Modul 2 schon Chunk 2 bearbeiten. Wenn das ganze nun ein wenig spekulativ gehandhabt wird, lassen sich so Daten in Caches voraus halten, die andernfalls erst aufwändig eingelesen werden müssen.

Der Effekt von dem was du beschreibst ist nur eine höhere Datenrate, mit Zugriffszeiten hat das nix zu tun. Benchmarks sind so konzipiert, das sie eine Prediktion bei der Zugriffszeitmessung vermeiden.

Zum Bench: Schicker Dell Perc, leider nicht mit allen Boards kompatibel. Welche Platten hängen in dem Verbund eigentlich? Ist es einer mit 256MB Cache oder mehr? 10ms sind schomal n dufte Wert, wenn es nicht SAS/Raptoren sind.
 
Im Raid0 SINKEN die Zugriffszeiten DEULICH!!
Das wird von der Presse und in Foren immer komplett falsch dargestellt.
Ich habe dazu vor über einem Jahr hier schonmal eine längere Abhandlung geschrieben.
Kurz:
Wenn meine Systempartition z.b. 20GB groß ist, habe ich eine gewisse maximale Zugriffszeit, die daher rührt, dass der Kopf sich im ungünstigsten Fall vom Anfang bis zum Ende der Partition bewegen muss und dann auch noch warten muss, bis die Platte an die richtige Stelle gedreht hat.
sage wir hypotetisch werden hierfür 20ms benötigt.

Wenn ich nun ein RAID0 mit z.b. 4x250GB PLatten einrichte (ich habe eins) und die Systempartition erneut 20GB groß sein soll, dann werden von jeder Platte für das RAID0 nur die ersten, schnellsten je 5GB von jeder der vier benötigt!
[Der restliche Speicherplatz dümpelt bei mir im RAID5 als ausfallsicheres Datengrab.]

Dass heißt auf allen platten muss der Lesekopf sich nur um einen viertel der Strecke bewegen, da pro platte nur 5GB statt 20GB vom Lesekopf überstrichen werden müssen.
Theoretisch müsste die zugriffszeit dAMIT 5ms betragen.
D.h. die Zugriffszeit sinkt, aber leider nicht auf ein Viertel, viel Zeitgewinn geht verloren durch:
=> Positionierung/Ausrichtung des Lesekopfes lässt sich nicht verkürzen
=> Verlust am Controler bei der Päckchenverteilung

Wichtig ist: der zeitvorteil ist im RAID so goß, dass er garnicht komplett durch den controler aufgefressen werden kANN.

Voraussetzung ist, dass man das raid auch richtig einrichtet. Sprich NICHT über die komplette Platte, sondern nur über einen Bruchteil.
 
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Im Raid0 SINKEN die Zugriffszeiten DEULICH!!
Das wird von der Presse und in Foren immer komplett falsch dargestellt.
Könntest Du das vielleicht durch authentische Tests belegen? Mir ist nur bekannt, das sich die Zugriffszeiten bei RAID 1* / 5 / 10 verkürzen; nicht jedoch bei RAID 0. *noahnung*
*abhängig vom Controller, ob von beiden oder nur einem Laufwerk gelesen wird.

Sowas habe ich gerade entdeckt. Es widerspricht Deiner Aussage zu genau 100%. *kopfkratz
http://www.tomshardware.de/charts/raid-charts/Random-Access-Time,227.html
 
Meine Praxistests zeigen auch das Gegenteil. Sowohl bei einfachen OnboardRAID als auch bei dem Adapteccontroller in unserer AV-Workstation hier.

Eine vernünftige technische Erklärung für wundersamme Verbesserungen bei Zugriffszeiten kann ich auch nirgends finden.
 
Meine inzwischen alten 250GB-Platten von Seagate haben eine Zugriffszeit von 15-18ms, es sind eigentlich ultralangsame Platten mit nur einem Platter.
Meine Systempartition befindet sich auf den ersten 25GB des 161GB-RAID0.

Wie der angehängte Chart zeigt ist die durchschnittliche Zugriffszeit auf den ersten 15%=25GB des RAID0 duetlich unter 10ms, schätzungsweise dürften es 7ms im Schnitt sein.

Wenn THG recht hätte, müsste ich bei gleich vier Platten extremschlechte Zugriffszeiten von deutlich über 20ms haben.

Der Geschwindigkeitsgewinn ergibt sich bei mir allerdings auch nur, weil ich für die Systempartition (25GB) auf dem RAID0 (161GB) nur die jeweils ERSTEN UND SCHNELLSTEN 4x6,25GB der 4x250GB-Platte nutze.

Ich nutze also nur 2,5% der Plattenkapazität!
[Für die Systempartition]
Ab ca. 2% steigt die Zugrifsszeit deutlich an...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine inzwischen alten 250GB-Platten von Seagate haben eine Zugriffszeit von 15-18ms, es sind eigentlich ultralangsame Platten mit nur einem Platter.
Komisch, fast alle mir bekannten 250 GB Seagates lagen bei einer Minimumzugriffszeit von 8.0 / 8.5 / 8.9 ms. *noahnung*

Ansonsten sind der HDTune Bench natürlich lecker aus... wenngleich der Intel Raid Treiber hier ein wenig schummelt... ;) (ja, den nutze ich auch auf einigen Rechnern). Wenn seine Schreibperformance nur nicht so grottig wäre...
 
Komisch, fast alle mir bekannten 250 GB Seagates lagen bei einer Minimumzugriffszeit von 8.0 / 8.5 / 8.9 ms. *noahnung*
Es gibt von keinem Hersteller eine EIN-Platter-Platter, die auch nur annähernd unter 10ms kommt...
 
Es gibt einen Grund wieso Benches die Zugriffe über das gesamte Laufwerk verteilen und nicht nur an einer Stelle einen Test machen. Wenn du mit Hilfe von partitionierung (im Sinne von begrenzten Arrays) nur 15% des Arrays betrachtest und dort 10ms benchst, dann kann man sicher davon ausgehen, dass die durchschnittliche Zugriffszeit über den gesamten möglichen Array deutlich darüber liegt.

Schaut man sich ergoogelte HDtunegraphen von RAID0-Arrays an, ist absehbar wie sich Zugriffszeiten entwickeln über das gesamte Array hinweg. Üblicherweise gehen die Zugriffszeiten bis auf das Doppelte hoch. Dafür gibt es genug Beispiele sowohl für SAScontroller/laufwerke als auch 0815 Onboardlösungen mit Billigplatten.

Mit deiner Herangehensweise kann man leicht auch auf Singlelaufwerken den Eindruck von besseren Zugriffszeiten erzeugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit deiner Herangehensweise kann man leicht auch auf Singlelaufwerken den Eindruck von besseren Zugriffszeiten erzeugen.

Das ist korrekt.
Aber ich habe es ja ins extreme getrieben, indem ich von jedem Laufwerk nur 2,5%= 6GB für meine Systempartition nutze. Das wäre aber bei nur einem Laufwerk zu wenig Speicherplatz.
Hätte ich nicht aus Sicherheitsgründen ein ein-platter-laufwerk genommen, wäre der Unerschied sicher nochmals deutlicher zu sehen.

Es ist übrigends kein "eindruck", sondern real schneller...
.
EDIT :
.

Man lernt doch immer noch dazu. Die Platte klingt ja interessant.
Leider konnte ich keine Benches/Reviews finden, die den guten Zugriffswert bestätigen.
Hast du einen Testlink?
 
Zeigt aber auch in keinster Weise, dass ein RAID die Zugriffszeiten verbessert, denn auch das Singlelaufwerk kommt auf eure wundersammen Werte, wenn ich nur die ersten paar GB betrachte.

Die Aussage RAID kann höhere Zugriffszeiten als ein einzelnes Laufwerk erreichen ist noch immer unbelegt und scheinbar nur durch solche Fehlinterpretationen entstanden.
 
Zeigt aber auch in keinster Weise, dass ein RAID die Zugriffszeiten verbessert, denn auch das Singlelaufwerk kommt auf eure wundersammen Werte, wenn ich nur die ersten paar GB betrachte..
nope, wenn ich bei dem selben singlelaufwerk die ersten 25GB verwende ist das deutlich langsamer von der Zugriffszeit her, als wenn ich bei vieren die ersten 6GB verwende...!
Das kannst du schön am Chart nachvollziehen.

Das ganze ist natürlich nur im Raid möglich.
Was gibt es da falsch zu verstehen??

Andersrum formuliert: mein real verwendbares 25GB-Laufwerk ist fast genauso schnell wie dein 6GB-Laufwerk.
Das wär mir aber zu klein!

Nochmal anders formuliert:
RAID kann tatsächlich die Zugriffszeiten beschleunigen, weil es einem erlaubt die schnellsten Sektoren mehrerer Platten zu bündeln und fürs Systemlaufwerk zu verwenden.
Und dass die schnellsten Sektoren der Platte schneller sind als die langsamen wirst du ja wohl auch nicht leugnen können, oder?
:D
Also ist der Geschwindigkeitsgewinn auch real und nicht eingebildet.

Schau docj mal in deinen eignen Zugriffzeitenchart rein. Die Zugriffzeit zwischen den schnellsten und langsamsten Sektoren unterscheidet sich deutlich!
 
Zuletzt bearbeitet:
:]
Meine Fresse.

Es beschleunigt nix !!! sondern nutzt nur die schnellen Bereiche. Die bestmögliche Zugriffszeit im RAID wird nie unter der bestmöglichen Zugriffszeit eines einzelnen Laufwerks des Arrays liegen.

Die Zahlentrickserei erreicht man nur dadurch, dass man Unmengen der Kapazitäten brachliegen lässt und selbst dann gilt, dass das einzelne Laufwerk an seiner schnellsten Stelle noch immer bissl besser wegkommt, als der Verbund hinter einem zusätzlichen Delay eines RAIDs.

Wenn du nur die ersten 10% der Arrays betrachten willst, dann darfst auch nur die ersten 10% des einzelnen Laufwerks betrachten.
 
Insbesondere müßte man dann auch fair vergleichen:
non RAID: 6 GB schnellster Bereich
RAID: 4x 6 GB schnellster Bereich

Und nicht:
non RAID: 24 GB schnellster Bereich
RAID: 4x 6 GB schnellster Bereich

Naja, ich male mir die Bilanz, wie sie mir gefällt. ;)

Schau docj mal in deinen eignen Zugriffzeitenchart rein. Die Zugriffzeit zwischen den schnellsten und langsamsten Sektoren unterscheidet sich deutlich!
Interessanterweise unterscheiden sich auch die Transferraten. ;D
 
Wer sich durch solche 'Knieschüsse' übrigens zu fixen Laufwerken verhelfen will, brauch auch kein RAID. Den Spaß kann man genausogut mit einem LVM oder 'dynamischen Datenträgern' erzeugen ohne den Delay für Chunkzuordnungen.
 
Insbesondere müßte man dann auch fair vergleichen:
non RAID: 6 GB schnellster Bereich
RAID: 4x 6 GB schnellster Bereich

Und nicht:
non RAID: 24 GB schnellster Bereich
RAID: 4x 6 GB schnellster Bereich

Naja, ich male mir die Bilanz, wie sie mir gefällt.


Danke! Das ist mir auch sofort ins Auge gesprungen. Manche Menschen haben diesen Blick für Mathematik nicht. Die können dafür dann andere Dinge gut :D

Also kann man festhalten: RAID verschlechtert die Zugriffszeiten minimal. Der Effekt mit den kleinen Partitionen kenne ich auch schon :) Aber das ist ja eine andere Geschichte die hier nur vermischt wurde.
 
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