PCGH SX 460W

soulpain

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Der eine oder andere wird sich vielleicht noch an unser erstes Netzteilprojekt erinnern. Wir haben gemeinsam mit HEC/Compucase ein 300W PC-Netzteil entworfen. Umso hellhöriger wurden wir, als PCGH ähnliches plante, wenn auch in einem etwas höheren Leistungsbereich. Vor einiger Zeit führte PCGH dann das SX mit 460 Watt ein, welche an die namensgleiche Serie von Cougar angelehnt ist. Da 80Plus-Silver-Modelle aktuell in der Minderheit sind und 460-W-Geräte selten mit Kabelmanagement ausgestattet werden, haben wir uns ein Testmuster organisiert. Insbesondere, um nun auch wieder kleinere Netzteile vorzustellen. Die Produkte der ~450-W-Klasse reichen nämlich für die meisten Single-GPU-Systeme aus. Wir bedanken uns bei PCGH bzw. HEC für die Bereitstellung des SX 460 W und wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen!

Preisvergleich

[break=Lieferumfang, Lüfter und Leistungsdaten]
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Dem PCGH-Netzteil beigelegt werden ein Kaltgerätekabel, die vier notwendigen Befestigungsschrauben, ein FDD-Adapter, ein schmales Benutzerhandbuch als auch ein Paar an Kabelbindern. Die modularen Anschlussleitungen, welche flach ausgelegt wurden, sind ebenfalls vorzufinden. Zu den Produkteigenschaften zählt die "dynamische +12-V-Lastverteilung", sprich, dass der Strom einer gemeinsamen Quelle je nach Bedarf auf die einzelnen Schienen verteilt ("umgelagert") wird. Weiterhin sollen japanische Kondensatoren zum Einsatz kommen, was noch zu überprüfen ist. Nicht zuletzt sei das hydrodynamische Lager des Lüfters besonders langlebig. Allerdings wird die MTBF hier falsch interpretiert, welche zunächst nicht viel mit der Lebensdauer gemeinsam hat. Erstere lässt sich anhand der einzelnen Bauteile zuzüglich einer festgelegten Umgebungstemperatur berechnen oder wird getestet, indem mehrere Netzteile über eine bestimmte Zeit (beispielsweise über die zu erwartende Lebensdauer) bei Volllast laufen. Hierbei wird dann ermittelt, wie viele Modelle über diesen Zeitraum ausfallen und wann. Auf das Produkt werden 3 Jahre Garantie gegeben.

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Hier sehen wir den Lüfter des Gerätes mit einem Durchmesser von 140 mm und der Modellnummer PLA14025S12M. Dieser setzt auf sieben relativ schmale Lüfterblätter und wird teils von einer Luftleitfolie verdeckt. Der Lagertyp lässt sich wie folgt charakterisieren: Generell wird der Außenring eines Lüfters samt den daran befestigten Lüfterblättern in Rotation versetzt, um Luft zu fördern und eine Wärmekonvektion an den Bauteilen zu erzielen. Die Reibung zwischen Innen- und Außenring ist ein Problem, da das Material durch die mechanische Bewegung verschleißt. Einige Lüfter erreichen ihre hohe Lebensdauer dadurch, dass eine oder mehrere Kugeln zwischen Außen- und Innenring rollen, weshalb zwischen den letzteren beiden kein direkter Kontakt besteht. Eine weitere Methode ist es, den Raum zwischen den beiden Ringen des Lüfters zu schmieren. Hier gibt es unterschiedliche Variationen, die je nach Art des Gleitmittels und dem Druck, der ausreichend Flüssigkeit zwischen den Ringen hält, möglichst wenig Reibung erzeugen. Daher leben diese Typen unterschiedlich lange. Selbstfettende Lager etwa haben Vorteile gegenüber Modellen, bei denen das Gleitmittel schnell aufgebraucht wird, wo es innerhalb weniger Monate zu Schleifgeräuschen und dem schnellen Ableben des Lüfterlagers kommt. Doch auch der notwendige Druck muss möglichst konstant gehalten werden. Bei hydrodynamischen Lagern kommt es während höherer Rotationen kaum zu Reibungen. Der Zustand Flüssigkeitsreibung wird erreicht. Beim Anlaufen oder wenn sich der Lüfter ausschaltet, kommt es aufgrund des fehlenden Drucks aber zu Mischreibung und das führt wieder zu Verschleiß. Daher ist das Lager von Cougar sicherlich ein gutes, aber auch kein perfektes. Ein makelloses Lager existiert nicht. Noctua beispielsweise kombiniert seine Flüssigkeitslager aber immerhin mit einem Magnetkern, der bereits in der Anlaufphase den nötigen Gegendruck zur Reibung erzeugt, um ausreichend Schmiermittel zwischen den beiden Lüfterteilen zu halten.

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Anhand der Tabelle lässt sich erkennen, dass die beiden mit einer maximalen Belastbarkeit von 22 bzw. 20 A angegebenen +12-V-Schienen zusammen bis zu 430 W leisten können. Das entspricht beinahe der gesamten Nennleistung. Währenddessen leisten die beiden kleineren Outputs +3,3 V und +5 V immerhin 120 W. Die Standby-Schiene wird mit 3 A angegeben. Inwieweit diese Angaben zutreffen, klären wir auf den folgenden Seiten. Auf dem Aufdruck lässt sich erkennen, dass es sich beim PCGH-Netzteil um eine limitierte Ausgabe der SX-Serie handelt.

[break=Aussehen und Anschlüsse]
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Das robuste Netzteilgehäuse ist uns bereits von anderen Cougar-Modellen bekannt. Dennoch ist immer wieder zu betonen, dass die äußerst dickwandigen Flanken und die wabenförmigen Be- bzw. Entlüftungslöcher gut verarbeitet sind. Nach dem Feedback der PCGH-Leser wurde, nebenbei erwähnt, das PCGH-Logo an den Seiten entfernt, sodass der schwarz-weiße Grundton das Aussehen dominiert. Interessanterweise befindet sich in der Mitte der Belüftungslöcher weiterhin das Cougar-Logo. Ein breiter Netzschalter neben der Steckerbuchse und die Verschraubung des Deckelstücks hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, den man aktuell tatsächlich nur bei HEC findet.

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Im Kontrast zum weißen Gehäuse wirken der orange-weiße Sleeve etwas fehl am Platz, auch wenn das Gewebe recht dicht ist und das Muster für sich alleine genommen ansprechend ist. Hier hätte sich sicherlich ein rein schwarzes Gewebe bewährt. Wie üblich sind die Mainboard-Leitungen fest angeschlossen. Die PCIe-Stecker (rote Sockel) und die Peripherie-Anschlüsse (schwarze Sockel) sind hingegen modular, was in dieser Leistungsklasse eher selten ist. Bei 460 W macht dieser Schritt durchaus Sinn, da bei wenigen HDDs oder nur einer einfachen Grafikkarte ein bis zwei Leitungsstränge übrig bleiben. 160 mm Bautiefe sind moderat.

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<center>
MainCPUPCIePeripherie
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
24-pin (55 cm)4+4-pin (55 cm)6-pin (50 cm)4x SATA (50, 65, 80, 95 cm) + 1x FDD Adapter (15 cm)
--6/8-pin (50 cm)2x SATA, 2x HDD (50, 65, 80, 95 cm)
---3x HDD (50, 65, 80 cm)
----
[TR][TD]</center>

Mit 55 cm sind die Leitungen die 24-pin- und 4+4-pin-CPU-Anschlüsse durchschnittlich lang und werden auch in einem größeren Gehäuse keine Probleme bereiten, solange die Leitungen nicht aufwändig im Hohlraum hinter dem Mainboard verlegt werden, sofern vorhanden. Sechs SATA- wie auch fünf HDD-Stecker sollten für die meisten Systeme ausreichen und wurden auf drei Leitungsstränge verteilt. Erfreulicherweise verfügt das Modell bereits über zwei PCIe-Stecker, weshalb sich auch potentere Single-Chip-Grafikkarten anschließen lassen. Inklusive des FDD-Adapters kann eine maximale Leitungslänge von 110 cm erreicht werden, wobei dieser eher an den 3x HDD-Strang angeschlossen werden sollte, womit dieser dann 95 cm lang ist. An diesem hätte man vielleicht sogar noch einen weiteren SATA-Stecker hinzufügen können. Abgesehen davon kann die Steckerkonfiguration als zufriedenstellend bezeichnet werden.

[break=Elektronik und Design]
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<center><a href="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/1_pc24a.jpg"><img class="bildzentriertstartseite" src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/49821/medium/1_pc24a.jpg" border="0" ></a></center>

Das Innere des Netzteils ist mit der Cougar CMX-und der regulären SX-Serie verwandt. Das mag zunächst verwundern, da die CMX-Modelle lediglich ein 80Plus-Bronze-Zeritifkat tragen. Diese erreichen aber bereits einen relativ hohen Wirkungsgrad innerhalb diesen Bereiches, weshalb der Schritt auf 80Plus Silver bereits durch ein paar bessere Halbleiter erreicht werden kann, ohne dass Anpassungen im Layout vorgenommen werden. Auffällig ist der große Primärkondensator von Panasonic (HD-Serie), welcher etwas langlebiger ist als das KMR-Modell von Nippon-Chemicon und bei gleichen Kenndaten zumindest näherungsweise über eine ähnliche Ripplestrombelastbarkeit verfügt. Aus ästhetischen Gründen sind der Transformator und die Platine schwarz gefärbt, was technisch keinerlei Folgen hat. Außer vielleicht, dass sich der Oberflächenwiderstand durch diese Farbschicht minimal ändert. Prinzipiell handelt es sich nach wie vor um ein relativ günstiges PCB aus Hartpapier und Epoxidharz. Auch die drei dünnen Kühlkörper sind schwarz gefärbt. Wobei das Wort "dünn" hier keinesfalls negativ aufzufassen ist, da so auch die unteren Bereiche des Netzteil gut von oben herab vom Luftstrom erreicht und gekühlt werden können.

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Die EMI-Filterung samt MOV ist gut aufgebaut, was sich im Leistungsfaktor-Vorregler fortsetzt. Aus EMV-Sicht hätte HEC den IC auf dem separaten PCB mit etwas Weichmetall abschirmen müssen, gegeben durch die Nähe zu den anderen Komponenten. Zumindest der Kühlkörper mit den Hauptschaltern ist jedoch auf Masse gelegt und kommt damit nicht als Störquelle in Frage. Das erklärt im Übrigen auch die Wärmeleitfolie an den Transistoren, die mit einer relativ hohen Durchbruchspannung hervorragend isoliert. Als Wärmeleiter ist sie eher ungeeignet, wenn auch deutlich besser als einen Luftspalt zu riskieren. Da die Gleichrichterbrücke auf ein vollständig isoliertes KBU-Gehäuse sitzt, sollte auch deren Kühlkörper keine Probleme bereiten, auch wenn sie sich als Abstrahlfläche eignen würde. Bleibt aber noch die Nähe des PCBs zu den Gleichtaktdrosseln, weshalb der Schaltregler einer (geerdeten) Schirmung bedarf.

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Zentral gelegen finden wir wie üblich den Haupttransformator und die Standby-Schiene, bestehend aus Regler, Trafo, Elko und Entstördrossel. Gegenüber liegt das PCB für die Steckerbuchsen, das allerdings auch eine isolierende Folie vertragen hätte. Auf den Haupttrafo folgt die Gleichrichtung der einzelnen Spannungen. Die dafür vorgesehenen Halbleiter haben trotz Kühlfinne ebenfalls keine elektrische Verbindung zum Kühlkörper.

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Mit viel Aufwand wurde auch die größere der beiden Speicherdrosseln verklebt und vom Kühlkörper isoliert. Der gute Halt ist auch bitter nötig, da einige Jumper unter den Speicherdrosseln verlaufen. Was HEC hingegen sehr gut löst, ist einerseits das Verkleben des Lüftersteckers. Der Sicherungs-IC ist auf einem separaten PCB zu finden. Einige der Elkos werden von den Leitungen etwas gedrückt, wobei das der Funktionalität solange nicht schadet, wie die Anschlüsse des Elkos halten. Außerdem zeigt sich, dass die Leitungsstränge gut durch das Gehäuse geführt werden, damit für die Elkos und Drosseln ausreichend Freiraum für die Wärmeabstrahlung und Konvektion durch den Lüfter geboten wird. Schrumpfschläuche sind an allen Leitungen zu finden. Insgesamt ist das Netzteil recht gut bestückt, wobei die Position der Gleichrichterbrücke, so schwer sich das auch im Nachhinein darstellen mag, überdacht werden sollte. Momentan blockiert diese etwas den Luftstrom in den Schneisen, die zwischen den Kühlkörpern gebildet werden.

[break=Messungen]
<center>
Belastung*Schalldruckpegel+3,3 V (ripple & noise)+5 V (ripple & noise)+12 V (ripple & noise)Wirkungsgrad/PFC
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
10 % 18 dBA+0.88 % (10 mV)+1.83 % (9 mV)+1.20 % (8 mV)82 % / 0.770
20 % 19 dBA+0.75 % (12 mV)+1.76 % (12 mV)+1.16 % (12 mV) 88 % / 0.894
50 % 21 dBA+0.67 % (30 mV)+1.10 % (22 mV)+0.50 % (30 mV)91 % / 0.936
80 % 24 dBA+0.43 % (36 mV)+0.92 % (29 mV)+0.20 % (37 mV)90 % / 0.947
100 % 26 dBA-2.27 % (41 mV)+0.60 % (38 mV)-1.50 % (62 mV)90 % / 0.958
110 % 31 dBA-2.58 % (44 mV)+0.13 % (42 mV)-1.64 % (68 mV)88 %/ 0.971
[TR][TD]* gemäß ATX-Spezifikation unter Berücksichtigung der angegebenen Lasttabelle des Herstellers. Getestet wird mit 230 V/ 50 Hz. Bei den +12-V-Schienen geben wir die mit der schlechtesten Regulation (bzw. höchsten Restwelligkeits-Messung) an.</center>

In den vergangenen Tests waren einige Leser wegen dieser Tabelle irritiert. Die ripple-&-noise-Messungen sind als Spitze-Spitze-Werte in den Klammern neben der Spannungsregulation zu finden. Tatsächlich zeigt sie aber denselben Messumfang wie bisher, nur in deutlich kompakterer Form. Das PCGH SX 460 W erreicht bei einer Netzspannung von 230V deutlich mehr als 90 % Wirkungsgrad in der Spitze und würde selbst bei 115V laut 80Plus nur knapp die 80Plus-Gold-Zertifizierung verfehlen. Bereits bei 10 % Last ist das Netzteil sehr effizient. Die Restwelligkeit ist auf den kleineren Schienen leicht erhöht, liegt aber zumindest noch innerhalb der ATX-Spezifikation. Die schlechteste +12-V-Schiene erreicht ungefähr 0,5 % Restwelligkeit und Rauschen, was sehr zufriedenstellend ist. Auch bei hoher Last fällt die Spannung kaum ab, unabhängig davon, ob wir an +3,3 V, +5 V oder +12 V messen. Der Leistungsfaktor kann als durchschnittlich hoch bezeichnet werden. Den Überlasttest konnte das Netzteil bei uns wie auch im Testlabor von PCGH problemlos überstehen.

[break=Fazit]
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Das PCGH SX mit 460 W ist ein gut verarbeitetes Schaltnetzteil. Die Restwelligkeit auf den kleineren Schienen liegt bei Volllast noch unter dem ATX-Limit von 1 %. Gemessen an der 80Plus-Zertifizierung überrascht der hohe Wirkungsgrad unter Last. Die Wahl der elektronischen Bauteile ist durchschnittlich gut. Wie erwartet dreht der Lüfter recht langsam bei geringer Last. Die Lautstärke ist moderat.

Der ATX-2.3-Proband von PCGH ist besonders von außen betrachtet äußerst hochwertig verarbeitet, zumal das Gehäuse wie aus einem Guss gefertigt wirkt. Die Seitenteile sind besonders dickwandig. Mit dem fehlenden PCGH-Logo an den Seiten sieht das Netzteil unserer Meinung nach noch etwas besser aus als anfangs geplant. Das allerdings muss jeder potenzielle Käufer selbst beurteilen. Der Lieferumfang gestaltet sich großzügig. So sind neben den notwendigen Utensilien zur Installation zwei Kabelbinder mit Klettverschluss und ein FDD-Adapter beigelegt, der allerdings nicht wie der Rest der modularen Leitungsstränge auf einen flachen Sleeve aus Gummi setzt. Generell wirkt auch der Cougar-typische Sleeve an den Mainboard-Steckern wie ein Fremdkörper.

Im Inneren finden wir einen recht teuren Primärkondensator und eine nach unserem Eindruck ausreichend ausgebaute EMI-Filterung vor. Das PCB mit dem PFC/PWM-IC sollte allerdings abgeschirmt werden (mit Verbindung zu Erde), was der Nähe zu anderen Bauteilen geschuldet ist. Sekundärseitig kommen Kondensatoren von Teapo zum Einsatz, die mitunter etwas durch die Leitungen verbogen werden. Das äußert sich nicht negativ, solange die Anschlüsse halten. Der Hersteller HEC verklebt den Lüfteranschluss gut und sorgt dafür, dass die meisten elektrisch getrennten Schaltkreise mit einer Folie voneinander isoliert werden. An den Enden der Leitungen sind Schrumpfschläuche vorzufinden. Die große Speicherdrossel im Sekundärschaltkreis wurde stabil verklebt, was angesichts der Größe auch notwendig war, um sie von den Drahtbrücken darunter fernzuhalten. Durch das relativ offene Design, dank der präzisen Leitungsführung und den dünnen Kühlkörpern werden viele Komponenten besser mit Frischluft versorgt, als bei so manchem Konkurrenten. Weniger gut ist die Position der Gleichrichterbrücke, da sie dem Luftkanal zwischen den beiden Kühlkörpern im Primärschaltkreis etwas im Weg steht. Anhand der unproblematischen Funktionalität lassen sich jedoch keine sichtbaren Mängel feststellen, zumindest keine, die wir mit unserem Testequipment erfassen könnten.

Wie der Test zeigte, war der Spannungsabfall auch unter Überlast sehr gering, wobei die Restwelligkeit der kleineren Schienen etwas niedriger sein könnte. Dafür erreicht sie auf der schlechtesten +12-V-Schiene gerade mal 0,57 %. Der Wirkungsgrad ist selbst gemessen am 80Plus-Silver-Zertifikat sehr hoch. Nur der Wert um 20 % soll bei 115V die Gold-Auszeichnung verhindert haben. Bei geringer Last liegt der Schalldruckpegel noch unter 20 dBA, was das Netzteil in diesem Bereich sehr leise macht. Bei hoher Beanspruchung ist der Lüfter deutlich hörbar; 30 dBA werden knapp überschritten. Damit ist das Modell sicherlich lauter als das Enermax Pro87+ mit 500W, aber geringfügig leiser als etwa das Cougar CMX 550 W. Unabhängig ob PCGH oder Cougar; der HDB-Lüfter macht sich insgesamt bezahlt.

Bei aktuell 85 EUR oder mehr zählt das PCGH SX 460 W zu den teureren "Silver"-Geräten. Einige stärkere Modelle von be quiet! sind bereits für weniger Geld zu bekommen, wurden allerdings auch noch nicht von uns auf Qualität geprüft. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass es sich beim PCGH SX um ein limitiertes Modell handelt. Jede Abänderung, und sei es nur eine farbliche, äußert sich bei geringer Menge im Verkaufspreis. Das kennen wir bereits aus unseren eigenen Projekten, wo der ein oder andere Designversuch über Bord geworfen wurde, um die 30-EUR-Marke nicht zu überschreiten. Daher, und weil Kabelmanagement in dieser Leistungsklasse recht selten ist, können wir die Preispolitik durchaus nachvollziehen. Tatsächlich ist der Preis aber das Einzige, was die Käufer momentan abschrecken könnte. Denn ansonsten handelt es sich beim PCGH SX 460 W um ein ungewöhnliches Produkt, das in einigen Punkten wie der Steckerkonfiguration mindestens durchschnittliche Eindrücke hinterlässt. Der Kauf eines SX 460 W wird nicht der Schaden des Kunden sein.

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