Haltbarkeit von Festplatten und SSDs

G

Gast29012019_2

Guest
Hier kann darüber debattiert werden, ebendso ein Technologie Austausch.

Ich merke mal dazu an, das aktuelle Festplatten ja angeblich nicht mehr solange halten sollen wie die alten. Ob ich das so stehen lassen kann weis ich nicht.

Bei alten Festplatten gab es kein FDB-Lager, sprich so eine IBM DTLA Platte wurde mit der Zeit sehr laut. Denke das aktuelle Platten vom Lager her länger halten sollen, solange die Viskosität des Gleitmittels bei z.b sehr langer Lagerung nicht verändert.

Wiederum haben alte Platten keine Stromsparfunktionen, die z.b aktuelle WD-Green Reihe das ständige Parken der Köpfe belastet die Mechanik wieder mehr, und so ein erreichen der Load/Unload Zyklen von 600.000 schnell erreicht werden können.

Nun schweben die Köpfe dichter an den Platter als vorher, sollte aber weniger gravierend sein und wohl erforderlich um die immer engeren Magnetspuren auf dem Platter lesen und beschreiben zu können.

Zuletzt ist mir aufgefallen das scheinbar immer mehr Hersteller auf bedampfte Glasplatter setzen. Vorteil um die Daten zu vernichten reicht 1 Hammerschlag, die Splitter lassen sich nicht mehr zusammensetzen und die Daten sind vernichtet für immer. Zudem ist Glas ein Flussmittel und quasi nie 100% fest. Warum setzt man nicht mehr auf verstärkt auf Metallscheiben. Die können bei bedarf auch wieder ausgelesen werden im Labor.

Wie lange können Festplatten die Daten halten, z.b Magnetbänder können das über Jahrzehnte sollte bei Festplatten auch drin sein.

Nun zur SSD, ich denke auch diese können die Daten locker über Jahre halten. Hatte dahingehend z.b mit USB-Sticks nicht Probleme.
 
...das ständige Parken der Köpfe belastet die Mechanik wieder mehr...
Bedenken sollte man in diesem Zusammenhang, dass die Schreib/Lese-Köpfe heutzutage verschleißarm auf Rampen neben den Plattern geparkt werden. Vor einigen Jahren war es noch üblich die Schreib/Lese-Köpfe auf der innersten Spur (nahe der auslaufenden Spindel) zu parken, was in zweifacher Hinsicht nachteilig war. Zum einen durch das Schleifen der Schreib/Lese-Köpfe auf der Platteroberfläche (bedingt Abrieb an beiden Bauteilen) und zum anderen musste man größere Intervalle vorsehen, wodruch der gemittelte Stromverbrauch höher ausfällt.

Die größeren Intervalle waren nötig, weil ein Parken der Schreib/Lese-Köpfe früher immer ein Anhalten des Spindelmotors bedingt hat, was langfristig der Haltbarkeit des letztgenannten und der (Kugel-)Lager schadete. Heute lassen sich die Schreib/Lese-Köpfe parken ohne dass ein Wiederanfahren des Platterstapels nötig wäre, da dieser in Schwung gehalten werden kann. Gerade bei 2.5" Festplatten für den mobilen Einsatz möchte man die Schreib/Lese-Köpfe nicht in Wartestellung über den Plattern halten, denn dadurch steigt die Stoßempfindlichkeit.

Der Verschleiß beim Parken der Schreib/Lese-Köpfe auf (Kunststoff-)Rampen tendiert nahezu gegen Null. Deswegen macht man regen Gebrauch davon.
 
Eben(ohned). WD macht das nicht seit Jahren, weil es zu furchtbarem Verschleiß führt, sondern weil im Rahmen der Spezifikationen völlig normal ist und die Festplatten dafür ausgelegt sind. Der Bug einiger früher Modelle mit der zu kurzen Zeitspanne hält sich halt hartnäckig in den Kopfen der Käufer.
Mal abgesehen davon habe ich eben jene frühen Modelle auch schon mit mehr als 1Mio Parkzyklen gesehen, wurden nur ausgetauscht, weil sie zu klein und zu lahm waren nach all den Jahren.

Das Problem was ich bei Festplatten sehe: Es gibt keine Universalplatten mehr, die man einfach für alles nehmen kann. Die Hersteller teilen den Markt irgenwie künstlich auf, damit sie mit den Features wie 24/7 oder Stromsparend oder Schnell oder "Videotauglich" oder wasweißderGeiernochalles extra Kohle verlangen können.
Dadurch können sie die Spezifikationsgrenzen aber auch viel enger fassen.
Eine Büroplatte muß eben 3 Jahre lang jeden Tag 8 Stunden Dienst tun. Dann wird sie eh abgeschrieben.
Eine NAS-Platte oder Serverplatte läuft die ganze Zeit, muß also nicht sonderlich viele Startzyklen überstehen.
usw.
Wehe, man verwendet die Platten dann mal anders als gedacht. Dann halten sie wohl wirklich nicht mehr so lange.
Andererseits sind auch früher reihenweise manche Serien verstorben.

Magnetbänder halten auch nur deswegen über Jahrzehnte, weil da ein Bit noch einen ganzen Acker an Magnetbandfläche für sich allein hat und nicht wie auf heutigen Festplatten, wo die dicht an dich aufrecht stehen müssen und sich teilweise sogar noch überlappen. Und sicher wird da auch jede Menge CRC mit dabei sein. Schau Dir mal ein 30 Jahre altes Videotape an oder höre eine 30 Jahre alte Musikkassette. Das sind Bild und Ton auch nicht mehr so wie früher drauf.
Heutige Bänder sind ja ähnlich dicht gepackt, die werden wohl in 30 Jahren auch nicht mehr wirklich auslesbar sein.

Ob heutige SSD oder USB-Sticks die Daten auch noch 10 Jahre lang behalten wie die Geräte von vor 10 Jahren, werden wir auch erst in 10 Jahren sehen. Ich tippe darauf, dass nur noch Datenmüll drauf sein wird.
 
Bist Du sicher? Informiere Dich doch noch mal genauer, da geht doch einiges durcheinander.
Nein, das stimmt soweit schon, obwohl es stark vereinfacht dargestellt ist. Ein Schwenken der Schreib/Lese-Köpfe auf die innerste Spur bedingt kein Abschalten des Spindelmotors. Wenn man jedoch die Schreib/Lese-Köpfe auf die innerste Spur absenken - also parken möchte - dann muss man die Platter auslaufen lassen. Andernfalls würde auch das durch die Rotation entstehende Luftpolster unter den Schreib/Lese-Köpfen ein Parken verhindern.
 
Bevor die Ramp Load Technologie eingeführt wurde, wurden die Köpfe auf die Landing-Zone gefahren, wenn die Spindel zum Stillstand gebracht werden sollte. Auch mit dem Ramp Load wurde der Unload-Zustand erst eingeführt, denn die Rampe liegt immer außerhalb des Bereiches der Spindel und damit stören die Köpfe bzw. deren Ausleger den Luftstrom nicht mehr und so spart man einige Hundert mW bei der Leistungsaufnahme, zumal auch der Teile der Elektronik ausgeschaltet werden können. Das würde aber bei einer Landing-Zone auf den inneren Spuren nun gar nicht gehen und daher wurden früher die Köpfe nur dann auf die Landing Zone gefahren, wenn die Spindel gestoppt wurde.

Statt "weil ein Parken der Schreib/Lese-Köpfe früher immer ein Anhalten des Spindelmotors bedingt hat" also genau anderes herum, denn beim Anhalten war es nötig die Schreib/Lese-Köpfe auf die Landing Zone zu fahren, so geparkt wie heute beim Unload Zustand wurden sie früher nie.
 
Was ich bzgl SSDs erschreckend finde jst, dass diese manchmal beim längeren Trennen vom Strom schaden nehmen können, hat was mit Differenz zw Betriebs- und Lagertemp zu tun. Einer hier im Forum hat seinen Laptop nach längerer Zeit wieder eingeschaltet, und die SSD war hinüber.

Sharpy
 
...so geparkt wie heute beim Unload Zustand wurden sie früher nie.
Meine Rede - über eine genutzte Datenspur kann man die Schreib/Lese-Köpfe nicht schlittern lassen.
 
Es hätte bei sowas wie dem Unload Zustand damals kein Schlittern gegeben, weil die Köpfe damals genug Abstand hatten und eben beim Unload die Spindel nicht anhält, aber ohne Ramp Load Technologie gab es kein Unload und es hätte auch keinen Sinn gemacht.

Zum Thema: SSDs wie heutige HDDs unterliegen Verschleiß (nur die alten HDDs und die mit 15krpm nicht), während bei HDDs das gelesene wie geschriebene Datenvolumen gleichermaßen zählt (wobei es da mit Dual-Heater Technologie auch Ansätze gibt das zu Ändern und zählt schreibend mehr), sind bei SSDs vor allem die geschriebene Daten relavant, die gelesenen erzeugen wegen Read-Disturb aber auch ein gewissen Verschleiß, weil irgendwann ein Refresh nötig wird und bei den planaren 15/16nm NANDs dürfte das weit öfter als die früher mal genannten 1:10.000 sein. Dann unterliegen beide einer Alterung, egal wie intensiv sie genutzt werden, irgendwann geht etwas kaputt und sie funktionieren nicht mehr, nichts ist eben für die Ewigkeit gebaut.
 
Zurück
Oben Unten