Es geht aufwärts. (?)

Redphil

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Mittlerweile gibt es ja eine Reihe positiver Meldungen zur Lage der Republik. Allein heute zwei Stück:

Ökonomen sehen kräftigen Aufschwung
Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr so stark wachsen wie seit sechs Jahren nicht mehr. Das geht aus dem heute in Berlin vorgestellten Frühjahrsgutachten der sechs führenden Wirtschaftsinstitute hervor.
Die Forscher der sechs Institute gehen von 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem Jahr aus. In ihrem Herbstgutachten waren die Experten noch von einem Zuwachs von bundesweit 1,2 Prozent ausgegangen. In der Zwischenzeit hatten die einzelnen Institute ihre jeweiligen Erwartungen bereits angehoben.
sp-on
und:
Zahl der Erwerbslosen deutlich gesunken
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat sich im April auf 4,79 Millionen reduziert: rund 187.000 weniger als noch im März und 262.000 weniger als vor einem Jahr, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit. Der Rückgang sei saisonal bedingt und noch keine Trendwende, sagen Experten.
sp-on

Dazu noch die WM, vielleicht kommt ja dann doch soetwas wie Aufschwung. :)
 
Ahja natürlich, Hartz schlägt endlich durch! *buck* *lol* Neenee, das wohl nun wirklich nicht. Der jetzige Aufschwung kommt nur durch den Export zustande, weil die Weltwirtschaft brummt. Tatsächlich sind wir aber trotzdem nur Schlusslicht (im Vergleich zu den anderen Industrienationen) und der Binnenmarkt ist nachwievor schwach. Wir haben nachwievor 2 große Probleme:

1) Einen aus den fugen geratenen Staatshaushalt.
2) Eine zu hohe Arbeitslosgigkeit.

Wenn der Haushalt eine schwarze Null erreicht und die Arbeitslosen unter 3,5 Millionen gedrückt werden, können wir über ein florierendes Deutschland sprechen. ;)
 
Der "Aufschwung" wird am 1.1.2007 durch die MWSt-Erhöhung schön zunichte gemacht!
 
welcher staat schreibt denn bitte keine roten zahlen?
 
Immer diese typisch deutsche Miesmacherei. :] ;)

Einen (paaar Tage älteren) Artikel wollte ich eigentlich noch einbinden, hatte vorns aber wenig Zeit:

Es geht wieder aufwärts in Deutschland! Zu diesem Schluss kommt ausgerechnet eine britische Tageszeitung. Dank WM-Euphorie, Wirtschaftsaufschwung und "Merkel miracle" finde unser Land endlich wieder raus aus dem Jammertal, schreibt "The Times".
Deutschland habe in der vergangenen Woche den zweifelhaften Titel des "Sick Man of Europe", des alten kranken Mannes in Europa, endgültig an Italien abgegeben, und die Erleichterung, schreibt Boyes, sei in Berlin greifbar gewesen. "Angesichts des Chaos in Rom, einer Nervenkrise in Paris und einer Ära Blair, die sich dem Ende neigt, entwickelt sich Deutschland zum neuen aufstrebenden Stern."
Das Vertrauen der Wirtschaft in die Politik sei gewachsen, weil nun Politiker an der Macht seien, "die fähig sind, Entscheidungen zu treffen", schreibt die "Times". Alle Daten deuteten auf einen Aufschwung hin: Deutschland ist nach wie vor Export-Weltmeister, das Wirtschaftswachstum könnte wieder die Zwei-Prozent-Marke erreichen, die Inflation liege unter zwei Prozent und der Geschäftsklima-Index ist so hoch wie seit der deutschen Einheit nicht mehr.
Und noch ein humoriger Absatz zum Abschluß:
Es geht wieder aufwärts in Deutschland. Sogar die Schokoladenverkaufszahlen erreichen Rekordhöhen und die Deutschen machen Urlaub in der Heimat - nicht weil sie sich nichts anderes leisten könnten, sondern weil ihnen Italien weniger attraktiv erscheint. Ja, man sollte die Deutschen niemals abschreiben, weiß der "Times"-Korrespondent. Denn: "Wie jeder englische Fußball-Fan weiß, sie wissen nicht, wann sie verloren haben."
 
titel_economist.jpg


Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt .... ;D
 
dumm nur, dass dt. 3% fuer deutliche arbeitsplatzschaffung braucht... 1,8%, das is megaschlecht. aber immerhin besser als befürchtet.
 
Hey, uns gehts gut, weil die anderen noch schlechter sind... auch ne Argumentation. Aber egal, hauptsache Aufschwung, woher ist doch hupe.;-)
Und was den Typen von der Times betrifft: Schaun mer mal, gell.
 
ich will keinem den mut rauben, aber die taktik der aktuellen regierung is die umgekehrte der vorgängerregierung. unter schröder wurde optimismus geäußert, werte, die peu a peu gestutzt wurden. unter merkel isses genau umgedreht. ändern tut sich aber nix, denn das ganze system ist versumpft. und da isses schnuppe, ob 1,6 oder 1,8% wachstum.
 
Ohne den starken Export hätten wir in den letzten Jahren sogar ein Minuswachstum gehabt!
Es wird Zeit, das die Binnennachfrage deutlich anzieht, dann gibts auch mal wieder weniger Arbeitslose. Und dafür tut die Regierung nun mal nix, ganz im Gegenteil!
 
Es wird Zeit, das die Binnennachfrage deutlich anzieht

doch natürlich macht die regierung da was: die erhöht die mehrwertsteuer 2007 und sorgt somit im 3. und 4. quartal 2006 für richtig gute zahlen.
oder meintest du sowas wie "langfristig" mit einem "sinnvollen plan"? *gg*
 
Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt, ist die Einsicht, dass die Politik im Allgemeinen nur Rahmenbedingungen gestalten kann. Natürlich kann und soll man darüber diskutieren, was unternommen werden kann, um z.B. die Binnenkonjunktur anzukurbeln - aber dabei darf man nicht vergessen, dass es auch strukturelle Probleme in der Wirtschaft gibt und gab. Einige Betriebe mussten sich tatsächlich gesund schrumpfen - andere mussten komplett verschwinden. Viele weitere mussten Prozesse optimieren.

Das sind alles Umstände, welche die Politik nur sehr eingeschränkt beeinflussen kann. Und wenn sie es tut, verlängert es oftmals das Sterben oder verhindert, dass notwenige Reformprozesse eingeleitet werden (siehe Holzmann).
Solche Strukturbereinigungen wirken sich kurz- bis mittelfristig negativ auf die Binnenkonjunktur aus, langfristig nützt es aber der Gesamtwirtschaft - zumindest wäre das die Theorie.
 
Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt, ist die Einsicht, dass die Politik im Allgemeinen nur Rahmenbedingungen gestalten kann. Natürlich kann und soll man darüber diskutieren, was unternommen werden kann, um z.B. die Binnenkonjunktur anzukurbeln - aber dabei darf man nicht vergessen, dass es auch strukturelle Probleme in der Wirtschaft gibt und gab. Einige Betriebe mussten sich tatsächlich gesund schrumpfen - andere mussten komplett verschwinden. Viele weitere mussten Prozesse optimieren.

Das sind alles Umstände, welche die Politik nur sehr eingeschränkt beeinflussen kann. Und wenn sie es tut, verlängert es oftmals das Sterben oder verhindert, dass notwenige Reformprozesse eingeleitet werden (siehe Holzmann).
Solche Strukturbereinigungen wirken sich kurz- bis mittelfristig negativ auf die Binnenkonjunktur aus, langfristig nützt es aber der Gesamtwirtschaft - zumindest wäre das die Theorie.

Die Probleme gibt es auch wenn die Wirtschaft boomt, nur im kleineren Rahmen!
Wenn die Leute kein Geld haben können sie auch keins ausgeben.
Da ist sowas wie Praxisgebühr und erhöhte Zuzahlungen (bzw. Streichung von Leistungen) Gift. Von der Märchensteuererhöhung ganz zu schweigen. Im Wahlkampf war noch die Rede davon die 2%tige Mehwertsteuererhöhung dafür zu nutzen die Lohnnebenkosten (Arbeitslosenbeiträge) zu senken. Und nun?
 
Ohne den starken Export hätten wir in den letzten Jahren sogar ein Minuswachstum gehabt!

Und, wo ist das Problem? Die Wirtschaft kann nicht bis in alle Ewigkeit immer nur wachsen! Auch wenn das für unser Wirtschafts- und Sozialsystem anscheinend notwendig und wichtig ist, es ist unmöglich. Bin mal gespannt wann die Politik und die Menschen das mal einsehen!

Bezüglich "Aufschwung":
Kein Wunder dass die Deutschen in diesem Jahr mehr kaufen, nächstes Jahr wird ja auch die Mwst. erhöht! Das heißt nächstes Jahr geht das jammern wieder von vorne los! *lol*

MfG 8)
 
Und, wo ist das Problem? Die Wirtschaft kann nicht bis in alle Ewigkeit immer nur wachsen! Auch wenn das für unser Wirtschafts- und Sozialsystem anscheinend notwendig und wichtig ist, es ist unmöglich. Bin mal gespannt wann die Politik und die Menschen das mal einsehen!
Warum soll das nicht möglich sein? Zu keinem Zeitpunkt bis auf die Weltwirtschaftskrise 1929 ist die Weltwirtschaft gesunken.
 
Warum soll das nicht möglich sein? Zu keinem Zeitpunkt bis auf die Weltwirtschaftskrise 1929 ist die Weltwirtschaft gesunken.

Weil jede Ressource auf diesen Planeten begrenzt ist!
Glaubst du allen ernstes dass jede kapitalischste Wirtschaft noch 200 Jahre oder mehr immer nur wachsen wird?
Das Ende ist so langsam erreicht, dass muss so mal eingesehen werden.

MfG 8)
 
Sehe ich nicht so. Zu der Zeit, wo uns auf der Erde die Rohstoffe ausgehen, können wir sie schon aus dem Sonnensystem holen. Jede Ressource geht uns auf der Erde aber für die nächsten paar Millionen Jahre sicher nicht aus. Wasser und Pflanzen wird's auch dann noch geben. ;)
 
Es gibt doch da diese berühmt-berüchtigte Studie, welche immer wieder aktualisiert wird (und mittlerweile natürlich mit Computersimulationen erweiteitert wurde...)

Die kam, wenn ich es richtig weiss, zum Schluss, dass die Weltwirtschaft um das Jahr 2030 kollabieren wird. Je nach Auslegung und Gewichtung einzelner Faktoren dauerte es aber auch bis zu 50 Jahre länger...

Ich komm jetzt bloss nicht auf den Namen... hätte gerne gegoogelt...

Soviel ich weiss, waren ausgehende Ressourcen das Hauptargument
 
ich weiß nur eins, Geld wird nach wie vor ungerecht und nicht nach Leistung verteilt

die Schulden werden immer höher und höher, deswegen auch die extremen Steueraufkommen, wir dürfen jetzt das nachholen was seit dem !2. Weltkrieg! versäumt wurde

das Lebensniveau der normalen Schicht wird sich nicht halten können, die Lücke zwischen arm und reich wird immer größer werden
 
Warum soll das nicht möglich sein? Zu keinem Zeitpunkt bis auf die Weltwirtschaftskrise 1929 ist die Weltwirtschaft gesunken.


Steigt die Weltwirtschaft immernoch genauso enorm wie vor 50 Jahren?

Gibts da ein Diagramm?
 
Sehe ich nicht so. Zu der Zeit, wo uns auf der Erde die Rohstoffe ausgehen, können wir sie schon aus dem Sonnensystem holen. Jede Ressource geht uns auf der Erde aber für die nächsten paar Millionen Jahre sicher nicht aus. Wasser und Pflanzen wird's auch dann noch geben. ;)

Bezüglich (Trink)wasser wäre ich mir nicht so sicher! Das geht nämlich auch zur Neige!
Und wie bitte soll man mit Pflanzen eine Wirtschaft aufbauen? Wie sollen wir uns andere Ressourcen aus unserem Sonnensystem holen wenn das ganze Geld und unsere letzten verbliebenden Rohstoffe mit Rüstung und dem "Kampf gegen den Terror" verschwendet werden?
Wir hätten schon längst alternative Wege Energie zu gewinnen erforschen bzw. förden müssen (Beispiel: Brennstoffzelle).
Nein, stattdessen setzen wir immer noch auf das Öl. Unsere Wirtschaft wird kollabieren, früher oder später, wenn sich nichts ändert.
Wir sind schon mittendrin, nur merkt es keiner oder keiner will es wahr haben!

MfG 8)
 
Bezüglich "Aufschwung":
Kein Wunder dass die Deutschen in diesem Jahr mehr kaufen, nächstes Jahr wird ja auch die Mwst. erhöht! Das heißt nächstes Jahr geht das jammern wieder von vorne los! *lol*
Der Thread hier ist der beste Beweis dafür, dass wir mit dem Jammern nicht bis 2007 warten müssen.

Warum soll das nicht möglich sein? Zu keinem Zeitpunkt bis auf die Weltwirtschaftskrise 1929 ist die Weltwirtschaft gesunken.
Ja, die Weltwirtschaft - nicht die Wirtschaft in Deutschland. Man nimmt an, dass China im Jahre 2040 die Wirtschaftsmacht (vermutlich auch die Militärmacht) Nummer Eins sein wird. Wenn China das meiste selbst produziert und zudem auch enorm exportiert (die USA haben bereits heute ein Problem mit dem Import/Export-Verhältnis zu China), könnte es für den Rest der Welt, vor allem für die United States und Old Europe, eng werden.

Aber das ist noch ein Weilchen hin.
 
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