Partikelemissionen bei modernen Direkteinspritzmotoren höher als bei Dieselmotoren

hoschi_tux

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Einem Bericht von nano auf 3sat zufolge, verursachen moderne Benzindirekteinspritzer hohe Partikelemissionen im Feinstaubbereich. Laut wikipedia wird Feinstaub in die folgenden Klassen unterteilt:

640px-Staub-Definitionen_plain.svg.png

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub

Im Bericht wird von Feinststaub gesprochen, was darauf schließen lässt, dass damit Partikelgrößen <2.5µm gemeint sind. 3sat schreibt dazu auf ihrer Seite:

3sat.de schrieb:
"Wir haben aber das Problem, dass die Benzindirekteinspritzer hohe Partikelemissionen verursachen", sagt Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technik-Zentrums. "Im Vergleich zum besten Dieselfahrzeug sind die Emissionen eines Benzindirekteinspritzerfahrzeuges im ungünstigsten Fall um bis zu 10.000-fach höher. Diese Benzindirekteinspritzer sind damit natürlich deutlich gesundheitsschädlicher als ein moderner Diesel mit entsprechend niedrigen Emissionen."

Da in den letzten Jahren viel Arbeit und Geld in die Entwicklung von Partikelfiltern bei Dieselmotoren gesteckt wurde um grüne Plaketten für Dieselfahrzeuge zu ermöglichen, bleibt jetzt die Frage offen, was mit den Benzinmodellen geschieht. Durch die hohen Emissionen wäre für betroffene Modelle wohl lediglich die rote Plakette zulässig (wenn überhaupt). Der ADAC setzt sich derzeit für einen Partikelzahl-Grenzwert für Benzinmotoren innerhalb der EURO 6 Norm (2014) ein.

Ergänzung:
Die eigentliche Diskussion um diese Thematik ist bereits etwas älter. Die Zeit berichtete im letzten Sommer bereits über das Thema. Die Testfahrzeuge bestanden aus aktuellen Modellen von VW und BMW:

Zeit.de schrieb:
Zwei repräsentativ ausgewählte Benziner mit Direkteinspritzung – ein VW Golf 1.2 TSI und ein BMW 116i – überschritten die Partikel-Grenzwerte, die für Diesel-Pkw gelten, vor allem im heißen Zustand um ein Mehrfaches.

Die Technik zur Filterung der Partikel aus dem Abgas gibt es bereits. Ein Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland beziffert die zusätzlichen Kosten auf etwa 100 Euro.

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Zuletzt bearbeitet:
Das habe ich mehr oder weniger schon vor Wochen wo gelesen, man frage mich jetzt aber nicht wo.
Nur hat das damals irgendwie niemanden gejuckt. Möglicherweise war es in einer der letzten ADAC Motorwelten.

Wie auch immer, die Politik hinkt wohl mal wieder hinter der technischen Entwicklung hinterher, der König ist tot, es lebe der (Staub)König. *chatt*
 
Was aber eigentlich seltsam ist. Downsizing und aufgeladene Motoren existieren ja auch nicht gerade erst seit gestern. Da frage ich mich, wo hier der stets so laut schreiende TÜV war.
 
Komisch, ist mir komplett neu.

Verwunderlich ist, wieso man damit jetzt plötzlich um die Ecke kommt. Die Feinstaubdiskussion ist doch schon ein paar Jahre alt. Wenn die Direkteinspritzung den Feinstaub verursacht ist es doch nur logisch, dass man auch mal einen Benziner testen sollte.

Oder haben die es etwa vor lauter Dieseltiraden damals verpennt, auch mal einen Benzin-Direkteinspritzer unter die Lupe zu nehmen und schimpfen jetzt über die böse Autoindustrie und ihre Profitgeilheit? Das hat mir fast den Anschein und wenn dem so ist: Herzlichen Glückwunsch...
 
Den besten Diesel mit dem schlechtesten Benziner vergleichen, was für ein Schwachsinn. Wahrscheinlich auch noch völlig unterschiedliche Motorgrößen und irgendwelche aufgebohrten Tuningkarren miteinander vermischt.
 
Ich habe mal ein paar Ergänzungen vorgenommen. Die Diskussion läuft ja schon ein knappes Jahr. Seltsam, dass man davon so wenig hört.
 
Job vom TÜV: zertifizieren. Mit Umweltschutz haben die nichts am Hut. Daher schreit da auch niemand.

Grüße, Martin
 
Den besten Diesel mit dem schlechtesten Benziner vergleichen, was für ein Schwachsinn. Wahrscheinlich auch noch völlig unterschiedliche Motorgrößen und irgendwelche aufgebohrten Tuningkarren miteinander vermischt.

Nein Schwachsinn ist nur dein Kommentar!
Es ist schon eine ganze Weile bekannt das die Benzin Direkteinspritzer im Schnitt 3x so viel Feinstaub ausstoßen als ein normaler Diesel. Und mit normal meine ich einen ohne DPF.
 
Was ist denn bei dir ein normaler Diesel? Saugdiesel mit Einspritzpumpe, Turbodiesel mit Einspritzpumpe, Turbodiesel mit Commonrail-Einspritzung, Turbodiesel mit Pumpe-Düse-Einspritzung, Bi-Turbodiesel mit CR oder PD?

Aus einem Saugdiesel kommen quasi nur Birketts raus. Aus den modernen Dieseln kommen so feine Partikel raus, daß der TÜV diese im gängigen Messverfahren nicht als Partikel wertet. Bei einem DPF wird es noch schlimmer.

Die Mär vom sauberen Diesel dank Partikelfilter hat ja mitlerweile schon Legendenstatus.
 
Hat ghost letztens gefunden:

Partikel_Groessenverteilung_mit-ohne_DPF.jpg


Drüber zu integrieren bin ich grade zu faul ;)
Aber ich denke man sieht es auch so. Gesamtmenge der Partikel sinkt, Verteilung verschiebt sich dabei hin zu kleineren Teilchengrößen.
 
Was ist denn bei dir ein normaler Diesel? Saugdiesel mit Einspritzpumpe, Turbodiesel mit Einspritzpumpe, Turbodiesel mit Commonrail-Einspritzung, Turbodiesel mit Pumpe-Düse-Einspritzung, Bi-Turbodiesel mit CR oder PD?

Aus einem Saugdiesel kommen quasi nur Birketts raus. Aus den modernen Dieseln kommen so feine Partikel raus, daß der TÜV diese im gängigen Messverfahren nicht als Partikel wertet. Bei einem DPF wird es noch schlimmer.

Die Mär vom sauberen Diesel dank Partikelfilter hat ja mitlerweile schon Legendenstatus.

Aus einem Saugdiesel kommen auch feine Partikel. Ein normaler Diesel hat CR oder PD. Alles andere ist veraltet. Das ganze mit den feinen Stäuben kommt von der Direkteinspritzung. Die "Briketts" kommen aus den alten Wirbelkammer und Vorbrennkammer Motoren.

Die Mär von der Mär des sauberen Diesel ist auch schon langsam bekannt. Denn wenn es eine Mär gibt dann die vom Feinstaub freien Benziner.
 
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