Heiße Fusion - vielleicht doch nutzbar innerhalb von 5-10 Jahren?

BoMbY

Grand Admiral Special
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Tja, wieder etwas interessantes (gefunden bei Fefe): Charles Chase von Lockheed Martin (also ausnahmsweise mal kein Spinner) hat bei einer Solve for X Präsentation (dieses Google-Thinktank-Ding) gesagt, sie haben vermutlich eine Möglichkeit gefunden, einen kleinen 100 MW Fusionsreaktor zu bauen, welcher vermutlich sogar auf einen LKW passen würde. Einen Prototyp wollen die bis 2014 herstellen können, und spätestens 2022 soll die Massenproduktion laufen.


100 MW und relativ kompakt wäre natürlich ein immenser Vorteil - auch für die (bemannte) Raumfahrt zum Beispiel - nicht nur für so "Kleinigkeiten" wie das Weltenergieproblem.
 
Tja, wieder etwas interessantes (gefunden bei Fefe): Charles Chase von Lockheed Martin (also ausnahmsweise mal kein Spinner) hat bei einer Solve for X Präsentation (dieses Google-Thinktank-Ding) gesagt, sie haben vermutlich eine Möglichkeit gefunden, einen kleinen 100 MW Fusionsreaktor zu bauen, welcher vermutlich sogar auf einen LKW passen würde. Einen Prototyp wollen die bis 2014 herstellen können, und spätestens 2022 soll die Massenproduktion laufen.
Das sagen die Forscher in dem Bereich doch schon seit geschätzt 50 Jahren. "In X Jahren haben wir es im Griff/lauffähig" oder so ähnlich. Wobei X meist eine Zahl zwischen 10 und 30 ist, in jedem Fall aber kleiner als 50. :P

Ich glaube das jedenfalls erst, wenn ein lauffähiger und einsatzbereiter Prototyp vorgestellt wurde...

Alles andere ist heiße Luft.
 
;D

das mit dem Truck erinnert mich an den Small Modular Reactor von Hyperion (jetzt Gen4 Energy) - da steht auch "small & safe" drauf. Alles klar - ich geh schonmal Platz im Garten machen ...

Unabhängig vom komplett illusorischen Zeitplan - ein Fusionsreaktor steht und fällt mit der Tritium-produktion. Oder wollen die bei Lockheed Wasser mit Luft fusionieren? Ich denke, für dieses "Projekt" wird man auch in Cadarache nur ein müdes Lächeln übrighaben.
 
Der Truck sollte mögicherweise nicht zu wörtlich genommen werden sondern veranschaulichen wie transportabel die Anlage im Gegensatz zu Iter ist.

Natürlich ist das ganze von vorne bis hinten aller Wahrscheinlichkeit nach "Schlangenöl". Angeblich supergeheime Verfahren die angeblich den Durchbruch bringen und für Centbeträge ermöglichen was anderswo tausende Dollar kostet. Ja ne, is klar.

Aber tun wir doch mal so als sei das kein Schlangenöl.
Was mir als erstes aufgefallen ist... laut diversen Zitaten soll die "Brennkammer" zur Zeit (?) so ungefähr 2*1 m sein und nochmal doppelt so groß für den Testreaktor mit 100 MW.

100MW Heizleistung auf (ich nehme mal den besseren Fall, tut aber nichts zur Sache) 4*4*2 m? Kriegt man die überhaupt so schnell weggekühlt?
 
Also die Abmaße und Leistung hört sich für mich nach etwa einem U-Boot/Flugzeugträger-Nuklearreaktor an? Also das würde ich noch nicht als unrealistisch ansehen ... (die Turbinen, etc. bräuchten vielleicht einen zweiten LKW)
 
Lockheed/Skunk Works sagte heute folgendes:

Lockheed says makes breakthrough on fusion energy project

(Reuters) - Lockheed Martin Corp said on Wednesday it had made a technological breakthrough in developing a power source based on nuclear fusion, and the first reactors, small enough to fit on the back of a truck, could be ready for use in a decade.

Falls einem Lockheed/Skunk Works nichts sagt - das sind die gleichen welche auch z.B. die SR-71 Blackbird und F-117 Nighthawk für das US-Militär gebaut haben.
 
naja, Fusion an sich ist ja machbar, schon länger. Nur war bisher imemr das Problem, daß man mehr Energie reinstecken mußte als dabei rauskam, von daher nicht so wirklich geeignet als Energiequelle. Wenn sie den Umschwung bei der Effizienz schaffen, dann ist die Größe der Anlage ja erstmal nachrangig.
 
Warum solls nicht aufn Truck passen ? Die Atomreaktoren bei Atomubooten passen doch auch auf nen Truck und haben schonmal 200MWth Leistung - Problem für den Truck wäre eher das Gewicht als das Volumen.

Grund: Die Abschirmung (zB Blei) wiegt einiges ....
 
Welche aber bei Fusionsreaktoren gegenüber Reaktionsreaktoren um Größenordnungen geringer ausfällt...
 
Lockheed/Skunk Works sagte heute folgendes:

"(Reuters) - Lockheed Martin Corp said on Wednesday it had made a technological breakthrough in developing a power source based on nuclear fusion, and the first reactors, small enough to fit on the back of a truck, could be ready for use in a decade. "

Ach wie schade, das soll noch eine Dekade dauern. Im ersten Posting war der funktionsfähige Prototyp noch für 2014 erwartet, google findet einen Beitrag von 2013 in dem immerhin 2017 genannt wurde, und nun ein Jahr später wirds schon 2024.

Ich tu mal so als sei ich unheimlich überrascht: Ohhhhhhhhh

--- Update ---

naja, Fusion an sich ist ja machbar, schon länger. Nur war bisher imemr das Problem, daß man mehr Energie reinstecken mußte als dabei rauskam

Keine Ahnung was man davon halten soll, aber in einem Diskussionsbeitrag der ziemlich sachlich gehalten war wurde das so dargestellt als sei es schon heute nicht das Problem mehr Energie rauszuholen als man rein steckt. Problem sei vielmehr das man immer noch tief in der Materialentwicklung stecke und es einfach keinen Sinn macht einen Entwicklungsreaktor mit Gewalt hoch zu powern, das Ergebnis wäre lediglich stärkere Strahlung die die weitere EntwicklungsArbeit erschwert und Hitze die man extra wieder abführen müßte.

Wie gesagt, ich hab nicht das Wissen um diese Aussagen zu bewerten. Der gesunde Menschenverstand sagt aber das die Aussage zumindest oberflächlich betrachtet schlüssig klingt.

Nochmal zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Wie kriegt man 100 MW aus einem so kleinen Reaktor wie beschrieben abgeführt? Gibts hier irgendwelche Ing. die Ausrechnen könnten wie dick die Rohre und wie hoch der Flüssigkeitsdurchsatz sein müsste? Kommt das wenigstens ganz grob hin?
 
Wie kriegt man 100 MW aus einem so kleinen Reaktor wie beschrieben abgeführt?
The early reactors will be designed to generate around 100 MW and fit into transportable units measuring 23 X 43 ft.

25MW bringen sie heute Probleme auf dem 25 x 60 ft Raum unter. (vermutlich ein 30ft Container für die Turbine + einen 20ft für das Elektrische)
http://www.pwps.com/images/factsheets/mobilepac_052114.pdf

Das 60/120MW Produkt sieht grösser aus, aber wohl nicht doppelt so gross von der Fläche und von der Höhe auch nicht mehr als 12m.
Aber zeigt wohl das es möglich sein sollte in der Grössenordnung Energie zu produzieren, es kann heute mit einem System der Doppelten der angestrebten Fläche schon gleichviel Energie produziert werden kann. Die Verlustwärme wird sicher abgeführt werden können geht heute ja auch bei Flugzeugen.
http://www.pwps.com/images/factsheets/PWPS-FT4000_072314.pdf
 
Ach wie schade, das soll noch eine Dekade dauern. Im ersten Posting war der funktionsfähige Prototyp noch für 2014 erwartet, google findet einen Beitrag von 2013 in dem immerhin 2017 genannt wurde, und nun ein Jahr später wirds schon 2024.

Ich tu mal so als sei ich unheimlich überrascht: Ohhhhhhhhh

--- Update ---



Keine Ahnung was man davon halten soll, aber in einem Diskussionsbeitrag der ziemlich sachlich gehalten war wurde das so dargestellt als sei es schon heute nicht das Problem mehr Energie rauszuholen als man rein steckt. Problem sei vielmehr das man immer noch tief in der Materialentwicklung stecke und es einfach keinen Sinn macht einen Entwicklungsreaktor mit Gewalt hoch zu powern, das Ergebnis wäre lediglich stärkere Strahlung die die weitere EntwicklungsArbeit erschwert und Hitze die man extra wieder abführen müßte.

Wie gesagt, ich hab nicht das Wissen um diese Aussagen zu bewerten. Der gesunde Menschenverstand sagt aber das die Aussage zumindest oberflächlich betrachtet schlüssig klingt.

Nochmal zurück zu meiner ursprünglichen Frage: Wie kriegt man 100 MW aus einem so kleinen Reaktor wie beschrieben abgeführt? Gibts hier irgendwelche Ing. die Ausrechnen könnten wie dick die Rohre und wie hoch der Flüssigkeitsdurchsatz sein müsste? Kommt das wenigstens ganz grob hin?

Du musst bei dem Wording aufpassen. Die haben immer gesagt nach 10 Jahren wollen die das verkaufen. Und wie man sehen kann sind die jedenfalls dabei Testversionen zu bauen. Und ein funktionsfähiger Vorserien-Prototyp wird immer noch für "nach 5 Jahren Entwicklungszeit" versprochen, ob die jetzt damit "ab heute", oder "ab Beginn der Arbeiten vor einen Jahr" meinen, bleibt dabei offen.

Und 100 MW ist ein Bereich welchen auch U-Boot-Kernreaktoren erreichen, die sind auch nicht gerade riesig. Und Du kannst bei einem Fusions-Reaktor auf eine Menge Containment verzichten. Bei der Größe wird natürlich nicht der notwendige Gasturbinen-Generator berücksichtigt - der braucht sicher auch noch einen LKW.

Edit: Das hier sollte ein russischer KLT-40S Reaktor sein:

k37nvpv6-1384173957.jpg


Der erzeugt wohl ca. 150 MW thermische Energie (welche natürlich noch in Strom gewandelt werden muss, wo dann die Effizienz des Gasturbinen-Generators ins Spiel kommt).
 
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100 MW hat sich für mich immer GEWALTIG angehört.
Ok, nicht wenn man es vergleicht mit Biblis mit 1300 MW, aber absolut gesehen eben doch.

Man lernt nie aus. Also der Teil der Story ist nicht unglaubwürdig. Abgehakt.

Der verschobene Zeitplan und die konsequente nichterwähnung in seriösen Magazinen halten mein Mißtrauen aber weiterhin wach. Klingt mir ganz nach einem Manöver mit dem der Aktienkurs zu beliebig festlegbaren Zeitpunkten (durch nichtssagende Jubel-Meldungen wie jetzt im neulich) gestützt werden kann.
 
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Ich wollte deinen Beitrag bewerten, doch ich darf (noch) nicht. Dennoch danke!
 
Nur für den Fall das hier jemand mitliest weil das Thema des Eingangspostings sein Interesse geweckt hat..
http://www.scilogs.de/formbar/lockheed-martin-durchbruch-in-der-fusionsforschung/ ist zwar auch schon wieder ein Jahr alt, enthält aber die präzisesten Infos die ich bisher dazu gefunden habe.
TL:DR? Ist ein seit langem in der Theorie bekanntes Prinzip das mit aktueller Physik, aktuellen Werkstoffen und aktuellen Rechenmethoden erstmals realisierbar scheint. Und da schließt sich dann (thematisch) der Kreis zum Stellarator.
 
Mit der Genehmigung wird auch die Kritik an dem Projekt nicht abreißen. "Wir haben nach wie vor erhebliche Sicherheitsbedenken", sagte Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin der Umweltschutzorganisation BUND. Ein Gutachten habe ihre Bedenken zur Abschirmwirkung der Halle nicht völlig ausgeräumt. "Wir sind auch nicht der Meinung, dass wir die Fusionstechnik für die Energieversorgung brauchen", betonte Cwielag. Dies sei ein sehr teures Forschungsvorhaben, und die Technik werde auch in den kommenden Jahrzehnten nicht angewendet. In dieser Zeit werde die Energiewende mit der Nutzung erneuerbaren Energien verpasst.

Immer wieder schön zu sehen, wie manche Politiker mit Unwissen glänzen. Eigentlich bin ich ja dafür, dass neue Kohlekraftwerke nur noch in der Nähe von deren Häusern errichtet werden.
 
Wo siehst du da Unwissen? Unwissen finde ich nur bei dir, da du den BUND offenbar für eine politische Partei hältst. Und als ob das nicht genug wäre, dir auch noch eine dümmliche Stammtischparole nicht verkneifen kannst...
 
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Z.B. dass die Fusion nicht gebraucht wird und dass man die grüne Energiewende verpasst (weil die sich ja so schön zur Deckung der Grundlast eignet). Sie hat Sicherheitsbedenken bei 1,80m dickem Beton, wo bei Kernkraftwerken schon 1,20m ausreicht..
 
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