Artikel Test: Cooler Master Cosmos SE - Sportlicher Midi-Tower

Jörg Heptner

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Die Cosmos Serie gehört zu den teuersten Cooler-Master-Gehäusen. Das Cosmos, speziell das Cosmos II glänzte nicht nur mit einem extravaganten Aussehen, bedingt durch die zwei Tragebügel auf der Oberseite sondern auch mit einem großzügigen Platzangebot im Innenraum sowie vielen kleineren gern gesehenen Ausstattungsmerkmalen. Die Schattenseite dieses Enthusiasten-Gehäuses ist aber bislang der Preis. Nicht jeder Anwender kann oder will sich ein Gehäuse für fast 300 Euro ins Arbeitszimmer stellen. Abhilfe soll hier der jüngste Sproß der Cosmos-Serie schaffen: Das Cooler Master Cosmos SE.
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Netter Test, das Gehäuse ist allerdings nicht nach meinem Geschmack vor allem für die UVP. Wie kommt man allerdings darauf ein Computergehäuse mit "sportlich" zu assoziieren?
 
Wie kommt man allerdings darauf ein Computergehäuse mit "sportlich" zu assoziieren?

Es hat einen Griff dran zum heben, damit umherlaufen, weitwerfen.... alles sportliche Tätigkeiten ^^
 
"sportlicher Midi-Tower"
"sportliche Optik"

so unpassend diese Wortwahl in einem Gehäusereview allgemein ist, umso schlimmer ist sie bei einem derart klobigen und verbautem Design.

FYI: Bierkästen haben auch Griffe, darf ich nun sagen ich treibe Sport wenn ich mir was zu Saufen hole?
 
Wenn du an einem Bierathlon teilnehmen willst, sicher!
 
Danke für den ausführlichen Test.

Unter meinem Schreibtisch steht ein Ahne dieses Gehäuse, das "Cosmos S". Der Kaufgrund für dieses gigantische Gehäuse, dessen Äußeres ich nun nicht so sehr unter "sportlich" kategorisieren würde als vielmehr "eigenwillig im Stile Colanis ..." war der, daß es eines der wenigen Gehäuse am Markt war, daß eine Tiefe von mehr als 600 mm aufwies und die Front nicht durch quergestellte, seitlich zugängliche Platteneinschübe verbaut ist. In meinem Gehäuse stecken 2 Backplane-Kanister, um die Platten unterzubringen, die ich benötige. Die Platten sind von vorne zugänglich, die backplanes sind ein Muß, die Tiefe des Gehäuses ist der besseren thermischen Dissipation geschuldet.

Leider gibt es genau dieses Gehäuse nicht mehr. Stattdessen konzentriert Cooler Master sich auf besseres PR und ködert mit "Design". Mehr Geld ausgeben für weniger Material und sinnlosen Schnickschnack?

Das Problem der fest verbauten Innenstrebe für die Platten ist: sie ist fest verbaut. Hier zeigt Fractal Design, daß es auch intelligent und funktionell geht. Die Schächte lassen sich ausbauen, kleinere Backplanes lassen sich auch in kleineren Gehäusen frontal einbauen - oder die Platten lassen sich eben wie fürs Kinderzimmer seitlich einbauen, wie gehabt.

Ein großes Gehäuse ist die Konsequenz erhöhten Platzbedarfes. Viel Masse, die bewegt wird, verursacht Schwingungen. Hier sind allem voran die festplatten sowie GPU-Lüfter immer wieder ein Punkt, der mich zum Wahnsinn treibt. Meine Backplanes habe ich mit Gummierflüssigkeit ruhig stellen können, so Entkopplung aber funktioniert nicht generell. Immer wieder klappert hier oder da etwas, weil das Arragement der Geräte im Gehäuse Eigenresonanzen provoziert.

Betrachte ich mir das getestete Gehäuse, sehe ich auf Anhieb eine Schar von Ratter- und Klapperquellen, wenn das gehäuse wirklich gut bestückt wird. Das beginnt bei den Platteneinschüben, den Front- und Oberseitenabdeckungen und hört noch lange nicht bei den Rückwänden auf.

Bei den Amis werden auf diese Weise auch Pkw verkauft. Augenwischerei, der funtionelle Horror stellt sich spät, zu spät ein. Schade.

Für eine Workstation oder einen Server (wo ist die Grenze?) sind 300 Euro nicht zuviel. Ein Gehäuse dieser Kategorie ist keine Nußschale, die geht oder weggeworfen wird, wenn der Kern geht. Wenn ich etwas dergleichen zum Komplettausch haben möchte, kaufe ich bei Dell - da sind die Gehäuse dem Innenleben angepaßt und selten wiederverwertbar. Also hat doch das Gehäuse einen gewissen Anspruch der Wiederbenutzbarkeit. Leider sehe ich das nicht bei Cooler Master. Auch wenn das vorgestellte Gehäuse mit einigen nettigkeiten glänzen mag - es ist ein zu teurer Klotz, der meiner Meinung nach mehr mit Augenwischerei statt mit wirklicher Ingenieurskunst brillieren will.
 
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