10m-Ethernetkabel: welche Cat-Version?

Unbekannter Krieger

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Guten Abend!
Ich brauche schnelle Hilfe: Ich kann mich gerade nicht daran erinnern, welche Kategorie (Cat) "normale"/"durchschnittliche" LAN-Kabel haben. Ich glaube, es ist 5 oder 5e. Ich weiß, man solle die neueste kompatible Cat nehmen - ist das 7 oder 7e?
Mein Gedächtnis lässt mich da gerade arg in Stich.


Mit freundlichen Grüßen
Unbekannter Krieger
 
Ich weiß, man solle die neueste kompatible Cat nehmen - ist das 7 oder 7e?
In erster Linie bezeichnet es erst einmal die Qualität der Schirmung und anderer Bestandteile des Kabels.
Aus Preis/Leistungs-Sicht ist man i.d.R. bei Cat. 5e oder Cat. 6 gut aufgehoben. Cat. 7 ist meist zu teuer.

10 Meter sind für Gigabit Ethernet nicht viel. Das würde selbst mit Cat. 5 eine stabile Verbindung geben.
An deiner Stelle würde ich dennoch mindestens Cat. 5e nehmen, weil der Aufpreis oft nur marginal ist.
 
Und was hatte es noch gleich mit den Angaben FTP, UTP oder S-FTP auf sich? Mindfactory trennt diese Optionen voneinander.

Bzgl. Cat. 7: Zehn bis zwölf Euro für zehn Meter erscheinen mir OK.
 
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FTP - foiled twisted pair - eine Außenfolie drum rum
UTP - unshieldet twisted pair - ungeschirmt
S-FTP - screende foiled twisted pair - zusätzliche Schirmung um die Leiterbündel

Je mehr geschirmt umso mehr Probleme mit zB. Leuchtstoffröhrenvorschaltgeräten, nebenliegenden Stromkabeln und Erdungsproblemen.
Je mehr geschirmt umso unflexibler das Kabel, umso größer der Biegeradius und umso leichter anfällig für Knicke.
Allerdings auch: Je mehr geschirmt umso abhörsicherer.

Wenn die Spezifikation stimmt dann ist es "egal" welcher Kabeltyp, die Spec machts aus.
Jede Kategorie für eine bestimmte Maximalfrequenz.
Gigabit ist ab Kat 5 spezifiziert. Kat 5e ist heute zumindest üblich dafür.
Kat 7 ist Unsinn wenn nicht die restlichen Komponenten auch Kat 7 sind (Stecker, Dosen, Panels, ....)

Ach ja und für 10 Meter reichen im Grunde genommen auch Kat 3 Kabel man hat es halt nur nicht normiert.
 
Spricht dann etwas dagegen, S/FTP im eigenen Haus (~ abhörsicher) zu verwenden? Cat. 6A und 7 gibt es bei MF nämlich nur in S/FTP-Ausführung.
Sonst nehme ich einfach Cat. 6 UTP.
 
Die Schirmung zwischen den einzelnen Aderpaaren bei FTP verhindert ein Übersprechen. Also gibt es weniger Rauschen und damit weniger Übertragungsfehler bei langen Leitungen. Man kann also nicht sagen, dass die Abschirmung nur Nachteile hat. Bei 10 Metern macht es natürlich keinen großen Unterschied. Da reichen schon die einfachsten Kabel aus. Und 10 Euro für 10 Meter Cat. 7 Kabel sind zwar nicht teuer, aber für das gleiche Geld gibt es schon an die 30 bis 50 Meter (fertig konfektionierte) Cat. 5e Kabel. Also ich habe bei mir zu Hause nur S/FTP mit Cat. 6. Aus dem einfachen Grund, weil mein Stammhändler vor Ort nur solche Patchkabel verkauft. Bevor man sich zuviele Gedanken über die Verkabelung macht, investiert man lieber in ordentliche Switches und NICs.
 
Naja, wenn man jetzt nen ordentliches Kabel nimmt, dann kann man das vielleicht auch noch für 10 GBit/s Ethernet (10GBASE-T/IEEE 802.3an-2006) verwenden, sollte sich das jemals durchsetzen.
 
Echte 10 Gbit Komponenten waren bislang nur als UTP erhältlich, weil die aufgrund der Schirmungsproblematik anders nicht funktionierten.
Eine Schirmung bringt bei symmetrischer Signalübertragung nichts, da das Störsignal am Ende wegaddiert wird. wie oft noch !?

Bis 15m funktioniert 10Gbit selbst mit Kat3 und 5. Erst darüber braucht man Kat 6A.

Aber wichtig ist es auch, dass die Komponenten Kat 6A sind, denn sonst bringt das nichts und die Strecke bleibt dann eine Kat 5 oder 6.
Kat 7 Komponenten sind noch nicht genormt und daher sagt jeder Hersteller einfach er hat Kat 7 damit er halt eine höhere Nummer hat als die Konkurrenz.
Das ist schlicht Konsumententäuschung und Geldverschwendung!
 
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Eine Schirmung bringt bei symmetrischer Signalübertragung nichts...
Bloß gibt es bei Ethernet oft keine "echte" symetrische Signalübetragung, weil die Drillung bei billigen Patchkabeln für allen vier Aderpaaren aus Gründen der Fertigungskosten mit ein und demselben Intervall erfolgt. So kann es dennoch zu störenden Wechselwirkungen kommen. In dem Fall bringt ein Schirmung mit Metallfolie zwischen den einzelnen Aderpaaren bei längeren Kabeln wider Erwarten doch einen Vorteil. Soweit jedenfalls die Theorie. Die Metallfolie scheint kostengünstiger zu sein, als die Drillung auf verschiedenen Fertigungsstraßen zu variieren, so absurd das scheint. Die Schirmung ist außerdem ein werbewirksames Feature. Womöglich setzt man sie deswegen ein anstatt "echte" symeterische Signalübertragung zu bieten. Und dass die Schirmung nicht nur Vorteile hat ist unbestritten. Der Hauptnachteil ist wohl ein ungewollter Potentialausgleich über das Metallgeflecht im Kabelmantel. Dazu kommt es insbesondere dann, wenn man Gerätschaften direkt miteinander verbindet, die sich in unterschiedlichen Gebäuden befinden. Bei UTP ist das kein Problem. Oder man geht auf Nummer sicher und setzt auf Glasfaserkabel. Dann bürdet man die galvanische Trennung nicht den Switches und NICs auf.
 
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Kat 6 A konnte bis vor kurzem NUR mit UTP erreicht werden. Sämtliche geschirmten sind bei der Prüfung gescheitert.
Das ist Praxis.
 
Ich nehme an bei solch kostspieligen Kabeln machen sich die Hersteller noch die Mühe und verseilen mit unterschiedlichem Intervall verdrillte Aderpaare miteinander. Dann bietet eine Schirmung weniger bis keine Vorteile. Darauf kann man sich jedoch bei Cat. 5e nicht verlassen. Dort ist der Preisdruck viel größer, sodass man wohl häufig auf eine uniforme Verdrillung setzt. In 99% der Fälle stellt das kein Problem dar. Da es hier um "nur" 10 Meter geht, ist die Diskussion müßig. Auf der Länge sollte es mit keinem Cat. 5 Kabel aufwärts Schwierigkeiten geben. Ich persönlich nehme den kleinen Aufpreis für Cat. 5e oder Cat. 6 in Kauf. Und sei es um das Gewissen zu beruhigen. Wichtiger als der Aufbau des Kabels sind wie bereits erwähnt ohnehin die Stecker. Wer kennt nicht die minderwertigen Patchkabel bei denen ständig die Plastikclips abbrechen, sodass sie anschließend nur noch lose in den RJ-45 Ports stecken?
 
Hmmm.... Ich kann nicht erinnern, wofür ich mich gestern entschied. Ich meine, ein Cat.6- oder 6A-Kabel genommen zu haben. Bei Letzterem stand jedenfalls nur S/FTP zur Auswahl. Naja, sei's drum.
 
Das ist bei 10 Metern alles Jacke wie Hose, wie man salopp sagt. Ob nun UTP, FTP oder S/FTP spielt vor allem in Anwendungsfällen eine Rolle, die im Privatbereich nicht so häufig vorkommen. Also zum Beispiel bei der Verlegung der Kabel unter Putz in Röhren oder auf Putz in Kabelschächten. Dort ist UTP wegen der engeren Biegeradien im Vorteil. Oder wenn man mehrere Gebäude miteiander vernetzten möchte. Auch dort ist UTP im Vorteil (siehe oben). Oder bei sehr langen Patchkabeln von 30 oder gar 50 Metern. Dort würde ich persönlich S/FTP im Vorteil sehen, wenn nichts gegen dessen Einsatz spricht. Man könnte nämlich eine Parallele zu USB Kabeln ziehen. Diese haben ebenfalls eine Twisted-Pair Aufbau im Inneren. Zumindest bei den Data Adern. Ob die Adern für die Stromversorgung ebenfalls gedrillt sind entzieht sich meiner Kenntnis und ist nebensächlich. Jedenfalls haben sich die dickeren USB Kabel, denen man die Schirmung schon äußerlich ansieht, bei mir im Einsatz als problemloser erwiesen als die nur wenige Millimeter dünnen USB Kabel ohne Schirmung. Letztere sind lediglich platzsparender. Was man im Kleinen bei USB beobachten kann, lässt sich womöglich im Großen auf Ethernet und S/FTP übertragen.
 
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