Linux auf Netbook - was beachten?

OBrian

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Ich habe vor, in mein Asus-Netbook (mit AMD C-60, 1024x768, 4 GB RAM) eine Samsung 840 Evo einzubauen und dann bei der Gelegenheit endlich gleich das elende Windows Starter loszuwerden, was nur den halben RAM erkennt, irgendwie zäh wirkt und nicht mal ein anderes Hintergrundbild ermöglicht *chatt*

Hauptproblem ist dabei, daß ich null Ahnung von Linux habe, bzw. meine spärlichen Infos darüber gute zehn Jahre alt sind... also ergeben sich ein paar Fragen, bzw. wäre ich dankbar, wenn jemand Anmerkungen zu möglichen Stolpersteinen usw. macht. Distribution wäre mir völlig egal, ich schätze mal, Ubuntu wäre vielleicht sinnvoll, weil das ziemlich Mainstream ist und ich dazu am ehesten Infos finde, falls was ist. Aber was anderes geht auch, schlank wäre gut, eine aufgeräumte Oberfläche mit ein paar Schaltflächen für die üblicherweise genutzen Funktionen und sonst nichts wäre erwünscht (hab mir bei Win7 die alte Quickstartleiste wieder eingerichtet), Bildschirmauflösung ist ja nicht sonderlich hoch.

Mit dem Netbook werden am TV (per HDMI) Filme von Platte und aus Mediatheken (Flash) geguckt, ein paar Webseiten angeschaut, Google Earth sollte auch laufen (hab schon geguckt, das gibt es auch für Linux, aber keine Ahnung, wie man das installiert - da fängt's schon an :]). Irgendwelche persönlichen Daten werden nicht darauf liegen, der Rechner soll also lieber bequem als sicher sein, d.h. keine Passworteingabe beim Systemstart usw. Und ich müßte per Netzwerk auf meinen anderen Rechner (mit Win 7) zugreifen können, um z.B. Mediendateien zu verschieben, was muß ich dafür extra machen?

Ich hab einen 4-GB-USB-Stick, den ich für die Installation nehmen könnte (DVD-Laufwerk ist ja nicht drin). Ich muß wohl mit unetbootin den Stick formatieren und dann das iso draufkopieren und damit das Netbook booten. Aber es wäre gut, wenn mir einer eine idiotensichere einfache Anleitung dafür verlinken könnte, die nicht durch Erwähnung von tausend Spezialfällen verwirrt.
 
Da meine Kenntnisse ebenfalls sehr beschränkt sind, kann ich dir nicht viel raten.

Ubuntu hat ja seit einigen Versionen die grafische Oberfläche von Gnome auf Unity umgestellt. Das kann man durchaus kritisch sehen, aber ich würde sagen gerade für kleine Auflösungen und deinen Einsatzzweck ist Unity besser geeignet.

Was die Erstellung des USB Mediums angeht, hab ich dafür den LinuxLive USB Creator benutzt.
http://www.linuxliveusb.com/en/download
Ist ziemlich idiotensicher und die haben auch einen wunderschönen Step-by-Step Guide:
http://www.linuxliveusb.com/en/help/guide

Was Software installieren angeht, ist das im Normalfall deutlich einfacher, als in der Windows Welt. Ubuntu bringt einen Software-Center mit, wo du einfach das Programm suchst und es dann aus dem Center heraus installierst.
http://wiki.ubuntuusers.de/Software-Center
Falls das Programm nicht im Software Center verfügbar ist, müsstest du die Paketdaten im Netz herunterladen und manuell installieren. Aber auch dafür gibt es Anleitungen. Gerade für Ubuntu gibt es ein riesiges (auch deutschsprachiges) Wiki.
 
Für ein Netbook würde ich mir dann eher mal Xubuntu oder Lubuntu angucken.
Beide setzen auf eine schlankere Oberfläche und das System könnte dann damit nochmal fixer sein.
 
Ich würde einmal das ganz normale Ubuntu probieren.
Wenn es passt ist es gut, falls es zu viel Resourcen brauchen sollte kannst Du immer noch auf LXDE umstellen,
was den Spaß, zumindest den optischen, aber gehörig schmälern wird.
 
Der Hauptschub bei der "Flüssigkeit" wird wohl eh durch die SDD kommen. Nur ich will dann keinen Rückschritt, weil was nicht GPU-beschleunigt ist (weil ohne GPU ist ein C-60 echt lahm). Optischen "Spaß" brauch ich eigentlich nicht. Hab ich denn Nachteile anderer Art, wenn ich X- oder Lubuntu nehme? Wie gesagt, Flash muß unbedingt gut laufen, Videobeschleunigung usw.

Danke für den Link zur Anleitung. Probier ich dann bei Gelegenheit mal, wenn ich mich dazu durchgerungen habe (VOR habe ich das aber schon lange :]).
 
Wie gesagt, Flash muß unbedingt gut laufen (...)
Wozu? Die mir bekannten Mediatheken der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten stellen bereits seit 2012 konsequent auf html5 um. Ein kurzer Test ergab, dass mehr als 90 % der von mir aufgerufenen Videos über WebM im Firefox abgespielt werden konnten.

http://picomol.de/2012/02/26/flashoff-fur-eine-brauchbare-zdf-mediathek/
http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=143401

Adobe Flash ist schon lange tot und wird nur noch von den Endnutzern am Leben gehalten, die Flash per automatischer Aktualisierung auf dem Laufenden halten.

Hast Du Dir schonmal die offizielle Ubuntu Wiki für Netbookinstallationen angesehen? Ubuntu ist an sich schon recht Desktop-Windows-Benutzer-Umsteiger geeignet, die Umstellung hält sich in Grenzen, mit dem Softwarecenter kommt man gut zurecht.

Allerdings kann man arg böse auf die Nase fallen, wenn man versucht die Installation aufzuräumen und mutmaßlich unbenötigte Programme zu entfernen versucht und erst hinterher feststellt, dass die Desktopumgebung (teilweise unsinnigerweise) Abhängigkeiten hatte und gleich die gesamte GUI futsch ist nach einem Neustart.
Also da bitte höllisch aufpassen!

Ansonsten sind Begriffe wie 'su', 'sudo', 'root' (der Root sollte aus Sicherheitsgründen durch ein Equivalent ersetzt werden), 'apt-get' Begriffe, die Du Dir unbedingt näher ansehen solltest - Du wirst sie brauchen.

Lasse Dich auch nicht davon abschrecken, wenn Du im Terminal arbeiten musst. Es ist weitaus weniger kompliziert, wie man denken mag.

Verhaltensweisen die Dir fremd sein könnten:
- Linux mountet im Gegensatz zu Windows systemfremde Laufwerke ohne zutun nicht automatisch. Das muss durch Eigeninitiative erledigt werden.
- ALSA und Pulse (beides Audiomixer) haben immer wieder Probleme Intel HDA und Realtekchips eindeutig zu identifizieren. Bei Zweikanalton mag das noch uninteressant sein, aber spätestens bei Mehrkanalton hört der Spaß dann auf. Da empfehle ich dies: http://wiki.ubuntuusers.de/Soundkarten_konfigurieren/HDA?redirect=no

Alternativ käme auch Linux Mint in Frage - es basiert ebenfalls auf Debian und wird früher oder später von Ubuntu unabhängig sein. Meiner Meinung nach ist Linux Mint Windows noch bedeutend ähnlicher.

Debian ist auch toll. Ressourcensparend und stabil*. Allerdings halte ich das stabil für ein Gerücht, weil ich bislang jede Debian Squeeze Installation innerhalb von 2 Wochen geschreddert habe.

Ansonsten hast Du schon gute Tipps bekommen und solltest Dir nicht nur vornehmen eine Installation abzuschliessen, sondern einfach anzufangen. Du könntest ja auch in einer VM Trockenübungen beginnen. VirtualBox taugt dafür recht gut.
 
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Ich würde einfach mal ein weinig rumprobieren. Geht ja recht einfach mit einen Live System. Bei meinen E350 mit 4GB Ram bin ich bei Mint hängen geblieben.
 
Der Hauptschub bei der "Flüssigkeit" wird wohl eh durch die SDD kommen. Nur ich will dann keinen Rückschritt, weil was nicht GPU-beschleunigt ist (weil ohne GPU ist ein C-60 echt lahm). Optischen "Spaß" brauch ich eigentlich nicht. Hab ich denn Nachteile anderer Art, wenn ich X- oder Lubuntu nehme? Wie gesagt, Flash muß unbedingt gut laufen, Videobeschleunigung usw.
Eventuell musst du ein zusätzliches PPA hinzufügen, um aktuellere AMD-Treiber zu haben. Aber dann sollte Grafikbeschleunigung wunderbar tun.
 
PPA?

@Bundesferkel: Ja, wenn ich ohne Flash auskomme, umso besser, danke für den Hinweis. Das probiere ich auch erstmal noch auf dem noch aktuellen Win Starter aus.
 
@Bundesferkel: Ja, wenn ich ohne Flash auskomme, umso besser, danke für den Hinweis. Das probiere ich auch erstmal noch auf dem noch aktuellen Win Starter aus.

Wenn du Flash benötigst, nimm Chrome oder Chromium mit den Chrome-Plugins. Dann hast du zumindest die aktuelle Version mit Pepper-API und Google ist bei Bugfixes auch fix.
 
Man kann Ubuntu o.ä. nehmen muss es aber nicht.
Auf meinem Netbook via Atom N550 und nur 2 GB Ram läuft ein Debian 7.3 x64
mit XFCE4 als Desktop. Gnome und oder KDE hab ich mich nicht getraut.

Einzig und alleine der SD-Card Reader hat nicht so Funktioniert wie erhofft. (ENE Technologies U6325)
mit dem Packet linux-firmware-nonfree wollte er dann doch, auch wenn die HDD LED dann die ganze zeit am Leuchten ist.

Einziger Nachteil ist Thunderbird / icedove

Durch die Auflösung von 1024x600 bleibt zum anzeigen von e-Mails nicht mehr viel Platz. Es sind dann eher 2 Sehschlitze, da man die Header- info in Thunderbird nicht mehr ausblenden kann. Claws-Mail oder Sylpheed sind dann echte Alternativen zu Thunderbird und co.

Testweise hatte ich mal Windows 8.1 Pro auf dem kleinen ding Installiert... grauenhaft langsam trotz SSD pfff Windows eben.
 
Ne leider auch nicht wird nicht besser mit der ansicht!
Thunderbird ist eine Optische Zumutung.

Das ging mal mit dem Thunderbird, das man diesen Optisch nach seinen Wünschen anpassen konnte.
Beim Firefox ging es auch mal sehr lange nun helfen nur noch Add-ons wie: "classic theme restorer" ab FF 29
 
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