News Western Digital darf Sandisk kaufen

Nero24

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Bereits im Oktober 2015 hatte WD angekündigt, Sandisk zu kaufen. Sagenhafte 19 Milliarden US-Dollar soll der Spaß kosten. Da es sich hier jedoch um eine Elefantenhochzeit handelt, zog sich die Aktion in die Länge, denn zahlreiche Stellen mussten dem Deal zustimmen. Gestern nun hat die letzte zuständige Instanz, das Handelsministerium der Volksrepublik China, der Übernahme zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die Fusion. Notwendig geworden war der Schritt, weil der traditionelle Festplattenmarkt schrumpft.
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Ich muss immer wieder den Kopf schütteln, welche Preise hier aufgerufen werden. 19 Milliarden US-Dollar für einen Herstellern von Flashspeicher-Medien, einen unter so vielen. Sandisk baut ja nicht mal eigene NANDs, sondern bedient sich aus dem Toshiba-Joint-Venture. Wird eh spannend wie das weitergehen soll, da WD und Toshiba Konkurrenten auf dem HDD-Sektor sind. *noahnung*

Vor einigen Jahren hingegen hat NVIDIA die Chipsatz-Schmiede ULi für lachhafte 52 Millionen US-Dollar übernommen, obgleich ULi damals einer von nur wenigen verbliebenen Chipsatz-Herstellern war, die sich in die PCI-Express Ära retten konnten und attraktive PCIe-Produkte entwickelt hatten. Zu einem 366stel :o dessen was nun WD für Sandisk abdrückt! Da passt imo das Verhältnis nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
uli war damals auf einem stark absteigendem ast, hat vor der nvidia-übernahme meines wissens deutliche verluste gemacht. war also mehr oder weniger im sonderschlussverkauf zu haben.

sandisk gehts relativ gut, ist eine starke und bekannte marke. vor allem aber ist sandisk gemessen am derzeitigen marktwert, umsatz usw. eine ganz andere hausnummer als im vergleich uli. 19 milliarden sind gemessen an der derzeitigen marktkapitalisierung von rund 15,5 milliarden us-dollar imho nicht unbedingt überteuert. zumal sandisk für western digital eine strategisch ganz eklatant wichtige weichenstellung ist.
 
Du musst dir nur mal ansehen, was in der Vergangenheit für Softwareschmieden ausgegeben wurde. Es zählt da nicht das KnowHow oder die Inovation. Facebook hätte problemlos einen eigenen Messenger basteln können. Was zählt ist die Marktpräsenz. Sandisk ist jedem ein Begriff. Für Sandisk zahlt man mal ein paar Euro mehr bei einer Speicherkarte, auch wenn das gleiche drinnen Steckt wie bei der Konkurenz. Sandisk ist eben "Marke". Das zahlt WD, nicht die Technologie oder die Manpower.
 
Du musst dir nur mal ansehen, was in der Vergangenheit für Softwareschmieden ausgegeben wurde. Es zählt da nicht das KnowHow oder die Inovation. Facebook hätte problemlos einen eigenen Messenger basteln können. Was zählt ist die Marktpräsenz. Sandisk ist jedem ein Begriff. Für Sandisk zahlt man mal ein paar Euro mehr bei einer Speicherkarte, auch wenn das gleiche drinnen Steckt wie bei der Konkurenz. Sandisk ist eben "Marke". Das zahlt WD, nicht die Technologie oder die Manpower.

Zudem ist WD spät dran um irgendwas SSD/Nand/Flash-mässiges an Land zu ziehen.
Da ist eben nichts mehr mit Discount.
Alternativ guckt man dem eigenen (HDD)-Untergang zu.
Da darf es dann auch etwas mehr kosten ... ;D
 
eben, wenn hier irgendwer auf dem absteigenden Ast ist, dann ist es WD. Noch haben sie Geld, aber mechanische Platten sind "deader as a dead dodo", wie es so schön heißt. Da muß man rechtzeitig umsatteln. Sieht für mich wie ne Verzweifelungstat aus.

Aber ich hätte für 19 Mrd. $ glaube ich lieber selber angefangen, ein paar Flash-Produkte auf den Markt zu bringen, paar SD-Karten und SSDs sind ja auch kein Hexenwerk. Hätte man ja zuerst lizensieren können und nach und nach selber die Entwicklung aufbauen können, für 19 Mrd. wär da sicher was gegangen. SO übel ist der Name WD ja auch nicht.
 
Noch einer mit SSDs.........Auf diese Weise hat man nun um "jeden Preis" fertige SSDs und einen großen Konkurrenten weniger auf dem Markt.
 
eben, wenn hier irgendwer auf dem absteigenden Ast ist, dann ist es WD. Noch haben sie Geld, aber mechanische Platten sind "deader as a dead dodo", wie es so schön heißt. Da muß man rechtzeitig umsatteln. Sieht für mich wie ne Verzweifelungstat aus.

Aber ich hätte für 19 Mrd. $ glaube ich lieber selber angefangen, ein paar Flash-Produkte auf den Markt zu bringen, paar SD-Karten und SSDs sind ja auch kein Hexenwerk. Hätte man ja zuerst lizensieren können und nach und nach selber die Entwicklung aufbauen können, für 19 Mrd. wär da sicher was gegangen. SO übel ist der Name WD ja auch nicht.
man sollte im hinterkopf haben, dass wd durch die übernahme von hgst bereits seit ein paar jahren einen fuß im enterpreise-ssd-markt hat. keine ahnung, wie groß dieser markt ist, aber meines wissens war hgst letztes jahr marktführer bei sas-sdds. hitachis damaliger ssd-einstieg ging auf eine enge kooperation mit intel zurück. und wd bzw. hgst als tochter wiederum haben in den letzten jahren u.a. stec, virident oder skyera übernommen.

da stellt sich in der tat die frage, wo das eigentliche ziel der sandisk-übernahme liegt. know-how sollte wd eigentlich selbst haben. und für 19 milliarden kann man evtl. auch irgendwo mal eine chip-fabrik im schlussverkauf erwerben. oder gleich eine neue bauen.

was verspricht sich wd von der übernahme? sandisk hat immerhin eine fast doppelt so hohe marktbewertung (wd ~ 9 milliarden, sandisk ~ 16 milliarden). gehts um die marke? ip? zugriff auf strategische partnerschaften?
 
cruger schrieb:
und für 19 milliarden kann man evtl. auch irgendwo mal eine chip-fabrik im schlussverkauf erwerben. oder gleich eine neue bauen.
Sicher? Stand da eine definitive Zahl?
Toshiba plans to invest around ¥360 billion ($3.233 billion) in its new facility in fiscal 2016 to fiscal 2018, with that price tag covering both construction costs and equipment investments.
+
SanDisk yet has to confirm its participation in building the new fab
Wenn innert 3 Jahren von einem Teil des Duos 3 Mrd. in das Projekt gepumpt werden sollen, noch dazu von einem Bilanz-Panscher, und wir wissen, dass die meisten Bauprojekte am Ende das Doppelte oder mehr kosten, könnte auf lange Sicht (z.B. 10 Jahre) ein Preisschild mit mehr als 19 Mrd. rauskommen.
 
Sandisk baut ja nicht mal eigene NANDs, sondern bedient sich aus dem Toshiba-Joint-Venture.
Intel, Toshiba und Micron machen doch auch nichts Anderes. Joint-Ventures sind ja quasi so gut wie was Eigenes.

Aber ich hätte für 19 Mrd. $ glaube ich lieber selber angefangen, ein paar Flash-Produkte auf den Markt zu bringen, paar SD-Karten und SSDs sind ja auch kein Hexenwerk. Hätte man ja zuerst lizensieren können und nach und nach selber die Entwicklung aufbauen können, für 19 Mrd. wär da sicher was gegangen. SO übel ist der Name WD ja auch nicht.
Wenn man ohne eigene Fertigung in der Hinterhand anfängt, SSDs zu bauen, ist man der 1087. Teilnehmer am Markt. Da hat man schon verloren, bevor man anfängt.

und für 19 milliarden kann man evtl. auch irgendwo mal eine chip-fabrik im schlussverkauf erwerben. oder gleich eine neue bauen.
Dann hat man entweder eine alte Fab, die nicht konkurrenzfähig ist oder eine Neue, von der man keine Ahnung hat.
Man baut nicht mal eben aus dem Nichts eine 10nm-Fab in die Landschaft und hofft, dass dann in 2 Jahren gute Produkte rauskommen.
Die Chipherstellung ist nun mal verdammt komplex. Geld allein hilft da nicht, wie man sehr schon an GlobalFoundries sehen kann.
Was nützen Anlagen für 5 Mrd. , wenn die Erfahrung fehlt, welche der 10.000 Optionen man wie einzustellen hat, damit kein Ausschuss rauskommt?
 
Dann hat man entweder eine alte Fab, die nicht konkurrenzfähig ist oder eine Neue, von der man keine Ahnung hat.
Man baut nicht mal eben aus dem Nichts eine 10nm-Fab in die Landschaft und hofft, dass dann in 2 Jahren gute Produkte rauskommen.
Die Chipherstellung ist nun mal verdammt komplex. Geld allein hilft da nicht, wie man sehr schon an GlobalFoundries sehen kann.
Was nützen Anlagen für 5 Mrd. , wenn die Erfahrung fehlt, welche der 10.000 Optionen man wie einzustellen hat, damit kein Ausschuss rauskommt?
es war einfach nur ein beispiel ... ohne tieferen hintergrund. die connection zwischen sandisk und toshiba ist vor dem hintergrund der übernahme halt interessant.

letztes jahr war neben western digital angeblich auch micron an sandisk interessiert, um eine strategische allianz gegen die asiatischen chip-hersteller zu bilden. interessant daran ist, dass sandisk als deutlich kleineres unternehmen eine in etwa doppelt so hohe marktbewertung hat wie micron. offenbar muss es zwischen wd und sandisk bzw. deren investoren ein beidseitiges interesse gegeben haben. war ja auch in der presse, dass sandisk offensiv einen käufer gesucht hat.
 
Dank Kartellbildung und Preisabsprachen hat so ein armer, gebeutelter Festplattenhersteller so einige Milliarden in der Kriegskasse.
Die künstlich hoch gehaltenen Festplattenpreise ermöglichen anscheinend sehr gute Gewinne.
 
Da es beides VSA Firmen sind, ist den Managern vielleicht sogar von den selben Dozenten das Märchen vom ewigen Wachstum gepredigt wurde. Aufbaukurse zu Softskills wie dem Ausnutzen von Grauzonen und "legaler Wirtschaftskriminalität" gab es sicherlich auch.
 
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