Erfahrungen mit aktiven Gehörschutz ?

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Gast29012019_2

Guest
Bei uns auf der Arbeit ist es sehr laut, insbesondere im tiefen Bereich. Nun kam vor einigen Wochen eine Spezialfirma für passiven Gehörschutz. Letzte Woche konnte ich die Teile ausprobieren. Zwar ist es mit dem Gehörschutz leiser, aber die subjektive empfundene Lautstärke ist mir einfach zu hoch da ich sehr Gehörempfindlich bin. Mit handelsüblichen geschlossenen Gehörschutz ist es besser, aber für mich auch nicht ausreichen ich brauche mehr abschirmt. Dachte mir nun daran aktiven Gehörschutz zu besorgen, damit endlich Ruhe ist. Wer hat damit Erfahrungen gesammelt.
 
ist aktiver gehörschutz nicht eher dafür da um spitzen zu dämmen aber gleichzeitig leise geräusche zu verstärken ?
heisst also für mich es dämmt nicht besser als wie passiver gehörschutz, es hilft nur das man trotz gehörschutz ganz normal alles versteht bzw sogar wie ein hörgerät gleichzeitig sehr leise geräusche verstärken kann.


finde jetzt nur eine maximaldämmung von 36 in dem bezug und das bekommt man ja ungefähr mit normalen ohrstöpseln auch hin. für dich wäre wohl so eine extraanfertigung das beste.



was mich zu dem thema interessieren würde....es gibt ja aktiven gehörschutz der praktisch genau wie ein ohrstöpsel verwendet werden kann, ist draussen nur halt ein wenig mehr "klumpen" zu sehen. die teile sind allerdings richtig teuer. aber bewirkt das aktive geräusch das der eigene tinnitus nicht so zum tragen kommt ? das ist für mich immer das nervigste bei der verwendung von gehörschutz, da der "pulsierende" tinnitus dann nach einer weile eine gefühlte lautstärke von 100 db annimmt.
 
Keine Ahnung, habe auch Tinnitus geht aber wieder weg. Und es ist ein leises fiepen.

Aktive erzeugen aus dem Lärm ein Gegengeräusch womit dann eine Auslöschung bewirkt wird. Bei uns erzeugen Rüttelpressen den Lärm sprich Motor mit Schwungscheiben die ein Tisch zum Rütteln bringen, worauf eine Form fixiert wird. Das Geräusch ist sehr laut immer gleich mit Anstieg und Abschwellung des Lärms. Enthält mehr NF als HF Frequenzanteile.
 
Diese "Active Noise Control (ANC)" bzw. "Active Noise Reduction (ANR)" funktioniert vor allem bei gleichbleibenden, monotonen, Geräuschen soweit ich das sagen kann.
 
@zidane

hmm wenn du ebenfalls tinnitus hast dann dürfte der aber recht schwach sein. also je stärker das abgedichtet wird umso unangenehmer wird das ganze. wenn du ruhig da sitzt mag es gehen aber ansonsten hörst du deinen blutkreislauf vermischt mit dem pfeifen zirkulieren.


andere frage welche ohrstöpsel nutzen eigentlich rennfahrer ? z.b. formel 1. die lautstärke dort geht ja schon in richtung draggster (ok zumindest bei der "alten" formel 1) und wenn man da direkt in der nähe ist kann ich mir nicht vorstellen das 36 db geräuschminderung auf dauer ausreichend sind. ausserdem muss ja noch der boxenfunk empfangen werden.


ich muss mir auch mal wieder neue ohrstöpsel von 3m kaufen. neulich hab ich welche bei obi aus dem baumarkt mitgenommen luxx oder wie deren marke heisst. das ist der allerletzte schrott. die kann man gar nicht drehen und ins ohr einführen. bei den 3m scheint da irgendwie kautschuk oder so mit drin zu sein, die dreht man und kann sie schön ins ohr "reinschrauben" und merkt nach ein paar sekunden wie sie beginnen wieder anzuschwellen. ich finde die vom gehörschutz ansich auch am besten. auch besser als wie solche kapselhörer, zumindest die ich kenne.
 
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Die passiven Gehörschutzteile haben wir von dieser Firma

Bin aber ein Schritt weiter, im Gehörschutz In-Ear sind Filter drin, wenn ich mit beiden Fingern die Filter abdichte ist der Gehörschutz so stark gedämpft das man quasi nix mehr hört, dafür aber Körper eigene Geräusche stärker wahrzunehmen sind.

Werde daher die Filter abdichten, mit dem Risiko das man damit unterwegs nicht rumlaufen sollte weil man quasi nicht mehr hört und die Gefahr für Unfälle erhöht ist. Dafür habe ich aber dann endlich die Ruhe die ich brauche.
 
Aktive erzeugen aus dem Lärm ein Gegengeräusch womit dann eine Auslöschung bewirkt wird. Bei uns erzeugen Rüttelpressen den Lärm sprich Motor mit Schwungscheiben die ein Tisch zum Rütteln bringen, worauf eine Form fixiert wird. Das Geräusch ist sehr laut immer gleich mit Anstieg und Abschwellung des Lärms. Enthält mehr NF als HF Frequenzanteile.
Wenn man sich das so hintereinander durchliest, muß doch bereits klar sein, dass es nicht funktionieren kann.
Um den Gegenschall einer Rüttelpresse zu erzeugen, braucht es ja quasi eine phasenversetzt arbeitende Rüttelpresse.
Oder anders ausgedrückt, die tiefen Frequenzen müssen ja irgendwie erzeugt werden. Das klappt vielleicht mit einem Monster-Subwoofer noch halbwegs, aber doch nicht mit den üblichen aktiven Noise-Canceling-Systemen.

Je tiefer die Frequenzen, desto schwerer lassen sie sich dämpfen. Wenn es im Bereich des Körperschalls geht, dann hilft auch kein 200dB-Hörschutz.

Ich habe im Flugzeug immer die handelsüblichen Howard Laser Lite drin (SNR 35dB) und es herrscht angenehme Ruhe. Das Grummeln bekommt man halt nicht weg, aber die hochfrequenten Anteile. Selbst fürs Büro nutze ich die ab und zu, wenn die Kollegen mal wieder lange telefonieren etc.
Stille wäre ohnehin nichts für mich wegen Tinnitus - denn ein guter Gehörschutz ist auch ein guter Tinnitus-Verstärker.
 
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Wie gesagt, werde die Filter der jetzigen Stöpsel versiegeln. Das ich mich dann selbst lauter höre beim sprechen oder atmen stört mich nicht. Z.B die Weichgummistöpsel die man sich ins Ohr drückt und innen auseinander gehen beträgt die Dämpfung bei 36db. Mit abgeklebten Filter dürfte sie subjektiv bei -50db liegen. Sprich wenn die Rüttelpresse bei 85db liegt ich dann nur bei 35db und daher nicht mehr störend ist. Da laufe ich quasi lieber taub im Betrieb rum und höre nix mehr da mich der Lärm einfach krank macht. Andere können ohne Stöpsel arbeiten und ich drehe bei dem Lärm fast ab.

Werde mal gucken wie laut die Rüttelpresse tatsächlich 1m/db ist sofern man mit einer Handy App halbwegs messen kann.
 
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ich kann mir gar nicht vorstellen wie ein aktiver ein gegengeräusch erzeugen sollen um lärm besser zu dämmen..... wie soll das gehen ? wie kann man lärm mit lärm bekämpfen? sowas wird doch nur angewendet um einen tinnitus nachhaltig zu "bekämpfen" (funktioniert nicht, zumindest nicht bei mir) oder eben ein geräusch zu erzeugen was einen den tinnitus "vergessen" lässt, halt einfach nur davon ablenkt.

ansonsten sehe ich das so das der gehörschutz eben seinen festen dämmwert hat und die umgebungsgeräusche lediglich per lautsprecher an einen geleitet werden bis zu einem gewissen lautstärkepegel. wird der überschritten wird einfach nur der lautsprecher ausgeschalten.

@ magic eye

werd ich mal probieren diese howard... haben die irgendwelche vorteile ? können sie mehrfach verwendet werden oder ist da wirklich nur einmal möglich ? hab von der firma nur bügelohrschützer die man so einknicken kann. die sind ok, da man halt nicht irgendwie rumdrehen muss, dämmen aber nicht so gut wie ich das von den 3m stöpseln kenne.


am liebsten wäre mir eine lösung wie das hier : http://www.gehoerschutz-versand.de/Etymotic-GSP-15-neue-Version-des-GSP-1 allerdings ist der preis lächerlich hoch.


wenn die firma bei zidane extra ohrabdrücke hat machen lassen ist das sowieso das optimum.
 
ich kann mir gar nicht vorstellen wie ein aktiver ein gegengeräusch erzeugen sollen um lärm besser zu dämmen..... wie soll das gehen ?

Mit einem Kopfhörerkapsel in dem Gehörschutz. Das funktioniert mit einer phasenverschobenen Schallwelle. Mit zwei Subwoofern kann man das auch Zuhause testen. Einen anschließen und spielen lassen, dann den zweiten Subwoofer verpolt anschließen ... der Bass wird nahezu ausgelöscht sein. Der aktive Gehörschutz arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Er nimmt den "Krach" mit einem Mikrofon auf und spielt ein gegenphasiges Signal über die Kapsel ein. Resultat: der Lautstärkepegel ist deutlich reduziert.

@Zidane: Ich konnte einen aktiven Gehörschutz mal kurz testen und ich meine dass dort auch die niederfrequenten Anteile deutlich reduziert wurden (über einen Kopfhörer niederfrequente Signale zu erzeugen ist ja kein Problem - kennt jeder der schon mal einen guten Kopfhörer auf hatte.). Zum Hersteller/Modell kann ich jedoch nichts mehr sagen, dafür ist es zu lange her. War aber sehr beeindruckend was das Teil im Gegensatz zu passiven Stöpseln gebracht hat. Das Teil war aber recht groß. Wenn man mit "Mickey Mäusen" klarkommt könnte das das Richtige für Dich sein.
 
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hmm ok danke für die erklärung ..... hätte ich nicht gedacht da sowas geht, da in meinen augen halt ein gegenpoliges geräusch diesselbe lautstärke haben muss und dann in dem fall trotzdem noch keine bessere "abdämmung" erfolgt. das es sich auslöscht ist ja das was beim tinnitus genutzt wird um den praktisch zu eliminieren. aber die dämmung selber kommt doch nur vom kopfhörer ansich *noahnung*

die stärkste abdämmung hab ich mit so nen kopfhörer im hubschrauber erlebt. das war allerdings zu einer zeit wo ich noch keine tinnitus hatte. war alles wie watte und die lautsprecherübertragung kam wie aus weiter ferne.
 
@ magic eye

werd ich mal probieren diese howard... haben die irgendwelche vorteile ? können sie mehrfach verwendet werden
Ich habe mehrere Fabrikate durchprobiert, weil ich bis vorletztes Jahr noch in einer Wohnung mit Südseite im obersten Stockwerk und Fenster nur zur 6spurigen Straße raus mit einer metallverarbeitenden Fabrik auf der anderen Straßenseite gewohnt habe. Da konnte man sich im Sommer aussuchen, ob man sich grillen läßt oder ob man wegen Lärm verrückt wird.
Wie auch immer, mit den Laser Lite hatte ich die wenigsten Hautprobleme und konnte sie täglich nutzen. Alle anderen haben die Gehörgänge mehr oder weniger stark gereizt und bin dann nachts nicht wegen Lärm, sondern wegen Schmerzen aufgewacht und musste mindestens 2 Tage die Ohren in Ruhe lassen.
Die kann man auch mehrmals verwenden. So 2 Wochen jeden Tag gingen meistens problemlos, dann ließ langsam die Dämpfung spürbar nach und vor allem entfalteten sie sich dann schneller als man sie in den Gehörgang schieben konnte. Ich hab ohnehin ziemlich verwinkelte Ohren, die Wachs-Stöpsel gehen gar nicht, obwohl die vielleicht noch angenehmer im Dauerbetrieb sind.

ich meine dass dort auch die niederfrequenten Anteile deutlich reduziert wurden (über einen Kopfhörer niederfrequente Signale zu erzeugen ist ja kein Problem - kennt jeder der schon mal einen guten Kopfhörer auf hatte.).
Natürlich kann ein Kopfhörer auch niederfrequenten Schall erzeugen. Aber bei der Frequenz gibt es eine Untergrenze und bei der Intensität eine Obergrenze. Beides zusammen dürfte bei einer Rüttelplatte zum Tragen kommen.

das es sich auslöscht ist ja das was beim tinnitus genutzt wird um den praktisch zu eliminieren.
Das könnte ich ja vielleicht mal ausprobieren. Allerdings kann ich mir da wiederum nicht vorstellen, dass es wirkt - denn zumindest mein Tinnitus ist rein virtuell im Gehirn. Und ob der sich so einfach austricksen läßt.

Mit einem Handy-Micro wird man die tiefen Frequenzen vermutlich gar nicht groß messen können. Auch die haben ja einen begrenzten Frequenzbereich und der ist üblicherweise für Sprache optimiert.
Wenn ich an manche Töne so im Bereich von 10Hz denke, die einige Autos erzeugen, wenn sie im Leerlauf vor meinem Fenster stehen - da habe ich das Gefühl, mein Kopf explodiert gleich, aber das Handy zeigt gar keinen Lärm. Und gerade diese tiefen Töne dürften eine enorme Lautstärke haben, wenn man frequenzselektiv messen würde.
 
Filter abkleben haut nicht so hin, werde wohl nochmal bei der Firma anrufen und gucken ob ich andere Filter bekommen kann.
 
geh mal in ein Musikgeschäft (also da wo es Schlagzeuge und Co gibt ;)) oder in ein Hörgeräteladen, die sollten solche Teile auch haben.

Dann kannst Du die auch ausprobieren.

guter aktiver Gehörschutz reduziert die Umgebungsgeräusche, lässt aber (einstellbar) die Frequenzen im normalen Sprachbereich durchaus wieder durch.
 
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