AMD Ryzen Desktop Fuzedrive - Virtuelle SSD

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Mit der offiziellen Vorstellung der AMD Raven Ridge APU für Desktop, hat AMD auch eine Technologie vorgestellt die auf den Folien sehr verblüffend aussieht auf den ersten Blick: Fuzedrive für Ryzen Desktop

AMD-Fuzedrive-1000x525.jpg


Die Beschleunigung der Performance reicht vom Bootvorgang bis zum Start von Applikationen. Die hier verwendete Technologie stammt vom Unternehmen enmotus und AMD behauptet auf seiner Folie die exklusive Nutzung für AMD Ryzen Desktop Systeme. Die auf der Folie bekannt gegebene Webseite www.fuzedrive.com/AMD führt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch auf eine 404 Fehlerseite, was vielleicht an einer frühzeitigen Veröffentlichung der Folien für Raven Ridge durch videocards liegt.
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Update:
Dieser Link funktioniert allerdings: http://www.enmotus.com/AMD und zeigt auch schon, dass die Software offensichtlich nicht kostenlos sein wird. So werden $19,99 aufgerufen für die Möglichkeit Virtuelle SSDs mit Kapazitäten zwischen 1 TB und 10 TB zu nutzen. Somit richtet sich diese Technik wohl eher an Arbeitsplatz Nutzer mit dem entsprechenden Bedarf.

Update 09.01.2018:
Seit heute leitet die URL www.fuzedrive.com/AMD ebenfalls auf http://www.enmotus.com/amd um und zeigt keine Fehlerseite mehr
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Schaut man sich die vorhandenen Produktdokumentationen auf der Webseite des Anbieter enmotus an, so findet man unter Virtuellen SSDs eine Technik, die derzeit offensichtlich bei Servern (Dell) zum Einsatz kommt: http://www.enmotus.com/hubfs/PDFs/Data_Sheets/Virtual SSD Data Sheet ver 1.3.pdf?t=1515110367840

Die Funktionsweise erscheint nicht vollkommen neu:

attachment.php

Es erinnert sehr stark an HybridSSDs, welche einen kleinen schnelle NAND-Baustein nutzen um oft genutzte Daten zu Cachen. Nur dass hier getrennte Laufwerke genutzt werden die man entsprechend auch selber beliebig groß gestalten kann. Viele Anwender, denen eine 512 GB oder 1 TB große SSD einfach noch zu teuer ist, setzen in ihren Systemen auf eine Kombination aus erschwinglicher kleineren SSD für das Systemlaufwerk und einer günstigen Daten HDD für die Ablage von nicht so häufig genutzten Dateien. Hier möchte wohl AMD nun beim Heimanwender/Poweruser ansetzen in Verbindung mit seinen Ryzen Desktop Produkten und mit dieser zusätzlichen Software Lösung die Kombination SSD und HDD im PCs nahtlos zusammenführen. Vor allem bei Anwendung sehr großer Dateien wie die Auswahl der Programme auf der Folie zeigt. So werden mit steigenden Auflösungen zu 4K und höher die Dateien, welche durch Programme wie Adobe Photoshop oder Adobe Premiere sowie von Spielen genutzt werden, immer größer.

Was hier hinzukommt, ist die mögliche Nutzung des System RAMs als zusätzlicher schneller Speicher. Die Kombination von RAM<->SSD<->HDD ist bisher so noch nicht da gewesen. Auch erinnert es sehr stark an die beschriebene Technologie des HBCC (High Bandwidth Cache Controller), welcher bei AMDs Vega GPUs zum Einsatz kommt. Wir erinnern uns an den auch dort beschriebenen mehrstufigen Cache Aufbau, der Daten vom System-RAM, einer SSD oder selbst aus dem Netzwerkstorage im HBM-Speicher vorhalten soll. Diese Intelligente Auslagerung soll auch bei GPUs dafür sorgen, dass wenig teurer und schneller Speicher ausreicht ohne das System auszubremsen wenn mal größere Datenmengen benötigt werden die nicht allesamt in den schnellsten verfügbaren Speicher passen:

HBCC.png


Man darf also gespannt sein, was AMD hier durch konsequente Weiterentwicklung nun für die neuen Desktop-Systeme zeigen wird. Wir können davon ausgehen, dass es noch im Laufe der CES 2018 zur ausführlichen Vorstellung dieser Technologie kommen wird.

Es gibt auch ein Youtube Video, welches die Funktionsweise von Fuzedrive in Servern erklärt:

 

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Klingt ja auf den ersten Blick interessant. Hast aber vermutlich recht mit deiner Annahme der verfrühten Veröffentlichung. Denn bisher habe ich im Netz außer einer Diskussion auf Reddit nichts darüber gefunden. Außer Links auf die Server Variante von 2014.
 
Aber fertig ist die Seite noch nicht. So enthält der Punkt "System Voraussetzungen" in der FAQ noch keinen Inhalt. Auch wenn sie es weiter unten explizit mehrmals schreiben.

Ein weiterer Punkt ("Why does this only work with AMD Ryzen?") sagt außerdem, dass die Software zukünftig nicht auf Ryzen/AMD beschränkt bleibt.
Other versions will be available through OEMs and System Builders in the future.

FuzeRAM (falsch geschrieben in deren Überschrift) ist auch witzig. So wie ich es verstehe stellt es, wenn aktiviert, 2GB des System RAMs dem Festplatten-tier als zusätzlichen Cache zur Verfügung belegt aber mindestens 6 GB des Caches. Das halte ich aber für ein ganz schönes Missverhältnis.

Immerhin steht dort wer die Software FuzeDrive for AMD Ryzen Desktop einsetzen kann.
FuzeDrive for AMD Ryzen Desktop is supported on AMD Ryzen Desktop Processors (in socket AM4 and sTR4 motherboards for Ryzen 7, Ryzen 5, Ryzen 3, and Ryzen Threadripper) and Windows 10 operating system.
 
Du hast das missverstanden mit dem FuzeRAM. Das System benötigt mindestens 6 GB RAM um dann 2 GB als Cache zu verwenden.
Sollte eigentlich auch in den System Voraussetzungen stehen, welche ja noch leer sind.
FuzeRAM is an optional RAM Cache that uses 2GB of your systems DRAM as an additional caching layer on top of your FuzeDrive. It is intended for accelerating read intensive applications. FuzeRAM requires a minimum of 6GB of system DRAM.
 
Ah, ok. Danke. Also wie bei jeder RAM-Disk Software auch.

Vielleicht auch noch für die Linux user von Interesse. Es wird an einer Version gearbeitet.
 
Die FAQs haben ein Update bekommen für die Systemvorrausetzungen:
Your system meets the minimum configuration: AMD Ryzen, 3xx series motherboard with 4G RAM (6G RAM to support FuzeRAM™). Windows 10 operating system (Win 7 support coming shortly) FuzeDrive for AMD Ryzen Desktop is supported on AMD Ryzen Desktop Processors (in socket AM4 and sTR4 motherboards for Ryzen 7, Ryzen 5, Ryzen 3, and Ryzen Threadripper). FuzeDrive is compatible with AMD Socket AM4 motherboards with the B350 and X370 chipset, and on socket sTR4 motherboards with the X399 chipset. ***Not Yet Compatible with the A320 chipset
 
Auf dem AMD Blog gibt es einen entsprechenden Artikel.
Das Anwendungsszenario von automatischem Auslagern wenig genutzer Daten auf ein zusätzlich eingehängtes langsames Datengrab ist eine Überlegung wert, besonders wenn man TBs an Daten im relativ performanten Zugriff haben will.

Etwas unklar ist warum das nicht mit einem A320 Chipsatz möglich sein soll, auf dem Papier kommt der lediglich mit weniger USB und PCIe2 Lanes daher aber mit selbem SATA Support. Das sieht eher nach Markt-Segmentierung denn technischen Möglichkeiten aus. Ebenso unklar ist, warum für die AMD-Lösung kein Linux Support besteht, wenn doch die anderen Produkte von enmotus eigentlich Linux supporten. Vielleicht kommt da ja noch etwas nach...
 
Hm.
Das Konzept überzeugt mich nicht, weil ich es nicht anwenden würde.
Erstens erlaube ich mir ohnehin eine SSD für die Bootpartition, so dass der zusätzliche Nutzen wohl eher marginal wäre.
Zweitens will ich das Datengrab extra als eigenständiges Laufwerk im System haben. Ich habe hier den Usecase, mit wenigen Handgriffen meine System-SSD auszutauschen und finde meine Daten danach wie gehabt vor.
Insofern geht es mir gegen den Strich, aus mehreren physischen Laufwerken ein einziges großes Laufwerk zu machen, dass dann sehr intelligent mit mir umgeht.

Das ganze macht bei Servern m.E. mehr Sinn, wo Anwendern wie mir durch die Verwendung nicht andere Usecases gestrichen werden.
Es gab schon viele Ansätze, im Serverbereich den Speicher ausgeklügelter zu nutzen, von Firmen wie Violin, Virident und wie sie alles heißen.
Die Konzepte sind, sofern sie überlebt haben, in Nischen gelandet, weil der über die Jahre kontinuierliche Preisverfall der Standardkomponenten ihren Nutzen relativiert hat.

Vor gut zwanzig Jahren gab es einen kurzen Hype um eine Software, die man für 30 Mark in jedem Laden kaufen konnte und die angeblich den Arbeitsspeicher komprimiert hat.
Als Anwender konnte man sich dann darüber freuen, dass der freie, noch zur Verfügung stehende Arbeitsspeicher einen größeren Wert annahm, wenn man wusste, wo man diese Info in den Systemtiefen findet. Viel mehr hat das ganze aber nicht gebracht. Als ich mal wieder etwas Geld hatte und mir ein zweites Speichermodul geleistet hatte, war der Effekt dagegen viel größer.
Daran erinnert mich der FuzeDrive.
MfG
 
Ich nutze meine Platten auch so wie du Woerns :)
Was ich als wirklich verlockendes Feature sehe ist die Aktivierung des RAMs als zusätzlicher Cache - da würde ich gerne mal Benchmarks sehen in welchen Szenarien da eine Beschleunigung auftritt und wie viel das ausmacht wenn 2 GB dafür genutzt werden. Diese nahtlose Dreistufigkeit kann man selber nicht konfigurieren.
 
Der immense Preisunterschied von langsamen zu schnellen Festspeichern wird wohl noch lange bestehen bleiben, mit persistentem RAM könnte sich das nochmal verschärfen.

Etwas überrascht war ich selbst, wie schnell meine 500GB NVME mit VR-Demos zugemüllt wurde und ich doch wieder ans Auslagern und Deinstallieren denken musste.
Es hätte schon was statt einem nächsten M.2 vielleicht doch nur eine möglichst leise 8TB HDD einzubauen und nicht mehr länger über Speicher nachdenken zu müssen, wir liegen bei um die 30 Euro für ein leises TB bei den großen HDDs.

Es ist schon ein Aufwand bei größeren Medienassets diese regelmäßig zwischen Slow/Fast hin und her zu schieben, der Automatismus auf Blocklevel nimmt da im Zweifel schon viel Arbeit ab. Auch ist das in der Granularität Blocklevel erheblich effizienter als wenn man ganze Installationsverzeichnisse händisch schiebt, im OS sind Gigabyte-weise ungenutzte Daten vorhanden, eine 128er Partition SSD mit grosser HDD könnte für viele Anwender genug sein.
Der Nachteil ist bei Upgrades, Backups und evtl. Ausfall, dass man das ganze virtuelle Volume berücksichtigen muss. Sofern Platz da ist kann man aber die Software das rückgängig machen lassen und anschließend wieder einzelne Drives tauschen.
Je nach Marktpreisen von schnellem und großem Speicher sind die 60$ für 1TB Fast-Partition vielleicht gleich die bessere Wahl gegenüber der limitierten Basic Variante für 20$.
Wenn deren Software tatsächlich auf DELL-Servern läuft sollte das schon halbwegs vernünftig stabil sein.

Was noch fehlt sind Infos über die Suspend-Möglichkeiten der Slow-Partition bzw. HDD.

Ansonsten wäre die Entscheidung heute z.b. für rund 250-300 Euro zusätzliche 8TB als Fuzed Drive oder eine zusätzliche 1TB SSD ohne Fuzed Automatismus...
 
Also prinzipiell hört sich das eigentlich nicht schlecht an, die Frage ist wie gut das Puffern bei der Software funktioniert, vor allem wenn eine Anwendung tatsächlich mal mehr brauchen würde als auf die schnelle Disk passt. Wenn zum Beispiel ein Spiel nur eine große gepackte Datei für Assets verwendet, und die irgendwann mal größer als 128 GB ist?
 
Unter Linux habe ich den LVM-Cache oder dm-cache und die Business Storage Systeme haben sowas sowieso (unsere EMC hat zb. 200GB "fastcache" als SLC SSDs).
Nur für das popelige Windows wird so ein Trarra gemacht, weils das wiedermal nicht kann.
Naja, gähn. Sehr entbehrlich.
 
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